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Im beliebten Filmmusical „Der Zauberer von Oz“ begibt sich die Hauptfigur Dorothy Gale auf eine abenteuerliche Reise ins magische Land Oz. Gemeinsam mit ihrem Hund Toto landet das Mädchen dort aufgrund eines Wirbelsturms und wird samt Haus in Kansas vom ihm mitgetragen. Zwar kann ein Wirbelsturm nicht, wie im Musical beschrieben, ein ganzes Haus heil von einem Ort zum anderen transportieren.…
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Jetzt kostenlos anmeldenIm beliebten Filmmusical „Der Zauberer von Oz“ begibt sich die Hauptfigur Dorothy Gale auf eine abenteuerliche Reise ins magische Land Oz. Gemeinsam mit ihrem Hund Toto landet das Mädchen dort aufgrund eines Wirbelsturms und wird samt Haus in Kansas vom ihm mitgetragen.
Zwar kann ein Wirbelsturm nicht, wie im Musical beschrieben, ein ganzes Haus heil von einem Ort zum anderen transportieren. Er kann aber einen massiven Schaden anrichten und Teile einer Infrastruktur mit sich reißen.
Es gibt verschiedene Arten von Wirbelstürmen, dabei unterscheiden sie sich vorwiegend in den Orten, an denen sie auftreten. In Kansas, USA, könnte es sich bei einem solchen Wirbelsturm beispielsweise um einen Hurrikan handeln.
Doch was genau ist eigentlich die Definition eines Hurrikans und was für Massen kann er wirklich mit sich reißen?
Das Wort Hurrikan findet seine Herkunft in der Sprache der Taíno, einem indianischen Ureinwohnervolk. Aus dem Indianischen kann es mit „Gott des Windes“ übersetzt werden. Ein anderer Ursprung des Wortes führt auf den Stamm der Maya zurück und weist auf den Sturm-Gott Huracán hin.
Ein Hurrikan ist ein tropischer Wirbelsturm, der im Atlantik, im Nordpazifik oder in der Karibik entsteht.
Tropische Wirbelstürme bilden sich generell in den tropischen Bereichen der Erde über den Ozeanen. Vor allem in den tropischen Küstenregionen können solche Stürme folglich extrem zerstörerisch sein.
Neben dem Hurrikan zählen auch Taifune und Zyklone zu den tropischen Wirbelstürmen. Wenn Du mehr über sie lernen möchtest, schau gerne bei den gleichnamigen Erklärungen vorbei!
Die Hurrikan-Saison dauert im Atlantischen Ozean und zentralen Nordpazifik, also auf der Nordhalbkugel, von Anfang Juni bis Ende November. Auf der Südhalbkugel im östlichen Nordpazifik hingegen beginnt sie Mitte Mai.
Zwischen Juli und September entstehen die meisten Hurrikane, da sich in diesen Monaten das Wasser durch die starke Sonneneinstrahlung genügend aufheizen kann. Die Wärme des Ozeans stellt nämlich eine wichtige Komponente für die Entstehung von tropischen Wirbelstürmen dar.
Mehr dazu erfährst Du weiter unten im Entstehungsprozess!
Die Geschwindigkeit eines Hurrikans besitzt mindestens die Geschwindigkeit eines Orkans, also über 118 Kilometer pro Stunde. In vielen Fällen werden Hurrikane schneller als 250 Kilometer pro Stunde.
Zum Thema „Orkan“ kannst Du mehr in einer separaten Erklärung lesen!
Hurrikane zählen zu den größten Stürmen der Erde. Dementsprechend können sie sogar einen Durchmesser von mehr als 1.000 Kilometer erreichen. Der Durchmesser beträgt aber mindestens 100 Kilometer.
Deutschlands Ausdehnung von Norden nach Süden, in ihrer Luftlinie gemessen, beträgt 876 Kilometer.1 Ein Hurrikan kann also größer werden als der Durchmesser Deutschlands!
Die Lebensdauer tropischer Stürme hängt von ihrer Zuggeschwindigkeit und der Größe des Wirbelsturms ab. Ozeane stellen die Energiequelle der Hurrikane dar, weshalb sie dort teilweise mehrere Wochen überleben können.
Sobald sie jedoch das Festland erreichen, bleibt diese Energiequelle aus und der Sturm wird mit der Zeit immer schwächer, bis er sich schließlich auflöst. Die durchschnittliche Lebensdauer lässt sich auf circa fünf Tage bis hin zu zwei Wochen schätzen.
Bei tropischen Wirbelstürmen kannst Du Dir den Ozean wie eine Art Herdplatte vorstellen. Stellt man auf eine angeschaltete Herdplatte einen Topf mit Wasser, beginnt es zu kochen. Sobald man den Kochtopf allerdings vom Herd wegzieht, fehlt die Energiequelle, die das Wasser erhitzt und es wird langsam wieder kälter.
Die Saffir-Simpson-Hurrikan-Windskala teilt Hurrikane nach ihrer Windgeschwindigkeit, der Flutwellenhöhe und der Stärke des Luftdrucks, gemessen in Hektopascal (hPa), in verschiedene Kategorien ein.
Wie Du bereits weiter oben in der Erklärung erfahren hast, werden tropische Wirbelstürme erst ab Orkanstärke als solche definiert. Das kannst Du auch an der Skalierung erkennen, die bei einer Windgeschwindigkeit ab 119 Kilometer pro Stunde beginnt.
Hurrikan Kategorie | Beschreibung | Windgeschwindigkeit | Anstieg des Wasserspiegels | Luftdruck |
1 | schwach | 119 km/h bis 153 km/h | 1,2 m bis 1,6 m | größer als 980 hPa |
2 | mäßig | 154 km/h bis 177 km/h | 1,7 m bis 2,5 m | 965 bis 979 hPa |
3 | stark | 178 km/h bis 208 km/h | 2,6 m bis 3,7 m | 945 bis 964 hPa |
4 | sehr stark | 209 km/h bis 251 km/h | 3,8 m bis 5,4 m | 920 bis 944 hPa |
5 | verwüstend | ab 252 km/h | höher als 5,5 m | kleiner als 920 hPa |
Tabelle 1 - Saffir-Simpson-Hurrikan-Windskala
Quelle: Deutscher Wetterdienst2
Mehr zum Thema Luftdruck kannst Du in einer eigenen Erklärung nachlesen!
Hurrikane werden oftmals mit den Begriffen Zyklon und Taifun verwechselt. Alle drei sind tropische Wirbelstürme und bezeichnen somit das gleiche Wetterphänomen, es gibt aber dennoch einen Unterschied.
Die Abgrenzung der drei Arten von Wirbelstürmen liegt im Ort der Entstehung. Während Hurrikane im Nordpazifik und im Atlantik entstehen, werden Zyklone als solche bezeichnet, wenn sie im Indischen Ozean oder Südpazifik auftreten. In Ost- und Südostasien bezeichnet man den tropischen Sturm als Taifun, er bildet sich folglich im nordwestlichen Teil des Pazifiks.
Auf der Karte kannst Du Dir die Entstehungsorte der einzelnen Wirbelstürme noch einmal genauer anschauen!
Abb. 1 - Hurrikan, Zyklon und Taifun Entstehungsort
Du möchtest mehr über Taifune und Zyklone erfahren? Dann schau gerne in den Erklärungen dazu vorbei!
Erst gibt bestimmte Voraussetzungen, die erfüllt sein müssen, damit ein Hurrikan überhaupt erst entstehen kann:
Zu den Hoch- und Tiefdruckgebieten findest Du mehr Wissenswertes in einer eigenen Erklärung!
Sobald die Sonne senkrecht auf den Ozean scheint, beginnt Wasser zu verdunsten, wodurch warme Luft aufsteigt. Wenn die Warmluft in kältere Höhen vordringt, bilden sich dort große Dampf- beziehungsweise Gewitterwolken über dem Meer.
Wie Gewitterwolken genau entstehen, kannst Du in der Erklärung „Gewitter“ nachlesen!
Durch die schnell aufsteigende Luft entsteht über der Meeresoberfläche ein Tiefdruckgebiet. Das liegt daran, dass die warme Luft aufsteigt und sich somit weniger Luftteilchen in Bodennähe befinden – der Luftdruck wird kleiner. Durch diesen Unterdruck über der Meeresoberfläche wird weitere feuchte Luft aus der Umgebung angesogen.
Den Prozess kannst Du Dir wie in einem Kamin vorstellen. Die feuchte Luft, die sich aus der Umgebung im Tiefdruckgebiet sammelt, steigt dann nämlich nach oben in Richtung Gewitterwolke auf.
Das Aufsteigen der Wassermengen setzt Energie frei, die wiederum die entstandenen Wolken in Bewegung bringt, sodass eine Rotation entsteht. Dabei entstehen Windgeschwindigkeiten von bis zu 350 Kilometer pro Stunde. Hier spielt auch die Corioliskraft eine große Rolle.
Vielleicht hast Du Dich gefragt, warum das Herrschen der Corioliskraft in den Grundvoraussetzungen aufgelistet ist, damit ein Hurrikan entstehen kann. Denn die Corioliskraft herrscht schließlich auf der gesamten Erde, oder? Das ist nicht ganz richtig. Die Corioliskraft wird folgendermaßen definiert:
Die Corioliskraft wirkt auf sich bewegende Teilchen und lenkt diese aufgrund der Erdrotation ab.
Auf der Nordhalbkugel wirkt die Corioliskraft nach rechts, also im Uhrzeigersinn, und auf der Südhalbkugel nach links, gegen den Uhrzeigersinn. Das kann sie allerdings nur, weil auf der Erde verschiedene Bahngeschwindigkeiten herrschen. Diese Bahngeschwindigkeiten sind die Geschwindigkeit, mit der sich Orte auf der Erde bewegen.
Durch den Unterschied der Bahngeschwindigkeit an verschiedenen Breitengraden der Erde werden unter anderem Winde abgelenkt, wenn sie mit einer schnelleren Bahngeschwindigkeit in Breitengrade mit einer langsameren Geschwindigkeit gelangen.
Mehr zu den Längen- und Breitengraden erfährst Du in der Erklärung zum Gradnetz der Erde!
An einem Breitengrad, also auch am Äquator, herrscht immer die gleiche Bahngeschwindigkeit. Somit wirkt dort keine Corioliskraft. Winde, die sich nur entlang des Äquators bewegen, werden deshalb nicht von der Corioliskraft abgelenkt. Demzufolge entstehen dort keine Wirbelstürme und am Äquator befindet sich so eine wirbelsturmfreie Zone.
Du möchtest tiefer in die Thematik der Corioliskraft eintauchen? Dann schau unbedingt bei der gleichnamigen Erklärung vorbei! Dort erfährst Du unter anderem, wie die verschiedenen Bahngeschwindigkeiten zustande kommen und warum am Äquator keine Corioliskraft herrschen kann.
In Abbildung 2 kannst Du Dir den Entstehungsprozess eines Hurrikans noch einmal veranschaulichen.
Den Aufbau eines Hurrikans kannst Du bereits in der Abbildung 2 erkennen.
Auffallend bei einem Hurrikan ist sein zylinderförmiger Aufbau. Im Zentrum befindet sich das Auge des Sturms, mit einem Durchmesser von 15 bis 30 Kilometer. Hier ist es fast komplett windstill und wolkenlos. Im Auge herrscht direkt über der Meeresoberfläche ein sehr tiefer Druck, der von allen Seiten Luft ansaugt. Diese Luft wird in einen Wirbel um das Auge gelenkt.
Merke: Je geringer der Luftdruck im Zentrum ist, desto stärker werden die um das Zentrum kreisenden Stürme und desto heftigere Niederschläge fallen.
Die Gefahren und die damit verbundenen Folgen eines Hurrikans können verheerend sein. Ihr breiter Durchmesser macht die Wirbelstürme so gefährlich, da das Ausmaß der Schäden an Land mehrere Quadratkilometer umfassen kann. In Land entfalten Hurrikans nämlich ihre volle Zerstörungskraft.
Es kommt unter anderem zu Sturmfluten und extremen Niederschlägen, die zu Überschwemmungen und Erdrutschen führen.
Hurrikans zerstören dadurch Infrastrukturen, Oberleitungen, sanitäre Anlagen und vernichten Nahrungs- und Trinkwasserquellen. Viele Menschen werden infolge eines Hurrikans obdachlos oder kommen ums Leben.
Es wird erforscht, wie verhindert werden kann, dass Hurrikane auf Land treffen. Dabei gibt es einige unterschiedliche Methoden zur Früherkennung und Prävention.
Ein erster Ansatz besteht darin, mithilfe von Schläuchen kaltes Wasser aus der Tiefe an die Meeresoberfläche zu pumpen, um die Verdunstung dort zu stoppen. Doch erst mit 10 Millionen Pumpen, die 10 Stunden lang arbeiten, wäre der Effekt groß genug. Da Hurrikans allerdings auch ihre Richtung ändern können, wäre das Risiko groß, dass sich die Pumpen letztendlich am falschen Ort befinden.
Die Prävention bezieht sich deshalb in erster Linie auf die Einführung eines funktionierenden Warnmanagements. Unterteilt ist dieses Management in die folgenden Schritte:
Der Wiederaufbau kann Jahre dauern.3
Das ist ein Zitat des Präsidenten der Vereinigten Staaten, Joe Biden. Es bezieht sich auf ein sehr aktuelles Beispiel für einen tropischen Wirbelsturm in den USA. Hurrikan Ian hat an der Westküste Floridas für starke, sogar lebensgefährliche Überschwemmungen und Sturmfluten gesorgt. Am 28. September 2022 traf er als Hurrikan der Kategorie 4 mit zeitweise 240 km/h auf die Südwestküste Floridas.
Ian zählt somit zu den stärksten Wirbelstürmen, die sich jemals in Florida ereigneten und forderte mindestens 80 Todesopfer. Die Sturmschäden sind dabei so extrem, dass es laut Biden sogar Jahre dauern könnte, bis sich die Region von den Zerstörungen erholt hat.
Mit einem rekordartigen Durchmesser von zeitweise 1.700 Kilometern zählt Hurrikan Sandy zu den historisch größten Hurrikans. Am 30. Oktober 2012 traf der Wirbelsturm mit Geschwindigkeiten von rund 148 km/h an der Ostküste der USA in New Jersey und New York auf Land.
Sandy ist nicht nur einer der größten, sondern auch einer der teuersten Hurrikans in der Geschichte. Dadurch, dass er auf so stark besiedelte Gebiete traf, richtet er einen geschätzten ökonomischen Schaden von bis zu 100 Milliarden US-Dollar an.4
Hurrikans entstehen im Atlantik, Nordpazifik oder in der Karibik.
Ein Hurrikan kann, abhängig von ihrer Windstärke, unterschiedliche Größen annehmen. Sie besitzen allerdings mindestens einen Durchmesser von 100 Kilometer.
Ein Hurrikan kann je nach Größe und Intensität von 2 Tagen bis hin zu 2 Wochen dauern.
Ein Hurrikan entsteht, sobald die Wassertemperatur auf dem offenen Meer mindestens 26,5° C beträgt, sich ein Tiefdruckgebiet bildet und die Corioliskraft herrscht. Die Hurrikan-Saison dauert auf der Nordhalbkugel, also im Atlantischen Ozean und zentralen Nordpazifik, von Anfang Juni bis Ende November, auf der Südhalbkugel, im östlichen Nordpazifik hingegen beginnt sie Mitte Mai.
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