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"Die Weber" ist das bekannteste Werk des deutschen Schriftstellers Gerhart Hauptmann. Das soziale Drama thematisiert den Weberaufstand in Schlesien aus dem Jahr 1844. "Die Weber" wurde 1892 veröffentlicht.
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Jetzt kostenlos anmelden"Die Weber" ist das bekannteste Werk des deutschen Schriftstellers Gerhart Hauptmann. Das soziale Drama thematisiert den Weberaufstand in Schlesien aus dem Jahr 1844. "Die Weber" wurde 1892 veröffentlicht.
Eine erste Zusammenfassung des Inhalts von "Die Weber" bieten Dir zunächst die folgenden Stichpunkte:
Im Folgenden findest Du die Zusammenfassung von "Die Weber". Die nachfolgende Abbildung bietet Dir außerdem eine Übersicht über den Handlungsablauf des Werks.
Der erste Akt von "Die Weber" spielt in der Fabrik von Dreißiger. Dieser ist ein reicher Fabrikant, der seinen Webern nur einen geringen Lohn auszahlt und so für sich selbst große Gewinne einstreichen kann. Er lässt von Pfeifer, einem seiner Mitarbeiter, die Stoffe der Weber prüfen.
Als Pfeifer auf die Klagen der Weber entgegnet, sie bekämen in Zukunft noch weniger Lohn, beschwert sich der junge Weber Bäcker lautstark. Für diese Dreistigkeit kündigt Dreißiger den jungen Arbeiter auf der Stelle. Weiter hinten im Raum bricht ein kleiner Junge vor Hunger zusammen. Anstatt ihm etwas zu Essen zu geben, beschwert sich Dreißiger über die Eltern des Jungen. Er ist darüber empört, dass sie ein schwaches Kind dafür einsetzen, die schweren Stoffballen zu transportieren. Der Fabrikant sieht seinen Ruf gefährdet, wenn der Zusammenbruch des Kindes in seiner Fabrik an die Presse gelangen würde.
Der zweite Akt von "Die Weber" spielt in einem heruntergekommenen Raum des alten Webers Baumert, der ebenfalls für Dreißiger Waren produziert. Frau Baumert und ihre Kinder Bertha und Emma sind am Weben, während Herr Baumert außer Haus ist, um bei Dreißiger die Ware abzuliefern und seinen Lohn abzuholen.
Das Weberlied ist eine Ballade von Heinrich Heine und auch unter dem Namen "Die schlesischen Weber" bekannt. Veröffentlicht wurde es am 10. Juli 1844 im Flugblatt "Vorwärts!". Die Ballade ist ein politisch-lyrisches Werk des Vormärz. Das Weberlied handelt vom Elend der schlesischen Weber infolge der Industrialisierung und den dadurch entstandenen Missständen innerhalb der Bevölkerung. Das Gedicht wurde damals vom Königlich Preußischen Kammergericht wegen seines aufständischen Inhalts verboten.
Deutschland, wir weben dein Leichentuch,
Wir weben hinein den dreifachen Fluch -
Wir weben, wir weben!
Das Zitat stammt aus Heinrich Heines "Die armen Weber" (1844, erschienen in der Zeitschrift "Vorwärts!").
Der dritte Akt von "Die Weber" spielt im Wirtshaus, wo Handwerker und Weber gleichermaßen über ihre Armut klagen.
Polizist Kutsche betritt das Wirtshaus und möchte den Arbeitern Angst einjagen, um so die Klagen gegen die Fabrikanten zu verringern. Die anwesenden Weber fangen jedoch an, ihn zu provozieren und es bahnt sich ein Streit zwischen den Webern und dem Polizisten an.
Im Haus der Familie Dreißiger sind Pastor Kittelhaus und seine Frau zu Besuch.
Vor dem Haus von Dreißiger wird der ehemalige Soldat Jäger von den Färbereiarbeitern Dreißigers festgenommen und vom Polizisten Kutsche und dessen Chef vernommen. Sie sind überzeugt, dass er der Anführer der Aufständischen sei. Die Vermittlungsversuche des Pastors zwischen Jäger und der Polizei bleiben ohne Erfolg und der ehemalige Soldat wird abgeführt. Kurz darauf kommt der Fabrikmitarbeiter Pfeifer in Dreißigers Haus gestürmt und berichtet, dass es den aufständischen Webern gelungen sei, Jäger zu befreien.
Der letzte Akt von Hauptmanns "Die Weber" spielt im Haus des alten Webers Hilse. Dabei handelt es sich um eine ärmliche Unterkunft, in der Hilse zusammen mit seiner Frau und seinem Sohn Gottlieb sowie dessen Frau Luise zusammensitzen.
Gottlieb kehrt von Dreißigers Haus zurück und berichtet, dass die Weber die Häuser der reichen Fabrikanten in der Stadt plündern würden. Hilse verbietet seinem Sohn, sich den Webern anzuschließen, da es sich bei dem Aufstand um "ein Werk des Teufels" handele. Luise beschimpft die Feigheit der Männer und schließt sich dem Aufstand an.
Die Personenkonstellation von "Die Weber" veranschaulicht, dass in Gerhart Hauptmanns Werk keine klassischen Protagonisten auftreten.
Dennoch wird nicht durchgängig die Gesamtheit der Weber thematisiert.
"Die Weber" drückt als soziales Drama des Naturalismus eine Kritik an den damaligen Arbeitsbedingungen der Weber aus. Dafür werden die beiden sozialen Klassen, die der hart arbeitenden, armen Weber und die der wohlhabenden Fabrikanten, gegenübergestellt. Damit werden die Gegensätze der Gesellschaft zur Zeit der Industrialisierung erkennbar.
Der Aufstand der Weber in Gerhart Hauptmanns Werk kann als Aufruf zur Revolution gegen eine kapitalistische Gesellschaftsschicht gesehen werden. Dieser Ansicht war auch die damalige Berliner Polizei, weshalb das Drama ursprünglich in Deutschland verboten war.
Weberaufstand von 1844
Unter dem Weberaufstand von 1844 versteht man die Proteste der schlesischen Weber gegen die Fabrikanten. Die Arbeits- und Lebensbedingungen der Weber hatten sich infolge der Industrialisierung sehr verschlechtert.
Die Tuchproduktion wurde überwiegend von mechanischen Webstühlen durchgeführt und nicht mehr durch die Handarbeit der Weber. Die Textilien aus den Fabriken waren günstiger und hochwertiger. Das hatte zur Folge, dass die Weber ihre Waren immer günstiger verkaufen und zusätzlich noch mehr Arbeit leisten mussten.
Die Armut dieser Arbeiterklasse wurde durch zahlreiche Missernten in den 1840er-Jahren verstärkt, da Lebensmittel im Anschluss noch teurer wurden.
Hilses Tod am Ende des Dramas kann als solcher Appell zum Widerstand gedeutet werden: Der alte Mann steht als Symbol für die konservative Bevölkerungsschicht, die trotz aller Missstände die Tradition bewahren möchte.
Gegen diese Interpretation spricht allerdings die Tatsache, dass es sich bei den Webern nicht um Revolutionäre handelt, denn ihr Aufstand ist nicht politisch motiviert. Sie handeln aus ihrer Not heraus und sehen keinen anderen Ausweg, um ihrem Elend zu entkommen.
Eine Analyse von "Die Weber" zeigt, dass das Werk in der Anzahl von fünf Akten dem klassischen, aristotelischen Aufbau eines Dramas folgt. In der Einheit des Ortes weicht "Die Weber" jedoch vom klassischen Dramenaufbau ab, da jeder Akt des Werks an einem anderen Schauplatz spielt.
Als aristotelisches Drama wird die ursprüngliche Form des Dramas bezeichnet. Es zeichnet sich durch die Einheit von Handlung, Zeit und Ort, sowie durch eine Einteilung der Handlung in fünf Akte aus.
Die Einheit der Handlung besteht bei "Die Weber" aus der Zusammenfügung der Nebenhandlungen, die die Schicksale der einzelnen Weber darstellen, zu einem kollektiven Schicksal der Arbeiterschaft. Dadurch bildet sich eine geschlossene Handlung, obwohl jeder Akt das Schicksal eines anderen Webers behandelt.
Durch die höher gestellten Fabrikanten gegenüber den Webern und Arbeitern wird ein gesellschaftliches Hierarchieverhältnis dargestellt. Eine Ständeklausel, wie im aristotelischen Drama, gibt es jedoch nicht, denn die Figuren in "Die Weber" sind nicht adelig, obwohl es sich bei dem Werk um eine Tragödie handelt.
Die Sprache in "Die Weber" ist markant, denn die Figuren sprechen in schlesischer Mundart. Hierdurch wirkt das Werk authentisch.
A Beehmen Geld mechte ooch sein. Gu'n Tag noch, Bäcker!1
Ich sag' euch also: passiert mir das noch einmal und zieht mir noch einmal so eine Rotte Halbbetrunkener, so eine Bande von grünen Lümmeln am Haus vorüber wie gestern Abend - mit diesem niederträchtigen Liede...1
Das Werk "Die Weber" von Gerhart Hauptmann gehört zur literarischen Epoche des Naturalismus. Mehr zu dieser Epoche erfährst Du im Folgenden.
Der Naturalismus ist eine literarische Epoche, die von 1880 bis 1900 andauerte.
Das Werk "Die Weber" basiert auf dem Weberaufstand von 1844.
In Schlesien wollte man den staatlichen Einfluss auf die Wirtschaft jedoch geringhalten. So war die schlesische Textilindustrie den Engländern schonungslos ausgesetzt. Da die Stoffe in Schlesien noch per Hand hergestellt wurden, hatten die Weber sowie Fabrikanten keine Chance, mit den maschinell hergestellten Waren aus England zu konkurrieren. Die Fabrikanten versuchten in der Folge, die Löhne der Weber zu drücken, um überhaupt einen wirtschaftlichen Gewinn für sich erzielen zu können.
Gerhart Hauptmann, der Autor von "Die Weber", lebte von 1862 bis 1946. Er stammte selbst aus einer schlesischen Weberfamilie.
Das Werk "Die Weber" widmete Hauptmann seinem Vater, der ebenfalls Weber war.
"Die Weber" – Gerhart Hauptmann: Gerhart Hauptmann lebte von 1862 bis 1946.
Als Dramatiker und Schriftsteller war er einer der bedeutendsten Vertreter des Naturalismus.
"Die Weber" stammt aus der Epoche des Naturalismus.
"Die Weber" spielt im Jahr 1844 und basiert auf den Aufständen der schlesischen Weber.
Gerhart Hauptmann hat "Die Weber" geschrieben.
Karteikarten in Die Weber12
Lerne jetztWer verfasste "Die Weber"?
Die Weber wurde von Gerhart Hauptmann verfasst.
Warum wurde "Die Weber" zunächst verboten?
Die Berliner Polizei war der Ansicht, dass der Inhalt des Dramas die Bürger zu Demonstrationen motivieren würde.
"Die Weber" ist ein Werk welcher Epoche?
"Die Weber" ist ein Drama des Naturalismus.
Auf welchem historischen Ereignis basiert das Werk "Die Weber"?
Historische Vorlage für "Die Weber" waren die Aufstände der schlesischen Weber im Jahr 1844.
Wer verfasste die Ballade "Weberlied"?
Das "Weberlied" oder auch "Die schlesischen Weber" ist eine Ballade von Heinrich Heine.
Warum planen die Weber einen Aufstand?
Die Weber leben in extremer Armut. Sie bekommen für ihre harte Arbeit nicht genügend Lohn und können ihre Familien nicht mehr ernähren. Die Fabrikanten leben hingegen in Wohlstand und wollen die Löhne der Arbeiter nur noch weiter kürzen.
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