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Ökosystem Moor

Das Ökosystem Moor ist ein Gebiet, in dem ständig nasse Erde vorherrscht. Demnach handelt es sich um Feuchtgebiete, die eine Übergangszone zwischen festem Boden und Wasser darstellen. Je nach Art des Moores leben in solchen Gebieten Pflanzen- und Tierarten, die sich speziell den Bedingungen des Ökosystems angepasst haben.

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Das Ökosystem Moor ist ein Gebiet, in dem ständig nasse Erde vorherrscht. Demnach handelt es sich um Feuchtgebiete, die eine Übergangszone zwischen festem Boden und Wasser darstellen. Je nach Art des Moores leben in solchen Gebieten Pflanzen- und Tierarten, die sich speziell den Bedingungen des Ökosystems angepasst haben.

Ökosystem Moor – Entstehung von Mooren

Nachdem Du nun die Definition vom Ökosystem der Moore kennst, lernst Du im Folgenden etwas über ihre Entstehung.

Als sich nach der letzten Eiszeit das Klima erwärmte, schmolz das Eis. Dadurch bildeten sich an manchen Stellen, an denen das Wasser nicht absickern konnte, Seen. Dort haben sich viele Pflanzen angesiedelt, die viel Wasser benötigen. Aus Pflanzenresten, die im Wasser nicht richtig zersetzt worden sind, hat sich Schlamm gebildet.

Moor Moorbildung StudySmarterAbbildung 1: MoorQuelle: pixabay.com

Eigenschaften vom Ökosystem Moor

Die Pflanzenreste, die in den Gebieten übrig bleiben, werden auch als Torf bezeichnet. Das kannst Du Dir als mineralstoffarme Humusform vorstellen.

Zudem entstehen im Moor anaerobe Bedingungen. Das bedeutet, es ist kein Sauerstoff vorhanden, wodurch die Zersetzung von organischen Stoffen, wie etwa den Pflanzenresten, gehemmt wird.

Moore können leicht mit Sümpfen verwechselt werden. Ein wichtiger Unterschied ist, dass ein Sumpf austrocknen kann, ein Moor dagegen nicht. Ein weiteres unterscheidendes Merkmal ist, dass Moore Torf ausbilden, was in einem Sumpf nicht vorkommt. Dort wird das organische Material nämlich vollständig abgebaut.

Ökosystem Moor – Entstehung von Hochmooren

Hochmoore sind dadurch gekennzeichnet, dass sie aus viel Regenwasser ent- bzw. bestehen. Deshalb kannst Du sie Dir auch unter Regenwassermoore merken. Regenwasser ist nährstoffarm und hat sehr niedrige pH-Werte.

Typisch für Hochmoore sind die dort vorkommenden Torfmoose, die auch Sphagnum genannt werden. Diese bilden ausgedehnte Polster an der Oberfläche, die in den unteren Schichten irgendwann absterben und aufgrund des fehlenden Sauerstoffs zu Torf werden.

Moor Sphagnum Torfmoos StudySmarterAbbildung 3: SphagnumQuelle: pixabay.com

Morphologie Torfmoos

Torfmoose haben sich an die extrem nährstoffarmen Bedingungen in den Ökosystemen angepasst. Durch seine großen Wasserspeicherzellen kann das Torfmoos viel Wasser einlagern, das durch die Zellöffnung eindringen kann.

Die Pflanze hat die Fähigkeit entwickelt, Mineralstoffe im Austausch gegen Wasserstoff-Ionen aufzunehmen und sich dadurch selbst ein saures Milieu zu schaffen. In den Blattgrünzellen sind das für Pflanzen typische Cytoplasma und Chlorophyll enthalten, weshalb die Pflanze trotz der großen Menge an Wasser noch so grün erscheint.

Hochmoore sind in dem Sinne "hoch", weil die Pflanzen, also vor allem die Torfmoose, in die Höhe wachsen. Durch das darunterliegende heranwachsende Torf wachsen die darüberliegenden Pflanzen über den Grundwasserspiegel hinaus.

Abiotische Faktoren

In dem Moment, in dem die Torfmoose Wasserstoff-Ionen an die Moore abgeben, um dafür Nährstoffe wie Mineralstoffe zu erhalten, geben sie positiv geladene Teilchen ab. Dadurch sinkt der pH-Wert bis 2,5. Demzufolge sind die Ökosysteme der Moore sauer.

Du kannst den Wert mit reinem Wasser vergleichen, welches einen pH-Wert von 7 hat. Niedrige pH-Werte besitzen eine hohe Konzentration an Wasserstoff-Ionen (H+). Bei basischen Werten dagegen, also bei einem pH-Wert über 7, ist entsprechend eine niedrige H+-Ionenkonzentration vorhanden.

Weitere Pflanzenarten in Hochmooren

Neben den Torfmoosen haben sich in Ökosystemen der Hochmoore auch Zwergsträucher mit anderen Strategien durchgesetzt. Überwiegend kommen Heidekrautgewächse (Ericaceae) wie Rosmarinheide (Andromeda) und Moosbeere (Oxycoccus palustris) vor.

Moor Moosbeere StudySmarterAbbildung 5: Gewöhnliche Moosbeere im Schwarzen Moor in der Rhön, Deutschland;Quelle: wikipedia.or

Ericaceen-Mykorrhiza

Bei den Moosbeeren dringen die Pilzfäden (Hyphen) des Ericaceen-Mykorrhiza in die Wurzeln der Pflanzen ein. Zunächst profitiert der Pilz von den Nährstoffen der Pflanze. Dann beginnt die Pflanze jedoch den Pilz gewissermaßen zu verdauen und übernimmt die von den Pilzen aufgenommenen Mineralstoffe. So profitieren sie wechselseitig voneinander. Wie das Ganze aussieht, kannst Du in der folgenden Grafik erkennen:

Nahrungskette Hochmoore

Die Pflanzen im Ökosystem Moor dienen für verschiedene Insekten als Nahrungsgrundlage, beispielsweise für den Schmetterling "kleiner Moorbläuling". Die Schmetterlinge sind wiederum die Nahrungsrundlage der Moorfrösche. Kreuzotter ernähren sich dann von solchen Moorfröschen.

Da Hochmoore Ökosysteme mit hochspezialisierten Pflanzen- und Tierarten sind, müssen sie von den Einflüssen des Menschen geschützt werden. Solche Pflanzen und Tiere würden ihren Lebensraum verlieren, wenn das Moor zerstört wird. Somit ist es besonders wichtig, diese zu schützen und deshalb zählen viele Moore zu Naturschutzgebieten.

Ökosystem Moor – Entstehung von Niedermooren

Niedermoore entnehmen ihr Wasser aus dem Untergrund. Das ist beispielsweise an den Stellen entstanden, wo es mal einen See gab, oder Wasser fließt in solche Moore in Form einer Quelle. Niedermoore werden auch als Flachmoore bezeichnet.

Eigenschaften von Niedermooren

Niedermoore sind im Gegensatz zu den Hochmooren nährstoffreicher und weniger sauer. Dadurch sind sie für mehrere Pflanzenarten geeignet. In solchen Ökosystemen können sich Pflanzengemeinschaften aus Schilf, Rohrkolben, Binsen und auch aus Bäumen wie Erlen und Weiden bilden. Wie in Hochmooren bildet sich auch im Niedermoor Torf.

Moor Rohrkolben StudySmarterAbbildung 7: Rohrkolben;Quelle: pixabay.com

Ökosystem Moor – Entstehung von Zwischenmooren

Zwischenmoore bilden die Übergangsphase von einem Niedermoor zu einem Hochmoor. Hier wird das Ökosystem Moor sowohl vom Grundwasser (s. Niedermoor) als auch vom Regenwasser (s. Hochmoor) gespeist. Zwischenmoore werden deshalb auch oft als Übergangsmoore bezeichnet.

Ein Beispiel für Zwischenmoore sind die mesotroph-kalkhaltigen Moore, die auch vereinfacht Kalk-Zwischenmoore genannt werden. Da diese Moore durch kalkhaltiges Mineralbodenwasser gespeist werden, weisen sie neutrale bis leicht basische pH-Werte von 6,4 bis 8,5 auf. Solche Moore bestehen aus braunmoosreichen Kleinseggenrieden und meist verhältnismäßig wenig Torf.

Prozess von Niedermoor zu Hochmoor

Dadurch, dass immer wieder neuer Torf entsteht, werden die darunter liegenden Schichten immer mehr zusammengedrückt, bis kein Grundwasser mehr einströmen kann.

Da aus dem Regenwasser keine Nährstoffe gewonnen werden können und die Pflanzen die letzten Nährstoffe aus dem Boden ziehen, entsteht eine saure, nährstoffarme Umgebung. Eine solche Umgebung ist wiederum für Torfmoos (s. Hochmoor) ideal, um weiterzuwachsen. So ist schließlich ein Hochmoor aus einem Niedermoor entstanden.

Moore und unsere Umwelt

Die Pflanzen in den Ökosystemen der Moore binden und speichern sehr viel CO₂. Deshalb haben sie eine hohe Relevanz für unser Klima. Der Naturschutzbund Deutschland e. V. setzt sich daher auch dafür ein, dass die deutschen Moore als bedeutsame Lebensräume betrachtet und geschützt werden.

Ökosystem Moor - Das Wichtigste

  • Es wird zwischen Hochmooren, Niedermooren und Zwischenmooren unterschieden.
  • Hochmoore sind sehr nährstoff- und sauerstoffarme Moore, in denen viel Torfmoos vorkommt.
  • Abgestorbene Pflanzenreste, die durch die anaeroben Bedingungen nicht abgebaut werden, werden Torf genannt.
  • Niedermoore entnehmen ihr Wasser aus dem Untergrund.
  • Zwischenmoore bilden die Übergangsphase von einem Niedermoor zu einem Hochmoor.
  • Moore gelten als besonders schutzbedürftig, da es hoch spezialisierte Ökosysteme sind, die viel CO₂ binden und speichern und somit eine gute Klimabilanz herstellen.

Nachweise

  1. Abb. 1: Moor (https://pixabay.com/de/photos/sonnenuntergang-moor-venn-belgien-2847548/) von Herbert Aust ist gemeinfrei.
  2. Abb. 3: Sphagnum (https://pixabay.com/de/photos/torfmoos-moos-pflanzen-bl%c3%a4tter-6655200/) von MR_COX ist gemeinfrei.
  3. Abb. 5: Gewöhnliche Moosbeere im Schwarzen Moor in der Rhön, Deutschland (https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=27799318) von Maseltov ist unter der Lizenz CC BY-SA 3.0.
  4. Abb. 7: Rohrkolben (https://pixabay.com/de/photos/rohrkolben-blutweiderich-526000/) von Marco Roosink ist gemeinfrei

Häufig gestellte Fragen zum Thema Ökosystem Moor

Ja, denn ein Ökosystem besteht aus Biotop und Biozönose, genau wie auch ein Moor einen Lebensraum für Pflanzen und Tiere bietet.

In Mooren sind Tierarten über Insekten, Frösche und verschiedenen auf dem Land lebenden Tieren vertreten. Beispielsweise ernährt sich der Schmetterling „kleiner Moorbläuling“ von den Moorpflanzen. Die Schmetterlinge wiederum dienen den Moorfröschen als Nahrungsgrundlage und Kreuzotter ernähren sich von solchen Moorfröschen. 

Moore sind eigenständige hochspezialisierte Ökosysteme, in denen bestimmte Pflanzen- und Tiergemeinschaften leben. Es handelt sich um sumpfartige Gebiete, die eine Übergangszone zwischen festem Boden und Wasser darstellen.

Aus Pflanzenresten entstandener Torf bildet die Grundlage eines Moores. Torf kannst du dir als mineralstoffarme Humusform vorstellen. Außerdem entstehen anaerobe Bedingungen, das heißt, es ist kein Sauerstoff vorhanden. Die Zersetzung von organischen Stoffen, wie beispielsweise den Pflanzenresten, ist dadurch gehemmt. 

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