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Das Drama "Maria Magdalena" ist eines der bekanntesten Trauerspiele. Es wurde im Jahr 1843 von Friedrich Hebbel verfasst und am 13. März 1846 im Königsberger Stadttheater uraufgeführt. Das Stück gliedert sich in drei Akte.
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Jetzt kostenlos anmeldenDas Drama "Maria Magdalena" ist eines der bekanntesten Trauerspiele. Es wurde im Jahr 1843 von Friedrich Hebbel verfasst und am 13. März 1846 im Königsberger Stadttheater uraufgeführt. Das Stück gliedert sich in drei Akte.
Eine kurze Zusammenfassung von Hebbels "Maria Magdalena" führt an den Inhalt des Dramas heran:
Die Zusammenfassung des Dramas "Maria Magdalena" von Hebbel zeigt, dass das Werk überwiegend in einem Zimmer im bürgerlichen Haus der Familie von Klara spielt.
Nachfolgend findest Du die Inhaltsangabe des ersten Akts von Hebbels "Maria Magdalena". Die ersten beiden Akte spielen in einem Zimmer des bürgerlichen Hauses von Meister Anton.
Klara ist die bürgerliche Tochter des Tischlers Meister Anton.
Soeben betritt Klaras Bruder Karl das Haus.
Therese befürchtet nun enttäuscht, dass sie ihn als Kind zu sehr verwöhnt hat. Außerdem vermutet sie, dass sie von ihrem Sohn nicht geliebt wird.
Nachdem ein Blumenstrauß geliefert wird, denkt die Mutter, dass Karl ihn geschickt hätte. Sie ist glücklich und verlässt mit den Blumen das Haus. Klara bleibt allein zurück und bedankt sich bei Gott für die Genesung der Mutter. Währenddessen sieht sie plötzlich, wie diese an einem Totengräber vorbeigeht und den Blumenstrauß in das Grab legt.
Als Mitgift wird die finanzielle Unterstützung, die eine Braut früher mit in die Ehe nahm, bezeichnet.
Der Liebesakt, welcher mehr aus Eifersucht als aus Leidenschaft geschieht, hat zur Folge, dass Klara schwanger wird.
Gegen Ende des ersten Aktes klingeln zwei Gerichtsdiener – unter ihnen Adam – an der Tür von Klaras Elternhaus, um das Haus zu durchsuchen.
Der Vater ist von der Schuld seines Sohnes überzeugt und setzt nun alle seine Hoffnungen in Klara. Um den Druck auf sie zu erhöhen, zwingt er sie einen Schwur abzulegen. Diese schwört ihrem Vater daraufhin, keine Schande über ihn zu bringen, obwohl sie bereits von ihrer eigenen Schwangerschaft weiß.
Den Inhalt des zweiten Akts von Hebbels "Maria Magdalena" findest Du im Folgenden.
Klara ist aufgrund dieser großen Bürde sehr verzweifelt. Nachdem Meister Anton das Haus verlässt, kommt schließlich der Kaufmann Wolfram zu Besuch, um zu verkünden, dass er die Juwelen wieder gefunden hat. Seine psychisch kranke Frau hatte sie versteckt. So stellt sich heraus, dass Karl unschuldig ist.
Kurz darauf kommt auch der Sekretär Friedrich.
Im 18. und 19. Jahrhundert wurden Pistolenduelle als eine Art Zweikampf ausgeführt. Auslöser war immer eine schwere Herabsetzung der Ehre (durch z.B. eine Beleidigung). Je nach Schwere der Beleidigung gab es entweder einen, zwei oder drei Schusswechsel. Auch die Entfernung zwischen den beiden Kontrahenten orientierte sich hieran. Von der Schwere der Beleidigung war es auch abhängig, ob das Duell nur bis zur ersten Wunde, oder bis zum Tod gehen sollte.
Den Inhalt des dritten Akts von Hebbels "Maria Magdalena" erhältst Du im Folgenden.
Als Klara Leonhard aufsucht, wird ihr in einem langen Gespräch klar, dass dieser von Eifersucht zerfressen ist und sich von seinem Nebenbuhler stark gekränkt fühlt.
Kurze Zeit später, als sich Leonhard besinnt und Klara nachlaufen möchte, wird er vom Sekretär aufgehalten. Dieser fordert Leonhard zu einem Pistolenduell auf. Leonhard geht nach längerem Zögern mit Friedrich in den Wald, um sich dort das Duell zu liefern.
In der Zwischenzeit kehrt Karl zurück nach Hause.
Währenddessen kommt der Sekretär schwer verletzt in das Haus. Er hat Leonhard erschossen, geht somit als Gewinner aus dem Duell hervor und konnte Klara rächen.
Eine Charakterisierung der Figuren aus Hebbels "Maria Magdalena" bezieht die wichtigsten Figuren des Werks ein: Klara, Leonhard, Friedrich, Meister Anton, Karl und Therese.
Die Figur Klara kann als bürgerliche junge Frau in Hebbels Drama "Maria Magdalena" eingeordnet werden. Weitere Merkmale der Figur sind:
Die Figur Leonhard kann als Kassierer in Hebbels Drama "Maria Magdalena" eingeordnet werden. Weitere Merkmale der Figur sind:
Die Figur Friedrich kann als Sekretär in Hebbels Drama "Maria Magdalena" eingeordnet werden. Weitere Merkmale der Figur sind:
Die Figur Meister Anton kann als Tischlermeister in Hebbels Drama "Maria Magdalena" eingeordnet werden. Weitere Merkmale der Figur sind:
Die Figur Karl kann als Bruder vom Klara in Hebbels Drama "Maria Magdalena" eingeordnet werden. Weitere Merkmale der Figur sind:
Die Figur Theres kann als Mutter von Klara und Karl in Hebbels Drama "Maria Magdalena" eingeordnet werden. Weitere Merkmale der Figur sind:
Die Analyse von Hebbels "Maria Magdalena" umfasst sowohl den Aufbau als auch die Sprache des Werks.
Der Aufbau des Dramas "Maria Magdalena" gliedert sich in drei unterschiedlich lange Akte, die einen Zeitrahmen von ca. einer Woche umfassen. Der erste Akt beinhaltet sieben, der zweite Akt sechs und der dritte Akt elf Szenen.
Die Struktur folgt der des klassischen Dramas. Hebbel erreicht die Verkürzung der Handlung, indem er viele Aspekte in die Vorgeschichte einfügt. Deswegen gibt es verdeckte, nicht zur eigentlichen Handlung gehörende (Klara sieht ihre Mutter an einem offenen Grab) und gleichzeitig stattfindende Geschehnisse (während das Duell zwischen Leonhard und Friedrich stattfindet, wird Karl aus dem Gefängnis entlassen).
Die drei aristotelischen Einheiten
Dabei handelt es sich um die Prinzipien, die vom griechischen Philosophen Aristoteles für den Aufbau von Dramen festgelegt wurden. Die "Einheit der Zeit" meint, dass sich die Handlung nicht über einen längeren Zeitraum erstreckt, sondern innerhalb von ein paar Tagen. Die "Einheit des Ortes" besagt, dass die Handlung an einem Ort stattfindet und es keine Nebenschauplätze gibt. Die "Einheit der Handlung" gibt eine Haupthandlung ohne Nebenhandlungen vor.
Die Funktion der Akte folgt ebenfalls dem klassischen geschlossenen Drama. So werden im ersten Akt, der gleichzeitig den Höhepunkt darstellt, die Charaktereigenschaften der Personen dargestellt und eine Ansammlung von Schwierigkeiten eingeführt. Insbesondere der Tod der Mutter, die Vorwürfe gegen Karl, Klaras Schwangerschaft und das Verhalten des Vaters gegenüber Klara zählen dazu. Der Vater, Meister Anton, besitzt in diesem Akt den größten Redeanteil.
Allerdings kommt es immer wieder vor, dass schicksalshafte Geschehnisse von Hebbel in die Vergangenheit verlegt wurden.
Das analytische Drama basiert auf einer Begebenheit aus der Vorgeschichte des Hauptgeschehens. Diese Begebenheiten sind allerdings zunächst verdeckt, es werden lediglich die Auswirkungen dargestellt. Die Ursache dieser Auswirkungen wird erst im weiteren Verlauf der Handlung, nach und nach, erläutert.
Das Drama „Maria Magdalena“ kann als bürgerliches Trauerspiel bezeichnet werden.
Das bürgerliche Trauerspiel entwickelte sich mit dem Aufstieg des Bürgertums im 18. Jahrhundert. Anstatt der Schicksale des Hochadels oder antiker Helden standen nun die Schicksale einzelner Menschen des Bürgertums im Vordergrund. Infolgedessen wandelte sich auch die Sprache. Anstatt in gebundener Form wurde nun in einer freien und ungebundenen Form (Prosa) geschrieben.
Hebbels "Maria Magdalena" ist damit eines der wichtigsten Dramen der deutschen Literatur. Es kann als das letzte deutsche bürgerliche Trauerspiel bezeichnet werden. Anschließend entwickelten sich die sozialkritischen Dramen. Es ist somit ein Meilenstein bzgl. der Entwicklung zur modernen Literatur.
Die Sprache des Trauerspiels "Maria Magdalena" von Hebbel entspricht der bürgerlichen Alltagssprache.
Ein Beispiel für eine antithetische Struktur bietet das folgende Zitat aus "Maria Magdalena":
Mein Brautkleid ist's nicht mehr; es ist nun mein Leichenkleid."1
Der bildliche Stil in "Maria Magdalena" wird hingegen durch zahlreiche Stilmittel wie
Ein Beispiel für den bildlichen Stil des Werks bieten die folgenden Zitate:
Sei Du ohne Falsch, wie die Taube, ich will klug, wie die Schlange sein.1
...es war der Rosenbusch, der mein Kleid mit seinen Dornen, wie mit Zähnen, festhielt.1
Des Weiteren weisen die Satzkonstruktionen in "Maria Magdalena" viele Einschübe (Parenthesen) auf und kommen deshalb oft schwerfällig daher:
Mein Vater arbeitete sich, weil er sich Tag und Nacht keine Ruhe gönnte, schon in seinen dreißigsten Jahre zu Tode, meine arme Mutter ernährte mich mit Spinnen so gut es ging, ich wuchs auf, ohne etwas zu lernen, ich hätte mir …1
Oftmals kommt es auch zu unvollständigen Sätzen, die sprechende Person verstummt dann einfach. Durch die Verwendung dieser Aposiopese (Verschweigen) werden die fehlende Kommunikation, die beängstigenden Andeutungen und die heimlichen Vorausahnungen verdeutlicht:
Meister Anton: ...., Wer weiß, ob die Tochter nicht -1
Meister Anton: ,Er ist unschuldig, und du - du -1
Als Kommunikationsart gibt es den Dialog (Gespräch zwischen zwei Personen) und den Monolog (Selbstgespräch). Die Monologe in Hebbels "Maria Magdalena" fungieren auch als Kommunikation zu den Zuschauern des Stückes.
Nachfolgend werden mögliche Interpretationsansätze und zentrale Motive von Hebbels "Maria Magdalena" näher erläutert.
Nach der Fertigstellung hatte das Stück noch den Namen "Klara" inne. Auf Wunsch des Verlegers wurde es jedoch kurz vor der Drucklegung in „Maria Magdalena“ umbenannt. Das soll auf die gleichnamige Bibelgestalt verweisen.
Maria Magdalena oder auch Maria von Magdala ist eine Figur des neuen Testamentes. Die Evangelisten bezeichnen sie als Begleiterin von Jesus und als Zeugin seiner Kreuzigung und Auferstehung. Der Beiname Marias bezieht sich auf den Ort Magdala am See vom Genezareth im Heiligen Land. Des Weiteren ist bemerkenswert, dass sie eine der wenigen Frauen, wenn nicht gar die einzige ist, die in der Bibel nicht als "Frau oder Mutter von …" bezeichnet wird. Sie wird als eigenständige Person eingeführt.
Der erzwungene Geschlechtsverkehr mit Leonhard steht vielmehr für ein Opfer, das die dienende und selbst aufopfernde Grundhaltung symbolisiert. Mit dem Titel soll also eigentlich kein Bezug auf Maria Magdalena, als reumütige Sünderin hergestellt werden, sondern vielmehr die weibliche Opferbereitschaft unterstrichen werden.
Weitere Verbindungen zwischen Maria Magdalena und Klara können in der Verweigerung der eigenen Identität, der Vorstellung der Sünde und der darauffolgenden Vergebung gesehen werden.
In der Erstausgabe wurde das Stück allerdings noch "Maria Magdalene" benannt. Hebbel reklamiert dies nicht, betitelte das Werk in seinem Tagebuch allerdings als "Maria Magdalena". Aufgrund dessen kann angenommen werden, dass es sich bei dem Titel "Maria Magdalene" um einen Druckfehler gehandelt hat. Einige Germanisten sind allerdings der Meinung, dass der vermeintliche Fehler in Wirklichkeit eine Distanz zu der biblischen Figur zum Ausdruck bringen sollte.
Hebbel übt mit seinem Drama "Maria Magdalena" Kritik an der Gesellschaft und deren bürgerlichen Wertevorstellungen. Dies wird besonders im Ungleichgewicht der Beziehungen deutlich.
Im Gegensatz zu früher entstandenen Trauerspielen entwickelt sich der tragische Konflikt nicht durch die sozialen Unterschiede. Er entsteht vielmehr durch die vorherrschenden bürgerlichen Wertvorstellungen.
Das Ungleichgewicht innerhalb der Beziehungen, insbesondere zwischen Frau und Mann, kann als Hauptgrund für die Tragödie angesehen werden. Während des 19. Jahrhunderts gibt es klare Rollenvorstellung bzgl. einer kleinbürgerlichen Familie: Meister Anton arbeitet und verdient so den Lebensunterhalt (patriarchalische Machtstruktur). Sein Sohn Karl soll an diese Rolle herangeführt werden, damit er sie später übernehmen kann. In der patriarchal geprägten Gesellschaft ist es nämlich stets der Mann, der über seine Familie herrscht.
Als zentrale Motive des Dramas "Maria Magdalena" von Hebbel können der Tod, der Schwur und die Enge benannt werden.
Das Todesmotiv schlängelt sich wie ein roter Faden durch das Werk und spiegelt sich in der Handlung, der Sprache und den Dingsymbolen wider. So trägt die Mutter im ersten Akt ein Brautkleid (Dingsymbol), das sie als Leichenkleid bezeichnet. Anschließend läuft sie an offenen Gräbern vorbei. Im weiteren Verlauf des Stückes träumt Klara vom Tod ihrer Mutter. Ihr Vater droht mit Selbstmord, sollte sie Schande über die Familie bringen. Nachdem Karl zu Unrecht des Diebstahl beschuldigt wird, stirbt die Mutter. Dies sind nur einige Beispiele, in denen das Todesmotiv deutlich wird.
Der Tod ist demnach ein Schwerpunkt des Dramas. Hierbei steht zunächst ein, durch Krankheit oder Schock ausgelöster, Tod (der Vater sieht auch diesen Tod als Mord durch den Sohn an) im Vordergrund, dann kommt es aber auch zum gewaltsamen Tod durch Selbstmord (entweder angedrohter oder vollendeter Selbstmord) oder Mord (Duell). Im Verlauf des Dramas sterben so fünf Menschen: die Mutter, Leonhard, der Sekretär Friedrich, Klara und ihr ungeborenes Kind.
Die männliche Aggressivität und die weibliche Selbstzerstörung sind jeweils angelehnt an ihre Rollenerwartung. Hierbei wird der Tod oftmals als Bestrafung für ehrverletzende Fehltritte beschrieben oder aber als Druckmittel (Selbstmorddrohung) benutzt.
Das Motiv des Schwurs kommt in der Tradition des bürgerliches Trauerspieles regelmäßig vor. So entwickelt sich die Tragödie meist durch vorangegangene Schwüre. Gemäß dem bürgerlichen Wertesystem kann ein Schwur als eine Verpflichtung beschrieben werden. Eine Nichteinhaltung dieser Verpflichtung wird demnach als eine große Sünde angesehen. Bei "Maria Magdalena" wird deutlich, dass die Figuren unterschiedliche Ansichten haben. So sieht der Vater Meister Anton seinen Sohn Karl als Muttermörder an. Dass Karl seine Unschuld beteuert, lässt er hierbei vollkommen außer Acht.
Klara soll hingegen eine Kontrastrolle annehmen, der sie so aber gar nicht entsprechen kann. Engstirnig und unmenschlich belässt es der Vater aber nicht bei einem Versprechen, sondern zwingt sie zu einem Schwur. Durch diesen Schwur wird letztlich Klaras Tod ausgelöst. Sie nimmt nämlich lieber die Sünde des Selbst- und Kindermordes als die der Vatermörderin in Kauf. Die selbstsüchtigen Ansichten und Einstellungen Leonhards stehen im starken Widerspruch hierzu. Er nutzt bürgerliche Normen und Schwüre nur zu seinem Vorteil, nimmt sie für sich selbst aber nicht an.
Das Motiv der Enge und der zeitlichen und räumlichen Begrenzung wird ganz besonders durch die Starrheit, die Sturheit und den eingeengten Blickwinkel Meister Antons und sein unmenschliches Festhalten an den bürgerlichen Normen und Werten deutlich. Die räumliche Begrenzung und Enge findet sich auch in der Anwendung der aristotelischen Einheit von Zeit, Ort und Handlung wieder. Es gibt nämlich kaum Zeitsprünge und die Handlung des Dramas schreitet immer schneller voran. Zudem gibt es nur zwei Schauplätze (Zimmer im Haus von Meister Anton, Zimmer in der Wohnung Leonhards) und somit eine räumliche Beschränkung.
Alle Räume sind geschlossen und haben eine strenge Ordnung. Gegensätzlich ist nur Karls Wunsch von der Arbeit auf hoher See (freie und offene Umgebung). Hierdurch werden der Zwang und die nicht bestehende Freiheit der Personen und ihre Verpflichtung an die bürgerlichen Normen und Werte unterstrichen. Auch die religiösen Vorstellung und der Drang sich aus der bestehenden Enge zu befreien, werden hier deutlich.
Das Drama "Maria Magdalena" von Friedrich Hebbel gehört zur literarischen Epoche des Realismus. Diese Epoche ist geprägt durch Umbrüche und Veränderungen in allen Lebensbereichen.
Der Realismus ist eine literarische Epoche im Zeitraum von ca. 1848 bis 1890. Im Mittelpunkt steht die Darstellung des Wirklichen und des Wahren, wobei die Realität jedoch verschönert und verherrlicht dargestellt wird. Die negativen Seiten der Wirklichkeit, wie Hässlichkeit, Krankheit oder Sexualität, werden dabei ausgeblendet. Humor und Ironie sorgen hingegen für die nötige Distanz.
Der Realismus erhält seinen Namen von dem lateinischen Wort res, was so viel heißt wie "Sache" oder "Ding". Realistisch ist eine Sache, wenn sie wirklichkeitsnah oder lebensecht ist.
Im Realismus wurden vor allem traditionelle Motive wie Liebe, Heimat, Vergänglichkeit und Naturerleben, aber auch historische Themen verarbeitet. Im Mittelpunkt standen dabei Lebensformen des Bürgertums, die genau beobachtet und so wirklichkeitsgetreu wie möglich mit ihren Alltagsfacetten dargestellt werden sollten.
Christian Friedrich Hebbel, der Autor des Dramas "Maria Magdalena"
Der Schriftsteller Christian Friedrich Hebbel wurde am 18.03.1813 in der Stadt Wesselburen in Dithmarschen (eine Region und ein Kreis in Schleswig-Holstein) geboren. Sein literarisches Schaffen beginnt er als Autodidakt. Im Laufe der Zeit entwickelt er sich jedoch zu einem erfolgreichen und engagierten Dramatiker. Durch seine vielen Reisen trifft er zahlreiche bedeutsame Literaten im In- und Ausland. Am 13.12.1863 stirbt Hebbel schließlich an einer Rheumaerkrankung. Er gilt heute als der bedeutendste Dramatiker des Realismus.
Das Drama "Maria Magdalena" gehört zur Epoche des Realismus (1848 - 1890).
"Maria Magdalena" ist ein bürgerliches Trauerspiel, weil es sich mit dem Schicksal eines Menschen des Bürgertums beschäftigt. Das beschriebene Schicksal entsteht durch einen Konflikt innerhalb des eigenen Standes. Klara unterwirft sich vollkommen den Wert- und Ehrvorstellungen des Bürgertums.
Das Drama "Maria Magdalena" thematisiert Schicksale innerhalb des Bürgertums und damit einhergehend Konflikte innerhalb des eigenen Standes. Die intoleranten Moralvorstellungen des Bürgertums führen dazu, dass Klara keinen anderen Ausweg sieht, als Selbstmord zu begehen.
Das Drama "Maria Magdalena" ist ein Meilenstein zum Wandel der modernen Literatur, weil es als letztes bürgerliches Trauerspiel gilt. Anschließend entwickelten sich soziale Dramen, deren Ziel es war, das Leid der einfachen Menschen in den Mittelpunkt zu rücken.
Karteikarten in Maria Magdalena16
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