Hast du dich schon einmal gefragt, warum heutzutage überall gegendert wird – in Vorlesungen, Medien oder offiziellen Schreiben? Gendern ist viel mehr als nur ein sprachlicher Trend: Es berührt zentrale Fragen der Gleichstellung, Gerechtigkeit und Sichtbarkeit aller Geschlechter. In diesem Artikel lernst du nicht nur, was Gendern bedeutet und warum diese Form der Sprache wichtig ist, sondern du entdeckst Schritt für Schritt die verschiedenen Methoden, Hintergründe und praxisnahen Beispiele. Alles, was du für einen reflektierten und sicheren Umgang mit gendergerechter Sprache in Uni, Beruf und Alltag brauchst – fundiert, kontrovers und praxisnah.
Gendern bezeichnet den bewussten sprachlichen Umgang mit den Geschlechtern. Ziel ist es, durch gendergerechte Sprache alle Menschen – unabhängig von ihrem Geschlecht – sichtbar und ansprechbar zu machen. Ursprünglich wurde im Deutschen traditionell das generische Maskulinum verwendet. Das heißt: Die grammatische männliche Form repräsentiert vermeintlich alle Menschen mit, wie bei „Studenten“ oder „Ärzte“.
Doch Studien und gesellschaftliche Debatten zeigen, dass sich Frauen, nicht-binäre oder intergeschlechtliche Personen von dieser Form oft ausgegrenzt fühlen. Gendern hinterfragt diese sprachlichen Gewohnheiten und setzt sich dafür ein, durch differenzierte Sprache die Gleichstellung und Vielfalt der Geschlechter darzustellen. Am Anfang mag Gendern ungewohnt wirken – aber schon beim genauen Hinsehen zeigt sich, wie Sprache unsere Wahrnehmung von Welt und Rollenbildern prägt.
Letztlich geht es beim Gendern darum, Diskriminierung durch Sprache zu vermeiden und Sprachsensibilität im Hinblick auf gesellschaftliche Diversität zu fördern. Das bringt auch Veränderungen in Grammatik, Ausdruck und sogar im Denken mit sich: Wer gendert, bringt die Vielfalt der Geschlechter sichtbar zur Sprache, statt sie zu verstecken.
Schon diese Grundlagen zeigen: Gendern ist kein Selbstzweck, sondern Ausdruck eines Kulturwandels, der Sprache, Identität und soziale Realität eng miteinander verknüpft.
Warum ist Gendern wichtig? – Relevanz, Gleichstellung, Gesellschaft
Die Frage, warum gendergerechte Sprache überhaupt notwendig ist, steht am Anfang vieler Debatten – manchmal auch hitziger. Tatsächlich beeinflusst Sprache unsere Wahrnehmung stärker, als vielen bewusst ist. Untersuchungen zeigen: Wenn das generische Maskulinum verwendet wird, denken Menschen häufiger an männliche Personen. Sprache kann also dazu beitragen, Vorurteile zu verfestigen oder aktiv abzubauen.
Gendern verfolgt das Ziel, Gleichstellung durch Sichtbarkeit herzustellen: Alle Geschlechter sollen sich angesprochen und eingeschlossen fühlen – ob es um einen Flyer für Erstsemester, eine Stellenanzeige oder die Ansprache im Hörsaal geht. Wer alle Geschlechter sprachlich mitdenkt, macht sie auch gesellschaftlich präsenter.
Zudem ist gendergerechte Sprache ein wichtiger Bestandteil moderner Inklusion und Antidiskriminierung. Sie trägt dazu bei, dass institutionelle Texte, wie etwa Gesetzestexte, Dienstanweisungen oder Produktinformationen, niemanden ausschließen – weder auf sprachlicher noch auf sozialer Ebene.
Zuletzt ist Gendern auch ein Symbol für gesellschaftlichen Fortschritt und Sensibilität. Es sendet ein klares Signal: Sprache ist gestaltbar, und mit kleinen Veränderungen leisten wir einen Beitrag für mehr Gerechtigkeit. Natürlich bleibt Gendern Gegenstand öffentlicher Debatten – doch gerade diese Kontroversen zeigen, welche Kraft in unserer Kommunikation steckt.
Gendern in der Praxis – Formen und Methoden
Wie gendere ich richtig? Das ist wohl die häufigste Frage beim Einstieg in das Thema. Es gibt nicht die eine perfekte Lösung. Stattdessen hat sich eine Vielfalt an Genderformen entwickelt, die je nach Kontext, Zielgruppe oder persönlicher Überzeugung unterschiedlich eingesetzt werden.
Im Folgenden findest du die wichtigsten Methoden mit klassischen Beispielen:
1. Genderstern\*
Der Genderstern ist derzeit eine der am weitesten verbreiteten Formen im Deutschen, insbesondere in Hochschulen und Medien. Beispiel: Studentin, Ärztinnen, Mitarbeiter*innen. Er signalisiert offen alle Geschlechteridentitäten jenseits des binären Modells und wird oft als Zeichen für Inklusion gewertet.
Statt des Sterns wird manchmal auch der Doppelpunkt verwendet (Student:innen, Kolleg:innen). Dies ist vor allem für die digitale Barrierefreiheit (z.B. Screenreader) sinnvoll und wird von manchen offiziellen Stellen empfohlen.
3. Unterstrich (Gender_Gap):
Beispiel: Lehrer_innen, Forscher_innen. Wie der Stern oder Doppelpunkt, lässt auch der Gap Raum für nicht-binäre Identitäten. Er ist vor allem in genderpolitischen und queerfeministischen Kontexten verbreitet.
4. Doppelnennung:
Hier werden beide binären Formen explizit benutzt: Studentinnen und Studenten, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Auch diese Methode ist gendergerecht, geht aber oft mit längeren Formulierungen und großem Platzbedarf einher.
5. Neutrale Begriffe:
Dort, wo möglich, werden Begriffe verwendet, die unabhängig vom Geschlecht funktionieren. Beispiel: Lehrkräfte, Studierende, Mitarbeitende, Führungskräfte, Personen, Team. Diese Variante ist besonders sprachökonomisch und inklusiv.
Die Auswahl der Genderform hängt oft von Zielgruppe, Medium und institutionellen Vorgaben ab. In wissenschaftlichen Texten oder Bewerbungen empfiehlt sich meist eine einheitliche und klare Lösung. Wichtig bleibt: Respektiere die Wünsche der angesprochenen Personen und informiere dich über Leitlinien deiner Einrichtung.
Gendern im Alltag, in Schule und Studium
Im Alltag begegnet uns gendergerechte Sprache heute an vielen Orten – mit ganz unterschiedlichen Facetten. In Hochschulen gibt es inzwischen häufig Genderleitfäden, die Empfehlungen für Bewerbungen, Hausarbeiten oder die Kommunikation auf dem Campus geben. Auch in der Schule spielt Gendern eine immer größere Rolle, besonders im Fach Deutsch, aber auch in gesellschaftswissenschaftlichen Fächern.
Hier einige typische Beispiele für Gendern in verschiedenen Situationen:
Vorlesung: „Liebe Student*innen, willkommen zur ersten Sitzung!"
Aushang: „Gesucht werden Praktikant*innen im Bereich Kommunikation."
Lehrmaterialien: Statt 'Lehrer', 'Schüler', 'Mitarbeiter' wird: 'Lehrende', 'Lernende', 'Mitarbeitende' verwendet.
Universitätswebsite: "Bitte beachten Sie den Leitfaden für gendergerechte Sprache an unserer Hochschule."
Schulbuch: "Die Forscherinnen und Forscher im Labor..." oder "Wissen alle Teilnehmenden, was gemeint ist?"
Im Berufsleben kann Gendern sogar ein wichtiger Bestandteil von Unternehmensleitbildern und Diversity-Strategien werden. Firmen, Behörden und NGOs achten immer öfter auf inklusive Sprache – auch, weil die Berufswelt internationaler und vielfältiger wird. Selbst in offiziellen Formularen (z.B. "Teilnehmende*r") oder Medienbeiträgen tauchen gegenderte Begriffe inzwischen regelmäßig auf.
Manche Initiativen gehen sogar weiter: Es werden komplette Nachrichtensendungen gegendert oder die Rechtschreibung öffnet sich durch Empfehlungen des Rats für deutsche Rechtschreibung für Genderzeichen. All das zeigt: Gendern ist alltagspraktisch und prägt unsere Kommunikation stetig – sowohl im Klassenzimmer als auch im Hörsaal.
Realistische und kreative Beispiele für Genderformen
Theorie und Praxis sind beim Gendern oft zwei Paar Schuhe. Damit du den Unterschied wirklich spürst, hier einige klassische und weniger naheliegende Beispiele aus verschiedenen Bereichen:
Mit Genderstern:
Teilnehmer*innen gesucht!
Die neuen Student*innen werden am Campus begrüßt.
Jeder Mitarbeiterin hat Anspruch auf Weiterbildung.
Mit Doppelpunkt:
Liebe Kolleg:innen, bitte beachten Sie die neuen Richtlinien.
Die Wissenschaftler:innen stellen ihre Ergebnisse vor.
Mit Unterstrich (Gender_Gap):
Sehr geehrte_r Kund_in, Ihre Bestellung ist eingetroffen.
Doppelnennung oder Paarform:
Lehrerinnen und Lehrer gestalten den Schulalltag gemeinsam.
Professorinnen und Professoren publizieren regelmäßig.
Neutrale Begriffe:
Studierende aller Fachbereiche sind eingeladen.
Die Teilnehmenden melden sich bitte im Sekretariat.
Führungskräfte werden gesucht.
Achtung: In einigen Fällen führen Genderformen zu sprachlich ungewohnten oder schwer aussprechbaren Wortbildungen. Hier helfen Umschreibungen oder neutrale Begriffe weiter. Es empfiehlt sich, je nach Medium und Leserschaft, flexibel und situationsangepasst zu wählen.
Kritik, Kontroversen und Debatten rund ums Gendern
Gendergerechte Sprache ist kein rein technisches Thema – sie sorgt in Politik, Medien und Alltag immer wieder für Diskussionen. Während viele Gendern als Schritt zu mehr Gleichstellung sehen, gibt es auch Kritik und offene Fragen.
Kritikerinnen und Kritiker führen an, Gendern sei sperrig, erschwere den Lesefluss oder grenze Menschen mit Lesestörungen aus. Besonders in amtlichen Dokumenten oder in klassischen literarischen Texten stoßen Genderzeichen manchmal auf Widerstand. Manche Kritiker betrachten Gendern als Eingriff in die Sprache oder sehen die Freiheit der Kunst und Wissenschaft bedroht.
Auf der anderen Seite steht der gesellschaftliche Gewinn: Gendern schafft Sichtbarkeit, sensibilisiert für Diversität und kann Chancengleichheit fördern. Sprachwissenschaftlich ist Sprache ohnehin ständig im Wandel – das Gendern ist ein Beispiel für die Anpassungsfähigkeit und Gestaltungskraft der Sprache. Mittlerweile werden viele Genderformen im Duden beschrieben und in offiziellen Empfehlungen (zum Beispiel durch Ministerien, Universitäten oder den Rat für deutsche Rechtschreibung) anerkannt.
Diese Debatten zeigen: Gendern ist nie bloß eine stilistische Spielerei, sondern Ausdruck tiefgehender gesellschaftlicher Auseinandersetzungen darüber, wie wir Vielfalt und Respekt in Sprache und Denken verankern wollen.
Gendern und Rechtschreibung – Regeln, Stolpersteine und Empfehlungen
Wie sieht korrektes Gendern eigentlich aus? Einheitliche Regeln gibt es bislang (noch) nicht – aber viele Empfehlungen von Hochschulen, Institutionen und Sprachgesellschaften. Generell gilt: Wähle eine Genderform konsequent, sei verständlich und orientiere dich an deinen Adressaten. Grundregeln helfen beim sicheren Umgang:
Das Genderzeichen steht immer direkt hinter dem Wortstamm: Student*in, Forscher:in, Lehrer_in.
Artikel oder Pronomen werden häufig neutral oder wiederholt verwendet: "Die Studierenden" statt "die Studenten".
Kurze Texte: Hier empfiehlt sich meist eine neutrale Form oder einheitliches Gendern (z.B. Studierende).
Barrierefreiheit: Bei digitalen Texten kann der Doppelpunkt statt dem Stern genutzt werden, z. B. "Mitarbeiter:innen". Das erleichtert das Vorlesen durch Screenreader.
Vermeide Verwirrung: In langen Texten kann zu häufiges Gendern anstrengend sein. Verwende dann synonyme Umschreibungen ("das Team", "die Gruppe") oder spreche abstrakter ("alle Beteiligten"). Gewöhne dich an, beim Gendern auf Falschformen oder grammatische Stolpersteine zu achten. Die meisten Hochschulen und Institutionen bieten Leitfäden oder Checklisten an.
Achtung: Im wissenschaftlichen Arbeiten werden Genderformen oft explizit gefordert. Lies dir daher stets die Vorgaben deiner Uni, deines Fachbereichs oder deines Arbeitgebers genau durch.
Schlussfolgerung
Gendern ist längst fester Bestandteil moderner, reflektierter Sprachpraxis. Aber der Weg zu echter Gleichstellung und Inklusion in der Sprache ist nicht immer klar und unkompliziert – ganz im Gegenteil: Die aktuellen Debatten unterstreichen, wie intensiv Sprache und Gesellschaft miteinander verwoben sind. Wer sich mit dem Thema "Gendern: Bedeutung, Formen, Beispiele" auseinandersetzt, entdeckt nicht nur grammatikalische Kniffe, sondern auch spannende Fragen zu Identität, Respekt und sozialem Wandel. Die Vielfalt der Methoden – vom Genderstern bis zur neutralen Formulierung – ermöglicht es, flexibel und empathisch auf unterschiedliche Situationen einzugehen. Wer gendergerechte Sprache anwendet, zeigt nicht nur Sprachkompetenz, sondern auch gesellschaftliche Verantwortung. Die eigentliche Herausforderung liegt darin, reflektiert mit Sprache umzugehen: Lass dich auf neue Perspektiven ein, experimentiere mit unterschiedlichen Formen und scheue dich nicht, bestehende Normen zu hinterfragen. Denn Sprache ist immer in Bewegung – und Gendern ist ein zentraler Motor dieses Wandels. Bleib neugierig, kritisch und offen für die Vielfalt unserer Sprache – in Studium, Beruf und Alltag.
Gendern: Bedeutung, Formen, Beispiele - Das Wichtigste
Gendern bedeutet, alle Geschlechter sprachlich sichtbar zu machen und Diskriminierung zu vermeiden.
Es gibt verschiedene Methoden: Genderstern, Doppelpunkt, Unterstrich, Doppelnennung und neutrale Begriffe.
Gendergerechte Sprache fördert Gleichstellung und Inklusion – gerade in Schule, Uni und Beruf.
Die Wahl der Genderform hängt vom Kontext und den Adressaten ab; konsequentes und klares Gendern stärkt Verständlichkeit.
Kritik und Debatten sind Teil des sprachlichen Wandels – Gendern bleibt ein dynamisches und gesellschaftlich relevantes Thema.
Melde dich kostenlos an, um Zugriff auf all unsere Karteikarten zu erhalten.
Häufig gestellte Fragen zum Thema Gendern
Was bedeutet Gendern?
Gendern bedeutet, die Sprache so zu gestalten, dass alle Geschlechter angesprochen und sichtbar gemacht werden – also nicht nur Männer, sondern auch Frauen sowie Menschen, die sich weder dem männlichen noch weiblichen Geschlecht eindeutig zuordnen. Oft meint man mit „Gendern“ eine gendergerechte Sprache, die niemanden ausschließt und alle einbezieht. Beispiel: Statt nur „Schüler“ zu schreiben, sagt man „Schülerinnen und Schüler“ oder nutzt neutrale Begriffe wie „Lernende“. Das Ziel ist mehr Gleichstellung und Sichtbarkeit für alle Geschlechter in der Sprache.
Welche Formen des Genderns gibt es?
Für das Gendern gibt es verschiedene Formen:
1. Doppelnennung: Beide Geschlechter werden ausgeschrieben, z. B. „Schülerinnen und Schüler“.
2. Genderstern (*): Ein Sternchen wird eingefügt, um alle Geschlechter anzusprechen, z. B. „Schüler*innen“.
3. Gendergap (_): Ein Unterstrich erfüllt die gleiche Funktion wie das Sternchen, z. B. „Schüler_innen“.
4. Doppelpunkt: Auch der Doppelpunkt kann als inklusiv gelten, z. B. „Schüler:innen“.
5. Binnen-I: Das große I im Wort, z. B. „SchülerInnen“ (ist jedoch weniger inklusiv und veraltet).
6. Geschlechtsneutrale Begriffe: Statt Geschlechtsformen werden neutrale Begriffe genutzt, z. B. „Studierende“ statt „Studenten/Studentinnen“.
Jede Form hat eigene Vor- und Nachteile – etwa Lesbarkeit, Gewohnheit oder offizielle Regeln. Manche (z. B. das Gendersternchen) sind in Schulen oder offiziellen Texten in bestimmten Bundesländern nicht erlaubt.
Wie gendere ich richtig?
Richtig gendern bedeutet, bewusst eine Form zu wählen, die niemanden ausschließt, und den Kontext zu beachten. Typische Möglichkeiten sind:
- Doppelnennung in formellen Texten (z. B. „Schülerinnen und Schüler“)
- Genderstern („Schüler*innen“), Gendergap („Schüler_innen“) oder Doppelpunkt („Schüler:innen“) – besonders in kreativen oder digitalen Kontexten
- Geschlechtsneutrale Begriffe („Lehrkraft“ statt „Lehrer/Lehrerin“, „Studierende“ statt „Studenten/Studentinnen“)
Wichtig: Im Schulbereich gelten manchmal bestimmte Regeln. In einigen Bundesländern sind Genderstern, Doppelpunkt oder Gap in offiziellen Texten verboten. Mündlich kann es dennoch genutzt werden. Am besten orientierst du dich an den Vorgaben deiner Schule oder Universität und an offiziellen Empfehlungen (z. B. vom Duden oder der Schulleitung).
Welche Beispiele für gendergerechte Sprache gibt es?
Hier sind typische Beispiele für gendergerechte Sprache:
- Klassisch: „Schülerinnen und Schüler“, „Lehrerinnen und Lehrer“, „Pilotinnen und Piloten“
- Mit Genderstern: „Schüler*innen“, „Lehrer*innen“, „Kolleg*innen“
- Mit Doppelpunkt: „Schüler:innen“, „Bürger:innen“, „Wissenschaftler:innen“
- Gendergap: „Schüler_innen“, „Lehrer_innen“
- Geschlechtsneutrale Begriffe: „Lehrende“, „Studierende“, „Fachkräfte“, „Mitarbeitende“
Durch diese Beispiele werden alle angesprochen und niemand fühlt sich ausgeschlossen – ein zentrales Ziel gendergerechter Sprache.
Was ist der Genderstern und wie wird er verwendet?
Der Genderstern (zum Beispiel: Schüler*innen) ist ein Symbol, das zwischen der männlichen und weiblichen Wortendung steht. Er signalisiert, dass neben männlichen und weiblichen Personen auch Menschen angesprochen werden, die sich keinem der traditionellen Geschlechter zuordnen. Beim Sprechen legt man eine kleine Pause zwischen Wortstamm und Nachsilbe („Schüler—innen“). Der Genderstern wird vor allem in digitaler Kommunikation, auf Social Media oder in inklusiven Kontexten eingesetzt. In offiziellen Texten (zum Beispiel in Schulen in Bayern) ist er oft nicht erlaubt. Trotzdem nutzen ihn viele Menschen, weil er besonders inklusiv wirkt.
Warum sollte man gendern? Ist Gendern wirklich nötig?
Gendern ist ein Beitrag dazu, dass sich alle Menschen angesprochen und nicht ausgeschlossen fühlen. Sprache beeinflusst unser Denken und unser Bild von der Welt: Wer in Schulbüchern, Nachrichten oder Texten nur „Schüler“ oder „Ärzte“ liest, denkt oft unbewusst an Männer. Gendergerechte Sprache macht sichtbar, dass auch Frauen und nicht-binäre Menschen gemeint sind. Besonders für Berufe und Rollenbilder ist das wichtig, weil Sprache auch unsere Zukunft prägt (z. B.: Können Mädchen Pilotinnen werden? Trauen sich Jungen, Erzieher zu werden?). Manche finden Gendern kompliziert oder unnötig – aber viele Studien zeigen: Repräsentation in der Sprache fördert Gleichstellung.
Gibt es Regeln für das Gendern?
Für das Gendern gibt es keine bundesweit einheitlichen, festen Regeln. Leitfäden von Organisationen (z. B. Duden, Universitäten, Behörden) bieten Empfehlungen. In den offiziellen deutschen Rechtschreibregeln (Stand 2024) sind das Gendersternchen, der Doppelpunkt und ähnliche Formen jedoch nicht ausdrücklich zugelassen – und in einigen Bundesländern sind sie in Schulen und Behörden sogar verboten. Wichtig ist: Die verständliche, respektvolle Ansprache steht im Vordergrund. In der Schule solltest du dich an die Vorgaben deiner Lehrkräfte oder Schulordnung halten. Für wissenschaftliche Arbeiten gelten die Regeln deiner Hochschule.
Wie funktioniert genderneutrale Sprache?
Genderneutrale Sprache versucht, ganz ohne männliche oder weibliche Endungen auszukommen, sodass niemand anhand seines Geschlechts angesprochen wird. Das gelingt oft mit neutralen Begriffen wie „Lehrkraft“ statt „Lehrer/Lehrerin“ oder „Studierende“ statt „Studenten/Studentinnen“. Diese Formen sind meistens kürzer, leichter zu merken und schließen auch Menschen ein, die sich nicht als männlich oder weiblich verstehen. Manchmal ist es allerdings schwierig, für jedes Wort eine neutrale Alternative zu finden. Dann helfen Begriffe wie „alle“, „Team“, „Personen“ oder kreative Umschreibungen weiter.
Wie stellen wir sicher, dass unser Content korrekt und vertrauenswürdig ist?
Bei StudySmarter haben wir eine Lernplattform geschaffen, die Millionen von Studierende unterstützt. Lerne die Menschen kennen, die hart daran arbeiten, Fakten basierten Content zu liefern und sicherzustellen, dass er überprüft wird.
Content-Erstellungsprozess:
Lily Hulatt
Digital Content Specialist
Lily Hulatt ist Digital Content Specialist mit über drei Jahren Erfahrung in Content-Strategie und Curriculum-Design. Sie hat 2022 ihren Doktortitel in Englischer Literatur an der Durham University erhalten, dort auch im Fachbereich Englische Studien unterrichtet und an verschiedenen Veröffentlichungen mitgewirkt. Lily ist Expertin für Englische Literatur, Englische Sprache, Geschichte und Philosophie.
Gabriel Freitas ist AI Engineer mit solider Erfahrung in Softwareentwicklung, maschinellen Lernalgorithmen und generativer KI, einschließlich Anwendungen großer Sprachmodelle (LLMs). Er hat Elektrotechnik an der Universität von São Paulo studiert und macht aktuell seinen MSc in Computertechnik an der Universität von Campinas mit Schwerpunkt auf maschinellem Lernen. Gabriel hat einen starken Hintergrund in Software-Engineering und hat an Projekten zu Computer Vision, Embedded AI und LLM-Anwendungen gearbeitet.
StudySmarter ist ein weltweit anerkanntes Bildungstechnologie-Unternehmen, das eine ganzheitliche Lernplattform für Schüler und Studenten aller Altersstufen und Bildungsniveaus bietet. Unsere Plattform unterstützt das Lernen in einer breiten Palette von Fächern, einschließlich MINT, Sozialwissenschaften und Sprachen, und hilft den Schülern auch, weltweit verschiedene Tests und Prüfungen wie GCSE, A Level, SAT, ACT, Abitur und mehr erfolgreich zu meistern. Wir bieten eine umfangreiche Bibliothek von Lernmaterialien, einschließlich interaktiver Karteikarten, umfassender Lehrbuchlösungen und detaillierter Erklärungen. Die fortschrittliche Technologie und Werkzeuge, die wir zur Verfügung stellen, helfen Schülern, ihre eigenen Lernmaterialien zu erstellen. Die Inhalte von StudySmarter sind nicht nur von Experten geprüft, sondern werden auch regelmäßig aktualisiert, um Genauigkeit und Relevanz zu gewährleisten.