StudySmarter - Die all-in-one Lernapp.
4.8 • +11k Ratings
Mehr als 5 Millionen Downloads
Free
Americas
Europe
Wahrscheinlich hast Du schon einmal etwas von der Atomkatastrophe Fukushima gehört, die sich 2011 ereignete. Auslöser dafür war eines der stärksten, jemals in Japan gemessenen Erdbeben. Dieses Erdbeben hat zusätzlich einen zerstörerischen Tsunami hervorgerufen. Die riesigen Wellen überrollten die Landmasse mit einer Ausbreitungsgeschwindigkeit von 800 Kilometer pro Stunde. Dabei kamen ungefähr 18.500 Menschen ums Leben und ganz Städte wurden vollkommen…
Entdecke über 200 Millionen kostenlose Materialien in unserer App
Lerne mit deinen Freunden und bleibe auf dem richtigen Kurs mit deinen persönlichen Lernstatistiken
Jetzt kostenlos anmeldenWahrscheinlich hast Du schon einmal etwas von der Atomkatastrophe Fukushima gehört, die sich 2011 ereignete. Auslöser dafür war eines der stärksten, jemals in Japan gemessenen Erdbeben. Dieses Erdbeben hat zusätzlich einen zerstörerischen Tsunami hervorgerufen. Die riesigen Wellen überrollten die Landmasse mit einer Ausbreitungsgeschwindigkeit von 800 Kilometer pro Stunde. Dabei kamen ungefähr 18.500 Menschen ums Leben und ganz Städte wurden vollkommen ausgelöscht.1
Die Naturkatastrophe wirkte sich auch auf das Atomkraftwerk Fukushima aus, verursachte somit die Reaktorkatastrophe und schleuderte Radioaktivität in die Luft Japans.
Fukushima ist ein Beispiel dafür, was ein Tsunami für eine Gefahr darstellen kann. Doch wie kommt es überhaupt dazu, dass die Flutwellen entstehen und was für Sicherheitsmaßnahmen können getroffen werden, um solche extremen Folgen zu verhindern?
Das Wort Tsunami stammt aus dem japanischen Sprachgebrauch. Tsu bedeutet „Hafen“ und nami „große Welle“, weshalb der Begriff wörtlich mit „Hafenwelle“ übersetzt werden kann. Die Übersetzung lässt sich auch bildlich auf die Flutwelle übertragen, da sie auf hoher See zu Beginn nicht sonderlich auffällt und erst auf dem Weg zur Küste hin an Höhe und Geschwindigkeit zunimmt, bevor sie als zerstörerische Welle auf das Festland trifft.
Ein Tsunami ist eine zerstörerische Flutwelle, die in der Regel von Erdbeben unter der Wasseroberfläche, den sogenannten Seebeben, verursacht wird.
Das Wort soll dabei besonders von japanischen Fischenden geprägt worden sein, die von der See an ihren Heimathafen zurückkehrten und diesen nur noch verwüstet oder zerstört vorfanden.
Das liegt daran, dass die Wellen Wasser aus dem Meer mit großer Wucht weit über Küstenufer tragen und dabei meist große Zerstörungen anrichten. Beim anschließenden Zurückweichen der Welle wird das auf dem überschwemmten Land mitgerissene Material, oft auch Menschen und Tiere, weit auf den Ozean zurückgespült.
Ein Tsunami kann sich über einen ganzen Ozean ausbreiten und dabei in seltenen Fällen sogar bis zu 1.000 Kilometer pro Stunde schnell werden. Das ist ungefähr mit der Geschwindigkeit eines Flugzeuges vergleichbar. Jedoch hängt die Ausbreitungsgeschwindigkeit einer Tsunami Welle ziemlich stark von der Tiefe des Wassers ab. Im tiefen Bereich bleibt die Welle sehr flach, ist aber dafür mit einer Geschwindigkeit von ungefähr 800 km/h trotzdem extrem schnell.
Im Flachwasserbereich reduziert sich die Geschwindigkeit deutlich, jedoch türmt sich die Welle dadurch auf und kann mehr als 30 Meter, in der Regel auch bis zu 50 Meter Höhe erreichen.
Die Wellen eines Tsunamis können sich auf einer Fläche von 150 bis 300 Kilometern ausbreiten.
Um den Ursprung eines Tsunamis erklären zu können, muss man in die Tiefen des Ozeans blicken. Nämlich genau da, wo Plattengrenzen konvergieren – sich überlappen. Zu 90 % entstehen die extremen Flutwellen durch Erdbeben unterhalb des Ozeanbodens. Man bezeichnet sie auch als Seebeben.
Ein Seebeben bezeichnet eine messbare Erschütterung der Erde durch tektonische Platten, die in einem Teil der ozeanischen Erdkruste, also einem mit Meer bedeckten Teil der Erde, entsteht.
Das Wort Erdbeben stellt hier einen Überbegriff dar und bezeichnet alle Erschütterungen dieser Art, die sich auf der Erde ereignen.
Treffen nämlich tektonische Platten aufeinander, entstehen enorme Spannungen, die sich durch ein Erdbeben entladen.
Du möchtest mehr über Erdbeben erfahren? Dann schau unbedingt bei der zugehörigen Erklärung rein!
Dabei entwickeln sich nur 1 % der sich ereignenden Seebeben überhaupt zu Tsunami Wellen.2
Voraussetzungen für eine solche Entwicklung sind folgende:
Du kannst Dir merken: Je stärker das Seebeben, desto höher können die Wellen eines Tsunamis werden.
Die Richter-Skala gibt die Stärke eines Erdbebens an und erreicht höchstens eine Skalierung von 10.
Die Stelle, an dem das Erd- beziehungsweise Seebeben entsteht, heißt Epizentrum. Dort schieben sich zwei Erdplatten übereinander und wühlen das Wasser im Meer so stark auf, dass riesige Flutwellen entstehen.
Diese Bedingungen sind besonders an sogenannten Subduktionszonen erfüllt. Dort treffen Kontinentalplatten und ozeanische Platten zusammen und schieben sich über- oder untereinander. Die Spannung zwischen den Platten staut sich immer mehr an, bis sie sich schließlich in Form eines Bebens an die Erdoberfläche entlädt – ein Seebeben kann entstehen.
Für eine anschauliche Erklärung stelle Dir die beiden tektonischen Platten als Deine Hände vor, die Du mit den Handflächen zueinander unter Wasser in einen Pool hältst.
Wenn Du nun in die Hände klatschst, übt Deine Bewegung Druck auf das Wasser um Dich herum aus, wodurch sich an der Wasseroberfläche des Pools Wellen bilden und sich bis zum Beckenrand hin ausbreiten. Genau wie die tektonischen Platten unter dem Meeresboden schieben sich Deine Hände gegeneinander und bauen eine solche Spannung im Wasser auf, die sich in Form eines Bebens entladen muss.
Mehr Wissenswertes zu den Subduktionszonen der Erde erfährst Du in der Erklärung zur Plattentektonik!
Der Meeresboden hebt oder senkt sich dabei schlagartig. An der Oberfläche des Meeres entstehen dann durch die Verdrängung beziehungsweise das Absacken des Wassers Wellenberge und Wellentäler. Diese Wellenberge und Wellentäler, sozusagen Hoch- und Tiefpunkte der Welle, breiten sich anschließend in alle Richtungen aus.
Die gefährliche Tsunami-Welle entsteht also durch die plötzliche Verdrängung von großen Wassermassen. Auf dem offenen Meer ist diese Welle flach, bleibt dort dementsprechende unbemerkt und stellt für Schiffe zunächst keine Gefahr dar.
So kann zum Beispiel bei einer Wassertiefe von 5.000 Metern die Welle mitten auf dem Ozean wenige Dezimeter bis einen Meter hoch sein. Je weiter sich die Tsunami Welle allerdings auf dem offenen Meer in Richtung Küste hin ausbreitet, umso größer wird sie auch.
Neben einem Seebeben können auch Vulkanausbrüche, untermeerische Erdrutsche, Meteoriteneinschläge oder Hangrutsche, bei denen große Erdmassen ins Wasser abrutschen, einen Tsunami auslösen. Sie stellen allerdings deutlich seltener die Ursache für einen Tsunami dar.
Das kannst Du Dir so vorstellen, wie die Auswirkungen eines Steins, den man ins Wasser fallen lässt. Sobald er auf dem Wasser aufprallt, bilden sich um ihn herum Wellen, die sich von der Stelle des Steins in alle Richtungen ausbreiten.
Bei einem Tsunami, der beispielsweise durch einen Vulkanausbruch zustande kommt, funktioniert das ähnlich. Nur sind es dann ganz viele große Brocken, die ins Wasser fallen und dementsprechend auch gigantische Wellen auslösen können.
In der Abbildung 1 kannst Du Dir den Entstehungsprozess eines Tsunamis noch einmal genauer ansehen!
Abbildung 1: Entstehung eines Tsunami
Mehr zu Vulkanausbrüchen kannst Du in den Erklärungen „Vulkanausbruch“ und „Vulkanismus“ lernen!
Tsunamis entstehen vorrangig entlang von aktiven Kollisionszonen, den sogenannten Subduktionszonen, von denen Du bereits im Kapitel zur Entstehung erfahren hast. An diesen Zonen trifft die ozeanische auf die kontinentale Platte und taucht unter dieser ab. Dabei entstehen Spannungen in der Erdkruste, die sich durch Erdbeben entladen. Eine besonders gefährdete Region ist der sogenannte Pazifische Feuerring, ein Vulkangürtel, der fast den gesamten Randbereich des Pazifiks umfasst.
Aber nicht nur der Pazifik ist eine anfällige Region für Tsunamis. Auch im Mittelmeer und im Atlantik wurden in der Vergangenheit Tsunamis ausgelöst.
Mehr Fakten zum Pazifischen Feuerring erfährst Du unter anderem in der Erklärung zum Vulkanismus!
In der folgenden Tabelle siehst Du eine Auswahl der schwersten Tsunamis in den vergangenen hundert Jahren. Die Reihenfolge erschließt sich durch die Auswirkungen, also der Anzahl der Todesopfer. In Indonesien sind das bei dem Tsunami 2004 mit 227.899 Menschen die meisten in dieser Liste.
Jahr | Land | Stärke des dazugehörigen Erdbebens | Maximale Wellenhöhe des Tsunamis | Zahl der Todesopfer |
2004 | Indonesien | 9,1 | 50,9 m | 227.899 |
2011 | Japan | 9,0 | 38,90 m | 15.890 |
1976 | Philippinen | 8,1 | 8,50 m | 4.376 |
1945 | Pakistan | 8,0 | 15,24 m | 4.000 |
1952 | Russland | 9,0 | 18,00 m | 4.000 |
1933 | Japan | 8,4 | 29,00 m | 3.022 |
1960 | Chile | 9,5 | 25,00 m | 2.234 |
1998 | Papua-Neuguinea | 7,0 | 15,03 | 2.205 |
1923 | Japan | 7,9 | 13,00 m | 2.144 |
1946 | Dominikanische Republik | 7,8 | 5,00 m | 1.790 |
Tabelle 1 - Die schwersten Tsunamis der letzten 100 Jahre.
Quelle: aktion-deutschland-hilft.de
Die Lituya Bay ist eine Meeresbucht an der nördlichen Küste des Pazifiks in Alaska. Hier ereignete sich am 9. Juli 1958 ein Erdbeben der Stärke 7,8, das einen enormen Felssturz zur Folge hatte. 90 Millionen Tonnen Gesteinsbrocken, dabei unter anderem ein ganzer Berggipfel, stürzten in die Bucht.3
Für 90 Millionen Tonnen Gestein müsste man einen Lastkraftwagen 8 Millionen Mal mit Gestein beladen.
Die enormen Gesteinsbrocken verursachten durch den Aufprall in der Bucht Wellen von bis zu 524 Meter Höhe.3 Als einer der höchsten Tsunami, die in der Wissenschaft bekannt sind, gilt die enorme Welle deshalb auch als Mega-Tsunami.
Trotz der hohen Geschwindigkeit eines Tsunamis, vergeht oft einige Zeit, bis er nach einem Beben im Meer auf das Land trifft. Gerade deshalb wird die Gefahr zunächst oft unterschätzt. Denn das Eintreffen kann in mehreren Wellen erfolgen und es ist dabei möglich, dass spätere Wellen noch höher und verheerender sind als die Erste.
Tsunamis gehören dadurch unter anderem zu den fatalsten Naturkatastrophen überhaupt, da sie sich erst spät wirklich bemerkbar machen.
Für Menschen, auch autofahrende Personen, ist es praktisch unmöglich, zu entkommen. Die meisten Opfer ertrinken nicht, sie werden von der Welle und dem, was sie mit sich führt, erschlagen. Das abfließende Wasser reißt dann mit sich, was noch stehen geblieben ist.
Dadurch, dass Menschen in den häufigsten Fällen von den riesigen Wellen mitgerissen werden, gelten sie nach einem Tsunami zunächst als vermisst oder werden sogar nie gefunden.
Tsunamis stellen nicht nur eine akute Gefahr dar, während sie Küstengegenden überfluten, sondern beeinträchtigen auch das Leben nach der Naturkatastrophe maßgeblich. Die Auflistung gibt Dir einen kurzen Überblick typischer nachträglicher Folgen für Tsunami Gebiete:
Im Laufe der Zeit haben sich gewisse Maßnahmen bewährt, wie Menschen sich besonders in Risikogebieten vor einem Tsunami schützen und extreme Zerstörungen verhindern können.
Wenn ein Tsunami droht, ist es wichtig, sich so schnell wie möglich an einen sicheren Ort zu begeben. Dafür eignen sich vorwiegend Erhebungen abseits der Küstenregion, weil die Zerstörungskraft einer solchen Riesenwelle weniger in der Höhe, sondern viel mehr an der starken Strömungsenergie liegt.
Für das richtige Verhalten während einer solchen Extremsituation gibt es mittlerweile auch Schulungen für die Bevölkerung vor Ort.
Außerdem wird auch die Infrastruktur in Risikogebieten immer mehr angepasst und so strukturiert, dass versucht wird, die Welle im Falle eines Tsunamis bereits an der Küste direkt zu bremsen.
Mittlerweile gibt es in den gefährdeten Regionen Frühwarnsysteme. Sie erkennen, wenn ein Erdbeben unter dem Meer stattfindet. Am Meeresboden sind nämlich dann sogenannte Fühler befestigt. Misst einer dieser Fühler ein Seebeben, leitet er das an eine Boje an der Meeresoberfläche weiter. Die Boje wiederum funkt diese Meldung an ein Erdbebenzentrum an Land weiter. Von dort aus werden Radio- und Fernsehstationen informiert, die die Menschen vor Ort warnen können.
Ein Tsunami einfach erklärt ist eine zerstörerische Flutwelle, die in der Regel von Erdbeben unter der Wasseroberfläche, den sogenannten Seebeben, verursacht wird.
Ein Tsunami kann sehr unterschiedlich groß werden. Einer der größten jemals gemessenen Tsunamis ereignete sich in der Lituya Bay, im Jahr 1958, mit 524 Metern Wellenhöhe.
Tsunamis entstehen im Ozean. An der Meeresoberfläche entstehen Wellenberge und Wellentäler, die den Tsunami formen. Diese Wellenberge und Wellentäler verbreiten sich anschließend in alle Richtungen.
Einer der stärksten Tsunamis ist der Mega-Tsunami in der Lituya Bay, im Jahr 1958. Bekannt für seine extrem schlimmen Folgen ist der Tsunami, der 2011 das Atomkraftwerk Fukushima beschädigt und ungefähr 18.500 Todesopfer einfordert.
Wie möchtest du den Inhalt lernen?
94% der StudySmarter Nutzer erzielen bessere Noten.
Jetzt anmelden94% der StudySmarter Nutzer erzielen bessere Noten.
Jetzt anmeldenWie möchtest du den Inhalt lernen?
Kostenloser geographie Spickzettel
Alles was du zu . wissen musst. Perfekt zusammengefasst, sodass du es dir leicht merken kannst!
Sei rechtzeitig vorbereitet für deine Prüfungen.
Teste dein Wissen mit spielerischen Quizzes.
Erstelle und finde Karteikarten in Rekordzeit.
Erstelle die schönsten Notizen schneller als je zuvor.
Hab all deine Lermaterialien an einem Ort.
Lade unzählige Dokumente hoch und habe sie immer dabei.
Kenne deine Schwächen und Stärken.
Ziele Setze dir individuelle Ziele und sammle Punkte.
Nie wieder prokrastinieren mit unseren Lernerinnerungen.
Sammle Punkte und erreiche neue Levels beim Lernen.
Lass dir Karteikarten automatisch erstellen.
Erstelle die schönsten Lernmaterialien mit unseren Vorlagen.
Melde dich an für Notizen & Bearbeitung. 100% for free.