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Ich sag' euch also: passiert mir das noch einmal und zieht mir noch einmal so eine Rotte Halbbetrunkener, so eine Bande von grünen Lümmeln am Haus vorüber wie gestern Abend - mit diesem niederträchtigen Liede..." 1 Die Ballade "Die schlesischen Weber" wurde von dem deutschen Dichter Heinrich Heine verfasst. Das Gedicht wurde im Jahr 1844 in der Zeitung "Vorwärts!", die von Karl Marx…
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Jetzt kostenlos anmeldenDie Ballade "Die schlesischen Weber" wurde von dem deutschen Dichter Heinrich Heine verfasst. Das Gedicht wurde im Jahr 1844 in der Zeitung "Vorwärts!", die von Karl Marx gegründet wurde, veröffentlicht und ist auch unter dem Namen "Weberlied" bekannt. Unter dieser Bezeichnung wurde das Gedicht ebenfalls in dem bekannten deutschen Drama "Die Weber" von Gerhart Hauptmann erwähnt. Sowohl das Drama als auch das Gedicht thematisieren das Elend der schlesischen Weber und Weberinnen, die im Zuge der Industrialisierung von den Fabrikanten ausgebeutet wurden und sich gegen diese Missstände auflehnten.
Karl Marx lebte von 1818 bis 1883 und war ein deutscher Philosoph, Ökonom, politischer Journalist und Wirtschaftswissenschaftler der Arbeiterbewegung. Er war einer der größten Kritiker des Kapitalismus und gilt zusammen mit Friedrich Engels als einflussreichster Theoretiker des Sozialismus und Kommunismus.
Die Ballade ist ein mehrstrophiges Gedicht, welches meist Heldentaten oder tragische Ereignisse zum Inhalt hat. Daher wird die Ballade auch als Erzählgedicht bezeichnet und ist inhaltlich die längste Gedichtform der deutschen Lyrik.
Die Ballade zeichnet sich dadurch aus, dass sie Elemente aller literarischen Gattungen enthält. Außerdem handelt die Ballade inhaltlich von bedeutenden und lebensverändernden Ereignissen für die Hauptfigur, enthält moralische Lehren oder beschreibt mystische, magische oder unerklärliche Phänomene.
Im düstern Auge keine Träne,
Sie sitzen am Webstuhl und fletschen die Zähne:
Deutschland, wir weben dein Leichentuch,
Wir weben hinein den dreifachen Fluch -
Wir weben, wir weben!
Ein Fluch dem Gotte, zu dem wir gebeten
In Winterskälte und Hungersnöten;
Wir haben vergebens gehofft und geharrt,
Er hat uns geäfft und gefoppt und genarrt -
Wir weben, wir weben!
Ein Fluch dem König, dem König der Reichen,
Den unser Elend nicht konnte erweichen,
Der den letzten Groschen von uns erpreßt
Und uns wie Hunde erschießen läßt -
Wir weben, wir weben!
Ein Fluch dem falschen Vaterlande,
Wo nur gedeihen Schmach' und Schande,
Wo jede Blume früh geknickt
Wo Fäulnis und Moder den Wurm erquickt -
Wir weben, wir weben!
Das Schiffchen fliegt, der Webstuhl kracht,
Wir weben emsig Tag und Nacht -
Altdeutschland, wir weben dein Leichentuch,
Wir weben hinein den dreifachen Fluch,
Wir weben, wir weben!2
Die Ballade "Die schlesischen Weber" umfasst fünf Strophen, die jeweils fünf Verse umfassen und stellt die Wut der Weber dar, indem Kritik an den sozialen Zuständen geübt wird und drei Flüche formuliert werden, die sich gegen die Obrigkeit richten.
In der ersten Strophe wird beschrieben, dass die Weber keine Tränen über ihre elendige Situation vergießen, sondern voller Wut weiter weben und in Deutschlands Leichentuch den dreifachen Fluch hinein weben.
Die zweite Strophe handelt von dem ersten Fluch, den die Weber gegen Gott richten, an den sie in ihrer Not mit ihren Bitten gewendet haben. Die Weber klagen ihn an, dass er sie nicht ernst genommen und sich über ihr Leid lustig gemacht hat. Daher war ihr Hoffen und Bangen vergebens.
In der dritten Strophe richtet sich der Fluch der Weber an den König. Sie verfluchen ihn, weil er ihr Leid ignoriert hat und immer mehr Geld von den Webern in Form von Abgaben gefordert hat. Außerdem prangern die Weber an, dass er sie erschießen lässt, wenn er ihre Aufstände niederschlägt.
Die vierte Strophe enthält den Fluch, der an das Vaterland gerichtet ist. Die Weber klagen an, dass das Land sie verschmäht und eine Schande ist. Außerdem bemängeln sie, dass nichts erwachsen kann, weil das Land durch alte Traditionen und alte Obrigkeiten verfault ist.
In der fünften Strophe wird wieder die Tätigkeit der Weber beschrieben, die trotz ihres Leidens fleißig weiter arbeiten, um Deutschlands Leichentuch zu weben.
Die Hauptfiguren in Heinrich Heines Ballade sind die schlesischen Weber. Weiterhin werden in ihren Flüchen ebenfalls der König und Gott als Figuren genannt.
"Die schlesischen Weber" weist sowohl Besonderheiten bezüglich des Aufbaus, sowie der Sprache auf.
"Die schlesischen Weber" ist eine Ballade und besteht aus fünf Strophen mit jeweils fünf Versen. Der Ausruf "Wir weben! Wir weben!" wird dabei als letzter Vers jeder Strophe wiederholt.
Die erste und letzte Strophe dienen als Rahmen der Ballade, denn dort wird jeweils die Tätigkeit der Weber beschrieben und dass sie Deutschlands Leichentuch weben. Die Strophen zwei bis vier handeln hingegen von den Flüchen, die die Weber formulieren.
Die Strophen sind durchgehend im Paarreim verfasst und enthalten mit dem wiederholenden letzten Vers einen Refrain. Der Refrainteil, der charakteristisch für Lieder ist, unterstreicht die Bedeutung der Ballade als "Weberlied", da sie dadurch dazu geeignet ist, eine breite Masse an Menschen zu mobilisieren.
Refrain ist der Fachbegriff für den wiederkehrenden Teil eines Gedichts oder eines Liedes und wird auch als Kehrreim bezeichnet.
"Die schlesischen Weber" weist kein durchgängig gleiches Versmaß auf, denn die Ballade ist zwar überwiegend im Jambus (Versmaß, das aus einer unbetonten und einer betonten Silbe besteht) verfasst, jedoch treten in unregelmäßigen Abständen auch Daktylen (Versmaß aus einer betonten und zwei unbetonten Silben) auf. Allerdings sind alle Verse gleichmäßig vierhebig, bis auf den Refrain, der nur zweihebig ist. Auch die Kadenzen (betonte oder unbetonte Endung eines Verses) sind nicht gleichmäßig, denn es sind sowohl männliche Kadenzen, in den dritten und vierten Versen einer Strophe, als auch weibliche Kadenzen in den restlichen Versen vertreten.
v - v - v - v - v
Im düstern Auge keine Träne
v - v v - v v - v v - v
Sie sitzen am Webstuhl und fletschen die Zähne:
- v v - v v - v -
Deutschland, wir weben dein Leichentuch,
v - v v - v - v v -
Wir weben hinein den dreifachen Fluch -
v - v v - v
Wir weben, wir weben!
Bei der Bestimmung des Versmaßes werden betonte Silben mit einem " - " markiert und unbetonte Silben mit einem " v ".
Der regelmäßige vierhebige Aufbau, der von dem zweihebigen Refrain unterbrochen wird, erzeugt eine gleichmäßige Vortragsweise, die an die Arbeit- und Funktionsweise eines Webstuhls erinnert.
Der Erzähler gibt die Ballade im Präsens wieder, jedoch sind die Vorwürfe, die die Weber in ihren Flüchen an die Obrigkeit und an das Vaterland richten, im Perfekt verfasst.
Im düstern Auge keine Träne,
Sie sitzen am Webstuhl und fletschen die Zähne:
Deutschland, wir weben dein Leichentuch,
Wir weben hinein den dreifachen Fluch -
[...]
Ein Fluch dem Gotte, zu dem wir gebeten
In Winterskälte und Hungersnöten;
Wir haben vergebens gehofft und geharrt,
Er hat uns geäfft und gefoppt und genarrt -
Durch den Wechsel ins Perfekt wird verdeutlicht, dass die Bitten der Weber sinnlos waren und sie daher in ihrer weiterhin bestehenden Not gezwungen sind, die Flüche auszusprechen.
Auffällig ist, dass die Ballade in den ersten beiden Versen von einem Erzähler eingeleitet wird, der den Zustand der Weber beschreibt und dass "sie" wütend weiter an ihrem Webstuhl sitzen und weben. Anschließend wird durchgängig das Personalpronomen "wir" verwendet, wodurch gezeigt wird, dass es sich um Äußerungen der Weber selbst handelt.
In "Die schlesischen Weber" werden einige rhetorische Stilmittel verwendet, um die Wut der Weber und die angespannte Atmosphäre zu unterstreichen.
Deutschland, wir weben dein Leichentuch [...]
In dieser direkten Anrede wenden sich die Weber an Deutschland. Damit wird ausgedrückt, dass sich ihre folgende Botschaft an das ganze Land richtet.
Das Stilmittel der direkten Anrede einer Sache oder einer imaginären Person wird auch als Apostrophe bezeichnet.
Mit der direkten Ansprache, sowie dem Ausspruch "wir weben den Leichentuch" wird Deutschland zudem personifiziert. Deutschland werden durch diese Personifikation die menschlichen Eigenschaften zu kommunizieren und zu sterben, zugeschrieben. Dadurch wird verdeutlicht, dass sich die Wut der Weberinnen und Weber nicht nur an einzelne Personen, sondern an den gesamten Staat richtet.
Der wiederholte Ausruf "Wir weben, wir weben!" zeigt die Geschlossenheit der Weber, denn sie wenden sich gesammelt gegen das Land und die Obrigkeit, die ihnen Unrecht tun. Damit wird außerdem die Mentalität der Weber verdeutlicht, sich nicht unterkriegen zu lassen, sich immer wieder auf ihre Tätigkeit als Weber zu besinnen und hart zu arbeiten, um sich und ihre Familie ernähren zu können. Durch die Wiederholung des Ausrufs am Ende jeder Strophe wird zudem die Monotonie des Webens dargestellt.
In Winterskälte und Hungersnöten;Wir haben vergebens gehofft und geharrt,Er hat uns geäfft und gefoppt und genarrt -
Den Flüchen der Weber wird durch die Verwendung von ausdrucksstarken Nomen wie "Winterkälte" und "Hungersnöte" Nachdruck verliehen, da dadurch die elende Situation der Weberinnen und Weber beschrieben wird. Der Begriff "Winterkälte" steht für die ausgekühlten Häuser der Weber, die sich mit ihren geringen Löhnen häufig kein Holz für die Beheizung ihres Zuhauses leisten konnten. "Hungersnöte" stellt zugespitzt dar, dass sich die Weberinnen und Weber auch kein Geld für Lebensmittel hatten und daher Hunger leiden mussten. Die Aufzählung und Anapher "geäfft und gefoppt und genarrt" zeigt die Enttäuschung und den verlorenen Glauben der Weber gegenüber Gott.
Weiterhin nutzt Heinrich Heine den folgenden Vergleich, der vor allem der Verbildlichung dient.
Und uns wie Hunde erschießen läßt -
Dieser Vergleich zeigt, dass die Weber vom König nicht wie Menschen, sondern wie Hunde behandelt werden. Es wird verdeutlicht, dass die Weber der Obrigkeit egal sind und sie wie eine Plage ansieht. Die Metapher "Wo jede Blume früh genickt" bringt die Hoffnungslosigkeit über jegliche Form der Veränderung zum Ausdruck, da niemand die Möglichkeit hat, seine Meinung über die Ungerechtigkeit und Unterdrückung im Staat zu äußern.
Ferner verleihen die ausdrucksstarken und bildhaften Nomen, die Heinrich Heine in "Die schlesischen Weber" verwendet, dem Gedicht besonderen Nachdruck. Bereits in der ersten Strophe stechen die Wörter "Leichentuch" und "Fluch" hervor. Damit wird bereits die negative Stimmung des Gedichts festgelegt, denn ein Leichentuch wird verwendet, um den Sarg bei einem Begräbnis zu bedecken und der Fluch ist der Wunsch eines Unheils.
Die Wörter "Schmach und Schande" gelten als Vorwurf an den König, der dem Land Schande gebracht hat und von dem die Menschen verschmäht werden. Abschließend verdeutlichen die Begriffe "Fäulnis" und "Moder" veraltetet politische Führung und die Missstände in der Gesellschaft.
Die Ballade bietet zwei Interpretationsansätze. Einerseits kritisiert "Die schlesischen Weber" die soziale Situation zur Zeit der industriellen Revolution, sowie den König Wilhelm Friedrich IV. Andererseits kann die Ballade als Aufruf zur Revolution gesehen werden.
"Die schlesischen Weber" beklagt einerseits die Ausbeutung der Weber und Weberinnen durch die Fabrikanten und wendet sich andererseits deutlich gegen die politische Führung unter dem preußischen König Wilhelm Friedrich IV.
Die Ausbeutung der Weber und Weberinnen beruht auf der industriellen Revolution, die 1760 in England begann. Dort war es möglich, durch neue Erfindungen, wie den mechanischen Webstuhl, hochwertigere Stoffe schneller und günstiger herzustellen. Dadurch stieg die Konkurrenz auf dem Textilmarkt an, weshalb die meisten Staaten, die Stoffe aus dem Ausland mit hohen Zöllen belegten, um die eigene Wirtschaft zu bevorzugen. Die schlesische Textilindustrie war den Engländern jedoch schonungslos ausgesetzt, da die preußische Führung den staatlichen Einfluss auf die Wirtschaft gering halten wollte.
Die schlesischen Weber und Fabrikanten hatten keine Chance, mit den maschinell hergestellten Waren aus England zu konkurrieren. Daher wurden die Löhne der Weber gekürzt, um weiterhin einen Gewinn zu erwirtschaften. Durch den geringen Lohn und die steigenden Lebensmittelpreise lebten viele Weber in Armut. Die Schuld für ihre Situation sahen sie bei den Fabrikanten, weshalb es zwischen dem 4. und 6. Juni 1844 zu Aufständen der Weber kam.
Der preußische König Wilhelm Friedrich IV. bekundete zwar nach außen hin seine Anteilnahme am Schicksal der Weber, ließ jedoch den Aufstand niederschlagen, wobei 11 Aufständische getötet wurden. Statt die sozial-politischen Probleme in der Gesellschaft zu beheben, konzentrierte sich der König darauf, die Verantwortlichen des Aufstands zur Rechenschaft zu ziehen.
"Die schlesischen Weber" kritisiert diese Notlage aus der Sicht der Weber und greift die Wut und Enttäuschung der Aufständischen gegenüber der Obrigkeit, die sie zum eigenen Vorteil verraten hat, auf. Diese Art der politischen Stellungnahme ist charakteristisch für die literarische Epoche des Vormärz.
Die literarische Epoche des Vormärz, die von 1815 bis 1848 dauerte, war eine politisch geprägte Epoche. Dies ist zurückzuführen auf die gravierenden politischen Ereignisse zu dieser Zeit, beginnend mit dem Wiener Kongress im Jahr 1815. Der Vormärz schloss sich mit der Forderung nach Gleichberechtigung und Demokratie an die Ideale der Aufklärung an.
Die Literatur diente für die Schriftsteller*innen der Zeit als Maßnahme des Widerstandes gegen den Staat und die Obrigkeit. Daher schrieben die Autor*innen für das Volk und thematisierten Missstände der Gegenwart. Der Vormärz wendet sich als Nachfolgeepoche klar von der fantasiehaften und unwirklichen Welt der Romantik ab.
Falls Du mehr über diese Literaturepoche erfahren möchtest, dann lies Dir doch unsere Erklärung zu "Vormärz" durch!"
An die politische Kritik der Ballade anschließend, kann "Die schlesischen Weber" auch als Aufruf zur Revolution gegen die kapitalistische Gesellschaftsschicht sowie den preußischen König gesehen werden. Dieser Ansicht war auch das "Königlich Preußische Kammergericht", das das Gedicht wegen seines "aufrührerischen Tones" verbot.
Für den Interpretationsansatz als Aufruf zur Revolution sprechen die Darstellung Deutschlands als ein Land der Schande, in dem jegliche Art von Fortschritt und politischem Umschwung im Keim erstickt werden. Die wiederholten Ausrufe "Wir weben, wir weben!" können durch ihre leichte Einprägsamkeit als eine Mobilisierung der Bürger gedeutet werden, die sich den Webern anschließen sollen, um die Obrigkeit zu stürzen.
Ebenso wurde das "Weberlied" erst nach dem Weberaufstand vom 4. bis 6. Juni 1844 veröffentlicht und kann als Unterstützung dieser Bewegung gesehen werden.
Gegen diese Interpretation spricht allerdings die Tatsache, dass es sich bei den Webern selbst nicht um Revolutionäre handelt, denn ihr Aufstand ist nicht politisch motiviert. Sie handeln aus ihrer Not heraus und sehen keinen anderen Ausweg, um ihrem Elend zu entkommen.
Heinrich Heine wurde am 13. Dezember 1797 geboren und gilt als einer der bedeutendsten deutschen Dichter und Schriftsteller des 19. Jahrhunderts. Bekannt ist er vorwiegend für seine offene Kritik an den politischen Zuständen seiner Zeit. Der jüdische Schriftsteller wuchs zu einer politisch instabilen Zeit auf, in der seine Heimatstadt Düsseldorf zunächst unter französischer Verwaltung stand, anschließend zu Bayern gehörte, von Russland besetzt wurde und nach dem Wiener Kongress 1815 schließlich zu Preußen gehörte.
Der Wiener Kongress im Jahr 1815 diente der Neuordnung Europas durch die Vertreter sämtlicher europäischer Staaten, nachdem der französische Kaiser Napoleon gestürzt wurde. Die durch seine Eroberungen in ganz Europa entstandenen ungleichen Machtverhältnisse sollten auf dem Wiener Kongress durch eine neue Verfassung ausgeglichen werden. Die Beschlüsse des Wiener Kongresses stießen bei der Bevölkerung auf Widerstand, denn sie forderten die Gründung eines Nationalstaates nach französischem Vorbild und eine liberale Gesellschaftsordnung.
Aufgrund seiner jüdischen Herkunft war Heinrich Heine häufig Diskriminierung ausgesetzt, weshalb ihn primär die Ideale der Französischen Revolution beeindruckt haben. Nach seinem Jurastudium arbeitete er ab 1822 als Journalist und freier Schriftsteller, wurde jedoch schnell Opfer der Zensur, aufgrund seiner kritischen politischen Meinung. Im Deutschen Bund wurde er schließlich mit einem Publikationsverbot belegt, weshalb er ab 1831 im Pariser Exil lebte. Zu seinen bekanntesten Werken zählen das "Buch der Lieder", "Deutschland. Ein Wintermärchen", "Belsazar" und auch "Die schlesischen Weber".
Heinrich Heine war zwar einer der Hauptvertreter der Romantik, brach aber gleichzeitig mit dieser Strömung und schloss sich mit seinen revolutionären Schriften der Epoche des Vormärz an.
Die literarische Epoche der Romantik dauerte von ca. 1795 bis 1848 und thematisierte Motive wie das Fantastische, Leidenschaftliche und Gefühlvolle, aber auch das Unheimliche und die Sehnsucht. Diese Motive sollten den Verstand der Menschen erweitern und sich gegen das funktionelle Denken der Industriegesellschaft richten.
Heinrich Heine starb am 17. Februar 1856 im Exil in Paris. Aufgrund seiner jüdischen Herkunft und politischen Orientierung wurde er auch nach seinem Tod von Antisemiten angefeindet und seine Werke waren im Nationalsozialismus verboten.
Die schlesischen Weber kritisieren ihre soziale Situation in der Gesellschaft, da sie von den Fabrikanten ausgebeutet werden. Außerdem kritisieren sie die Obrigkeit, die ihre Not und ihr Elend ignoriert.
"Die schlesischen Weber" weist kein durchgängig gleiches Versmaß auf, denn die Ballade ist zwar überwiegend im Jambus verfasst, jedoch treten in unregelmäßigen Abständen auch Daktylen auf.
Allerdings sind alle Verse gleichmäßig vierhebig bis auf den Refrain, der nur zweihebig ist.
Heinrich Heine hat als Vertreter der literarischen Epoche des Vormärz in seinen Werken regelmäßig sozial-politische Missstände thematisiert. Mit "Die schlesischen Weber" übte er Kritik an der preußischen Obrigkeit und ihrem Umgang mit den aufständischen Webern.
Der dreifache Fluch ist der Fluch, den die Weber in der Ballade "Die schlesischen Weber" aussprechen. Er ist dreifach, da er sich an Gott, den König und das Vaterland richtet.
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