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Skelett

„Ich habe wohl schwere Knochen“. Eine Floskel, die oft verwendet wird, doch genau gegensätzlich zum Knochenaufbau ist. Im Gegenteil, das Skelett und seine Knochen sind nach der Leichtbauweise aufgebaut. Das bedeutet, dass das Skelett möglichst wenig Gewicht bei möglichst hoher Stabilität gewährleisten möchten.

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„Ich habe wohl schwere Knochen“. Eine Floskel, die oft verwendet wird, doch genau gegensätzlich zum Knochenaufbau ist. Im Gegenteil, das Skelett und seine Knochen sind nach der Leichtbauweise aufgebaut. Das bedeutet, dass das Skelett möglichst wenig Gewicht bei möglichst hoher Stabilität gewährleisten möchten.

Skelett Anatomie

Das Skelett ist aus Knochen und Gelenken aufgebaut. Die Gelenke haben verschiedene Formen und verbinden die Knochen miteinander. Manche Knochen sind entwicklungsgeschichtlich miteinander verwachsen und stellen nun sogenannte Synostosen dar.

Synostosen sind als entwicklungsgeschichtlich einzelne Knochen, die miteinander verschmolzen sind.

Mehr zu den Gelenken erfährst Du im Artikel Gelenke auf StudySmarter!

Skelett Mensch

Das Skelett des Menschen besteht aus rund 210 Knochen. Es ist so ausgerichtet, dass die Menschen aufrecht gehen können. Dieser aufrechte Gang ist in der Entwicklungsgeschichte entstanden. Da das ursprüngliche Skelett darauf nur bedingt ausgerichtet war, gibt es ein paar Schwachstellen im Skelett.

Den Aufbau des menschlichen Skelettes erkennst Du hier in Abbildung 1.

Skelett Beschriftung menschliches Skelett skelett mensch beschriftet StudySmarterAbb. 1 - Das menschliche Skelett.

Eine Schwachstelle des Skeletts ist ein Teil des Rumpfskeletts: das Hüftgelenk. Auf ihm lastet beim Stehen das komplette Gewicht Deines Körpers. Wenn bei älteren Menschen die Knochenmasse am Oberschenkelkopf nachlässt, kann es leicht zu einem Oberschenkelhalsbruch kommen. Dabei bricht der Kopf des Oberschenkelknochens durch den Druck des Körpergewichts auf das Hüftgelenk.

Es gibt zwei Anteile des Skeletts, das Rumpfskelett und das Gliedmaßenskelett. Das Rumpfskelett trägt hierbei die Körpermitte, das Gliedmaßenskelett die Extremitäten.

Das Rumpfskelett

Das Rumpfskelett besteht aus der Wirbelsäule, dem Brustkorb und dem Becken. Diese Anteile des Rumpfskeletts halten den Körper wie eine Säule aufrecht. Das Rumpfskelett ist mit den Extremitäten und damit mit dem Gliedmaßenskelett verbunden. Die Wirbelsäule und ihre Wirbel sind mit Bandscheiben verbunden. Deswegen realisiert die Wirbelsäule auch einen gewissen Bewegungsumfang. Zusätzlich ist die Wirbelsäule für die Stabilität und die Aufhängung des Brustkorbs entscheidend.

Die Wirbelsäule setzt sich aus 32 Wirbeln zusammen, die über Bandscheiben verbunden sind. Die letzten zwei Abschnitte der Wirbelsäule (das Kreuzbein und das Steißbein) sind knöchern miteinander verwachsen. Bei der Anzahl der Wirbel an der Wirbelsäule, kann es Abweichungen geben, da gerade das Steißbein aus drei bis fünf Wirbeln bestehen kann.

Der Brustkorb und die Rippen sorgen für den Schutz der Brustorgane. Zusätzlich sind die Muskeln des Brustkorbs, die zwischen den Rippen spannen, mit für die Atmung zuständig. Dem Brustkorb kommt also eine Stütz-, Schutz- und Atemfunktion zu.

Das Gliedmaßenskelett

Beim Gliedmaßenskelett handelt es sich um den Teil des Skeletts, der den Extremitäten zugeschrieben wird. Diese sind meist mit weniger Druck konfrontiert, als das Rumpfskelett. Es ist mit dem Rumpfskelett verbunden.

Beschriftung des menschlichen Skeletts

Das menschliche Skelett hat sehr viele Knochen, die jeweils einen eigenen Namen besitzen. Dabei haben die Knochen der beiden Extremitäten mehrheitlich einen gemeinsamen Namen. Also etwa die Elle trägt sowohl am rechten als auch am linken Arm den gleichen Namen.

Die wichtigsten Knochen des Skeletts erkennst Du schon oben in Abbildung 1.

Knochen des menschlichen Skelettes

Knochen sind für ihren speziellen Gebrauch geformt. Die Verbindungen der Knochen, also die Gelenke, werden von Haltestrukturen gestützt. Zu den Haltestrukturen zählen vor allem Bänder. Bau und Funktion bilden hierbei eine Einheit. Es wird durch die Bänder eine Haltestruktur gewährleistet, die aber trotzdem Raum für Bewegungen bietet.

Ein Beispiel am Skelett für diese Begebenheit ist das Hüftgelenk, verglichen mit dem Schultergelenk. Auf dem Hüftgelenk lastet viel Gewicht. Das Bein kann durch das Hüftgelenk einige Bewegungen ausführen. Nun ist die Gelenkpfanne des Hüftgelenks relativ tief, damit der Gelenkkopf fest darin sitzen und nicht herausrutschen kann.

Das Schultergelenk hingegen hat einen weitaus größeren Bewegungsumfang, damit die Arme bewegt werden können. Deswegen ist die Gelenkpfanne hier nur sehr rudimentär, um einen möglichst großen Bewegungsumfang zu ermöglichen. Dies birgt aber ein erhöhtes Risiko, weswegen eine Schulter leichter auskugeln kann.

Am menschlichen Skelett unterscheidet man verschiedene Typen von Knochen. Die Einteilung erfolgt anhand ihrer Gestalt. Zu diesen Typen von Knochen des Skelettes zählen:

  • Lange Knochen (lat. ossa longa), wie beispielsweise den Oberschenkelknochen.
  • Kurze Knochen (lat. ossa brevia), wie die kleinen Handwurzelknöchelchen.
  • Platte Knochen (lat. ossa plana), wie zum Beispiel das Schulterblatt.
  • Unregelmäßig geformte Knochen (lat. ossa irregularia), wie beispielsweise die Wirbelkörper.
  • Luftgefüllte Knochen (lat. ossa pneumatica), wie die Nasennebenhöhlen.

Der Aufbau eines Knochens

Ein Röhrenknochen des Skelettes ist meist nach einem gleichen Schema aufgebaut. Er besitzt einen Schaft, einen Kopf mit Hals und ein Ende. An Kopf und Ende folgen jeweils Gelenke, die den Knochen mit einem anderen Knochen des Skelettes verbinden. Im Knochenschaft befindet sich eine Markhöhle mit Knochenmark.

Zu Beginn der Entwicklung eines Menschen findet man in den Knochen rotes blutbildendes Knochenmark. Aus ihm entstehen Blutzellen. Dieses Knochenmark wird bei Erwachsenen zu gelbem Fettmark. Es bildet wenig Blutzellen, kann bei einem Mangel an Blutzellen aber wieder in rotes Knochenmark umgewandelt werden. Rotes Knochenmark findet sich bei Erwachsenen nur an wenigen Stellen, beispielsweise im Brustbein, einem Teil des Brustkorbs.

Der Übergang zwischen dem Knochenhals zum Kopf wird als Epiphysenfuge bezeichnet. Von dort aus findet beim Heranwachsenden das Längenwachstum des Knochens im Skelett statt. Am Kopf des Knochens wiederum sind viele Knochenbälkchen (Trabekel) vorhanden. Sie machen den Knochen und damit das Skelett flexibel, aber dennoch leicht.

Den Aufbau eines Röhrenknochens siehst Du schematisch in Abbildung 2.

Skelett Aufbau Röhrenknochen menschliches skelett knochen StudySmarterAbb. 2 - Schema eines Röhrenknochens.

Im Kopf des Knochens sind sowohl Zug- als auch Drucktrabekel. Sie sorgen dafür, dass der Knochen sowohl Zugkraft (beispielsweise durch ansetzende Muskeln) als auch Druckkraft (durch das darauf lastende Gewicht) standhalten kann. Wenn dieses Verhältnis gestört ist und der Winkel zwischen den Trabekeln unstimmig ist, kann es leichter zum Abbruch des Kopfes kommen.

Skelett – die Aufgaben

Dein Skelett hat verschiedenste wichtige Aufgaben. Die Hauptfunktion ist hierbei die Gerüstfunktion, die dem Körper Stabilität verleiht. Diese Stützfunktion ist essenziell für den aufrechten Gang.

Durch die Gelenke kommt dem Skelett auch eine passive Bewegungsfunktion zu. Das bedeutet, dass Dein Skelett allein keine Bewegungen ausführen kann. Die Bewegung, die später Deine Muskeln realisieren, werden aber durch die Gelenke und deren Freiheitsgrade erst ermöglicht.

Eine weitere Aufgabe des menschlichen Skelettes ist der Schutz von wichtigen Organen. So liegt unter anderem das Herz gut geschützt im Brustkorb. Der Brustkorb und seine Rippen stellen einen optimalen Schutz dar. Dabei hilft der Brustkorb außerdem bei der Atmung.

Das Gewicht des menschlichen Skelettes

Wie schon in der Einleitung erwähnt, ist der Bau des Skelettes und seine Knochen nach der Leichtbauweise aufgebaut. Denn: alles, was das Skelett wiegt, muss der Körper und seine Muskeln selbst tragen. Das Gewicht des Skelettes beträgt ungefähr zwölf Prozent der Körpermasse bei Normalgewicht. Somit ist die Ausrede der angeblich „schweren Knochen“ nicht haltbar.

Skelett – die Biologie

Sieht man sich das Skelett und seine Knochen im Detail an, fällt auf, dass dort ein ständiger Umbau stattfindet. Deswegen kann gesagt werden: Ein Knochen lebt. Im Laufe Deines Lebens wächst er mit und passt sich den verschiedenen Belastungen an. Dafür hauptsächlich zuständig sind drei verschiedene Knochenzellen:

  1. Die Osteoklasten
  2. Die Osteoblasten
  3. Die Osteozyten

Die Osteoklasten

Bei den Osteoklasten handelt es sich um modifizierte Fresszellen (Makrophagen). Wie der Name schon sagt, lösen sie die Knochensubstanz auf. Dies geschieht mithilfe von Säure, die sie in einem abgeschlossenen Raum an den Knochen dringen lassen. Die Knochensubstanz wird von den Osteoklasten aufgelöst und abgebaut.

Ist die Osteoklasten Anzahl erhöht, wird zu viel Knochenmasse abgebaut. Dies kann zu einem brüchigen Knochen und damit zu Osteoporose führen. Bei diesem Krankheitsbild ist der Knochen schon bei geringer Belastung anfällig für Brüche.

Die Osteoblasten

Osteoblasten sind die Gegenspieler (Antagonisten) der Osteoklasten. Sie helfen beim Knochenaufbau. Dabei sezernieren sie die Knochensubstanz. Dabei sind immer mehr Osteoblasten als Osteoklasten vorhanden, damit mehr Knochen auf- als abgebaut wird.

Merke Dir: Klasten klauen, Blasten bauen.

Die Osteozyten

Osteozyten stellen streng genommen keine eigene Art der Knochenzellen dar, sondern sind eingemauerte Osteoblasten. Wenn diese nämlich ihre Knochensubstanz einlagern, schließen sie sich mit darin ein. Von da an werden sie als Osteozyten bezeichnet, die mit anderen Osteozyten im Knochen in Kontakt stehen. Sie steuern vermutlich den Knochenumbau und stehen dem maßlosen Knochenaufbau im Weg.

Skelett – Das Wichtigste

  • Das Skelett des Menschen besteht aus Knochen, die durch Gelenke miteinander verbunden sind.
  • Es gibt das Rumpfskelett, bestehend aus der Wirbelsäule, dem Brustkorb und dem Becken. Der Rest gehört zum sogenannten Gliedmaßenskelett.
  • Die 210 Knochen des Skeletts lassen sich in fünf Typen einteilen. In lange Knochen, kurze Knochen, platte Knochen, unregelmäßig geformte Knochen und luftgefüllte Knochen.
  • Ein Röhrenknochen des menschlichen Skeletts besteht aus einem Schaft, einem Kopf mit Hals und einem Ende.
  • Das Skelett besitzt eine Gerüst- sowie Schutzfunktion. Zudem ermöglicht es den aufrechten Gang und die Bewegung.
  • Die Knochenzellen sind die Osteoblasten (aufbauend), Osteozyten (eingemauerte Osteoblasten) und die Osteoklasten (abbauend).

Nachweise

  1. next.amboss.com: Knochengewebe. (03.08.2022)
  2. Michael Schünke et al. (2018). Prometheus LernAtlas der Anatomie: Allgemeine Anatomie und Bewegungssystem. Thieme.

Häufig gestellte Fragen zum Thema Skelett

Das menschliche Skelett ist aus Knochen und Gelenken aufgebaut. Dabei besteht es aus rund 210 Knochen. Es gibt das Rumpfskelett, bestehend aus dem Brustkorb, der Wirbelsäule und dem Becken. Alles andere wird zum Gliedmaßenskelett gezählt.

Die wichtigsten Knochen sind die, welche den Körper aufrecht halten und einen gewissen Bewegungsumfang ermöglichen. Zu nennen wäre hier die Wirbelsäule mit ihren Wirbeln. Zudem sind die Knochen, welche zum Schutz von Organen dienen, sehr wichtig. Dazu zählt unter anderem der Brustkorb und die Schädelknochen.

Das Skelett hat zu allererst eine Gerüstfunktion. Dadurch wird der aufrechte Gang möglich. Zudem schützen die Knochen verschiedenste Organe, wie beispielsweise der Brustkorb, das Herz.

Außerdem ermöglicht das Skelett mit seinen Gelenken erst die Bewegung, die von den Muskeln erbracht wird.

Es gibt Exoskelette und Endoskelette. Exoskelette besitzen viele Insekten. Die Menschen wiederum sind mit einem Endoskelett ausgestattet.

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