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Was haben eine 1 mm große Schnecke und ein über 20 m großer Riesenkalmar gemeinsam? Auf den ersten Blick erst einmal nicht viel. Wenn man aber den Aufbau und die Eigenschaften dieser beiden Tiere vergleicht, finden sich schnell einige Gemeinsamkeiten. Diese Gemeinsamkeiten machen beide zu Weichtieren.Weichtiere tragen den wissenschaftlichen Namen Molluksa (lat. "mollis": weich) und umfassen alle Arten von Schnecken,…
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Jetzt kostenlos anmeldenWas haben eine 1 mm große Schnecke und ein über 20 m großer Riesenkalmar gemeinsam? Auf den ersten Blick erst einmal nicht viel. Wenn man aber den Aufbau und die Eigenschaften dieser beiden Tiere vergleicht, finden sich schnell einige Gemeinsamkeiten. Diese Gemeinsamkeiten machen beide zu Weichtieren.
Weichtiere tragen den wissenschaftlichen Namen Molluksa (lat. "mollis": weich) und umfassen alle Arten von Schnecken, Muscheln und Kopffüßern und bilden somit nach den Insekten die zweitgrößte Tiergruppe der Erde. Die genaue Anzahl ist jedoch nicht genau zu ermitteln, da die Zugehörigkeit verschiedener Arten zu den Weichtieren immer wieder geändert wird. Manche Quellen gehen von über 100.000 Arten aus, manche von nur ca. 50.000 - 60.000.
Ungeachtet der Zahl der verschiedenen Arten machen Schnecken etwa 80 % der Weichtiere aus.
Da Weichtiere einen so großen Raum in der Tierwelt einnehmen, gibt es sogar eine eigene Wissenschaft, die sich mit ihnen befasst. Diese heißt Malakologie.
Eine mögliche Unterteilung der Weichtiere ist durch die Klassen der Weichtiere möglich:
Klasse der Weichtiere | Name |
1. Klasse | Stachelweichtiere |
2. Klasse | Schalenweichtiere |
Zu den Stachelweichtieren gehören Käferschnecken, Furchenfüßer und Schildfüßer. Ihnen fehlt eine Schale entweder gänzlich oder diese wurde durch Kalkeinlagerungen in die Außenschicht der Haut ersetzt, was an Stacheln erinnert.
Schalenweichtiere sind, wie der Name vermuten lässt, durch ihre Schale gekennzeichnet, die in drei Schichten aufgeteilt ist.
Der genaue Aufbau dieser Schale wird Dir im Abschnitt "Aufbau der Weichtiere" erklärt.
Zu Schalenweichtieren gehören insbesondere die Muscheln, aber auch Schnecken und Kopffüßer haben Vertreter, die zu den Schalenweichtieren gehören.
Schnecken können prinzipiell in Kiemen- und Lungenschnecken unterteilt werden. Kiemenschnecken besiedeln Lebensräume im Meer, während Lungenschnecken an Land leben.
Lungenschnecken sind die einzige Gruppe der Weichtiere, welche an Land leben können, auch wenn manche Vertreter dieser Gruppe im Wasser leben. Die Mantelhöhle dient ihnen als Luftzufuhr, woraus sich ihr Name ergibt. Die Artenanzahl wird auf etwa 16.000 - 30.000 geschätzt.
Weichtiere gehören zu den wirbellosen Tieren und besitzen keine Knochen. Sie sind dementsprechend sehr weich, mit vielen Drüsen besetzt und zudem nur wenig gegliedert bzw. segmentiert. Da sich ihr Körper trotzdem in verschiedene Segmente einteilen lässt, spricht man von einer Pseudosegmentierung.
In der Wahl ihres Lebensraumes sind Weichtiere prinzipiell nicht eingeschränkt. Sowohl an Land, als auch im Wasser finden sich verschiedenste Arten von Weichtieren, wobei die meisten Weichtiere im Wasser leben. Auch extreme Lebensräume mit hohem Salzgehalt, sehr niedrigem oder hohem pH-Wert oder außerordentlich hohen Temperaturen können von einigen Weichtierarten bewohnt werden.
Wie schon zuvor angesprochen handelt es sich beim Aufbau des Körpers von Weichtieren um eine Pseudosegmentierung, bei der verschiedene Körperteile durch fehlende Abgrenzung ineinander übergehen. Diese besteht grundsätzlich aus vier Teilen:
Kopf
Fuß
Mantel
Eingeweidesack/Darm
Zudem ist zwischen Mantel und Körperoberfläche eine Struktur zu finden, die als Mundhöhle oder Kiemen bezeichnet wird.
Die Anordnung dieser Körperteile ist bei den verschiedenen Klassen zwar unterschiedlich, jedoch sind sie grundsätzlich bei allen Weichtieren vorhanden.
Als Ergänzung zum grundlegenden Aufbau eines Weichtiers kann der Mantel eine Kalkschicht bilden, die auch als Schneckenhaus oder als Schalen einer Muschel zu erkennen sind. Sie besteht aus Calciumcarbonat und Proteinen und lässt sich in drei Schichten aufteilen:
Periostracum (Schalenhäutchen)
Ostracum (äußere Prismenschicht)
Hypostracum (innere Perlmuttschicht)
Alle Klassen von Weichtieren können prinzipiell eine Schale ausbilden. Schnecken und Kopffüßer haben jedoch einige Vertreter, die eben keine Schalen besitzen. Ein Beispiel hierfür sind Tintenfische als Vertreter der Kopffüßer, sowie Nacktschnecken.
Ob nun langsam wie eine Schnecke oder blitzschnell wie ein Kalmar, müssen sich auch Weichtiere fortbewegen. Dazu bedienen sie sich verschiedenen Techniken.
Schnecken bewegen sich kriechend über wellenförmige Bewegungen ihres Fußes fort. Dabei wird der Fuß nach vorn gezogen und der Rest des Körpers somit nach vorn gedrückt. Dies geschieht sehr langsam.
Muscheln kriechen nicht mit ihrem Fuß, sondern nutzen ihn, um sich einzugraben oder an Oberflächen zu haften. Auch das geschieht in der Regel sehr langsam. Manche Muscheln sind sogar sesshaft und bewegen sich praktisch gar nicht von einem Ort weg, wenn sie sich erst festgesetzt haben.
Napfschnecken (Patellidae) saugen sich mit ihrem Fuß an Steinen fest und verweilen dort. Oft sind sie im Felswatt (steinige Meeresküste mit Gezeiten) zu finden, da sie dort eine große Vielfalt an Lebensräumen besiedeln können und je nach Zone regelmäßig mit Wasser umspült werden.
Kopffüßer können sich auf zwei Arten durch ihre Habitate bewegen. Zum einen besitzen sie Tentakeln, welche sie durch wellenförmige Bewegungen durchs Wasser tragen. Diese Art der Fortbewegung ist jedoch nicht sonderlich schnell.
Deutlich höhere Geschwindigkeiten erreichen sie, indem sie Wasser in ihre Mantelhöhle aufnehmen und dieses durch Muskelkontraktionen rasant wieder an der anderen Seite des Körpers - auch Trichter genannt - ausstoßen. Das wird als Rückstoßprinzip bezeichnet.
Weichtiere besitzen in der Regel kein Gehirn, wie es z. B. Menschen tun. Ihr Nervensystem ist aus Nervensträngen - den sogenannten Ganglien - aufgebaut, welche sich durch den Körper ziehen und sich zu einem Nervenring um die Speiseröhre herum formieren. Bei Muscheln sind mindestens drei dieser Nervenstränge vorhanden, bei allen anderen Weichtieren meist nur zwei.
Die Ganglien sind dem Gehirn nicht gleichzusetzen, jedoch können sie zu einer Art Gehirn verschmelzen. Diesen Prozess nennt man Zerebralisation (lat. "cerebrum": Gehirn).
Diese Nervenstränge (=Ganglien) können dann über bestimmte Sinneszellen Reize aufnehmen und weiterleiten, sodass entsprechende Reaktionen folgen. Ihre Sinneszellen sind mit Rezeptoren ausgestattet, die verschiedene Reize wahrnehmen können:
Mechanorezeptoren: Tastzellen, die mechanische Kräfte wahrnehmen
Chemorezeptoren: Geruchs- oder Geschmackszellen, die chemische Substanzen registrieren
Fotorezeptoren: Lichtsinneszellen, die Licht (elektromagnetische Wellen) in ein physiologisches Signal umwandeln
Alle Gruppen von Weichtieren haben jedoch auch Vertreter, die statt Fotorezeptoren Augen ausgebildet haben, ähnlich der Augen der Wirbeltiere. Ein besonders gutes Beispiel hierfür sind die Augen der Kalmare, welche funktionell und optisch nahezu identisch mit denen der Wirbeltiere sind, obwohl der letzte gemeinsame Vorfahre etwa eine halbe Milliarde Jahre zurückliegt.
Das zuvor angesprochene Phänomen wird als Konvergenz bzw. konvergente Entwicklung bezeichnet.
Hierbei entsteht im Laufe der Evolution ein Merkmal oder eine Ausprägung, die sowohl strukturell als auch funktionell bei zwei Arten fast gleich ist. Sie ist jedoch nicht auf einen gemeinsamen Vorfahren zurückzuführen, sondern hat sich unabhängig voneinander ausgebildet. Das wird darauf zurückgeführt, dass sich verschiedene Arten den gleichen Umweltbedingungen anpassen mussten, wodurch dann gleiche oder ähnliche Merkmale entstehen.
So ist es z. B. auch bei den Augen von Kraken und Wirbeltieren. Sie sind sich funktionell und strukturell enorm ähnlich, obwohl kein naheliegendes Verwandtschaftsverhältnis besteht.
Im Gegensatz hierzu steht die Homologie bzw. homologe Entwicklung. Bei dieser Art von Entwicklung entstehen aus dem Merkmal eines gemeinsamen Vorfahren zwei Ausprägungen, die sich optisch und funktionell nicht zwingend ähneln, strukturell aber gleich aufgebaut sind.
Hierzu kann als Beispiel die Flosse eines Wals und der menschliche Arm herangezogen werden. Äußerlich würde man sie wohl kaum in Verbindung bringen, jedoch entstammen sie einem gemeinsamen Vorfahren und besitzen nach wie vor gemeinsame strukturelle Merkmale.
Mehr über die Themen Homologie und Analogie findest Du in der gleichnamigen Erklärung auf StudySmarter!
Bei den meisten Weichtieren läuft die Fortpflanzung getrenntgeschlechtlich ab. Das bedeutet, dass es zwei verschiedene Geschlechter geben muss, von denen eines das andere befruchtet und somit Embryonen entstehen.
Anders als bei Säugetieren erfolgt die Befruchtung überwiegend im freien Wasser, indem Spermien ins Wasser abgegeben und vom Weibchen aufgenommen werden. Eine Ausnahme bilden die an Land lebenden Schnecken, die durch innere Befruchtung Fortpflanzung betreiben. Dabei wird das Erbgut direkt in den Körper des Weibchens injiziert.
Manche Weichtiere sind jedoch auch zum Zwittertum befähigt.
Als Zwitter wird ein Individuum mit zwei Geschlechtern bzw. Ausprägungen mehrerer Geschlechter bezeichnet. Das Zwittertum wird auch als Hermaphroditismus bezeichnet.
Diese können sich dann sowohl selbst befruchten als auch von anderen Individuen der gleichen Art befruchtet werden. Ein prominentes Beispiel hierfür sind die Lungenschnecken und
Konkrete Beispiele für Weichtiere sind Schnecken, Muscheln und Kopffüßer. Die folgende Tabelle zeigt Dir genauere Weichtier-Beispiele:
Klassen der Weichtiere | Beispiele |
Schnecken |
|
Muscheln |
|
Kopffüßer |
|
Die größten Gruppen der Weichtiere sind die Schnecken, Muscheln und Kopffüßer.
Weichtiere besitzen keine Knochen und in der Regel auch kein Gehirn.
Weichtiere sind unsegmentierte, wirbellose Tiere.
Weichtiere sind nicht segmentiert, besitzen keine Knochen und haben einen weichen, von Drüsen besetzten Körper. Dieser lässt sich grob in Kopf, Fuß, Darm und Mantel einteilen.
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