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"Die Weber" ist das bekannteste Werk des deutschen Schriftstellers Gerhart Hauptmann. Das soziale Drama thematisiert den Weberaufstand in Schlesien aus dem Jahr 1844. "Die Weber" wurde 1892 veröffentlicht. Die Uraufführung erfolgte jedoch erst ein Jahr später, da das Drama zunächst von der Berliner Zensurbehörde aufgrund der behandelten Thematik verboten wurde.
Weberaufstand von 1844
Unter dem Weberaufstand von 1844 versteht man die Proteste der schlesischen Weber gegen die Fabrikanten. Die Arbeits- und Lebensbedingungen der Weber hatten sich infolge der Industrialisierung sehr verschlechtert.
Die Tuchproduktion wurde überwiegend von mechanischen Webstühlen durchgeführt und nicht mehr durch die Handarbeit der Weber. Die Textilien aus den Fabriken waren günstiger und hochwertiger. Das hatte zur Folge, dass die Weber ihre Waren immer günstiger verkaufen und zusätzlich noch mehr Arbeit leisten mussten.
Die Armut dieser Arbeiterklasse wurde durch zahlreiche Missernten in den 1840er-Jahren verstärkt, da Lebensmittel im Anschluss noch teurer wurden.
Abbildung 1: Handlungsablauf in "Die Weber"
Der erste Akt spielt in der Fabrik von Dreißiger. Dieser ist ein reicher Fabrikant, der seinen Webern nur einen geringen Lohn auszahlt und so für sich selbst große Gewinne einstreichen kann. Er lässt von Pfeifer, einem seiner Mitarbeiter, die Stoffe der Weber prüfen. Männer, Frauen und Kinder drängen sich, um ihre Löhne abzuholen. Pfeifer bewertet die Stoffe kritisch und zahlt nie den vollen Lohn aus. Das Leid der Weber ist offensichtlich, denn sie tragen zerlumpte Kleidung, sind ausgehungert und müssen um Vorschüsse bitten, damit sie sich etwas zu Essen kaufen können. Pfeifer hat kein Mitleid mit den Webern und verweist sie mit ihren Anliegen an Dreißiger. Der hat allerdings nur leere Worte für die Weber übrig.
Als Pfeifer auf die Klagen der Weber entgegnet, sie bekämen in Zukunft noch weniger Lohn, beschwert sich der junge Weber Bäcker lautstark. Für diese Dreistigkeit kündigt Dreißiger den jungen Arbeiter auf der Stelle. Weiter hinten im Raum bricht ein kleiner Junge vor Hunger zusammen. Anstatt ihm etwas zu Essen zu geben, beschwert sich Dreißiger über die Eltern des Jungen. Er ist darüber empört, dass sie ein schwaches Kind dafür einsetzen, die schweren Stoffballen zu transportieren. Der Fabrikant sieht seinen Ruf gefährdet, wenn der Zusammenbruch des Kindes in seiner Fabrik an die Presse gelangen würde.
Dreißiger beklagt sich bei den Webern darüber, wie schwer er es als Fabrikant habe, da die Konkurrenz sehr groß sei. Mit seinen Klagen sichert er sich den Zuspruch der Weber, die sich nicht trauen, Kritik an ihm zu äußern.
Der zweite Akt spielt in einem heruntergekommenen Raum des alten Webers Baumert, der ebenfalls für Dreißiger Waren produziert. Frau Baumert und ihre Kinder Bertha und Emma sind am Weben, während Herr Baumert außer Haus ist, um bei Dreißiger die Ware abzuliefern und seinen Lohn abzuholen. Der kleine Fritz, Emmas Sohn, weint vor Hunger, aber die Familie hat nichts Essbares mehr im Haus. Die Frauen bitten den Vermieter Ansorge darum, das Licht anmachen zu dürfen, damit sie weiterarbeiten können. Das ist aber nicht möglich, da die Familie seit Monaten keine Miete mehr gezahlt hat und der Vermieter selbst kein Geld hat, um Brennstoff zur Verfügung zu stellen.
Als Herr Baumert zurückkommt, hat er ein paar Lebensmittel und sogar etwas Fleisch dabei. Das stammt von einem Hund, der zuvor der Familie Baumert zugelaufen war. Nach der Zubereitung muss sich Weber Baumert allerdings übergeben, da er seit zwei Jahren kein Fleisch mehr gegessen hat und sein Magen nicht daran gewöhnt ist. Mit Baumert kommt Moritz Jäger ins Haus. Er stammt ebenfalls aus dem Dorf und hat beim Militär gedient. Ihm geht es besser als den Webern, denn er sieht gesund aus, ist elegant gekleidet und hat sogar etwas Geld dabei. Die Familie Baumert erzählt Jäger von den schrecklichen Bedingungen, unter denen sie leben. Jäger meint, dass die Politiker von dem Elend der Weber wüssten, aber nichts unternähmen, da die Fabrikanten zu viel Einfluss hätten.
Jäger fängt an, ein Lied vorzulesen, das er zuvor niedergeschrieben hatte. Es handelt vom Fabrikanten Dreißiger und der Notlage der Weber.
Das Weberlied ist eine Ballade von Heinrich Heine und auch unter dem Namen "Die schlesischen Weber" bekannt. Veröffentlicht wurde es am 10. Juli 1844 im Flugblatt "Vorwärts!". Die Ballade ist ein politisch-lyrisches Werk des Vormärz. Das Weberlied handelt vom Elend der schlesischen Weber infolge der Industrialisierung und den dadurch entstandenen Missständen innerhalb der Bevölkerung. Das Gedicht wurde damals vom Königlich Preußischen Kammergericht wegen seines aufständischen Inhalts verboten.
Deutschland, wir weben dein Leichentuch,
Wir weben hinein den dreifachen Fluch -
Wir weben, wir weben!
Das Zitat stammt aus Heinrich Heines "Die armen Weber" (1844, erschienen in der Zeitschrift "Vorwärts!").
Der dritte Akt spielt im Wirtshaus, wo Handwerker und Weber gleichermaßen über ihre Armut klagen. Der Lumpensammler Hornig erklärt einem Reisenden, wie schlecht die Lebens- und Arbeitsbedingungen seien. Der kann das Gesagte zunächst gar nicht glauben, da die Politik die Situation nach außen anders darstellt und das Leid der Weber herunterspielt. Auch der ehemalige Soldat Jäger und der zuvor entlassene Weber Bäcker betreten das Wirtshaus und stimmen das Weberlied an. Unter den Arbeitern findet das Lied großen Zuspruch, da sich alle damit identifizieren können.
Polizist Kutsche betritt das Wirtshaus und möchte den Arbeitern Angst einjagen, um so die Klagen gegen die Fabrikanten zu verringern. Die anwesenden Weber fangen jedoch an, ihn zu provozieren und es bahnt sich ein Streit zwischen den Webern und dem Polizisten an. Um einer Auseinandersetzung zu entgehen, verlässt Kutsche die Wirtsstube. Davor kündigt er aber noch an, dass es von nun an verboten sei, das Weberlied zu singen. Das Verbot stachelt die Anwesenden nur noch mehr an und die Weber ziehen, vom Gesang begleitet, zum Fabrikanten Dreißiger los, um mehr Lohn zu verlangen.
Im Haus der Familie Dreißiger sind Pastor Kittelhaus und seine Frau zu Besuch. Weinhold, der Hauslehrer von Dreißigers Söhnen, ist ebenfalls anwesend. Eigentlich hatten sie geplant, Karten zu spielen, aber die Ankunft der Weber und Handwerker überrascht die Anwesenden. Der Pastor beschwert sich über die Aufmüpfigkeit der Weber, während Dreißiger unruhig versucht, die Situation herunterzuspielen. Als der Privatlehrer Verständnis für die Notlage der Weber zeigt, wird er von Dreißiger gerügt. Weinhold kündigt daraufhin seine Anstellung.
Vor dem Haus von Dreißiger wird der ehemalige Soldat Jäger von den Färbereiarbeitern Dreißigers festgenommen und vom Polizisten Kutsche und dessen Chef vernommen. Sie sind überzeugt, dass er der Anführer der Aufständischen sei. Die Vermittlungsversuche des Pastors zwischen Jäger und der Polizei bleiben ohne Erfolg und der ehemalige Soldat wird abgeführt. Kurz darauf kommt der Fabrikmitarbeiter Pfeifer in Dreißigers Haus gestürmt und berichtet, dass es den aufständischen Webern gelungen sei, Jäger zu befreien. Dreißiger weiß nun um die Ernsthaftigkeit der Lage. Als der Tumult größer wird, verlassen alle Beteiligten das Gebäude. Kurz darauf dringen die Weber in das Haus des Fabrikanten ein.
Der letzte Akt spielt im Haus des alten Webers Hilse. Dabei handelt es sich um eine ärmliche Unterkunft, in der Hilse zusammen mit seiner Frau und seinem Sohn Gottlieb sowie dessen Frau Luise zusammensitzen. Lumpensammler Hornig kommt hinzu und verkündet die Nachricht, dass die Weber das Haus von Dreißiger gestürmt und zerstört hätten. Hilse ist sehr religiös und hält das Verhalten der Weber für verwerflich. Da kommt seine Enkelin Mielchen hinzu, die einen Silberlöffel vor Dreißigers Haus gefunden hatte. Der fromme Hilse besteht darauf, dass Gottlieb den Löffel zurückbringt, obwohl Luise ihn gerne behalten würde, da ein Verkauf der Familie viel Geld einbringen könnte.
Gottlieb kehrt von Dreißigers Haus zurück und berichtet, dass die Weber die Häuser der reichen Fabrikanten in der Stadt plündern würden. Hilse verbietet seinem Sohn, sich den Webern anzuschließen, da es sich bei dem Aufstand um "ein Werk des Teufels" handele. Luise beschimpft die Feigheit der Männer und schließt sich dem Aufstand an. Mittlerweile sind Soldaten eingetroffen, die anfangen, auf die Weber zu schießen. Einige der Weber werden verwundet und getötet. Sie bewerfen die Soldaten mit Steinen. Nun schließt sich auch Gottlieb dem Aufstand an. Einzig Hilse bleibt an seinem Webstuhl am Fenster sitzen. Den Webern gelingt es, die Soldaten zu vertreiben. Bei einem letzten Schuss der Soldaten wird der alte Hilse durch das Fenster von einer Kugel tödlich getroffen.
In Gerhart Hauptmanns Werk gibt es keine Protagonisten, denn mit den Webern steht ein ganzes Berufsfeld und mit den Arbeitern eine ganze soziale Schicht im Mittelpunkt des Dramas. Trotzdem wird nicht durchgängig die Gesamtheit der Weber thematisiert. Man erfährt von den Schicksalen einzelner Figuren, die stellvertretend für die Arbeiterschaft stehen. Daraus bildet sich, nach dem Muster eines Flickenteppichs, die Gruppe der Aufständischen.
Abbildung 2: Figurenkonstellation in "Die Weber"
Der Gruppe der Weber stehen die Fabrikanten gegenüber. Auf diese Art bilden sich die sozialen Gegensätze des Werks heraus. Fabrikant Dreißiger lebt in Wohlstand und kann über den Lohn der Weber entscheiden. Die Weber hingegen leben trotz harter Arbeit in Armut und Elend. Diese Arbeiterschicht zeichnet Hauptmann realitätsnah und stellt damit auch die zeitgenössischen Verhältnisse dar. Das lässt das Werk naturalistisch erscheinen.
Der Naturalismus ist eine literarische Epoche, die von 1880 bis 1900 andauerte. Ziel des Naturalismus war es, die Wirklichkeit originalgetreu und ohne die Subjektivität des Autors darzustellen.
Eine naturalistische Darstellung ist demnach eine originalgetreue und wirklichkeitsnahe Abbildung der Realität.
Alles weitere zur Literaturepoche des Naturalismus findest du in unserem entsprechenden Artikel.
"Die Weber" drückt als soziales Drama des Naturalismus eine Kritik an den damaligen Arbeitsbedingungen der Weber aus. Dafür werden die beiden sozialen Klassen, die der hart arbeitenden, armen Weber und die der wohlhabenden Fabrikanten, gegenübergestellt. Damit werden die Gegensätze der Gesellschaft zur Zeit der Industrialisierung erkennbar.
Der Aufstand der Weber in Gerhart Hauptmanns Werk kann als Aufruf zur Revolution gegen eine kapitalistische Gesellschaftsschicht gesehen werden. Dieser Ansicht war auch die damalige Berliner Polizei, weshalb das Drama ursprünglich in Deutschland verboten war.
Hilses Tod am Ende des Dramas kann als solcher Appell zum Widerstand gedeutet werden: Der alte Mann steht als Symbol für die konservative Bevölkerungsschicht, die trotz aller Missstände die Tradition bewahren möchte. Dafür spricht seine Einstellung gegenüber dem Aufstand der Weber. Er verabscheut den Aufstand nicht nur, sondern hält diesen sogar für ein Werk des Teufels und versucht seinem Sohn eine Teilnahme daran zu verbieten. Durch seinen Tod wird den Konservativen ein Ende gesetzt und es folgt nach dem Aufstand scheinbar ein Aufbruch in eine reformierte Gesellschaft. Hilse stellt somit die einzige tragische Figur des Werks dar.
Gegen diese Interpretation spricht allerdings die Tatsache, dass es sich bei den Webern nicht um Revolutionäre handelt, denn ihr Aufstand ist nicht politisch motiviert. Sie handeln aus ihrer Not heraus und sehen keinen anderen Ausweg, um ihrem Elend zu entkommen.
"Die Weber" folgt in der Anzahl von fünf Akten dem klassischen, aristotelischen Aufbau eines Dramas. In der Einheit des Ortes weicht "Die Weber" jedoch vom klassischen Dramenaufbau ab, da jeder Akt des Werks an einem anderen Schauplatz spielt. Der Leser lernt mit dem ersten Schauplatz den Arbeitsalltag der Weber kennen. In den folgenden Akten bekommt man einen Einblick in die Häuser und Wohnungen dieser Arbeiterschicht, worin sich auch die Einzelschicksale einiger Personen abspielen.
Das klassische aristotelische Drama
Als aristotelisches Drama wird die ursprüngliche Form des Dramas bezeichnet. Es zeichnet sich durch die Einheit von Handlung, Zeit und Ort, sowie durch eine Einteilung der Handlung in fünf Akte aus.
Dabei handelt es sich um die Prinzipien, die vom griechischen Philosophen Aristoteles für den Aufbau von Dramen festgelegt wurden. Die "Einheit der Zeit" meint, dass sich die Handlung nicht über einen längeren Zeitraum erstreckt, sondern innerhalb von ein paar Tagen. Die "Einheit des Ortes" besagt, dass die Handlung an einem Ort stattfindet und es keine Nebenschauplätze gibt. Die "Einheit der Handlung" gibt eine Haupthandlung ohne Nebenhandlungen vor.
Weitere Merkmale sind die Darstellung einer gesellschaftlichen Hierarchie und der sogenannten Ständeklausel. Das bedeutet, dass die Figuren in einer Tragödie Adelige sein müssen und die Figuren in einer Komödie von niederem Stand.
Der genaue Zeitrahmen der Handlung in "Die Weber" geht aus dem Werk nicht eindeutig hervor. Sie spielt sich vermutlich an einem oder einigen wenigen Tagen ab. Dafür spricht, dass sich die Wut der Weber mit jedem Akt steigert: Der erste Akt deutet bereits die Katastrophe an und aus den Einzelschicksalen der Weber folgt der Entschluss im Wirtshaus, das Haus von Dreißiger zu stürmen.
Die Einheit der Handlung besteht bei "Die Weber" aus der Zusammenfügung der Nebenhandlungen, die die Schicksale der einzelnen Weber darstellen, zu einem kollektiven Schicksal der Arbeiterschaft. Dadurch bildet sich eine geschlossene Handlung, obwohl jeder Akt das Schicksal eines anderen Webers behandelt. Es gibt also keinen klassischen Helden, der im Mittelpunkt des Geschehens steht. Die Gründung des Aufstands steht als Folge der Entwicklung der Handlung.
Durch die höher gestellten Fabrikanten gegenüber den Webern und Arbeitern wird ein gesellschaftliches Hierarchieverhältnis dargestellt. Eine Ständeklausel, wie im aristotelischen Drama, gibt es jedoch nicht, denn die Figuren in "Die Weber" sind nicht adelig, obwohl es sich bei dem Werk um eine Tragödie handelt.
Die Figuren sprechen in schlesischer Mundart, wodurch das Werk authentischer wirkt. Diese Besonderheit der Nutzung von Dialekten in literarischen Werken ist ebenfalls ein Merkmal des Naturalismus. Es dient einer möglichst realistischen Darstellung der Wirklichkeit.
A Beehmen Geld mechte ooch sein. Gu'n Tag noch, Bäcker!"
Alle Zitate stammen, wenn nicht anders gekennzeichnet, aus Gerhart Hauptmanns "Die Weber" (1996, Berlin: Ullstein Taschenbuchverlag ).
An der Sprache kann man ebenfalls den Klassenunterschied zwischen den Webern und den Fabrikanten erkennen. Im Gegensatz zu der Mundart der Weber sprechen die Fabrikanten Standarddeutsch:
Ich sag' euch also: passiert mir das noch einmal und zieht mir noch einmal so eine Rotte Halbbetrunkener, so eine Bande von grünen Lümmeln am Haus vorüber wie gestern Abend - mit diesem niederträchtigen Liede..."
Das Werk basiert auf dem Weberaufstand von 1844. Dieser war eine Reaktion der Weber auf die Industrielle Revolution in England, die 1760 begann. Dort war es möglich, durch neue Erfindungen, wie den mechanischen Webstuhl, hochwertigere Stoffe schneller und günstiger herzustellen. Das hatte Auswirkungen auf die gesamte Textilindustrie und die Konkurrenz auf dem Textilmarkt stieg an. Daher entschlossen sich die meisten Staaten, die Stoffe aus dem Ausland mit hohen Zöllen zu belegen, wodurch die eigene Wirtschaft bevorzugt wurde.
In Schlesien wollte man den staatlichen Einfluss auf die Wirtschaft jedoch geringhalten. So war die schlesische Textilindustrie den Engländern schonungslos ausgesetzt. Da die Stoffe in Schlesien noch per Hand hergestellt wurden, hatten die Weber sowie Fabrikanten keine Chance, mit den maschinell hergestellten Waren aus England zu konkurrieren. Die Fabrikanten versuchten in der Folge, die Löhne der Weber zu drücken, um überhaupt einen wirtschaftlichen Gewinn für sich erzielen zu können.
Durch den geringen Lohn und die steigenden Lebensmittelpreise lebten viele Weber in Armut. Die Schuld für ihre Situation sahen sie bei den Fabrikanten, weshalb es zwischen dem 4. und 6. Juni 1844 zu Aufständen der Weber kam. Die preußische Regierung ließ den Aufstand niederschlagen, wobei 11 Aufständische getötet wurden. Durch den Aufstand geriet das Elend der Weber zum ersten Mal in die Medien und erlangte in ganz Deutschland Aufmerksamkeit.
Der Autor Gerhart Hauptmann
Gerhart Hauptmann lebte von 1862 bis 1946. Er stammte selbst aus einer schlesischen Weberfamilie. Als Dramatiker und Schriftsteller war er einer der bedeutendsten Vertreter des Naturalismus. Vor dem Hintergrund seiner Abstammung aus Schlesien verfasste er auch sein bedeutendstes Werk "Die Weber".
Weitere bekannte Schriften aus seiner Feder sind "Bahnwärter Thiel", "Die Ratten" und "Die versunkene Glocke". Im Jahr 1912 wurde er mit dem Nobelpreis für Literatur ausgezeichnet.
Das Werk "Die Weber" widmete Hauptmann seinem Vater, der ebenfalls Weber war. Für die Recherche reiste Hauptmann sogar nach Schlesien und befrage dort ehemalige Weber und Augenzeugen. Daher stammen auch einige Zitate des Dramas wortwörtlich von Betroffenen. Auch die Namen der Charaktere sind an die Wirklichkeit angelehnt. So änderte Hauptmann beispielsweise den Namen des Fabrikanten von "Zwanziger" zu "Dreißiger".
"Die Weber" ist ein Werk des Naturalismus.
"Die Weber" basiert auf den Aufständen der schlesischen Weber und spielt im Jahr 1844.
"Die Weber" ist ein Werk des deutschen Schriftstellers Gerhart Hauptmann.
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