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Das Drama "Dantons Tod" wurde von Georg Büchner verfasst und 1835 veröffentlicht. Das Stück spielt vor dem historischen Kontext der Französischen Revolution. Die Handlung von "Dantons Tod" setzt am 24. März 1794 mit der Ermordung der Hébertisten ein und endet am 5. April 1794 mit der Hinrichtung von Danton und seinen Anhängern.Die…
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Jetzt kostenlos anmeldenDas Drama "Dantons Tod" wurde von Georg Büchner verfasst und 1835 veröffentlicht. Das Stück spielt vor dem historischen Kontext der Französischen Revolution. Die Handlung von "Dantons Tod" setzt am 24. März 1794 mit der Ermordung der Hébertisten ein und endet am 5. April 1794 mit der Hinrichtung von Danton und seinen Anhängern.
Die Hébertisten waren eine radikale Gruppierung der Französischen Revolution. Sie forderten die Herrschaft des Kleinbürgertums. Die Bezeichnung geht auf den bekanntesten Vertreter, den Publizisten Jacques-René Hébert zurück.
Der Inhalt von "Dantons Tod" orientiert sich an den historischen Gegebenheiten dieser Zeit und Büchner verarbeitet sie in seinem Drama. Rund ein Sechstel der Redeanteile des Stücks hat der Autor wörtlich aus damaligen politischen Reden übernommen oder paraphrasiert.
Für die Zusammenfassung von "Dantons Tod" ist es hilfreich zu wissen, dass Danton im Zentrum des Dramas steht. Danton möchte – anders als sein Widersacher Robespierre – ohne Blutvergießen eine Republik erschaffen. Am Ende fällt er jedoch der zunehmenden Radikalisierung Robespierres zum Opfer.
Die Handlung des Dramas "Dantons Tod" beginnt damit, dass Danton und seine Frau Julie an einem Spieltisch in einem Spielsalon sitzen.
Philippeau und Camille Desmoulins betreten die Szene und berichten den Anwesenden von der Guillotinierung (Tod durch Fallbeil) von 20 Hébertisten. Alle im Salon sind sich einig, dass der Terror und die Gewalt, die Robespierre mit seinen Maßnahmen auslöst, nicht länger zu unterstützen sind. Denn Robespierre tötete zahlreiche Personen, die er als Feinde der Revolution eingestuft hatte.
In der zweiten Szene verprügelt der betrunkene Souffleur Simon auf offener Straße seine Frau.
Bei den Jakobinern handelt es sich um einen politischen Klub, der sich zur Zeit der Französischen Revolution formierte. Sie forderten die Abschaffung der Monarchie.
Der Jakobinerklub wurde von Claude-Christophe Gourdan gegründet. Grundsätzlich traten die Jakobiner für das einfache Bürgertum ein, stammten allerdings selbst aus dem gehobenen Bürgertum. Im Juli 1791 spaltete sich der Klub und die Jakobiner radikalisierten sich.
In der folgenden Rede von Robespierre verteidigt er die Hinrichtung der Hébertisten. Dann leitet er zu den Dantonisten über, ohne Danton allerdings persönlich beim Namen zu nennen. Die Dantonisten sind die Anhänger und Freunde von Dantons. Ihr Ziel ist es, die Schreckensherrschaft von Robespierre zu beenden.
Draußen vor dem Jakobinerklub wirft Lacroix seinem Kollegen Legendre vor, die Dantonisten überhaupt erst in Robespierres Aufmerksamkeitsbereich gebracht zu haben. Lacroix führt an, dass Robespierre seine Schreckensherrschaft aufrechterhalten müsse, um seine Machtposition zu sichern.
Im Vergnügungszentrum Palais-Royal unterbricht die Prostituierte Marion ihre Intimitäten mit Danton, um ihm von ihrer von Skandalen geprägten Lebensgeschichte zu erzählen. Die beiden werden in ihrer Unterhaltung von Lacroix unterbrochen, der eintritt und Danton vor der aufkommenden Gefahr durch Robespierre und dem Wohlfahrtsausschuss warnt. Danton wähnt sich selbst in Sicherheit, obwohl er weiß, dass sein luxuriöser Lebensstil die Wut des Volkes schürt. Er beschließt, am nächsten Tag mit Robespierre zu sprechen, um mehr über dessen Absichten zu erfahren.
Robespierre erklärt in einem Monolog, warum Danton vernichtet werden muss. St. Just kommt hinzu. Er drängt Robespierre dazu, die Dantonisten augenblicklich hinrichten zu lassen. Nach einigen Zweifeln stimmt Robespierre der Beseitigung seiner ehemaligen Weggefährten zu.
Der Wohlfahrtsausschuss diente der öffentlichen Wohlfahrt und der Verteidigung. Unter dem Einfluss von Robespierre erhielt der Wohlfahrtsausschuss diktatorische Vollmacht. Damit wurde der Wohlfahrtsausschuss zu dem Instrument, mit dem die Jakobiner ihre Schreckensherrschaft weiter ausbauen konnten.
Lacroix, Philippeau und Camille – politisch Gleichgesinnte und Freunde von Danton – besuchen Danton, der sich des Lebens müde zeigt. Sie versuchen, ihn davon zu überzeugen, eine Rede vor dem Wohlfahrtsausschuss zu halten, um zu verhindern, dass die Dantonisten dasselbe Schicksal ereilt wie die Hébertisten. Danton ist nach wie vor davon überzeugt, dass Robespierre seinen ehemaligen Weggefährten nicht schaden wird. Er weigert sich, zu fliehen.
Camille beklagt sich bei seiner Frau Lucile und seinem Freund Danton darüber, dass die Menschen kein Auge für die Schönheit des Alltäglichen haben. Währenddessen erhält Danton die Nachricht, dass der Wohlfahrtsausschuss seine Verhaftung beschlossen hat. Erneut schlägt er die Möglichkeit zur Flucht aus. Lucile fürchtet um das Leben ihres Mannes, der aufbricht, ohne ihr sein Ziel zu nennen.
Dann wird Danton von Schuldgefühlen überwältigt. Als Justizminister hätte er etwas gegen die Septembermorde, bei denen mehr als 1200 inhaftierte Gegner der Französischen Revolution hingerichtet wurden, tun können.
Danton und seine Anhänger wurden in Gewahrsam genommen und treffen im Gefängnis Palais Luxembourg ein.
Der öffentliche Ankläger Fouquier-Tinville und Herman, einer von zwei Präsidenten des Gerichtshofs, besprechen, wie sie die Dantonisten schnell verurteilen können. Dabei kommt Herman auf die Idee, die Auswahl der Geschworenen gezielt zu manipulieren.
Im Gefängnis entschuldigt sich Danton für die Einrichtung des Gerichtshofs. Er erklärt, dass er den Gerichtshof nur geschaffen habe, um eine Wiederholung der Septembermorde zu verhindern.
Herman beendet die Sitzung, als ersichtlich wird, dass es Danton gelingt, die Versammelten nach und nach auf seine Seite zu ziehen.
St. Just zeigt sich weiterhin fest entschlossen, die Dantonisten zu verurteilen und hinrichten zu lassen, um den Weiterbestand der Revolution und seine eigene Machtposition zu sichern. Er ändert kurzerhand die Prozessordnung und verbietet politische Reden.
Zwei Mitglieder des Sicherheitsausschusses überreichen dem Ankläger die neue Prozessordnung, die die Verurteilung der Dantonisten beschleunigen soll.
In einer weiteren Rede fordert Danton einen Untersuchungsausschuss. Er wird durch das Verlesen der neuen Prozessordnung unterbrochen, die als Reaktion auf die geplante Befreiungsaktion präsentiert wird.
Vor dem Gefängnis, in dem sich die Dantonisten befinden, hat sich eine Menschenmenge versammelt. Erst sind sie auf Dantons Seite. Als jedoch sein lasterhafter Lebensstil erwähnt wird, schlägt die Stimmung um.
Julie realisiert, dass ihr Mann Danton verloren ist. Da sie weiß, wie sehr er mit dem Tod hadert und die Einsamkeit fürchtet, schickt sie einen Boten ins Palais Luxembourg. Dieser soll Danton die Nachricht überbringen, dass sie ihm in den Tod folgen wird.
Im Palais Luxembourg verbringen die Dantonisten die letzte Nacht vor ihrer geplanten Hinrichtung. Camille vertraut sich Danton an: Er fürchtet die Konsequenzen, die seine Frau als Mitverschwörerin zu tragen hat, mehr als seine eigene Hinrichtung.
Kurz vor der Hinrichtung ist Danton besorgt darüber, wie es nach seinem Tod mit seinem Land weitergehen soll. Er prophezeit den baldigen Untergang von Robespierre und damit ein Ende der Schreckensherrschaft der Jakobiner.
Lucile stimmt ein Abschiedslied für ihren Mann an, ehe sie den König hochleben lässt und damit ihre eigene Verhaftung provoziert.
Währenddessen schluckt Julie Gift und beendet dadurch ihr eigenes Leben, damit Danton im Jenseits nicht einsam sein muss.
Die zentralen Figuren in "Dantons Tod" sind Danton und Robespierre, die zwei verschiedene politische Ansichten in der Französischen Revolution repräsentieren. Auch ihre Freunde und Mitstreiter, wie z.B. Camille Desmoulins oder St. Just spielen eine Rolle.
Die zentralste Rolle in Büchners Drama spielt Danton. Die Figur Danton lässt sich mit diesen Merkmalen beschreiben:
empfindet die Schreckensherrschaft Robespierres als übermäßig gewalttätig
lebt genussvoll
ist dem Laster zugeneigt
zeigt er sich des Lebens überdrüssig
wird hingerichtet
Die Rolle Danton ist angelehnt an den realhistorischen George Danton (1759 bis 1794), der einer der führenden Politiker der Französischen Revolution war.
Die nachfolgende Figurencharakterisierung ordnet Robespierre als den realhistorischen Maximilien de Robespierre in die Handlung von "Dantons Tod" ein. Weitere Merkmale der Figur Robespierre sind:
gilt als Hauptverantwortlicher für die Massenhinrichtungen während der Schreckensherrschaft
gehört als unerbittlicher Politiker zu den Jakobinern
blinde Entschlossenheit
Fanatiker
lebt enthaltsam, tugendhaft und nur für die Revolution.
engster Vertrauter ist Louis Antoine de Saint-Just.
Die Rolle Robespierre ist angelehnt an den realhistorischen Maximilien de Robespierre (1758 bis 1794), der ebenfalls ein führender Politiker der Französischen Revolution war.
Die nachfolgende Figurencharakterisierung ordnet St. Just als den realhistorischen Antoine de Saint-Just in die Handlung von "Dantons Tod" ein. Weitere Merkmale der Figur St. Just sind:
Vertrauter Robespierres
unterstützt Robespierres Schreckensherrschaft
Gegenüber den zahlreichen Opfern der Revolution zeigt er sich mitleidlos.
kalkulierend und skrupellos
hetzt er das Volk mit leidenschaftlichen Reden auf
Die Rolle St. Just ist an den realhistorischen Louis Antoine de Saint-Just (1767 bis 1794) angelehnt. Dieser war Politiker der Französischen Revolution und als solcher Anhänger und enger Vertrauter von Maximilien de Robespierre.
Die nachfolgende Figurencharakterisierung ordnet Camille als den realhistorischen Camille Desmoulins in die Handlung von "Dantons Tod" ein. Weitere Merkmale der Figur Camille sind:
Die Rolle Camille ist angelehnt an den realhistorischen Camille Desmoulins (1760 bis 1794). Dieser war ebenfalls führender Politiker der Französischen Revolution und beruflich als Anwalt tätig. Er war Danton sowohl freundschaftlich als auch politisch eng verbunden.
Die nachfolgende Figurencharakterisierung ordnet Julie Danton als die Frau von Danton in "Dantons Tod" ein. Julie Danton hat keine realhistorische Entsprechung. Merkmale der Figur Julie Danton sind:
Die nachfolgende Figurencharakterisierung ordnet Lucile Desmoulins als die realhistorische Lucile Desmoulins in die Handlung von "Dantons Tod" ein. Weitere Merkmale der Figur Lucile Desmoulins sind:
Die Figur Marion in "Dantons Tod" hat ebenfalls keine realhistorische Entsprechung. Merkmale dieser Figur sind:
Prostituierte
unabhängig
kein Opfer sexueller Ausbeute
Marion verkörpert die Kehrseite der weiblichen Tugend. Sie ist keinem Mann in Liebe zugeneigt, sondern lebt frei nach ihrer eigenen Lust. Marion ist durchweg von ihren Trieben geleitet.
Sowohl Julie als auch Lucile agieren als Frauenfiguren in "Dantons Tod" in privater Sphäre, während ihre Männer – Danton und Camille – in der Öffentlichkeit stehen.
Die Prostituierte Marion bildet das Gegenbild zu den Frauenfiguren Julie und Lucile.
Während Julie und Lucile sich in einem Abhängigkeitsverhältnis zu ihren Männern befinden, ist Marion unabhängig.
Die Handlung von Büchners "Dantons Tod" lässt sich klar von einem Trauerspiel oder einer Tragödie abgrenzen. Der Aspekt der Tragik ist bis zuletzt abwesend. Das zeigt sich vor allem in der parallelen Struktur des Dramas:
Das Schicksal, das Danton am Ende des Stücks ereilt, ist kein einzelnes. Unzählige Menschen vor und nach ihm sind durch die Guillotine gestorben. Auch handelt es sich bei Danton nicht um einen tragischen Helden, der sein Schicksal sinnerfüllt akzeptiert – er hadert bis zuletzt damit.
Der Aufbau des Dramas "Dantons Tod" weicht von der klassischen Gliederung in fünf Akte ab. Mit nur vier Akten entfällt der mittlere Akt, der im klassischen fünfaktigen Drama den Höhe- und Wendepunkt beinhalten würde.
So besiegelt Büchner bereits im ersten Akt den Untergang des Titelhelden Danton. Der Höhepunkt des Dramas – das Aufeinandertreffen von Robespierre und Danton – ereignet sich bereits am Ende des ersten Aktes. Danach tritt Robespierre in den Hintergrund. Ebenso ist die Handlung nicht stetig steigend oder fallend, sondern entfaltet sich wellenförmig.
Die Schlüsselszenen des Dramas "Dantons Tod" sind:
1. Akt | 2. Akt | 3. Akt | 4. Akt |
|
|
|
|
Handlung steigend | Handlung fallend, steigend, dann wieder fallend | Handlung weiter fallend, steigend, dann fallend | Handlung fallend |
Einzelne Szenen sind für die Gesamtheit der Handlung nicht relevant und könnten beliebig ausgetauscht oder weggelassen werden. Allerdings lässt sich keine der austauschbaren Episoden zu einer Nebenhandlung ausweiten. Dadurch ist die Einheit der Handlung gegeben. Eine Einheit der Zeit hingegen gibt es nicht: Die Handlung des Stücks zieht sich über zwei Wochen. Ebenso liegt keine Einheit des Raums vor: Die Schauplätze sind vielfältig und wechseln schnell.
"Dantons Tod" stellt einen Ausschnitt der Französischen Revolution dar. Die Figuren befinden sich in einer chaotischen Zeit des Umbruchs, die Schauplätze wechseln häufig, es gibt Zeitsprünge und es treten individuelle Charaktere auf. Daher lässt sich "Dantons Tod" als offenes Drama kategorisieren.
Für mehr Infos zum Drama, lies Dir auch die Erklärung "Dramatik" durch. Viel Spaß beim Lesen und Lernen!
Die Sprache in Büchners Drama "Dantons Tod" ist – ganz im Stil des offenen Dramas – durchzogen von einem parataktischen Satzbau.
So verflucht Simon seine Frau, als er ihr vorwirft, die gemeinsame Tochter zu prostituieren:
"Du Kuppelpelz, du runzliche Sublimatpille, du wurmstichischer Sündenapfel!" 1
Die Sprache in "Dantons Tod" ist außerdem
Als Danton mit seinen Freunden und Anhängern über den Verlauf der Revolution spricht, findet er deutliche Worte für die Schreckensherrschaft von Robespierre und den Jakobinern:
[D]ie Revolution ist wie Saturn, sie frisst ihre eigenen Kinder.1
In der römischen Mythologie erhielt Saturn die Weissagung, dass eines seiner Kinder ihn vom Thron stürzen würde. Um dies zu vermeiden, verschlang Saturn seine eigenen Kinder.
Die folgende Aufzählung bietet Dir noch einmal eine Übersicht über die sprachlichen Merkmale in "Dantons Tod":
Die Interpretation des Dramas "Dantons Tod" kann vor allem vor dem Hintergrund der Fremdbestimmtheit erfolgen. In diesen Aspekt spielen sowohl der Fatalismus-Begriff als auch das Handeln unter Zwang hinein.
Fatalismus bedeutet, dass ein Mensch einem übergeordneten Schicksal ausgeliefert ist, ohne dass er etwas dagegen unternehmen kann.
Im Verlauf des Dramas sieht Danton sich den Ereignissen hilflos ausgeliefert. Er versucht, durch seine Reden vor dem Revolutionstribunal zwar, das Blatt zu wenden und um sein eigenes Leben zu kämpfen. Letztlich ist er den Umständen der Schreckensherrschaft der Jakobiner jedoch unterlegen. Danton hat erkannt, dass die Prozesse der Revolution sich verselbstständigt haben und es nicht mehr um das Streben nach Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit geht. Stattdessen werden die Hinrichtungen nun zum Selbstzweck genutzt.
Mit dem Fatalismus-Gedanken verwirft das Drama gleichzeitig das Konzept des freien und selbstbestimmten Handelns. Büchner entwirft seine Figuren als Marionetten, deren Handeln fremdbestimmt ist. Danton selbst spricht in diesem Kontext vom Zwang des Müssens. Die Figuren im Stück haben einen eingegrenzten Handlungsspielraum: Danton hätte es fast geschafft, Robespierre zu stürzen. Aber letztendlich muss er scheitern, da er der Maschinerie der Revolution nicht entkommen kann. Vor den Dantonisten wurden die Hébertisten guillotiniert, ihnen folgen die Jakobiner.
Die Kernaussage von "Dantons Tod" kann sich auf das Ausgeliefertsein von Danton beziehen und wirft darüber hinaus verschiedene Fragen auf, wie z. B. was Fremdbestimmtheit mit einem Menschen macht. Mit "Dantons Tod" hat Georg Büchner den Begriff Fatalismus geprägt. Das bedeutet, dass ein Mensch einem übergeordneten Schicksal ausgeliefert ist, ohne dass er etwas dagegen unternehmen kann.
"Dantons Tod" spielt vor dem historischen Kontext der Französischen Revolution.
Mit dieser zeitlichen Eingrenzung hat Georg Büchner sich bewusst dafür entschieden, die blutigste Phase der Französischen Revolution abzubilden: Die Schreckensherrschaft der Jakobiner. Zu dieser Zeit ist das Streben nach Freiheit und Gleichberechtigung in eine Herrschaft der Tugend durch Terror umgeschlagen.
Den handelnden Akteuren – insbesondere Robespierre und St. Just – geht es weniger um das Wohl des gemeinen Volkes, sondern eher um die Festigung ihrer eigenen Machtposition.
Durch die Hinrichtung von Danton und seinen Anhängern am 5. April 1794 verloren Robespierre und seine Anhänger immer mehr den Rückhalt der Sansculotten. Die Hinrichtungen zahlreicher politischer Gegner führte nicht zu einer Besserung der Situation.
Als Sansculotten wurden während der Französischen Revolution die Arbeiter und Kleinbürger bezeichnet. Im Gegensatz zu den Adeligen, die zu dieser Zeit Kniebundhosen trugen, kleideten sich die Arbeiter und Kleinbürger in der Regel mit langen Hosen. Der Begriff Sansculotten leitet sich aus dem Französischen ab: sans culottes bedeutet übersetzt "ohne Kniebundhose".
"Dantons Tod" gehört zur Epoche des Vormärz, obwohl es in der Zeit der Französischen Revolution spielt. Im Vormärz war auch Deutschland im Umbruch:
Die Gewalttaten in der Revolution, die auch Büchner in seinem Werk darstellt, waren jedoch ein abschreckendes Beispiel. Eine Kernaussage in "Dantons Tod" ist, dass Gewalt und Unterdrückung keine Lösung sind, denn am Ende leidet meist das Volk.
Die Epoche des Vormärz beginnt mit dem Wiener Kongress im Jahr 1815. Wird die Epoche enger gefasst, ist in der Regel der Zeitraum von 1830 bis 1848 gemeint. Um mehr über diese Epoche zu erfahren, schau Dir gerne die passende Erklärung "Vormärz" an.
Georg Büchner wurde am 17. Oktober 1813 in Goddelau als Karl Georg Büchner geboren. Büchner verstarb im Alter von nur 23 Jahren am 19. Februar 1837 in Zürich.
Ganz im Zeichen seines politischen Engagements entstand nur ein Jahr später eins seiner wichtigsten Werke: "Dantons Tod" (1935).
Büchner war deutscher Schriftsteller des Vormärz. Teile seiner Werke zählen zur Exilliteratur. aufgrund seines politischen Engagements wurde Büchner steckbrieflich gesucht.
Weitere zentrale Werke Büchners sind "Leonce und Lena" (1836) und das Dramenfragment "Woyzeck" (1837).
schwärmerischer junger Mann
ehemaliger politischer Weggefährte von Robespierre
wendet sich aufgrund der Schreckensherrschaft gegen seinen Freund
wird mit Danton zusammen hingerichtet
Danton stirbt infolge einer öffentlichen Hinrichtung, die durch Robespierre in die Wege geleitet wurde. Gemeinsam mit seinen Anhängern – den Dantonisten – wird er am am 4. April 1794 guillotiniert.
Georg Büchner schrieb "Dantons Tod" (1835), "Lenz" (1835) und "Leonce und Lena" (1836). Sein Drama "Woyzeck" (1836) ist aufgrund seines frühen Todes ein Fragment geblieben. Das Drama "Pietro Aretino" gilt als verschollen.
Karteikarten in Dantons Tod20
Lerne jetztWer schrieb das Drama "Dantons Tod"?
Das Drama wurde von Georg Büchner geschrieben.
Wann wurde "Dantons Tod" veröffentlicht?
"Dantons Tod" wurde 1835 veröffentlicht.
Vor welchem realhistorischen Hintergrund spielt "Dantons Tod"?
"Dantons Tod" spielt vor dem Hintergrund der Französischen Revolution, genauer: zur Zeit der Schreckensherrschaft der Jakobiner im Jahr 1794.
Warum wendet sich Danton gegen Robespierre?
Danton möchte ohne weiteres Blutvergießen eine Republik erschaffen und schlägt einen gemäßigteren Kurs ein, der vollkommen im Gegensatz zu Robespierres zunehmender Radikalisierung steht.
In welcher literarischen Epoche lässt sich "Dantons Tod" verorten?
Vormärz
Was unterscheidet die Frauenfiguren Julie und Lucile von Marion?
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