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Ach Liebste lass uns eilen

"Ach Liebste lass uns eilen" ist eines der bekanntesten Gedichte des Lyrikers Martin Opitz. Es entstand im Jahre 1624 und lässt sich der Epoche des Barock zuordnen. "Ach Liebste lass uns eilen" thematisiert die Vergänglichkeit der Jugend, den Verfall der Schönheit und die Sterblichkeit des Menschen. Dabei appelliert das lyrische Ich an seine Geliebte, die Zeit miteinander zu genießen.

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"Ach Liebste lass uns eilen" ist eines der bekanntesten Gedichte des Lyrikers Martin Opitz. Es entstand im Jahre 1624 und lässt sich der Epoche des Barock zuordnen. "Ach Liebste lass uns eilen" thematisiert die Vergänglichkeit der Jugend, den Verfall der Schönheit und die Sterblichkeit des Menschen. Dabei appelliert das lyrische Ich an seine Geliebte, die Zeit miteinander zu genießen.

Der Barock ist eine Kunst- und Literaturepoche, die von 1600 bis in das Jahr 1750 vorherrschte. Expertinnen und Experten unterteilen die Epoche des Barock in Früh-, Hoch- und Spätbarock, wobei der Frühbarock bis 1650 und der Hochbarock bis 1700 reichte.

Das lyrische Ich ist die erzählende Stimme eines Gedichts. Dabei handelt es sich um eine fiktive, also erfundene Person, die Lesenden ihre Gedanken und Gefühle mitteilt. Wenn Du mehr über das lyrische Ich erfahren möchtest, sieh Dir gerne die Erklärung "lyrisches Ich" auf StudySmarter an!

"Ach Liebste lass uns eilen" – Epocheneinteilung des Gedichts

Der Barock war eine unruhige Epoche, die viel Leid mit sich brachte. Ausschlaggebend waren in erster Linie die Schrecken des Dreißigjährigen Krieges. Menschen litten Hunger, erlagen Krankheiten und hatten mit feindlichen Angriffen zu kämpfen. Angst verbreiteten auch landesweite Hexenverfolgungen, die in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts ihren Höhepunkt erreichten.

Der Dreißigjährige Krieg fand von 1618 bis 1648 statt und war einer der größten Religionskriege Europas. Er überdauerte nicht nur dreißig lange Jahre, sondern war auch Auslöser für viele weitere Auseinandersetzungen, wie den Französisch-Spanischen Krieg und den Torstensson-Krieg.

Ursache war ein Machtkonflikt zwischen der katholischen Kirche und den Protestanten, der mit dem Prager Fenstersturz am 23. Mai 1618 offiziell ausbrach. Der neue böhmische König Ferdinand von Steiermark wollte die böhmischen Ländereien rekatholisieren. Er ließ insbesondere eine protestantische Kirche abreißen und verletzte damit die Religionsfreiheit seiner eigenen Landsleute.

Beim Prager Fenstersturz wehrte sich der protestantisch böhmische Adel, indem er die Statthalter des Königs zum Fenster hinausstürzte und damit einen landesweiten Aufstand auslöste.

Die Epoche des Barock war geprägt von starken Gegensätzen. Gegenüber dem armen, hungernden Volk stand ein absolutistischer Staat, in dessen Schlössern die Reichen prunkvolle Feste feierten. Das Schloss selbst und seine äußerliche, prunkvolle Erscheinung standen dabei im Mittelpunkt und bildeten das Zentrum aller Macht.

Der Absolutismus ist eine Regierungsform, bei der ein alleiniger Herrschender uneingeschränkt über sein Volk und dessen Leben bestimmen kann. Die Bevölkerung selbst hat weder Rechte noch Möglichkeiten zur Mitsprache und muss sich jedem Befehl des Herrschenden fügen.

Merkmale und Themen des Barock

Die Gegensätze der Epoche spiegeln sich in der Literatur des Barock wider. Damalige Autoren verwendeten häufig die Antithese, um die starken Widersprüche der Epoche literarisch auszuarbeiten. Bei der Antithese handelt es sich schlicht um eine Gegenüberstellung zweier Gegensätze, üblicherweise in zwei verschiedenen Versen oder auch ganzen Strophen. Durch den konkreten Vergleich wird die Differenz beider Aussagen betont.

Wenn Du mehr über dieses Stilmittel erfahren möchtest, sieh Dir gerne die Erklärung "Antithese" auf StudySmarter an!

Doch die Widersprüche der Epoche lassen sich nicht nur formal, sondern auch inhaltlich in den Werken des Barock wiederfinden. So thematisieren viele Autoren etwa die Zerstörung des Landes durch den Dreißigjährigen Krieg sowie die existenzielle Frage nach dem Sinn des Lebens. Ständige Angst und die Verbundenheit mit dem Tod über Seuchen, Hunger und dem damaligen Hexenwahn stand verschwenderischem Absolutismus, Gier und Macht gegenüber.

Lange Zeit wurde Frauen die Fähigkeit abgesprochen, sich mit Kunst und Literatur auseinanderzusetzen. So war auch die Schriftstellerei bis ins 20. Jahrhundert hinein ein von Männern dominiertes Gebiet. Es gab jedoch auch im 17. Jahrhundert Frauen, die sich mit Lyrik befassten, so beispielsweise Sybilla Schwarz.

Daraus ergaben sich Themen, die in der Literatur des Barock immer wieder verwertet wurden:

  • Reichtum und Armut
  • Gesundheit und Krankheit
  • Leben und Tod
  • Ewigkeit und Vergänglichkeit
  • Tugend und Erotik
  • Spiel und Ernsthaftigkeit

Neben diesen Themen war sowohl die Gesellschaft als auch die Literatur des Barocks geprägt von drei grundlegenden lateinischen Motiven, die die Epoche und das Leben der Menschen bestimmten. Diese Motive sind:

  • Carpe diem (Genieße den Tag)
  • Memento mori (Sei Dir der Sterblichkeit bewusst)
  • Vanitas (Vergänglichkeit, Nichtigkeit, Schein)

Im Grunde hatten all diese Motive dasselbe Ziel. Sie sollten den Menschen die eigene Vergänglichkeit ins Gedächtnis rufen und daran erinnern, dass der Tod überall wartet. Diese Einstellung diente einerseits als Warnung vor dem moralischen Verderb, andererseits aber auch als Aufforderung zur Selbstreflexion.

Inhalt und Form von "Ach Liebste lass uns eilen"

Auch "Ach Liebste lass uns eilen" beinhaltet die oben genannten Themen und Motive, weshalb es sich um ein sehr charakteristisches Werk der Epoche des Barock handelt.

Martin Opitz – "Ach Liebste lass uns eilen"

Ach Liebste, lass uns eilen,Wir haben Zeit,Es schadet uns verweilenUns beiderseit.Der edlen Schönheit GabenFliehen Fuß für Fuß,Dass alles, was wir haben,Verschwinden muss.Der Wangen Ziehr verbleichet,Das Haar wird greis,Der Augen Feuer weichet,Die Brunst wird Eis.Das Mündlein von KorallenWird ungestalt,Die Händ‘ als Schnee verfallen,Und du wirst alt.Drumb lass uns jetzt genießenDer Jugend Frucht,Eh‘ als wir folgen müssenDer Jahre Flucht.Wo du dich selber liebest,So liebe mich,Gib mir das, wann du gibest,Verlier auch ich.3

Form von "Ach Liebste lass uns eilen"

"Ach Liebste lass uns eilen" ist in sechs Strophen unterteilt, die jeweils vier Verse beinhalten. Insgesamt handelt es sich also um vierundzwanzig Verse. All diese Verse besitzen ein jambisches Metrum, wobei sich dreihebige und zweihebige Zeilen abwechseln. Eine Hebung ist gleichbedeutend mit einer betonten Silbe, ein zweihebiger Jambus enthält also zwei Betonungen, ein dreihebiger drei.

Das Metrum, auch Versmaß genannt, bestimmt den individuellen Rhythmus eines Gedichts. Es setzt sich aus Versfüßen zusammen, also bestimmten Silbenabfolgen, die sich immer wieder wiederholen. Wenn Du mehr darüber erfahren möchtest, sieh Dir die Erklärung "Metrum" auf StudySmarter an!

Der Jambus ist einer von neun Versfüßen und bildet das jambische Metrum. Jambische Versfüße bestehen aus zwei Silben, einer unbetonten (x) und einer betonten (X) Silbe:

xX xX

Wir haben Zeit

Du möchtest mehr über das jambische Metrum erfahren? Dann lies Dir gerne die Erklärung "Jambus" auf StudySmarter durch!

Die letzte Silbe eines Verses wird auch Kadenz genannt. Kadenzen sind entweder stumpf (betont) oder klingend (unbetont). Letztere werden weibliche Kadenzen, stumpfe dagegen männliche genannt. Wie sich die drei- und zweihebigen Verse in "Ach Liebste lass uns eilen" abwechseln, so wechseln auch weibliche und männliche Kadenzen in jeder Zeile:

xX xX xX x

Ach Liebste, lass uns eilen,

xX xX

Wir haben Zeit,

xX xX xX xEs schadet uns verweilen

xX xXUns beiderseit.

Das Reimschema ist sehr regelmäßig und zieht sich durch das ganze Gedicht. Es handelt sich um den sogenannten Kreuzreim, bei sich dem der erste Vers auf den dritten reimt und der zweite Vers auf den vierten (abab). In "Ach Liebste lass uns eilen" bilden also jeweils die weiblichen und die männlichen Kadenzen ein Reimpaar:

Ach Liebste, lass uns eilen, (a)Wir haben Zeit, (b)Es schadet uns verweilen (a)Uns beiderseit. (b)

Wenn Du mehr zu den verschiedenen Reimen oder speziell zum Kreuzreim wissen möchtest, sieh Dir die Erklärungen "Reimschema" und "Kreuzreim" auf StudySmarter an!

"Ach Liebste lass uns eilen" – Interpretation und Analyse

Inhaltlich lässt sich "Ach Liebste lass uns eilen" in drei thematische Abschnitte unterteilen, die jeweils eine unterschiedliche Stimmung erzeugen.

Während die ersten beiden Strophen das Gedicht mit einem Appell, also einer Aufforderung, an die Liebste eröffnen, handelt es sich bei den mittleren Strophen um eine antithetische Gegenüberstellung von Jugend und Alter, Schönheit und Verfall. Die letzten beiden Strophen wiederum greifen erneut den Appell auf und formulieren ein konkretes Anliegen an die Geliebte.

Interpretation und Stilmittel Strophe 1 und 2

Martin Opitz beginnt sein Gedicht "Ach Liebste lass uns eilen" mit einem Widerspruch, auch Paradox genannt, der zunächst verwirrend wirken kann: "Ach Liebste lass uns eilen, Wir haben Zeit". Die "Eile" ist üblicherweise das Gegenteil von Gelassenheit oder Ruhe, also ein Zustand, des Zeitmangels.

In der dritten Zeile wird dieser Zeitmangel deutlich gemacht: "Es schadet uns verweilen, Uns beiderseit." Das lyrische Ich betont, dass der Schaden sowohl bei der Geliebten, als auch auf der eigenen Seite vorliegt.

Mit den "edlen Schönheit Gaben", die "Fliehen Fuß für Fuß", personifiziert das lyrische Ich die Gaben der Schönheit, also die Schönheitsmerkmale, die mit dem Alter das Abbild des Menschen verlassen. Hier wird sich sowohl auf das Vanitas- als auch auf das Memento Mori-Motiv bezogen. Beide sollen an die Vergänglichkeit des Menschen erinnern, in diesem Fall beziehen sie sich auch auf den Alterungsprozess und das "Verschwinden" der Jugend und Schönheit.

Die Personifikation ist ein rhetorisches Stilmittel, bei dem einem leblosen Objekt, einer Pflanze oder auch einem Tier menschliche Eigenschaften zugeteilt werden. Sie werden "zur Person gemacht", also personifiziert. Beispiele für dieses Stilmittel findest Du in der Erklärung "Personifikation" auf StudySmarter.

Interpretation und Stilmittel Strophe 3 und 4

Die Aufzählung verschiedener Schönheitsattribute, die nach und nach "verbleichen", "weichen" und "verfallen", hat eine beunruhigende und erschreckende Wirkung, da sich kein Lebewesen diesem Alterungsprozess entziehen kann.

Das "Feuer" ist ein häufig genutztes Symbol für die Leidenschaft, die mit dem Älterwerden zu "Eis" erstarrt. Das lyrische Ich spricht also nicht nur von dem nahenden Lebensende, sondern auch einem Erlöschen der Liebe mit dem Älterwerden. Mit den Händen, die als "Schnee verfallen", wird die Wintermetaphorik aufrechterhalten. Zugleich bezieht sich der "Schnee" auf das Erbleichen der Haut und deckt sich mit dem Erkalten jugendlicher Hitze und Energie.

Ein Symbol ist ein Zeichen, das stellvertretend für einen Begriff steht und eine feste Bedeutung hat. Wenn Du mehr über dieses Stilmittel erfahren möchtest, sieh Dir die Erklärung "Symbol (Stilmittel)" auf StudySmarter an!

Auffällig ist der sechzehnte Vers, der sich scheinbar direkt an die Geliebte richtet: "Und du wirst alt." Das "du" wirkt beinahe drohend. Außerdem macht es deutlich, dass sich der Verlust der Schönheit in erster Linie auf die Liebste bezieht, nicht auch auf das lyrische Ich, wie zu Beginn mit "beiderseit" angekündigt wurde.

Interpretation und Stilmittel Strophe 5 und 6

"Der Jugend Frucht" ist eine Metapher, die sich auf vielfältige Weise auslegen lässt. In einem religiösen Kontext bezieht sich die "verbotene Frucht" auf die Sünde. Eva ließ sich im Garten Eden von der Schlange verführen und aß vom Paradiesapfel. Mit Sünde behaftet waren im Barock hauptsächlich Formen von Sexualität und Körperlichkeit. Damit enthält "Ach Liebste lass uns eilen" auch einen erotischen Bezug, wie er im Barock nicht unüblich war.

Eine Metapher ist ein sprachliches Bild. Dabei wird ein Begriff durch ein einzelnes Wort oder eine Wortgruppe ausgetauscht, die Bedeutung bleibt dennoch erhalten. Du willst mehr über dieses Stilmittel erfahren? Dann sieh Dir die Erklärung "Metapher" auf StudySmarter an!

Eine Frucht ist saftig und süß, jedoch nur während einer bestimmten Reifeperiode. Mit der Zeit wird sie faul und ist nicht länger essbar. Dieser Gedanke lässt sich auf den menschlichen Körper übertragen, der mit zunehmendem Alter weniger begehrenswert erscheinen kann, und scheint sich in dem Gedicht von Martin Opitz besonders auf das weibliche Geschlecht zu beziehen.

Bei allen erwähnten Schönheitsmerkmalen, wie den Lippen, den Augen, den Haaren und Wangen, handelt es sich um Äußerlichkeiten. Dies lässt das lyrische Ich eher oberflächlich erscheinen. Es sexualisiert den Körper der Frau und macht sie dadurch zum Lustobjekt, das mit dem Alter nicht länger genießbar ist.

Ein wenig neutralisiert wird diese Aussage durch die nachfolgenden Zeilen: "Eh' als wir folgen müssen Der Jahre Flucht." Diese beziehen sich nun nicht mehr auf die äußere Schönheit, sondern vielmehr auf das Sterben in seiner Gesamtheit. Außerdem wird deutlich, dass das lyrische Ich nicht mehr nur von seiner Geliebten spricht, sondern sich mit "wir" wieder selbst einbezieht. "Der Jahre Flucht" ist eine Periphrase, die auch als Personifikation gedeutet werden kann. Ganz im Sinne des Mottos Carpe diem ermutigt das lyrische Ich seine Geliebte, den Tag, die Jugend und das Jungsein zu genießen.

Periphrase bezeichnet die Umschreibung des eigentlich Gemeinten. Dabei kommen meist charakteristische Eigenschaften des umschriebenen Begriffs zur Anwendung. Mehr über dieses Stilmittel erfährst Du in der Erklärung "Periphrase" auf StudySmarter!

Die letzte Strophe bezieht sich nicht länger nur auf sexuelle, sondern vielmehr auch auf tiefgreifende, romantische Liebe. "Gib mir das" kann einerseits das vollkommene, körperliche Hingeben meinen. Andererseits fordert das Lyrische Ich seine Angebetete auf, ihm ihre Zuneigung zu schenken. Der Ausdruck "wann du gibest, Verlier auch ich", könnte als Erwiderung dieser Liebe gemeint sein. Beide "verlieren" sich in ihren Gefühlen, verschmelzen und gehen ganz ineinander auf. Dabei entfliehen sie der Zeit und werden in ihrer Liebe unsterblich.

Mit dieser Bedeutung im Hinterkopf scheinen nun auch die einleitenden Verse der ersten Strophe von "Ach Liebste lass uns eilen" einen Sinn zu ergeben. Zwar "eilt" die Zeit, aber wenn sie zusammen sind, befinden sich die Geliebten in ihrer eigenen Welt, jenseits der Vergänglichkeit.

Inhalt und Interpretation von "Ach Liebste lass uns eilen" zeigen, dass es sich bei dem Gedicht von Martin Opitz um ein Werk der Liebeslyrik handelt. Erste Liebesgedichte finden sich bereits in historischen Überlieferungen des 3. Jahrtausends vor Christus. Dabei stehen entweder die tiefen Gefühle zweier Menschen füreinander im Mittelpunkt oder aber das Lyrische Ich berichtet von einer einseitigen, unerwiderten Liebe.

Über den Verfasser von "Ach Liebste lass uns eilen"

Der Autor von "Ach Liebste lass uns eilen", Martin Opitz, wurde am 23. Dezember 1597 als Sohn eines Metzgers geboren. Er war ein Vertreter des Barock und Späthumanismus und wurde auch als "Vater und Wiederhersteller der Dichtkunst" bezeichnet. Die Wurzeln des Humanismus finden sich in der Antike, wieder aufgegriffen wurde diese geistig-philosophische Strömung in der Kunst- und Literaturepoche der Renaissance, die dem Barock voranging.

Der Begriff Humanismus entstammt der lateinischen Bezeichnung "humanitas" für Menschlichkeit. Humanisten orientierten sich an Dichtern und Denkern der Antike, unter ihnen Cicero und Vergil. Sie stellten das menschliche Individuum und seinen Verstand in den Mittelpunkt des Seins und an die Spitze der göttlichen Schöpfung.

Wenn Du mehr über Werke und Dichter des Humanismus erfahren möchtest, sieh Dir gerne die Erklärung "Renaissance Literatur" auf StudySmarter an!

1620 floh Martin Opitz vor dem Dreißigjährigen Krieg in die Niederlande, wo er als Hauslehrer tätig war. Im Jahr 1624 erschien daraufhin sein Hauptwerk, für das er noch heute bekannt ist, das "Buch von der Deutschen Poeterey".

Sein Sprachverständnis stieß auf große Begeisterung und begründete den Stil der sogenannte Schlesischen Dichterschule, der sich auch der Literat Friedrich von Logau zuordnen lässt. Bei der Schlesischen Dichterschule handelt es sich nicht um eine Institution. Stattdessen werden unter diesem Begriff Autoren des Barock zusammengefasst, die den Stil von Martin Opitz in ihren Werken übernahmen oder erweiterten.

Am 20. August 1639 verstarb Martin Opitz im Alter von einundvierzig Jahren an der Pest.

Ach Liebste lass uns eilen - Das Wichtigste

  • "Ach Liebste lass uns eilen" ist ein Gedicht von Martin Opitz, das im Jahre 1624 entstand. Darin appelliert das lyrische Ich an seine Geliebte, die Zeit miteinander zu genießen, solange sie noch jung sind.
  • "Ach Liebste lass uns eilen" lässt sich dem Barock zuordnen und vereint einige typische Merkmale dieser Epoche. So auch die drei Motive Carpe Diem, Memento Mori und Vanitas.
  • Thematisch greift "Ach Liebste lass uns eilen" nicht nur die für den Barock charakteristische Vergänglichkeit, sondern auch Erotik und, je nach Interpretationsweise, die Ewigkeit auf. Das lyrische Ich wirkt dabei stellenweise recht oberflächlich. Es scheint den Körper der Frau zu sexualisieren und sie auf ein Lustobjekt zu reduzieren.
  • "Ach Liebste lass uns eilen" besteht aus sechs Strophen mit je vier Versen. Dabei handelt es sich um abwechselnd drei- und zweihebige Jamben, mit wechselnd weiblichen und männlichen Kadenzen.
  • Das Gedicht ist durchgängig im Kreuzreim geschrieben. Zudem enthält es viele Stilmittel, so etwa Metaphern, Periphrasen, Personifikationen und Symbole.
  • Martin Opitz wurde am 23. Dezember 1597 als Sohn eines Metzgers geboren. Er begründete den Stil der "Schlesischen Dichterschule".

Nachweise

  1. Martin-opitz-bibliothek: Namensgeber. (30.06.2022)
  2. Garber (2018). Der Reformator und Aufklärer Martin Opitz (1597–1639): Ein Humanist im Zeitalter der Krisis. De Gruyter Verlag.
  3. Zeno.org: Martin Opitz: Ach Liebste lass uns eilen. (01.07.2022)

Häufig gestellte Fragen zum Thema Ach Liebste lass uns eilen

Das Gedicht "Ach Liebste lass uns eilen" gehört zur Liebeslyrik und lässt sich der Epoche des Barock zuordnen.

"Ach Liebste lass uns eilen" ist in sechs Strophen mit je vier Versen untergliedert. Thematisch lässt es sich auch in drei unterschiedliche Abschnitte unterteilen.

"Mündlein von Korallen" bezieht sich auf den schönen Mund der Geliebten. Er scheint durch die rosa Farbe von Korallen zu entzücken.

In "Ach Liebste lass uns eilen" gibt es eine Vielzahl an Stilmitteln, so beispielsweise Metaphern, Symbole, Periphrasen und Personifikationen.

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