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Hochwasser, umgestürzte Bäume, versperrte Gleise und Straßen. Das ist ein Szenario, das Dir mittlerweile vielleicht auch bekannt ist. Hier handelt es sich jedoch nicht immer einfach nur um schlechtes Wetter. Wirbelstürme gibt es überall auf der Welt in vielen unterschiedlichen Erscheinungsformen. Vor allem der Klimawandel spielt eine große Rolle für die immer weiter wachsende Wahrscheinlichkeit von Orkanen, wie Orkan Lothar,…
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Jetzt kostenlos anmeldenHochwasser, umgestürzte Bäume, versperrte Gleise und Straßen. Das ist ein Szenario, das Dir mittlerweile vielleicht auch bekannt ist. Hier handelt es sich jedoch nicht immer einfach nur um schlechtes Wetter. Wirbelstürme gibt es überall auf der Welt in vielen unterschiedlichen Erscheinungsformen. Vor allem der Klimawandel spielt eine große Rolle für die immer weiter wachsende Wahrscheinlichkeit von Orkanen, wie Orkan Lothar, Kyrill oder Zeynep.
Wie sieht die Entstehung eines Orkans aus? Und was für eine Geschwindigkeit kann ein Orkan erreichen?
Winde im Generellen sind Ausgleichsströmungen, die durch Luftdruckunterschiede entstehen. Je nach Stärke und Geschwindigkeit können auch verschiedene Stürme aus ihnen resultieren. Ein Orkan bezeichnet die heftigste Art der Windstärke.
Ein Orkan ist ein besonders starker Sturmwind mit einer Windgeschwindigkeit von mehr als 118 Kilometer pro Stunde.
Orkane werden auch als außertropische Tiefdruckgebiete bezeichnet, die sich vorwiegend im Herbst und Winter zu Stürmen mit Orkanstärke entwickeln. Tiefdruckgebiete werden Gebiete genannt, die einen geringen Luftdruck aufweisen.
Zu den Hoch- und Tiefdruckgebieten gibt es eine eigene Erklärung, in der Du das Thema genauer nachlesen kannst!
Sobald sie das Festland erreichen, bremsen besonders starke Winde und Stürme aufgrund der bestehenden Bodenreibung ab. So werden hohe Windgeschwindigkeiten häufig eher als Böen, die höchstens Widerstandsstufe 11 aufweisen, erreicht.
Wenn sich über dem Meer also Orkane entwickeln, flachen diese oft schon wieder ab, bevor sie mit Windstärke 12 über Kontinentalflächen stürmen können.
Mehr über Winde erfährst Du in der gleichnamigen Erklärung!
In der folgenden Tabelle siehst Du einen Ausschnitt der Beaufort-Skala. Als Hilfsmittel dient sie der Einschätzung der Windstärke. Sie reicht von 0 Beaufort, der Windstille, bis zur stärksten Windstärke von 12 Beaufort und basiert vorwiegend auf beobachteten Auswirkungen der Winde, anstelle von exakten Messwerten.
Windstärke | in km/h | Bezeichnung der Windstärke |
6 Beaufort | 39–49 km/h | starker Wind |
7 Beaufort | 50–61 km/h | steifer Wind |
8 Beaufort | 62–74 km/h | stürmischer Wind |
9 Beaufort | 75–88 km/h | Sturm |
10 Beaufort | 89–102 km/h | schwerer Sturm |
11 Beaufort | 103–117 km/h | orkanartiger Sturm |
12 Beaufort | > 118 km/h | Orkan |
Tabelle 1 - Beaufort-Skala.
Quelle: Deutscher Wetterdienst6
Auf Stufe 6 in der Beaufort-Skala wird die Windstärke als „starker Wind“ bezeichnet. Das bedeutet, dass der Wind bereits dicke Äste bewegt, die Telefonleitungen zum Pfeifen bringt und große Wellenkämme im Meer brechen kann. Ein Wind mit einer Windstärke von 9 Beaufort wird als Sturm bezeichnet, der bereits Sachschäden an Gebäuden verursacht, sowie Äste von Bäumen bricht.
Winde, die bei Stufe 12 eingeordnet werden, bezeichnet man also als Orkan. Mittlerweile definiert man jedoch nicht mehr jeden Sturm dieser Stärke direkt als Orkan, sondern vor allem solche Tiefdruckgebiete, die sich im Nordatlantik bilden und sich in Nord- und Mitteleuropa ereignen.
Für andere Sturmarten dieser oder noch größerer Stärke, oder Wirbelstürme, die vorwiegend in anderen Breiten auftreten, gibt es noch andere Skalen, wie die Saffir-Simpson-Hurrikan-Windskala oder die Fujita-Skala für Tornados.
Die Skala des Deutschen Wetterdienstes, die für Windwarnungen verwendet wird, ist an der Beaufort-Skala angelehnt.
Die vollständige Auflistung der Windstärken, sowie weitere Informationen zur Skala findest Du in der Erklärung „Beaufort-Skala“.
Wie Du in der Tabelle erkennen kannst, definiert sich ein Orkan mit einer Geschwindigkeit von über 118 Kilometer pro Stunde und nimmt somit die höchste und auch gefährlichste Einstufung auf der Beaufort Skala ein.
Mehr zu den Schäden und Folgeerscheinungen eines Orkans erfährst Du am Ende der Erklärung!
Über den Polargebieten der Erde herrschen Minusgrade und im Süden sammelt sich ausschließlich warme Luft. Orkane können dann entstehen, wenn diese warme Luft aus der Richtung des Äquators auf die kalte und eisige Luft der Polarregion trifft.
Eine Bedingung dafür ist, dass zwischen dem subtropischen Meer und dem Polarmeer extreme Temperaturunterschiede bestehen. Das passiert besonders im Herbst und Winter aufgrund extremer Temperaturgegensätze zwischen Norden und Süden.
Du kannst Dir grob merken: Je größer der Temperaturunterschied, desto stärker wird der Sturm.
Diese unterschiedlich warmen Luftmassen prallen dann schließlich über dem Atlantik aufeinander, wobei viel Energie freigesetzt wird. Das Zusammentreffen der unterschiedlichen Luftschichten wird auch Okklusion genannt. Dabei schiebt sich nun die polare Luftmasse über die wärmere und überlagert diese.
Das passiert, weil Kaltfronten grundsätzlich schneller sind als Warmfronten. In Bodennähe, wo sich die leichtere warme Luft befindet, entsteht so ein Tiefdruckgebiet, was für einen Luftdruckunterschied zwischen den beiden Fronten sorgt.
Die Luftmassen beginnen dann, um das Tiefdruckgebiet herumzuwirbeln und versuchen somit den Luftdruckunterschied wieder auszugleichen.
Durch diesen Prozess stürmen die Windmassen schließlich als Orkan über die Ozeane und naheliegende Küstengegenden.
Neben Orkanen stellen auch Tornados eine gewisse Art heftiger Wirbelstürme dar.
Tornados sind kurzzeitige Wirbelstürme, die häufig eine extreme Stärke aufweisen und in Verbindung mit einem Gewitter entstehen. Ihr Durchmesser begrenzt sich auf mindestens zehn Meter bis hin zu höchstens einem Kilometer.
Trotz ihres eher geringen Durchmessers können sehr rasante Tornados sogar 450-500 Kilometer pro Stunde erreichen, ihre Lebensdauer ist allerdings nur in seltenen Fällen länger als mehrere Minuten.
Wenn feuchtwarme Luft von der Erdoberfläche aufsteigt und auf trockene kalte Luftmassen trifft, bilden sich Gewitterwolken. Dabei treffen Luftmassen unterschiedlichen Luftdrucks aufeinander.
Mehr zum Thema Gewitter kannst Du in der gleichnamigen Erklärung lernen!
Wie Du bereits im Entstehungsprozess des Orkans erfahren hast, versuchen sich solche Luftmassen gegenseitig auszugleichen, wodurch Luftwirbel entstehen und sich ein Unterdruck im Inneren eines solchen aufsteigenden Wirbels bildet.
Tornados entstehen also in der Regel aus einer Gewitterwolke heraus und bilden dann einen optischen „Rüssel“, der bis zum Boden hinausragt und können sich, im Gegensatz zum Orkan, sowohl auf dem Land als auch auf dem Meer entwickeln.
Weiter oben in der Erklärung hast Du bereits etwas von der Fujita-Skala gehört. Diese kategorisiert Tornados anhand ihrer folgenden Schadenserscheinungen. Trotz ihrer enormen Schnelligkeit richten sie jedoch in vielen Fällen keine extremen Verwüstungen an, da es sich um sehr schmale Wirbelstürme handelt.
Wahrscheinlich verbindest Du Tornados eher mit den USA. Denn dort treten diese vorwiegend in Texas und Oklahoma, sowie weiteren Staaten beiderseits des Mississippi auf. So ein häufiges und starkes Vorkommen ist in Deutschland zwar nicht vorhanden, trotzdem gibt es die sogenannten „Windhosen“ auch hier. Denn anders als Orkane, die hauptsächlich in Nord- und Mitteleuropa entstehen, können sich Tornados überall auf der Welt bilden.
In Deutschland entstehen pro Jahr circa zwischen 20 und 60 Tornados. Laut der European Severe Weather Database (ESWD) sind es europaweit sogar 300–500 bestätigte Tornados pro Jahr. 5
Hier findest Du eine Auflistung der schwerwiegendsten Orkane in Deutschland seit 1990:
Ein aktuelles Beispiel ist außerdem das Orkantief Zeynep, das in der Nacht vom 18. auf den 19. Februar 2022 über Teile Europas, unter anderem Deutschland, fegte. Dabei sind besonders die nördlichen Teile der Bundesrepublik betroffen. In Hamburg trat insbesondere eine schwere Sturmflut ein und nur in dieser Nacht kamen 2 Menschen durch Auswirkungen der Orkanböe ums Leben.
Das wohl bekannteste deutsche Orkantief ist der Orkan Kyrill. Nach dem englischen Festland zieht der Wirbelsturm am 18. Januar 2007 schließlich über den Norden Deutschlands und erreichte dabei Spitzengeschwindigkeiten von bis zu über 200 Kilometer pro Stunde. Am stärksten wirkte sich Kyrill allerdings auf den Osten Deutschlands, Nordrhein-Westfalen sowie auf den Südosten Bayerns aus.
In NRW richtet der Orkan Kyrill den größten jemals festgestellten Schaden zu dieser Zeit an. Nur hier sind bereits 25 Millionen Bäume umgeknickt.
Der Bahnverkehr musste in großen Teilen Mitteleuropas fast komplett eingestellt werden und flächendeckende Stromausfälle waren hier kein Einzelfall.
Fast 20 Millionen Kubikmeter Holz wurden während des Sturms vernichtet.
20 Millionen Kubikmeter Holz entsprechen mehr als 40 Millionen Bäumen!
Insgesamt 13 Menschen kommen in Deutschland bei diesem Orkansturm ums Leben.
Nach den Berechnungen des Gesamtverbands der deutschen Versicherungswirtschaft kostete Kyrill die Bundesrepublik fünf Milliarden Euro – allein der versicherte Schaden liegt bei 2,4 Milliarden – und erzeugt damit den größten Sturmschaden in den vergangenen 20 Jahren seit 2007. 3
Wie Du siehst, kann ein Orkan verheerende Folgen mit sich bringen. Solche Schäden werden in der Regel als direkte und indirekte Sturmschäden aufgelistet.
Hierbei geht es in erster Linie um Sachschäden, wobei direkte Sturmschäden, wie der Name bereits verrät, direkt durch den Wirbelsturm ausgelöst werden und indirekte Schäden hingegen durch seine Auswirkungen zustande kommen.
Also, wenn ein Orkan etwa ein Dach von einem Haus anhebt und es dabei beschädigt, so nennt man das einen direkten Schaden.
Ein Beispiel für einen indirekten Schaden wäre dann ein Ast, der durch den Orkan vom Baum gerissen wird und anschließend auf ein Auto fällt. Eben eine Sturmeinwirkung, die über indirektem Wege erfolgt.
Bei einem Wirbelsturm mit Orkanstärke ist generell besondere Vorsicht geboten. Die größte Gefahr geht dabei von mitgerissenen Gegenständen aus, die in einem solchen Sturm nicht unterschätzt werden sollten.
Generell kannst Du Dich an folgenden Anhaltspunkten orientieren, wenn ein Unwetter droht:
Ein Orkan entsteht, indem aus Richtung des Äquators warme, feuchte Luft in den Norden vordringt und mit kalter, trockener Luft zusammentrifft. Dann beginnt eine Zirkulation dieser Luftmasse, die Wirbel entstehen lässt. Der Orkan wird aufgrund der Corioliskraft nach rechts abgelenkt und zieht nach Osten.
Ein Orkan hat eine Windstärke von über 118 Kilometer pro Stunde beziehungsweise 12 Beaufort.
Ein Orkan kann sehr gefährlich sein, da er die stärkste Art eines Wirbelsturms darstellt. Die größte Gefahr geht dabei von mitgerissenen Gegenständen aus, die in einem solchen Sturm nicht unterschätzt werden sollten.
Ein Orkan ist kein Tornado. Beide stellen eine andere Art eines Wirbelsturms dar und unterscheiden sich sowohl in ihrer Entstehung als auch in ihrer Erscheinungsform.
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