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Tauche ein in die faszinierende Welt der Meteorologie und entdecke das Phänomen des geostrophischen Winds. Dieser Online-Artikel ermöglicht dir einen detaillierten Einblick in die Definition, die davon beeinflussten Faktoren und die Berechnung des geostrophischen Winds. Außerdem werden Unterschiede und Verbindungen zum Gradientenwind, den Auswirkungen auf der Nord- und Südhalbkugel sowie…
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Jetzt kostenlos anmeldenTauche ein in die faszinierende Welt der Meteorologie und entdecke das Phänomen des geostrophischen Winds. Dieser Online-Artikel ermöglicht dir einen detaillierten Einblick in die Definition, die davon beeinflussten Faktoren und die Berechnung des geostrophischen Winds. Außerdem werden Unterschiede und Verbindungen zum Gradientenwind, den Auswirkungen auf der Nord- und Südhalbkugel sowie die Eigenschaften des geostrophischen und des ageostrophischen Winds verglichen.
Im Rahmen der Geographie und Meteorologie ist der Themenbereich 'Geostrophischer Wind' ein fundamentales Konzept, das auf globaler Ebene eine bedeutende Rolle in der Wetterentwicklung und dem Erdsystem spielt. Dieser Text wird dir tiefergehende Einblicke in die Definition, Funktion und Bedeutung des geostrophischen Winds geben und dir dessen Einfluss auf den Breitengrad und die Kräfte erklären, die den geostrophischen Wind beeinflussen.
Der geostrophische Wind kann als eine Art idealisierte Windform betrachtet werden. Er ist ein theoretischer Wind, der nicht durch Reibung beeinflusst wird und auf der Annahme basiert, dass der Wind entlang Isobaren Flächen weht, wo also der Luftdruck gleich ist. Dies ist eine Konsequenz des Gleichgewichts zwischen der Druckgradientkraft und der Corioliskraft.
Stelle dir eine Situation vor, in der die Erde nicht rotieren würde. In diesem Fall hätte der Wind eine direkte Bahn vom Hoch- zum Tiefdruckgebiet. Da die Erde jedoch rotiert, wird der Wind durch die Corioliskraft abgelenkt und fließt entlang der Isobaren. Dieser Wind wird als geostrophischer Wind bezeichnet.
Die geographische Position, insbesondere der Breitengrad, kann starken Einfluss auf den geostrophischen Wind haben. Die Erklärung dafür liegt in der unterschiedlichen Stärke der Corioliskraft an verschiedenen Standorten auf der Erde.
Die Corioliskraft wird durch die Rotation der Erde verursacht und beeinflusst die Bewegung von Objekten, die sich auf der Erdoberfläche bewegen. Sie ist null am Äquator und steigt mit zunehmender Entfernung zum Äquator bis hin zu den Polen. Daher hängt die Ausrichtung des geostrophischen Winds stark vom Breitengrad ab.
Ein weiterer Aspekt ist die Tatsache, dass Bewegungen in Meeren und Atmosphären auf der Nordhalbkugel nach rechts und auf der Südhalbkugel nach links abgelenkt werden. Dieses Phänomen wird als Coriolis-Effekt bezeichnet und ist eine wichtige Komponente bei der Entstehung von geostrophischen Winden.
Wie bereits angedeutet, wird der geostrophische Wind durch bestimmte Phänomene und Kräfte beeinflusst. Betrachten wir die wichtigsten in folgender Liste:
Zur genauen Betrachtung dieser Kräfte und ihrer Auswirkungen auf den geostrophischen Wind, fügen wir hier eine vereinfachte Tabelle ein:
Kraft | Definition | Auswirkung auf geostrophischen Wind |
Druckgradientkraft | Diese Kraft treibt den Wind von einem Gebiet mit hohem Druck zu einem Gebiet mit niedrigerem Druck. | Bestimmt die Geschwindigkeit des geostrophischen Winds. |
Corioliskraft | Eine Scheinkraft, die durch die Rotation der Erde erzeugt wird und Windrichtungen beeinflusst. | Sorgt für die Ablenkung des Winds entlang der Isobaren. |
Zentrifugalkraft | Eine weiter Scheinkraft, die entsteht, wenn der Wind auf einem gekrümmten Pfad fließt. | In manchen Fällen kann diese dazu führen, dass der Wind nicht genau der Isobarenlinie folgt. |
Die mathematische Darstellung des geostrophischen Winds ist durch eine Gleichung gegeben, in der der Wind \( \vec{v} \) als Funktion der Corioliskraft \( f \), der Höhe \( z \) und des Drucks \( p \) ausgedrückt wird:
\[ \vec{v} = - \frac{1}{f} \vec{k} \times \nabla p \]Wo \( \vec{k} \) der Einheitsvektor in z-Richtung ist und \( \nabla p \) den Druckgradienten repräsentiert.
Ein konkretes Beispiel ist der Jetstream, der ein sehr starker geostrophischer Wind ist und in Höhen über 8000 Metern auftritt. Dieser Wind kann Geschwindigkeiten von mehr als 100 km/h erreichen und hat enorme Auswirkungen auf Wetterphänomene und den Flugverkehr.
Du hast nun bereits einige Kenntnisse über den geostrophischen Wind erworben. Wenn wir es aber noch einfacher darstellen, können wir den geostrophischen Wind als das Gleichgewicht zwischen der Druckgradientkraft und der Corioliskraft verstehen. Dieses Gleichgewicht führt dazu, dass der Wind parallel zu den Isobaren weht und nicht direkt von hohem zu niedrigem Druck.
Die Druckgradientkraft lässt die Luft vom Ort hoher zu niedriger Druckwerte strömen. Dabei wird sie von der Corioliskraft abgelenkt, die aufgrund der Erdrotation entsteht.
Dies ist ein sehr vereinfachtes Modell und in der Realität gibt es zahlreiche Faktoren, die dazu beitragen können, dass der tatsächliche Wind von diesem Ideal abweicht. Eine solche Abweichung ist beispielsweise die Reibung nahe der Erdoberfläche.
Die Passage des Winds entlang der Isobaren nennt man auch geostrophisches Gleichgewicht, und es ist ein unerlässliches Konzept für die Erklärung von Wetterphänomenen und Klimamodellen.
Die Berechnung des geostrophischen Winds erfordert eine Kenntnis der Druckverteilung in der Atmosphäre und der Corioliskraft an dem betrachteten Ort. Die Formel, die wir schon einmal genannt haben, ist: \[ \vec{v} = - \frac{1}{f} \vec{k} \times \nabla p \]
Folgend eine detailliertere Beschreibung der einzelnen Schritte:
Angenommen, du hast einen Druckgradienten von 1 hPa/km und befindest dich auf dem 45. Breitengrad, dann beträgt \(f\) ungefähr 10-4 s-1. Durch Einsetzen in die geostrophische Windformel erhältst du eine Windgeschwindigkeit von etwa 10 m/s.
Wie du bereits weißt, stellt der geostrophische Wind eine Vereinfachung dar, da er nur das Gleichgewicht zwischen zwei Kräften - Druckgradientkraft und Corioliskraft - berücksichtigt. Der Gradientenwind stellt eine Erweiterung dieses Modells dar und nimmt zusätzlich die Zentrifugalkraft in Betrachtung.
Die Zentrifugalkraft ist eine Scheinkraft, die in einem rotierenden Bezugssystem - wie dem Wind, der entlang einer gekrümmten Bahn fließt - auftritt. Sie wirkt stets radial nach außen.
Während der geostrophische Wind entlang gerader Isobaren weht, weht der Gradientenwind entlang gekrümmter Isobaren, z.B. in Tiefdruckwirbeln oder Hochdruckgebieten. Dabei wird er durch die Zentrifugalkraft entweder zum Niedrigdruckgebiet hin (Zyklone) oder vom Hochdruckgebiet weg (Antizyklone) abgelenkt.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Gradientenwind eine realistischere Näherung für den tatsächlichen Wind ist, da er auch die Zentrifugalkraft berücksichtigt, die besonders bei stark gekrümmten Isobaren einen erheblichen Einfluss hat. Dennoch stellt auch der Gradientenwind eine Vereinfachung dar, da er - genau wie der geostrophische Wind - die Reibung vernachlässigt.
Eine der faszinierenden Aspekte der Geographie und Meteorologie ist die unterschiedliche Ausprägung von natürlichen Phänomenen auf der Nord- und Südhalbkugel der Erde. Ein solches Phänomen ist der geostrophische Wind. Dir dürfte bereits klar sein, dass der geostrophische Wind durch das Gleichgewicht zwischen der Druckgradientkraft und der Corioliskraft entsteht. Aber wie unterscheidet sich das Verhalten dieses Winds auf den beiden Erdhalbkugeln? In den nächsten Abschnitten wirst du die speziellen Eigenschaften des geostrophischen Winds auf der Nordhalbkugel und der Südhalbkugel kennen lernen.
Auf der Nordhalbkugel tritt eine einzigartige Situation auf, die das Wesen des geostrophischen Winds stark beeinflusst. Da die Erde von Westen nach Osten rotiert, wird eine von Norden nach Süden strömende Luftmasse nach Osten abgelenkt, was als die Corioliskraft bekannt ist.
Das bedeutet, wenn du dich auf der Nordhalbkugel befindest und in den geostrophischen Wind hineinblickst, befindet sich das Hochdruckgebiet rechts von dir und das Tiefdruckgebiet links.
Durch diese Ablenkung formen sich auf der Nordhalbkugel bestimmte Windmuster, zu denen auch der geostrophische Wind gehört. Dadurch wird der Windstrom so geformt, dass er entlang der Isobaren verläuft - Linien gleichen Drucks auf einer Wetterkarte.
Ein gemeinsames Merkmal von geostrophischen Winden auf der Nordhalbkugel sind die Westwinde. Diese Winde wehen häufig in den mittleren Breitengraden (zwischen etwa 30° und 60° nördlicher Breite) und transportieren Wetterphänomene von Westen nach Osten.
Ähnlich wie auf der Nordhalbkugel wird der geostrophische Wind auf der Südhalbkugel durch die Balance zwischen der Druckgradientkraft und der Corioliskraft gelenkt. Allerdings gibt es einen entscheidenden Unterschied: Auf der Südhalbkugel wird eine von Norden nach Süden strömende Luftmasse nach Westen abgelenkt, was auch als Corioliskraft bekannt ist.
Das heißt, auf der Südhalbkugel befindet sich das Hochdruckgebiet, wenn du in den geostrophischen Wind hineinblickst, links von dir und das Tiefdruckgebiet rechts.
Aufgrund dieser Ablenkung durch die Corioliskraft wehen auf der Südhalbkugel häufig Westwinde, insbesondere in den mittleren Breitengraden (zwischen etwa 30° und 60° südlicher Breite).
Interessanterweise gibt es auf der Südhalbkugel weniger Landmasse in den mittleren Breitengraden, die den geostrophischen Wind stören könnte. Daher sind die Westwinde auf der Südhalbkugel oft stärker und beständiger als auf der Nordhalbkugel. Diese starken Westwinde, die die Erde in diesen Breiten umgeben, sind als die "Roaring Forties", "Furious Fifties" und "Shrieking Sixties" bekannt.
Wie bereits erwähnt, ist der geostrophische Wind das Resultat des Gleichgewichts von Corioliskraft und Druckgradientkraft in der Atmosphäre. Einfach gesagt fließt die Luft auf einer idealisierten, reibungsfreien Erde entlang der Isobaren oder Linien gleichen Drucks.
Die Richtung des geostrophischen Winds hängt von der Position auf der Erde ab. Auf der Nordhalbkugel fließt der geostrophische Wind entlang der Isobaren mit dem Hochdruckgebiet rechts. Das Muster ändert sich auf der Südhalbkugel. Hier ist das Hochdruckgebiet stets links, wenn du in den Wind hineinblickst.
Es ist wichtig zu verstehen, dass das Konzept des geostrophischen Winds eine Vereinfachung ist. In der Realität gibt es Reibung durch die Erdoberfläche und andere Atmosphärenschichten. Daher kann von echtem geostrophischen Wind nur in größeren Höhen gesprochen werden, wo die Reibung minimal ist.
Der ageotrophische Wind ist ein Begriff, der verwendet wird, um den Teil des Windes zu beschreiben, der nicht geostrophisch ist. Anders gesagt, es ist der Unterschied zwischen dem tatsächlichen Wind, den wir messen können, und dem theoretisch berechneten geostrophischen Wind.
Ageostrophischer Wind tritt auf, wenn das Gleichgewicht zwischen Corioliskraft und Druckgradientkraft gestört oder nicht vorhanden ist. Dies kann zum Beispiel durch Reibung, Windrichtungsänderungen oder andere Komponenten der atmosphärischen Dynamik passieren.
Auf einer meteorologischen Karte kann der ageostrophische Wind durch die Komponente des Winds dargestellt werden, die senkrecht zu den Isobaren steht. In den unteren Schichten der Atmosphäre, wo die Reibung einen erheblichen Einfluss hat, ist der ageostrophische Wind normalerweise stärker als in höheren Schichten.
Der Vergleich zwischen geostrophischem und ageostrophischem Wind hängt eng mit dem Verständnis der Dynamik der Atmosphäre und der Interpretation meteorologischer Daten zusammen. Die folgenden Punkte verdeutlichen die grundlegenden Unterschiede:
Die richtige Analyse von Wind in der Meteorologie berücksichtigt sowohl die geostrophischen als auch die ageostrophischen Bestandteile. Dies bietet eine vollständigere Darstellung der atmosphärischen Bedingungen und ermöglicht genauere Wettervorhersagen.
Karteikarten in Geostrophischer Wind12
Lerne jetztWas ist der geostrophische Wind?
Der geostrophische Wind ist ein theoretischer Wind, der nicht durch Reibung beeinflusst wird und entlang isobarer Flächen, also dort, wo der Luftdruck gleich ist, weht. Er ist eine Konsequenz des Gleichgewichts zwischen der Druckgradientkraft und der Corioliskraft.
Wie beeinflusst der Breitengrad den geostrophischen Wind?
Die Corioliskraft, bedingt durch die Erdrotation, ist am Äquator null und steigt mit zunehmender Entfernung zum Äquator bis hin zu den Polen. Daher hängt die Ausrichtung des geostrophischen Winds stark vom Breitengrad ab.
Welche Kräfte beeinflussen den geostrophischen Wind?
Die Kräfte, die den geostrophischen Wind beeinflussen, sind die Druckgradientkraft, die Corioliskraft und die Zentrifugalkraft.
Was wird als geostrophischer Wind bezeichnet?
Der geostrophische Wind ist das Gleichgewicht zwischen der Druckgradientkraft und der Corioliskraft, das dazu führt, dass der Wind parallel zu den Isobaren weht und nicht direkt von hohem zu niedrigem Druck.
Wie berechnet man den geostrophischen Wind?
Die Berechnung des geostrophischen Winds erfordert die Bestimmung des Druckgradienten, die Kenntnis der Corioliskraft am betrachteten Ort und das Einsetzen dieser Werte in die geostrophische Windformel.
Was unterscheidet den Gradientenwind vom geostrophischen Wind?
Der Gradientenwind stellt eine realistischere Näherung für den tatsächlichen Wind dar, da er zusätzlich zur Druckgradientkraft und Corioliskraft auch die Zentrifugalkraft berücksichtigt, die besonders bei stark gekrümmten Isobaren einen erheblichen Einfluss hat.
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