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Intrigen, Macht und Hinrichtungen – das Trauerspiel "Maria Stuart" von Friedrich Schiller aus dem Jahr 1800 thematisiert den Machtkampf zwischen der englischen Königin Elisabeth I. und der schottischen Königin Maria Stuart. Die folgenden Stichpunkte bieten eine kurze Zusammenfassung des Werks:Der historische Hintergrund ist bedeutsam für die Einordnung es Inhalts von "Maria Stuart":Die beiden Königinnen stammen aus dem Herrschergeschlecht der Tudors. Das Stück wurde…
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Jetzt kostenlos anmeldenIntrigen, Macht und Hinrichtungen – das Trauerspiel "Maria Stuart" von Friedrich Schiller aus dem Jahr 1800 thematisiert den Machtkampf zwischen der englischen Königin Elisabeth I. und der schottischen Königin Maria Stuart.
Die folgenden Stichpunkte bieten eine kurze Zusammenfassung des Werks:
Die Tudor Dynastie wurde von Heinrich VIII. – einem König von England – begründet. Bei dem Haus Tudor handelt es sich um ein Herrschergeschlecht auf dem englischen Thron. Die Tudors regierten England von 1485 bis 1603.
Das Drama spielt wenige Tage vor der Hinrichtung von Maria Stuart in England im 16. Jahrhundert. 1568 musste die schottische Königin Maria Stuart aus ihrem Land fliehen und suchte daraufhin Zuflucht bei ihrer Verwandten Elisabeth, der Königin von England. Elisabeth fürchtete allerdings, dass Maria einen Anspruch auf den englischen Thron erheben könnte und ließ sie deshalb inhaftieren. Maria betrachtete Elisabeths Anspruch auf den englischen Thron als unrechtmäßig, da Elisabeth eine uneheliche Tochter Heinrichs VIII. war. Als legitime Urenkelin von Heinrich VII. sah sich Maria selbst als rechtmäßige Herrscherin Englands.
Die Kirche hatte die Scheidung von Elisabeths Vater von seiner ersten Frau nie offiziell anerkannt. Daher gilt Elisabeth als Tochter der zweiten Frau ihres Vaters juristisch betrachtet als illegitimes Kind. Ein legitimes Kind geht aus einer offiziell anerkannten Ehe hervor.
Maria Stuart ist in England auf Schloss Fotheringhay inhaftiert. Der Ritter Paulet beschlagnahmt Schriftstücke und ein wertvolles Stirnband der Inhaftierten, da er in diesen Dingen Beweise dafür sieht, dass Maria in Kontakt mit dem verfeindeten Frankreich steht. Hanna Kennedy – die Amme von Maria – nimmt das Beschlagnahmen der Gegenstände zum Anlass dafür, sich über die überzogenen Haftbedingungen von Maria zu beschweren. Paulet verteidigt die Verhaftung: Er wirft Maria Stuart vor, die englische Königin Elisabeth ermorden zu wollen, um den englischen Thron zu besteigen und damit den Katholizismus wieder in England einführen zu können.
Im Gespräch mit Paulet verleiht Burleigh seiner Sorge Ausdruck, dass Königin Elisabeth Maria Stuart begnadigen wird, um nicht als ungerecht zu gelten. Burleigh hält Paulet dazu an, Maria hinterrücks aus dem Weg zu räumen. Aus Gewissensgründen lehnt Paulet dies ab.
Elisabeth sträubt sich zunächst gegen eine Eheschließung mit dem französischen Königssohn, beugt sich am Ende allerdings dessen Brautwerbung, um dem Willen des englischen Volkes gerecht zu werden. Sie verbittet es sich zudem, dass die Franzosen sich in den Fall Maria Stuart einmischen.
Maria erhält unerwartet die Erlaubnis, mit ihrer Vertrauten Hanna Kennedy das Gefängnis für einen Parkspaziergang verlassen zu dürfen. Diese Erlaubnis deutet sie als das Hinwirken von Graf Leicester auf ihre Befreiung.
Paulet kündigt das baldige Eintreffen von Elisabeth im Park an, woraufhin Maria bekundet, auf das Treffen nicht ausreichend vorbereitet zu sein. Graf Shrewsbury kommt hinzu und hält Maria dazu an, sich vor ihrer Widersacherin demütig zu zeigen.
Elisabeth macht Maria und deren Anspruch auf den englischen Thron für den Streit der beiden Königinnen verantwortlich, woraufhin Maria erklärt, für ihre Freiheit auf ihren Anspruch auf den englischen Thron zu verzichten. Doch Elisabeth hat nichts als Hohn für Maria übrig. Der Streit artet aus. Maria beschimpft Elisabeth und erklärt, dass sie den einzig rechtmäßigen Anspruch auf den englischen Thron habe. Shrewsbury trennt die Frauen und Leicester führt Elisabeth weg.
Mortimer bedrängt die schottische Königin, sich ihm hinzugeben, doch Hanna Kennedy unterbricht die sich anbahnende Vergewaltigung mit der Nachricht, dass sich ganz in der Nähe eine bewaffnete Gruppe versammelt hat.
Da der Attentäter ein katholischer Franzose ist, widerruft die Königin das Bündnis mit Frankreich und löst die Verlobung mit dem französischen Thronfolger.
Elisabeth zeigt sich tief verletzt über den Verrat von Leicester. Leicester gibt vor Elisabeth zu, Kontakt zu Maria gehabt zu haben, sagt aber gleichzeitig, dass er sie nur habe aushorchen wollen, um Elisabeth – die wahre Königin – zu schützen. Er gibt vor, durch die Verhaftung von Mortimer der Befreiung von Maria entgegengewirkt zu haben.
In der Zwischenzeit ist es Shrewsbury gelungen, die drängende Menge zu besänftigen. Elisabeth händigt dem Staatssekretär Davison dennoch das Todesurteil aus, fügt allerdings hinzu, dass er nach Belieben damit verfahren soll. Davison möchte jedoch nur einen eindeutigen Befehl befolgen. Schlussendlich nimmt sich Burleigh des Urteils an, um es zu vollstrecken.
Maria hat sich mit der Hoffnungslosigkeit ihrer Lage abgefunden und möchte vor ihrer Hinrichtung ihre Sünden beichten. Zu diesen Sünden zählt sie den Hass auf Elisabeth, die Liebe zu Leicester, ihre Komplizenschaft bei der Ermordung ihres Gatten und die daran anschließende Ehe mit Bothwell. Maria bestreitet es allerdings, Elisabeth jemals nach dem Leben getrachtet und Hochverrat begangen zu haben. Als Buße für ihre früheren Verfehlungen akzeptiert sie das Todesurteil jedoch.
Leicester erkennt den Verrat an seiner Liebe und hält sich von Maria fern, um keine Zweifel an seiner Loyalität gegenüber Elisabeth aufkommen zu lassen. Er lauscht der Hinrichtung unfreiwillig und verliert das Bewusstsein.
Shrewsbury soll zum neuen Anführer ernannt werden, lehnt aber aufgrund seines forgeschrittenen Alters dankend ab. Als die Königin nach Leicester verlangt, wird ihr die Nachricht zugetragen, dass dieser nach Frankreich abgereist sei.
Die Figuren in Schillers Drama "Maria Stuart" ist auf einen kleinen Personenkreis beschränkt.
Weiterhin sind die einzelnen Personen nicht durch individuelle Charakterzüge geprägt, sondern durch ihre Interessen, die sie im Verlauf der Handlung versuchen durchzusetzen. Dabei fungieren sie als Träger von Ideen:
Der Utilitarismus ist eine philosophische Strömung, die menschliches Handeln nicht aufgrund der dahinterstehenden Motive beurteilt, sondern aufgrund der Folgen, die das Handeln hervorruft – unabhängig von der Intention.
Dennoch geht die charakterliche Tiefe der Figuren über eine bloße Verkörperung dieser Begriffe hinaus. Es gibt keine Figur, die ausschließlich gut oder böse ist. Stattdessen gibt es viele Grauzonen. Die Handlungsmotivation der Figuren ist nicht immer sofort erkennbar.
Die Figur Maria Stuart kann als Königin Schottlands in die Handlung von Schillers "Maria Stuart" eingeordnet werden. Weitere Merkmale der Figur sind:
Die Figur Elisabeth I. kann als Königin Englands in die Handlung von Schillers "Maria Stuart" eingeordnet werden. Weitere Merkmale der Figur sind:
Die Figur Burleigh kann als Großschatzmeister und Berater von Königin Elisabeth in die Handlung von Schillers "Maria Stuart" eingeordnet werden. Weitere Merkmale der Figur sind:
Die Figur Graf Shrewsbury kann ebenfalls als Berater von Königin Elisabeth in die Handlung von Schillers "Maria Stuart" eingeordnet werden. Weitere Merkmale der Figur sind:
Humanität bedeutet so viel wie Menschlichkeit und beinhaltet die Vorstellung davon, wie ein Mensch seiner wahren Natur nach sein soll. Darunter fallen charakterliche Züge, die objektiv als richtig gelten – wie beispielsweise Milde, Toleranz und Hilfsbereitschaft.
Die Figur Graf Leicester kann auch als Berater von Königin Elisabeth in die Handlung von Schillers "Maria Stuart" eingeordnet werden. Weitere Merkmale der Figur sind:
Die Figur Mortimer kann als Neffe von Marias Bewacher Paulet in die Handlung von Schillers "Maria Stuart" eingeordnet werden. Weitere Merkmale der Figur sind:
Die Figur Paulet kann als Bewacher von Maria und der Onkel von Mortimer in die Handlung von Schillers "Maria Stuart" eingeordnet werden. Weitere Merkmale der Figur sind:
Die Figur Hanna Kennedy kann als Amme und enge Vertraute von Maria in die Handlung von Schillers "Maria Stuart" eingeordnet werden. Weitere Merkmale der Figur sind:
Eine Betrachtung es historischen Hintergrund von Friedrich Schillers "Maria Stuart" ermöglicht, das Werk in seinem Bedeutungsgehalt zu erfassen. Das Stück spielt im England des 16. Jahrhunderts und thematisiert den Machtkampf von Elisabeth I. – der Königin von England – und Maria Stuart – der Königin von Schottland.
Elisabeth I. und Maria Stuart standen an der Spitze zweier Nationen – England und Schottland – die seit Generationen miteinander verfeindet waren. Die schottische Unabhängigkeit war bis ins 16. Jahrhundert durch England bedroht.
Im 16. Jahrhundert bezeichnet der Calvinismus eine Glaubensrichtung innerhalb des Protestantismus. Nach der Lehre Calvins waren Menschen entweder zu Heil oder Unheil verdammt.
Als Elisabeth I. im Jahr 1558 an die Macht kam, machte sie die Rekatholisierung, die ihre Halbschwester zuvor vorangetrieben hatte, wieder rückgängig. Dadurch schaffte Elisabeth die Grundlage für die Modernisierung Englands. Sie inszenierte sich selbst dabei als jungfräuliche Königin und heiratete nie.
Elisabeth musste um ihren Anspruch auf den Thron hart kämpfen. Der Papst hatte die Scheidung ihres Vaters – Heinrich VIII. – von seiner ersten Frau nie offiziell anerkannt, sodass Elisabeth als Tochter der zweiten Frau von Heinrich VIII. – Anne Boleyn – rein juristisch betrachtet als illegitimes Kind galt. Elisabeths Anspruch auf den englischen Thron wurde vor allem von Maria Stuart infrage gestellt.
Illegitime Kinder werden auch als außereheliche Kinder bezeichnet. Rechtlich wird damit die Geburt eines Kindes außerhalb einer bestehenden Ehe gemeint. Eine illegitime Herkunft galt zur damaligen Zeit als "Ehrenmakel". Die Ehre einer Person oder auch ihr Anspruch auf gesellschaftliche Achtung wurde in der damaligen Zeit durch eine illegitime Herkunft stark bedroht und herabgewürdigt.
Marias Abstammung ist makellos: Sie ist die Urenkelin von Heinrich VII. und gehört damit zum Adelsgeschlecht der Tudors. Juristisch betrachtet stand Marias Herrschaftsanspruch allerdings eines im Wege: Elisabeths Vater hatte alle ausländischen Angehörigen des Hauses Tudor von der Thronfolge ausgeschlossen.
Das Haus Tudor
Heinrich VII. war von 1485 bis 1509 der König von England und der Begründer der Tudor Dynastie.
Das Haus Tudor ist ein walisisches Herrschergeschlecht auf dem englischen Thron im Zeitraum von 1485 bis 1603. Nach den Bürgerkriegen in England baute die Tudor Dynastie das Land wieder auf und brachte es zum Erblühen.
Neben Heinrich VII. sind Heinrich VIII. und Elisabeth I. weitere bekannte Mitglieder des Hauses Tudor, die den englischen Thron bestiegen.
Heinrich VIII. manifestierte seine Macht vorrangig durch das 1543 erlassene Souveränitätsgesetz, das besagte, dass das Oberhaupt der englischen Kirche der englische Herrscher und nicht der Papst sein sollte. Dadurch war es Heinrich VIII. möglich, sich eigenhändig von seiner Frau scheiden zu lassen. Er vollzog damit den Bruch mit der katholischen Kirche. Eine selbst vollzogene Scheidung war zuvor aufgrund der Rolle, die die Kirche für die Ehe gespielt hat, nicht möglich.
Bereits 1558 zweifelte Maria die Rechtmäßigkeit der Herrschaft Elisabeths an und trug zur Provokation die englische Königskrone in ihrem Wappen. Ähnlich wie in Schillers Stück wurde Marias drittem Ehemann – dem Earl of Bothwell – die Ermordung ihres zweiten Ehemanns – Lord Darnley – angelastet. Marias Mittäterschaft ist bis heute nicht einwandfrei nachgewiesen, gilt aber als wahrscheinlich.
Eine Analyse des Inhalts und des Aufbau von Schillers "Maria Stuart" zeigt, dass es sich um ein Paradebeispiel für ein klassisches Drama handelt. Der Aufbau ist dabei besonders modellhaft, da sich exakt in der Mitte des dritten Aufzugs der Konflikt durch das Aufeinandertreffen der beiden Königinnen zuspitzt.
Schiller orientiert sich mit "Maria Stuart" am klassischen Aufbau des Dramas. Die drei aristotelischen Einheiten werden dabei weitestgehend erfüllt.
Bei den drei aristotelischen Einheiten handelt es sich um die Einheit der Zeit, der Handlung und des Ortes. Diese Prinzipien wurden vom griechischen Philosophen Aristoteles für den Dramenaufbau festgelegt.
Die Einheit der Handlung gibt vor, dass es lediglich eine Haupthandlung ohne ausgestaltete Nebenhandlung geben darf. Die Einheit des Ortes besagt, dass es keine Nebenschauplätze geben darf, sondern dass sich die Handlung auf einen Schauplatz begrenzen soll. Die Einheit der Zeit meint, dass das Drama sich nicht über einen langen Zeitraum erstrecken, sondern lediglich einen Sonnenlauf (also 24 Stunden) umfassen soll.
Die Unterteilung des Dramas in fünf Aufzüge entspricht der klassischen Dramenform, wie Du anhand der folgenden Tabelle erkennen kannst:
"Maria Stuart" Schiller – Unterteilung nach der klassischen Dramenform | |
Exposition
|
|
Steigende Handlung
|
|
Peripetie
|
|
Fallende Handlung
|
|
Katastrophe
|
|
Im Gegensatz zu Schillers früheren Dramen ist "Maria Stuart" nicht in Prosa, sondern in Versen geschrieben.
Verslehre
Bei einem Jambus handelt es sich um einen Versfuß, der sich aus zwei Elementen zusammensetzt: Einer unbetonten und einer betonten Silbe. Die betonte folgt dabei auf die unbetonte Silbe. Ist der Jambus fünfhebig, besteht das Vermaß aus fünf aufeinanderfolgenden Jamben.
Der fünfhebige Jambus ist in der deutschen Literatur der Weimarer Klassik ein verbreitetes Vermaß. Selten tritt er als gereimter Vers auf, sondern meistens ungereimt. Bei einem ungereimten Vers spricht man von einem Blankvers.
Bei einem Enjambement handelt es sich um einen Zeilensprung – also um Sätze, die sich über mehrere Zeilen erstrecken. Dabei wird der Satz über die Versgrenze ausgedehnt.
Ein Beispiel für den reimlosen fünfhebigen Jambus ist der erste Ausruf der Amme Hanna Kennedy, als sie sich über die Durchsuchung der Gegenstände ihren engen Vertrauten Maria Stuart empört.
Was macht Ihr, Sir? Welch neue Dreistigkeit!
Alle Zitate stammen, wenn nicht anders gekennzeichnet, aus Friedrich Schillers "Maria Stuart" (Projekt Gutenberg).
Das Drama ist zudem durchzogen von den gegensätzlichen Begriffen Hitze und Kälte. Dadurch werden die beiden Antagonistinnen des Stücks charakterisiert. Während Marias Charakter durch das Motiv der Hitze beschrieben wird, verkörpert Elisabeth mit ihrer überheblichen Art die Kälte.
So spricht Paulet – der Bewacher Marias – als er seine Durchsuchung vor ihrer Amme rechtfertigt:
Doch wußte sie [Maria] aus diesen engen BandenDen Arm zu recken in die Welt, die FackelDes Bürgerkrieges in das Reich zu schleudern.
Während Maria bei ihrem Aufeinandertreffen mit der englischen Königin anmerkt:
Wenn Ihr [Elisabeth] mich anschaut mit dem Eisesblick,Schließt sich das Herz mit schaudernd zu.
Bei Friedrich Schillers "Maria Stuart" handelt es sich um ein Paradestück der Literaturepoche der Weimarer Klassik.
Die Weimarer Klassik erstreckt sich über den Zeitraum von 1786 bis 1805 und endet mit dem Tod von Friedrich Schiller. Manchmal wird das Ende der Klassik auch auf 1832 datiert – das Todesjahr von Johann Wolfgang von Goethe. Ihren Namen erhielt die Epoche, da sich der Großteil des literarischen Schaffens in der Stadt Weimar abspielte. Zentral für die Weimarer Klassik war, dass der rebellische Ton des Sturm und Drang aufgegeben und das antike Griechenland als Vorbild genommen wurde. Der klassische Dramenaufbau und die aristotelischen Einheiten von Handlung, Zeit und Ort gewannen dadurch wieder an Bedeutung.
Um Dich in die Epoche zu vertiefen, lies Dir gerne die Erklärung zu "Weimarer Klassik" durch!
Die Autorinnen und Autoren der Weimarer Klassik nahmen sich das antike Griechenland wieder zum Vorbild. Schillers Drama erfüllt die Vorgaben des klassischen Dramas in fast allen Aspekten: Das Stück ist in fünf Aufzüge gegliedert, wobei sich der Höhe- und Wendepunkt im dritten Aufzug vollzieht. Die Einheiten von Handlung, Ort und Zeit sind weitestgehend erfüllt. Das streng eingehaltene Versmaß und die gehobene, künstlich stilisierte Sprache sind ebenfalls Merkmale dieser Epoche.
Literarische Werke der Weimarer Klassik greifen oftmals auf realhistorische Ereignisse und Charaktere zurück. Auch in dieser Hinsicht fügt sich Schillers "Maria Stuart" nahtlos in die Epoche ein.
Eine Interpretation des Dramas "Maria Stuart" von Schiller kann insbesondere in dreierlei Hinsicht erfolgen:
Die Abgrenzung der beiden zentralen Gegenspielerinnen Elisabeth und Maria geschieht nicht nur sprachlich über das Gegensatzpaar Hitze und Kälte, sondern auch über den Kontrast von Freiheit und Gefangenschaft. Dieser zeigt sich bereits an den Schauplätzen. Elisabeth residiert in Freiheit im Westminster Palast, während Maria sich in Gefangenschaft im Schloss Fotheringhay befindet.
Die beiden Königinnen können als konträre Persönlichkeiten aufgefasst werden. In einer Interpretation könnte die Entwicklung, die sowohl Maria als auch Elisabeth im Verlauf der Handlung durchlaufen, analysiert und verglichen werden.
Schillers Drama spielt nicht nur mit dem Gegensatz von Gefangenschaft und Freiheit, sondern auch mit dem Gegensatz von Sein und Schein.
Ein weiterer Schein ist es, dass Elisabeth am Ende des Dramas als moralische Verliererin dasteht, denn die Zeugenaussagen, die Maria Stuart belastet haben, haben sich als falsch erwiesen.
Ein weiterer Aspekt, der in Bezug auf "Maria Stuart" interpretiert werden kann, ist die Darstellung der Geschlechterrollen und das Zusammenspiel von Geschlecht und Politik. Dabei gilt es zu beachten, dass die Textproduktion der damaligen Zeit von Männern dominiert wurde. Als Lesende:r des Dramas bekommt man die weibliche Perspektive aus Sicht eines männlichen Autors geschildert.
Zudem dominieren die männlichen Figuren das Stück deutlich. Neben Maria und Elisabeth gibt es – abgesehen von den Dienerinnen – nur eine weitere weibliche Figur, nämlich Hanna Kennedy, die Amme und enge Vertraute Marias. Anzuführen ist hierbei, dass die männlichen Figuren den Protagonistinnen in nichts nachstehen, wenn es darum geht, Intrigen zu spinnen und Verrat zu begehen.
Johann Christoph Friedrich Schiller, der Autor von "Maria Stuart", wurde am 10. November 1759 in Marbach am Neckar geboren und verstarb am 9. Mai 1805 in Weimar an einer Lungenentzündung.
Gemeinsam mit seinem Freund Goethe zählt Schiller zu den wichtigsten Vertretern der Weimarer Klassik. Weitere bekannte Werke von Schiller sind: "Die Räuber" (1782), "Kabale und Liebe" (1784) und "Wilhelm Tell" (1803/1804).
Elisabeth I.:
Königin Englands mit anfechtbarer Legitimation
lässt Maria wegen Hochverrats hinrichten
versucht, sich aus der Verantwortung zu ziehen, indem sie Davison das unterschriebene Todesurteil überreicht, es allerdings ihm überlässt, wie er damit verfährt
Verliererin aus moralischer Sicht
Burleigh:
Großschatzmeister und Berater von Königin Elisabeth
vertritt Interessen des Staates
auf die innere Sicherheit Englands bedacht
plädiert für die Hinrichtung von Maria Stuart
Graf Shrewsbury:
den Idealen der Humanität verpflichtet
Graf Leicester:
Berater von Königin Elisabeth
Intrigant und Heuchler
empfindet tiefe Zuneigung für Maria Stuart
nach Marias Hinrichtung für kurze Zeit von Schuldgefühlen geplagt
Friedrich Schiller schrieb "Maria Stuart", da er beim Studieren der realhistorischen Gegebenheiten von der tragischen Qualität des Stoffes angetan war. Schiller wollte die Ereignisse um die schottische Königin in ihrer Gänze einfangen ohne dabei den Rahmen der klassischen Dramenform allzu sehr aufzubrechen.
"Maria Stuart" gehört in die Epoche der Weimarer Klassik.
Das Thema von "Maria Stuart" ist der Machtkampf zwischen der englischen Königin Elisabeth I. und der schottischen Königin Maria Stuart.
"Maria Stuart" ist ein klassisches Werk, weil es sich an den Vorgaben des klassischen Dramenaufbaus orientiert. Zudem hält sich Schiller weitestgehend an die drei aristotelischen Einheiten von Handlung, Ort und Zeit. Auch die hochgestochene, künstlich stilisierte Sprache ist ein Grund dafür, das Drama als klassisches Werk zu kategorisieren.
Friedrich Schiller schrieb "Maria Stuart".
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