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Im Laufe Deiner schulischen Laufbahn wird Dir das eine oder andere Drama begegnen. Ein sehr Bekanntes ist hierbei "Mutter Courage und ihre Kinder". Es wurde 1941 in Zürich uraufgeführt und ist das einflussreichste Werk des deutschen Schriftstellers und Dichters Bertolt Brecht.Eine kurze Zusammenfassung von "Mutter Courage und ihre Kinder" führt an den Inhalt des Werks heran:"Mutter Courage und ihre Kinder"…
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Jetzt kostenlos anmeldenIm Laufe Deiner schulischen Laufbahn wird Dir das eine oder andere Drama begegnen. Ein sehr Bekanntes ist hierbei "Mutter Courage und ihre Kinder". Es wurde 1941 in Zürich uraufgeführt und ist das einflussreichste Werk des deutschen Schriftstellers und Dichters Bertolt Brecht.
Eine kurze Zusammenfassung von "Mutter Courage und ihre Kinder" führt an den Inhalt des Werks heran:
Die Zusammenfassung von Brechts Drama "Mutter Courage und ihre Kinder" bezieht sich auf die im Werk dargestellte Handlung von 1624 bis 1636.
Wie viele andere Werke von Bertolt Brecht behandelt auch dieses Drama die Fragen der Moral und der Menschlichkeit in Zeiten großer Not.
Eine Zusammenfassung des Inhalts der ersten Szene zeigt, dass die Handlung im Frühjahr 1624 startet. Die Marketenderin (= Person, die Soldaten mit Dienstleistungen und Waren versorgt) Anna Fierling, genannt Mutter Courage, fährt mit einem Planwagen über eine Landstraße in Schweden.
Der Werber und der Feldwebel sehen ihre Chance, neue Soldaten für den Krieg zu gewinnen und wollen die Söhne der Courage zum Kriegsdienst verpflichten. Doch Mutter Courage ist vehement dagegen und sagt dem Feldwebel und ihren Kindern den Tod voraus. Als sie aber von dem Feldwebel in ein Geschäft verwickelt wird, gelingt es dem Werber, Eilif für sich zu gewinnen und er zieht mit ihm davon.
Mutter Courage ist mit dem schwedischen Lager weitergezogen und befindet sich zwei Jahre später in Polen. Ganz in ihrem Element streitet sie sich mit dem Militärkoch Lamb über den Verkauf eines Masthahns, als unvermittelt ihr Sohn Eilif auftaucht. Sie ist überglücklich ihren Sohn wiederzusehen und mit Stolz erfüllt, als der Feldhauptmann ihren Sohn lobt, da dieser Bauern getötet und Vieh geraubt hatte. Sie rügt ihn aber auch für seinen Wagemut.
1629, drei Jahre später, sind Mutter Courage, Kattrin und Schweizerkas mit dem finnischen Regiment unterwegs.
Der Wagen der Mutter Courage wird zerstört, als dieser nach der Regimentskasse durchsucht wird. Außerdem soll sie ein Bußgeld bezahlen, da ein evangelischer Feldprediger bei ihr entdeckt wurde.
In den folgenden zwei Jahren zieht Mutter Courage mit ihrer Tochter durch Europa. Im Jahr 1631 siegen die Katholiken unter Tilly bei Magdeburg und Mutter Courage steht mit ihrem Wagen vor einem zerstörten Dorf mit einigen Verletzten.
1632 findet in Ingolstadt das Begräbnis des katholischen Heeresführers Tilly statt.
Die Geschäfte von Mutter Courage laufen gut, weshalb sie den Krieg wieder als etwas Positives sieht. Er bildet die Grundlage ihrer wirtschaftlichen Existenz.
Als 1632 der schwedische König Gustav Adolf ebenfalls stirbt, wird der Frieden ausgerufen.
Im Lager treffen der Koch und der Feldprediger aufeinander und Yvette, eine Soldatenhure, enttarnt den Koch als ihren ehemaligen Liebhaber, der sie ins Unglück stürzte.
Es stellt sich heraus, dass der Frieden wieder beendet ist. Mutter und Tochter ziehen erneut in ihrem Wagen los, begleitet vom Koch, der nun anstelle des Feldpredigers ihr Gehilfe ist.
Im Winter 1634 befindet sich das Trio im Fichtelgebirge.
1635 ziehen Mutter und Tochter den zerlumpten Heeren durch Mitteldeutschland hinterher. Als sie an einem Bauernhof vorbeikommen, lauschen sie einem Lied. Es handelt vom Glück, ein Dach über dem Kopf zu haben. Mutter und Tochter erkennen, dass sie dieses Glück nicht haben und ziehen weiter.
Ein Jahr später, im Januar, überfallen katholische Soldaten ein Bauernhaus vor der evangelischen Stadt Halle. Dort haben auch Mutter Courage und Kattrin ihr Lager aufgeschlagen. Mutter Courage ist in der Stadt, als die Soldaten den Bauernsohn zwingen, ihnen den Weg nach Halle zu zeigen.
Der Angriff ist misslungen und die Truppen ziehen ab.
Die wichtigsten Figuren des Dramas "Mutter Courage und ihre Kinder" von Bertolt Brecht findest Du im Folgenden.
Die Figur der Mutter Courage in "Mutter Courage und ihre Kinder" verfügt über die Rolle als Mutter von Kattrin, Eilif und Schweizerkas. Weitere Merkmale der Figur sind:
Die Figur Kattrin in "Mutter Courage und ihre Kinder" umfasst die Rolle als Tochter von Mutter Courage. Weitere Merkmale der Figur sind:
Die Figur Eilif in "Mutter Courage und ihre Kinder" umfasst die Rolle als ältester Sohn von Mutter Courage. Weitere Merkmale der Figur sind:
Die Figur Schweizerkas in "Mutter Courage und ihre Kinder" umfasst die Rolle als redlicher und ehrlicher Sohn von Mutter Courage. Weitere Merkmale der Figur sind:
Weitere auftretende Personen in "Mutter Courage und ihre Kinder" sind die Folgenden:
Die Analyse des Werks "Mutter Courage und ihre Kinder" umfasst die Szenenanalyse und die Sprache des Dramas.
Eine Szenenanalyse von "Mutter Courage und ihre Kinder" zeigt, dass Bertolt Brecht seine Stücke ganz im Sinne des epischen Theaters schrieb. Anders als beim klassischen aristotelischen Theater hat das Werk also nicht fünf Akte, sondern 12 locker aneinandergereihte Szenen, auch Bilder genannt. Diese Szenen sind unterschiedlich lang und agieren alle unabhängig voneinander, sind aber durch verschiedene Elemente miteinander verbunden.
Ganz im Konzept des epischen Theaters sollten die Zuschauer*innen das Stück auf der Bühne distanziert, rein als Betrachter verfolgen. Um die Zuschauer*innen davon abzuhalten, sich mit den Figuren zu identifizieren oder zu sehr in die Geschichte einzutauchen, hat Brecht sogenannte Verfremdungseffekte genutzt:
Wenn Du mehr über das Thema erfahren willst, dann lies Dir gerne unsere Zusammenfassung zum Thema "Episches Theater" durch!
"Mutter Courage und ihre Kinder" ist ein Stück mit temporeicher Umgangssprache und scharfem, erbarmungslosem Witz. Die klassische Bühnensprache bildete nach Brechts Meinung nicht die Wirklichkeit ab, daher entschied er sich, ein volksnahes Deutsch zu verwenden. Vor allem Dialekte spielten dabei eine große Rolle.
Brecht schrieb jedoch auch sehr sachlich und distanziert, was den Zuschauer*innen ein kritisches Hinterfragen ermöglicht, da sie nicht in die Geschichte hineingezogen werden. Er baute Spott, Ironie und bissige Formulierungen ebenso ein, wie Mundarten (= Dialekte) und Bibelzitate. Dadurch wollte er ein hohes Maß an Realität erreichen.
Die Sprache des Krieges in "Mutter Courage und ihre Kinder" | |
Merkmale der Sprache | Beispiele |
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Die verwendete Sprache in "Mutter Courage und ihre Kinder" zeigt, dass durch Sprache deutlich gemacht werden kann, was der Krieg mit den Menschen macht.
Eine mögliche Interpretation von "Mutter Courage und ihre Kinder" ist, das Stück als Warnung vor dem Krieg zu verstehen.
Im Drama "Mutter Courage und ihre Kinder" ist hinsichtlich der Interpretation vor allem das Thema Krieg zentral.
Brecht stellt diesen aus der Perspektive von
dar.
Im Drama "Mutter Courage und ihre Kinder" ist der Krieg einziger Schauplatz der Handlung.
Bertolt Brecht zeigt in "Mutter Courage und ihre Kinder" den Zusammenhang zwischen Krieg und Kapital auf. Mutter Courage führt ihre Geschäfte trotz des Krieges fort, sieht in diesen sogar etwas Positives, denn er macht sie erfolgreich.
Die gesamte Handlung, vor allem aber das Verhalten von Mutter Courage, ist eine Kritik am Krieg und am Kapitalismus. Die Zuschauer*innen werden mit dem Verhalten der Mutter konfrontiert und der Zusammenhang zwischen Krieg und Kapital wird deutlich. Durch das Stück erhofft sich Brecht, dass die Zuschauer*innen im Alltag moralischer und menschlicher handeln.
Aber Mutter Courage ist keine durchweg schlechte Figur. Vielmehr steckt sie in einem Dilemma. Sie will ihre Kinder beschützen und durch den Krieg bringen. Als in der ersten Szene ein Feldwebel und ein Werber kommen, um die Söhne Eilif und Schweizerkas für den Krieg anzuheuern, wehrt sie sich vehement dagegen. Auch in der 9. Szene wird deutlich, wie viel Mutter Courage an ihren Kindern liegt, als sie ein genügsames Leben mit dem Koch Lamb in seinem Wirtshaus ablehnt, da dieser Kattrin nicht bei sich haben möchte. Mutter Courage entscheidet sich stattdessen, mit ihrer Tochter allein weiterzuziehen.
Mutter Courage treibt Handel mit allem, was im Krieg Gewinn bringt und der Zeugmeister verkauft Munition, um Alkohol zu kaufen. Die kleinen Leute, die Soldaten, werden vorgeschickt, um zu kämpfen, während die größeren, z. B. der Feldwebel sich in den Hintergrund zurückziehen.
In der ersten Szene spricht der Feldwebel darüber, was Krieg für ihn bedeutet:
Frieden, das ist nur Schlamperei, erst der Krieg schafft Ordnung.1
Krieg und Frieden werden hier gegenübergestellt. Der Feldwebel macht deutlich, dass der Krieg gut ist, weil erst durch diesen Ordnung in die Welt komme. Im Folgenden spricht er von "ordentliche[n] Listen und Registraturen"1 mit denen Mensch und Vieh erfasst und gezählt werden. Doch nicht nur Ordnung, sondern auch Auslese wird thematisiert. So sagt Mutter Courage, der Krieg
vertilgt die Schwachen.1
Menschen werden in Gruppen eingeteilt.
In "Mutter Courage und ihre Kinder" werden viele ethische Werte ins Gegenteil verkehrt. Ein Beispiel hierfür ist die Szene, in der Kattrin verwundet und geschändet von Soldaten ins Lager zurückkehrt. Der Feldprediger äußert:
Schuld sind die, wo Krieg anstiften, sie kehren das Unterste zuoberst im Menschen.1
Demnach sind nicht die Soldaten, die Kattrin Schaden zugefügt haben schuld, sondern eine andere Macht, die dafür gesorgt hat, dass es Krieg gibt. Die Schuldigen sind unschuldig und die Straftat, die sie begangen haben, ist keine mehr.
Ein weiteres Beispiel für die Verkehrung der Werte wird deutlich, als Eilif in Szene 8 einen Bauernhof überfällt und dafür bestraft werden soll. Er rechtfertigt sich, indem er sagt, er habe nur getan, was im Krieg üblich sei und wofür er nie bestraft worden wäre. Hier wird gezeigt, dass im Krieg überfallen, beraubt, geschändet und ermordet werden darf, ohne dafür zur Rechtschaffenheit gezogen zu werden.
Religion als Rechtfertigung für die Notwendigkeit eines Krieges
Kriege brauchen eine Rechtfertigung, die oft in der Religion gesucht und gefunden wird. All die Dinge, die moralisch verwerflich sind, werden verharmlost und sogar befürwortet. Die Religion als eine höhere Instanz, die nicht angreifbar ist, fungiert wie ein Schutzschild, hinter dem man sich verstecken kann. Die Religion wird nicht nur Rechtfertigung und Motiv, sondern erlöst auch von der eigenen Schuld.
Bis heute sind viele Kriege oder terroristische Anschläge religiös motiviert, wodurch dieses Thema auch heute noch aktuell ist.
Das Drama "Mutter Courage und ihre Kinder", das im Exil verfasst wurde, thematisiert vor allem den Zynismus des Krieges und hebt gleichzeitig die Verbindung mit einer kapitalistischen Gesellschaftsordnung hervor.
Bertolt Brecht, Autor von "Mutter Courage und ihre Kinder", wurde am 10. Februar 1898 in Augsburg geboren und verstarb am 14. August 1956 in Ost-Berlin.
Bertolt Brecht produzierte zeitlebens eine große Zahl von Gedichten und Dramen. Zunächst in Deutschland, während des Zweiten Weltkrieges im Exil und später wieder in Deutschland. Er ist Begründer des epischen Theaters, zu welchem auch sein Werk "Mutter Courage und ihre Kinder" zählt.
Bertolt Brechts Drama "Mutter Courage und ihre Kinder" gehört zur literarischen Epoche "Deutsche Exilliteratur".
Der Schauplatz von "Mutter Courage und ihre Kinder" ist der Dreißigjährige Krieg. Zu Beginn des Stücks spielt das Geschehen in Schweden und Polen. Damit wird die Auseinandersetzung zwischen Schweden und Polen thematisiert. Unter Gustav II. Adolf eroberten die Schweden einen Großteil der polnischen Küste.
Neben dem Ersten und Zweiten Weltkrieg, der verheerender war, als alle Kriege zuvor, werden auch Nationalismus und Rassismus thematisiert. Durch Mutter Courage wird die Rassenlehre kritisiert, denn ihre Kinder, die alle aus anderen Nationen stammende Väter haben, bezeichnet Brecht als multikulturelle Gesellschaft. Kattrin ist eine halbe Deutsche (S. 11), Eilif bedeutet "finnischer Teufel" und in Schweizerkas steckt die Nationalität (Schweiz) im Namen.
Auch andere NS-Ideologien werden kritisiert, beispielsweise an der Stelle, in der der Feldprediger vom Endsieg schwärmt. Diese Terminologie wurde im Zweiten Weltkrieg ausgebildet.
Am 28. Februar 1933, einen Tag nach dem Reichstagsbrand, floh Brecht mit seiner Familie aus Deutschland.
Das Exil stellte einen großen Einschnitt in Brechts Leben dar. Er hatte seine Bühnen verloren und litt dadurch unter finanziellen Problemen. Sein "Werk Mutter Courage und ihre Kinder" wollte niemand aufführen, weil Konfrontationen und Sanktionen durch das NS-Regime gefürchtet wurden.
Alle drei Kinder von Mutter Courage sterben. Schweizerkas wird erschossen, weil er dabei erwischt wurde, wie er die Regimentskasse vor den Katholiken, die das Lager überfielen, verstecken wollte. Eilif wird gehängt, nachdem er in einer kurzen Zeit des Friedens einen Bauernhof überfallen hatte. Und die stumme Kattrin stirbt, als sie die Stadt durch Trommeln vor dem Angriff der Soldaten warnt. Sie wird erschossen.
Wann "Mutter Courage und ihre Kinder" geschrieben wurde, ist unklar. Zum genauen Entstehungszeitpunkt gibt es keine eindeutigen Angaben. Brecht behauptete, er habe das Stück 1938 geschrieben. Es gibt jedoch Hinweise in Briefen von Brechts Sekretärin, die darauf schließen lassen, dass das Drama erst im Herbst 1939 geschrieben wurde.
Mutter Courage heißt Mutter Courage, weil sie couragiert handelt. Ihr eigentlicher Name lautet Anna Fierling. Sie fürchtet den finanziellen Verlust und setzt so alles daran, ihren Geschäften im Krieg nachzugehen. Sie hält es für notwendig, couragiert zu sein, weil es in ihren Augen für die kleinen Leute keinen anderen Ausweg gibt.
Mutter Courage verdient ihr Geld, indem sie Waren an Soldaten verkauft. Das sind Kleidung, Alkohol, Lebensmittel und andere nützliche Waren. Mutter Courage ist also eine Marketenderin.
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