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Fragezeichen

Lies die folgenden zwei Sätze laut vor: "Du lernst gerne." und "Du lernst gerne?

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Lies die folgenden zwei Sätze laut vor: "Du lernst gerne." und "Du lernst gerne?"

Obwohl beide Sätze aus denselben Wörtern bestehen, hast Du bestimmt beim Lesen des zweiten Satzes am Ende deine Stimme gehoben. Das liegt daran, dass das Fragezeichen dem/der Leser*in signalisiert, dass es sich beim zweiten Satz um eine Frage handelt - und wenn Du etwas fragst, betonst Du immer die letzte Silbe.

Was das Fragezeichen sonst noch für Funktionen erfüllt und wie es richtig verwendet wird, erfährst Du in dieser Erklärung.

Fragezeichen – Erklärung und Bedeutung

Das Fragezeichen ist ein Satzzeichen. Zu den Satzzeichen zählen alle sogenannten Sonderzeichen, die nicht zu den Buchstaben oder Zahlen einer Schrift gehören.

Neben dem Fragezeichen gelten auch Punkt, Doppelpunkt, Auslassungspunkt, Komma, Semikolon, Gedankenstrich, Ergänzungsstrich, Anführungszeichen, Ausrufezeichen, Leerzeichen und Klammer als Satzzeichen.

Satzzeichen strukturieren einen Satz und geben ihm einen Sinn. Weil manche Satzzeichen ausschließlich am Ende eines Satzes verwendet werden, bezeichnet man sie als Satzschlusszeichen. Das Fragezeichen zählt zu den Satzschlusszeichen.

Zusammengefasst bedeutet das also:

Das Fragezeichen ist ein Satzschlusszeichen, das Fragesätze kennzeichnet.

Fragezeichen richtig setzen

Wann verwendet man eigentlich ein Fragezeichen? Diese Frage ist schnell beantwortet: Nämlich immer dann, wenn eine Frage gestellt wird.

Schau Dir die folgenden Beispiele an:

Beispiel A: "Wann schreiben wir den Mathetest?"

In Beispiel A ist die Absicht des Satzes, herauszufinden, wann der Mathetest geschrieben wird – es wird eine Frage gestellt. Also wird an das Satzende ein Fragezeichen gesetzt.

Beispiel B: "Der Mathetest wird am Montag geschrieben."

In Beispiel B siehst Du einen Satz, der die Antwort auf Beispiel A liefert - es handelt sich nicht um eine Frage, sondern um eine Aussage. Deshalb wird kein Fragezeichen verwendet.

Direkte und indirekte Fragen

Manchmal können Sätze so formuliert sein, dass es nicht auf Anhieb möglich ist, sie als Fragesatz zu identifizieren oder auszuschließen. Im Nachfolgenden kannst Du Dir ein passendes Beispiel anschauen:

Beispiel D: "Weißt Du, welche Note Du im Mathetest hast?"

In Beispiel D bilden sowohl der Hauptsatz "Weißt Du" als auch der Nebensatz "welche Note Du im Mathetest hast" eine Frage. Deswegen wird am Ende ein Fragezeichen gesetzt. Weil beide Satzteile insgesamt eine Frage ergeben, spricht man auch von einer direkten Frage.

Hauptsatz und Nebensatz werden durch ein Komma getrennt.

Der Nebensatz kann nicht ohne den Hauptsatz existieren, weil er alleinstehend keinen Sinn machen würde. Außerdem findet man die gebeugte Verbform, auch konjugierte Verbform genannt, immer an letzter Stelle des Satzes.

Der Hauptsatz kann ohne den Nebensatz stehen und trotzdem Sinn ergeben. Deshalb ist der Hauptsatz dem Nebensatz immer übergeordnet. Die gebeugte Verbform findest Du an erster oder zweiter Stelle.

Wenn Du Dein Wissen zum Thema vertiefen möchtest, dann schau Dir doch die Erklärung "Hauptsatz" und "Nebensatz" auf StudySmarter an.

Beispiel C: "Hast Du meinen Lieblingsstift gesehen, mit dem ich jeden Tag Notizen mache?"

Beispiel C zeigt eine weitere Möglichkeit auf: Hier ist der Hauptsatz "Hast Du meinen Lieblingsstift gesehen" eine Frage, wohingegen der Nebensatz "mit dem ich jeden Tag Notizen mache" eine Aussage ist. Weil der Hauptsatz dem Nebensatz übergeordnet ist, ergibt der Satz insgesamt trotzdem eine Frage - ein Fragezeichen wird gesetzt. Auch hier handelt es sich um eine direkte Fragestellung.

Beispiel D: "Ich weiß nicht mehr, welche Note ich im Mathetest hatte."

Beispiel D könnte im ersten Moment so wirken, als müsste ein Fragezeichen gesetzt werden. Das liegt daran, dass sich die Frage im Nebensatz "welche Note ich im Mathetest hatte" verbirgt. Weil allerdings der Hauptsatz "Ich weiß nicht mehr" eine Aussage ist, und der Hauptsatz dem Nebensatz immer übergeordnet wird, ist der gesamte Satz keine Frage – es wird kein Fragezeichen verwendet.

Wenn nur im Nebensatz (und nicht im Hauptsatz) eine Frage formuliert wird, handelt es sich um eine indirekte Frage. Immerhin wird die Frage ja nicht wie bei der direkten Frage konkret gestellt, sondern verbirgt sich im untergeordneten Satzteil.

Allgemein gilt also:

Ein Fragezeichen wird immer dann gesetzt, wenn der Hauptsatz eine direkte Frage darstellt. Sollte die Frage nur im Nebensatz zu finden sein, handelt es sich um eine indirekte Frage – folglich wird kein Fragezeichen gesetzt.

Fragezeichen nach Signalwort

Eine Ausnahme bilden Sätze, die mit einem Signalwort enden. Zu den Signalwörtern gehören zum Beispiel "oder", "nicht wahr" und "nicht".

Beispiel E: "Wir treffen uns morgen um drei Uhr, oder?"

Signalwörter fordern am Ende von Aussagesätzen die Bestätigung des Gegenüber - so wird die Aussage zum Fragesatz. Wie in Beispiel E deutlich wird, setzt man in so einem Fall ein Fragezeichen.

Funktion des Fragezeichens

Dass Fragezeichen immer in Verbindung mit einer Frage stehen, ist Dir vermutlich bereits bewusst. Doch darüber hinaus hat das Fragezeichen noch andere Bedeutungen, die in diesem Abschnitt thematisiert werden.

Die Antwortfunktion

Das Fragezeichen beendet immer einen Fragesatz und verdeutlicht somit, dass eine Frage gestellt wird. In der Regel wird auf die Frage auch eine Antwort erwartet.

Eine Ausnahme bildet die rhetorische Frage. Gekennzeichnet durch ein Fragezeichen, taucht sie als rhetorisches Stilmittel häufig in Gedichten oder Reden auf. Auf eine rhetorische Frage wird keine konkrete Antwort erwartet – sie fordert den/die Zuhörer*in oder den/die Leser*in vielmehr dazu auf, gründlich über den Inhalt der Frage nachzudenken.

Die Betonungsfunktion

Wie Du vielleicht schon in der Einleitung festgestellt hast, hebt man beim Lesen einer Frage am Ende die Stimme. In einem Text signalisiert das Fragezeichen eine Frage und der/die Leser*in kann sich darauf vorbereiten, den Satz entsprechend zu betonen.

Sätze, die ohne Fragezeichen wie eine Aussage betont werden, erhalten durch das Fragezeichen die richtige Betonung:

"Das hast du gemacht?" (Betonung als Frage) statt "Das hast du gemacht." (Betonung als Aussagesatz)

Die Neugierfunktion

Häufig sind Fragezeichen in Überschriften von Zeitungsartikeln oder Werbekampagnen zu finden. Ähnlich wie die rhetorische Frage, wird der/die Leser*in hier nicht nach einer konkreten Antwort gebeten, sondern dazu aufgefordert, selbst über den Inhalt nachzudenken. In den meisten Fällen wecken diese Fragen Neugier und ziehen somit die Aufmerksamkeit auf sich.

"Drogenrazzia im Altersheim?" - Überschrift eines Zeitungsartikels

"Wohnst du noch oder lebst du schon?" - Ikea Werbeslogan

Besonderheiten des Fragezeichens

Auch wenn das Fragezeichen in der Regel nur nach eindeutigen, direkten Fragen gesetzt wird, gibt es ein paar Ausnahmen und Besonderheiten, die Du im Folgenden kennenlernst.

Eingeklammertes Fragezeichen

Manchmal tauchen in Sätzen eingeklammerte Fragezeichen auf. Diese symbolisieren, dass bestimmte Umstände angezweifelt werden.

"Doris Schneider ist laut eigenen Aussagen 39 (?) Jahre alt."

Frage- und Ausrufezeichen

In einigen wenigen Fällen können Sätze als Ausruf, aber gleichzeitig auch als Frage aufgefasst werden. Hier kann man dann, je nach Verständnis des Satzes, ein Ausrufezeichen oder Fragezeichen setzen.

"Ist das dein Ernst!" oder "Ist das dein Ernst?"

Wenn ein Satz allerdings ein Ausruf und gleichzeitig eine Frage ausdrücken soll, werden Fragezeichen und Ausrufezeichen kombiniert.

"Ist das Dein Ernst?!"

Fragezeichen als Doppelpunkt

In einigen Sätzen übernimmt das Fragezeichen die Funktion des Doppelpunkts, wenn dieser nach einer Vorankündigung vorkommen würde.

Doppelpunkt: "Wo fliegen wir dieses Jahr hin: In die Türkei oder nach Griechenland?"

Fragezeichen: "Wo fliegen wir dieses Jahr hin? In die Türkei oder nach Griechenland?"

Komma als Fragezeichen

Aneinandergereihte Fragen oder Fragewörter können durch Kommas verbunden werden. Das Fragezeichen wird dann nur am Ende der Aneinanderreihung gesetzt.

"Wie denn, wo denn, was denn?" statt "Wie denn? Wo denn? Was denn?"

Fragezeichen – Das Wichtigste

  • Das Fragezeichen ist ein Satzschlusszeichen, das Fragesätze kennzeichnet.
  • Fragezeichen werden immer dann gesetzt, wenn eine Frage gestellt wird.
  • Wenn Haupt- und Nebensatz eine Frage ausdrücken oder nur der Hauptsatz als Frage formuliert ist, handelt es sich um eine direkte Frage - in diesem Fall wird ein Fragezeichen gesetzt.
  • Wenn nur der Nebensatz eine Frage ausdrückt und der Hauptsatz nicht, handelt es sich um eine indirekte Frage - in diesem Fall wird kein Fragezeichen gesetzt.
  • Eine Ausnahme bilden Signalwörter wie "oder" und "nicht wahr", die am Ende eines Aussagesatzes stehen. Da eine Bestätigung des Gegenüber erwartet wird, setzt man am Ende dieser Sätze ein Fragezeichen.
  • Das Fragezeichen erfüllt die Funktionen, ein(e) Antwort(en) zu fordern, die Betonung der letzten Silbe des Fragesatzes zu heben und Neugier zu wecken.
  • Das Fragezeichen kann eingeklammert oder in Kombination mit dem Ausrufezeichen auftreten. Außerdem kann es einen Doppelpunkt ersetzen oder durch ein Komma ersetzt werden.

Häufig gestellte Fragen zum Thema Fragezeichen

Das Fragezeichen wird immer am Ende von direkten Fragesätzen gesetzt. 

Fragezeichen werden immer verwendet, wenn ein Fragesatz beendet wird. In seltenen Fällen setzt man eingeklammerte Fragezeichen, wenn man den zuvor beschriebenen Inhalt bezweifelt.

Ein Fragezeichen wird immer dann gesetzt, wenn man eine Frage stellen möchte und auch (in der Regel) eine Antwort erwartet. Das Ausrufezeichen verwendest Du, sobald Du auf etwas aufmerksam machen möchtest, aber keine konkrete Frage stellst.

Ein Fragezeichen wird immer dann gesetzt, wenn man eine Frage stellen möchte und auch (in der Regel) eine Antwort erwartet. Einen Punkt setzt man nach einem Aussagesatz.

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