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Seewind

Stell Dir vor, Du hast Sommerferien und bist im Urlaub am Strand. Dort kannst Du den Wind vom Meer zum Land spüren – das ist der Seewind. Wusstest Du, dass der Seewind nur tagsüber aus dieser Richtung weht und sich in der Nacht dreht?

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Stell Dir vor, Du hast Sommerferien und bist im Urlaub am Strand. Dort kannst Du den Wind vom Meer zum Land spüren – das ist der Seewind. Wusstest Du, dass der Seewind nur tagsüber aus dieser Richtung weht und sich in der Nacht dreht?

Seewind – Erklärung

Wind tritt mitunter an Küsten- und großen Seeufern auf. Die Luftmassen bewegen sich innerhalb der Atmosphäre.

Wind ist die Bewegung der Luft in der Atmosphäre, die aus einer bestimmten Richtung weht. Die Bewegung der Luft wird durch die unregelmäßige Erwärmung unserer Erde durch die Sonne verursacht.

Die Atmosphäre ist eine Lufthülle, die unsere Erde umgibt.

Wenn Du Genaueres über den Wind oder die Atmosphäre erfahren möchtest, dann klicke auf „Wind“ oder „Atmosphäre“, um zur Erklärung zu gelangen.

Der Wind bildet an wassernahen Regionen eine Land-Seewind-Zirkulation, die auch als Land Seewind System bezeichnet wird.

Das Land-Seewind-System, auch Land-Seewind-Zirkulation, ist ein tagesperiodisches Windsystem in einer Region am Wasser. Es besteht aus dem Land- und dem Seewind.

Windsysteme sind typische Bewegungsvorgänge von Wind in der Atmosphäre rund um unsere Erde. Das Land-Seewind-System besteht aus zwei Winden:

  1. Seewind bei Tag
  2. Landwind bei Nacht

Tagesperiodisch bedeutet, dass der Wind innerhalb des Tages seine Richtung ändert – also immer in einer bestimmten Periode. In der ersten Periode weht der Wind als Seewind am Tag vom Meer zum Land und in der zweiten Periode als Landwind vom Land zum Meer. Am nächsten Tag wiederholt sich dieser Vorgang wieder.

Für mehr Informationen zum Land-Seewind-System oder Windsysteme schau Dir gerne die gleichnamigen Erklärungen zu den Themen an.

Seewind – Definition

Der Seewind ist also einer der zwei Winde, des Land-Seewind-Systems.

Der Seewind ist ein auflandiger Wind, der am Tag vom Meer zum Land weht.

Seewind ist eine thermische Zirkulation. Eine thermische Zirkulation beschreibt eine kreisförmige Luftströmung, die durch die Wärme der Luftmassen entsteht.

Seewind kann allerdings nur entstehen, wenn der Temperaturunterschied zwischen einer Land- und Wasserfläche groß genug ist. Bei uns in Deutschland herrscht an der Ostsee nur im Sommer Seewind, weil im nur dann die Landflächen stark genug erwärmt werden.

Mehr zu dieser Zirkulation erfährst Du weiter unten in der Erklärung.

Seewind – Luftdruck

Der Seewind entsteht durch einen Luftdruckunterschied zwischen den unterschiedlich warmen Luftmassen.

Der Luftdruck beschreibt, wie viel Platz Luftteilchen haben.

Bei warmer Luft haben die Luftteilchen viel Platz. Der Abstand zwischen den einzelnen Teilchen ist sehr groß, weil die warme Luft sich ausdehnt. Der Luftdruck ist dann niedrig. Du kannst hier auf von einem Tiefdruckgebiet sprechen.

Ein Tiefdruckgebiet, kurz Tief, entsteht also durch warme Luft, die sich ausdehnt und aufsteigt. Durch das Aufsteigen der Luft ist weniger Luft am Boden zu finden.

Bei kalter Luft haben die Luftteilchen weniger Platz, weil die Luft sich zusammenzieht. Der Abstand zwischen ihnen ist gering und der Luftdruck dadurch hoch. Hier kannst Du von einem Hochdruckgebiet sprechen.

Ein Hochdruckgebiet, kurz Hoch, entsteht also durch kalte Luft, die absinkt und sich am Boden sammelt. Die Luftteilchen befinden sich dann alle am Boden, weshalb hoher Luftdruck herrscht.

Für mehr Informationen lese gerne die Erklärungen zu „Luftdruck“ oder „Hoch- und Tiefdruckgebiete“.

Seewind – Entstehung

Der Seewind entsteht also durch verschieden warme Luftmassen, die Druckunterschiede ausgleichen. Durch aufsteigende erwärmte Luft über dem Land und absteigende abgekühlte Luft über dem Meer entsteht eine geschlossene thermische Zirkulation.

Am Tag scheint die Sonne auf die Erdoberfläche und erwärmt dabei die Land- und die Wasseroberfläche. Die Landfläche erhitzt sich schneller als das Wasser, weil sie eine geringere Wärmespezifität hat.

Die Wärmespezifität gibt an, wie viel Wärme von einem Kilogramm eines bestimmten Stoffes aufgenommen oder abgegeben wird, wenn sich seine Temperatur um ein Kelvin verändert.

Durch erwärmte Landfläche erwärmt sich damit auch die Luft über der Landfläche und steigt auf. Am Boden entsteht dadurch ein Tiefdruckgebiet. Da die Luft nach oben steigt, bildet sich in der Höhe ein Hochdruckgebiet.

Das Meer erwärmt sich nicht so schnell wie die Landfläche. Die Luft über dem Meer kann sich deshalb auch kaum erwärmen. Kalte Luft ist schwerer als warme und sinkt deshalb ab. Direkt über dem Meer bildet sich also ein Hochdruckgebiet, weil sich die ganze kalte Luft dort sammelt. In der Höhe bildet sich ein Tiefdruckgebiet, weil die Luft in Richtung Meer absinkt.

Zwischen den Hoch- und Tiefdruckgebieten findet dann eine sogenannte Ausgleichsströmung statt.

Die Ausgleichsströmung bezeichnet eine Luftströmung, die durch Temperaturunterschiede ausgelöst wird.

Die Luftmassen bewegen sich immer vom Hoch zum Tief. Die aufgestiegene warme Luft über dem Land wird von dem Tiefdruckgebiet über dem Meer angezogen. Dort kühlt sich die Luft ab und sinkt nach unten, weshalb direkt über der Wasseroberfläche ein Hochdruckgebiet entsteht. Die abgekühlte Luft wird durch das Tiefdruckgebiet an der Landfläche angezogen. Das ist der Seewind, der vom Meer in Richtung Land weht.

Entstehung – Landwind

Beim Landwind in der Nacht geschieht dieser Vorgang genau umgekehrt. In der Nacht scheint die Sonne nicht mehr und die Landfläche kühlt schneller ab, als das Wasser. Das jetzt wärmere Wasser im Meer erwärmt die Luft darüber. Die Luft steigt auf und bildet am Meer ein Tiefdruckgebiet und in der Höhe ein Hochdruckgebiet.

An der kühleren Landfläche herrscht am Boden ein Hochdruckgebiet und in der Höhe ein Tiefdruckgebiet. Die warme Luft steigt am Meer auf und wird vom Tiefdruckgebiet über der Landfläche angezogen. Dabei kühlt die Luft ab und sinkt wieder, weil sie schwerer ist, als warme. Die abgesunkene Luft wird vom Hoch über dem Wasser angezogen. Das ist der Landwind, der nun in Richtung Meer weht.

Seewind – Geographie

Der Seewind ist stärker als der Landwind und kann dadurch höhere Geschwindigkeiten erreichen. Das liegt daran, dass das Wasser eine glattere Oberfläche als die Landfläche hat.

Bei einer Landfläche kann der Wind durch Hügel, Berge oder Bäume abgebremst werden. Eine Wasserfläche ist allerdings glatt, weshalb die Luftmassen darüber gleiten und weniger gebremst werden. Dadurch kann die Windgeschwindigkeit höher sein.

Der Seewind kann allerdings auch durch größere Temperaturunterschiede stärker sein. Ist die Luft über dem Land viel wärmer als die über dem Wasser, dann ist auch viel mehr Energie vorhanden. Diese Energie wird dann durch einen stärkeren Seewind entladen.

Der Seewind am Bodensee kann eine Geschwindigkeit von 18 Kilometer pro Stunde erreichen.

Der Seewind an der Nordsee kann eine Geschwindigkeit von 28 Kilometer pro Stunde und am Mittelmeer von 39 Kilometer pro Stunde erreichen.

Die unterschiedlichen Geschwindigkeiten sind abhängig von der Temperatur. Am Mittelmeer ist es beispielsweise wärmer und der Temperaturunterschied zwischen Land und Wasser damit größer als an der Nordsee. Dadurch hat der Seewind viel mehr Kraft.

Der stärkere Seewind kann allerdings auch weiter in das Landinnere wehen.

Seewind – Front in Deutschland

Im Sommer kann es passieren, dass sich die Landfläche schneller erhitzt, als die Wasseroberfläche.

In Deutschland kann dies an der Ost- oder Nordsee passieren. Dort bildet sich von April bis Mai das Land-Seewind-System. Die Landfläche erwärmt sich tagsüber. Die kühle Luft vom Meer weht als Seewind in Richtung Festland. Diese sogenannte Seewindfront kann sich bis zu 100 Kilometer ins Landinnere bewegen.

Die Seewindfront ist eine Zone, in der der Seewind mit Wind weiter im Landinneren zusammenstößt.

Seewind – Wolken

Stößt der Seewind mit normalem Wind an Land zusammen, entstehen Aufwinde, die Wolken bilden. Die Seewindfront ist daher an den Cumuluswolken zu erkennen.

Cumuluswolken, auch Haufenwolken genannt, entstehen durch aufsteigende Luft, die kondensiert.

Wenn Du Dich genauer für das Thema interessierst, dann klicke auf „Wolken“ oder „Bewölkung“, um zur Erklärung zu gelangen.

Die Cumuluswolken schieben sich im Tagesverlauf durch den Wind immer weiter ins Landesinnere und können am Nachmittag bis zu 50 Kilometer vorgedrungen sein.

Seewind Cumuluswolken Meer Seewind Wolken StudySmarterAbbildung 3: Cumuluswolken am Meer durch Seewind

Seewind – Das Wichtigste

  • Wind ist die Bewegung der Luft in der Atmosphäre, die aus einer bestimmten Richtung weht.
  • Das Land-Seewind-System ist ein tagesperiodisches Windsystem in einer Region am Wasser. Es besteht aus dem Land- und dem Seewind.
  • Der Seewind ist ein auflandiger Wind, der am Tag vom Meer zum Land weht.
  • Seewind entsteht durch den Temperaturunterschied von Luftmassen in Hoch- und Tiefdruckgebieten.
  • Durch die Ausgleichsströmung weht der Seewind vom Meer zum Land.
  • Typisch für Seewind sind die Cumuluswolken.

Nachweise

  1. donnerwetter.de: Infografik 'Seewindfront'. (02.08.2022)
  2. wetterkanal.kachelmannwetter.com: Was ist Seewind, was ist Landwind?. (31.07.2022)
  3. seewetter-kiel.de: Seewind. (02.08.2022)
  4. Abbildung 3: Cumuluswolken am Meer durch Seewind (https://www.pexels.com/de-de/foto/sonnenstrahlen-durch-cumuluswolken-die-uber-gewasser-reflektieren-163867/) licensed by CC0 (https://creativecommons.org/publicdomain/zero/1.0/deed.de).

Häufig gestellte Fragen zum Thema Seewind

Seewind entsteht durch verschieden warme Luftmassen, die Druckunterschiede ausgleichen. Am Tag ist die Luft über dem Wasser kälter, weshalb sich dort ein Hochdruckgebiet bildet. An Land ist die Luft wärmer und es bildet sich ein Tiefdruckgebiet. Der Seewind entsteht, weil die Luftmassen von dem Hochdruckgebiet zum Tiefdruckgebiet strömen.

Der Seewind weht tagsüber.

Die Land Seewind Zirkulation funktioniert an wassernahen Regionen. Am Tag weht der Seewind vom Meer zum Land. In der Nacht rotiert dieses System und der Landwind weht vom Land zum Meer.

Der Seewind ist stärker, weil das Wasser eine glattere Oberfläche hat und nicht durch Hügel, Berge und Bäume abgebremst wird.

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