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Laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) sind psychische Störungen heutzutage keine Seltenheit mehr. Tatsächlich leidet in etwa jede*r vierte erwachsene Arztbesucher*in darunter. Für Deutschland wird angenommen, dass zehn Prozent der Gesamtbevölkerung unter einer therapiebedürftigen psychischen Erkrankung leiden und über 80 Prozent mindestens einmal in ihrem Leben vorübergehend an einer psychischen Störung erkranken. Doch was ist eine psychische Störung eigentlich genau?Unter psychischen Störungen werden…
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Unter psychischen Störungen werden grundsätzlich alle Erkrankungen einer Person bezeichnet, die sich auf die Kognition, das Verhalten oder die Emotionsregulation beziehen. Psychische Störungen sind das Ergebnis von gestörten psychologischen, physiologischen (biologischen) oder entwicklungsbezogenen Prozessen, die den mentalen Funktionen zugrunde liegen. Es kommt zu Abweichungen in der Wahrnehmung des Fühlens, Denkens und auch des eigenen Selbstbildes.
Die Ursachen zur Entstehung psychischer Störungen sind vielfältig und wichtiger Gegenstand der psychologischen Forschung. Bis heute können psychische Störungen bei Erwachsenen nicht auf eine einzige spezifische Ursache zurückgeführt werden. Mittlerweile gelten neben den psychologischen Ursachen auch soziale und biologische (körperliche) Faktoren bei der Entstehung psychischer Störungen als relevant.
Hier folgt ein kurzer Überblick über mögliche Ursachen psychischer Störungen, sortiert nach diesen drei Faktoren:
Biologische Ursachen | Psychologische Ursachen | Soziale Ursachen |
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Generell lässt sich festhalten, dass psychische Erkrankungen durch ein Ungleichgewicht zwischen der Belastung im Leben und sogenannten Bewältigungsmechanismen (Coping-Strategien) entstehen. Überwiegt die Belastung und versagen die Coping-Strategien, kann sich eine psychische Störung entwickeln.
Wenn du gerne malst oder Musik hörst, sobald du traurig bist, dann ist das Malen oder die Musik deine Coping-Strategie. Sie hilft dir, mit der Trauer umzugehen und führt dazu, dass du dich besser fühlst. Vielleicht schafft die Kunst oder Musik es sogar, dass du das traurig sein kurzzeitig vergisst und entspannen kannst.
Wichtig zu wissen ist, dass Coping-Strategien leider nicht immer positiv und hilfreich sind.
Zum Beispiel:
Ein junges Mädchen ist sehr unzufrieden mit sich und ihrem Körper und scrollt den ganzen Tag durch die sozialen Medien, wo sie nur scheinbar perfekte und wunderschöne Frauen sieht. Dann ist diese Flucht in die digitale Welt keine hilfreiche Coping-Strategie. Als Folge kann diese Scheinwelt, die dort herrscht, im schlimmsten Fall die betroffene Person noch unsicherer und unzufriedener machen. Dies kann in einem toxischen Kreislauf des Vergleichens und "sich nicht gut genug Fühlens" enden.
Das junge Mädchen nutzt also die Coping-Strategie, sich in die sozialen Medien zu flüchten, um sich von ihrer Unzufriedenheit mit sich selbst und ihrem Körper abzulenken. Leider lindert diese Bewältigungsstrategie jedoch nicht die Unzufriedenheit, sondern verstärkt diese sogar.
Bei der Entstehung psychischer Störungen spielen die unterschiedlichen Arten psychischer Störungen eine wichtige Rolle. Die menschliche Psyche ist bis heute ein großes Wunderwerk und Mysterium zugleich. Ebenso, wie es nicht zwingend den einen Auslöser gibt, existiert nicht nur eine Art von psychischen Störungen. Tatsächlich gibt es unzählige verschiedene Erkrankungen der Psyche. Manche davon sind weiter verbreitet und bekannt, andere hingegen betreffen nur eine sehr kleine Personengruppe und sind daher weitestgehend unbekannt.
Als Laie ist es dementsprechend schwer, wenn nicht gar unmöglich, den Überblick über die verschiedenen psychischen Störungen zu behalten. Oftmals kommt die Frage auf, welche Störungen die häufigsten sind. Tatsächlich steht die Depression entgegen der weitverbreiteten Annahme nicht auf Platz eins, wie du folgender Abbildung entnehmen kannst.
Abbildung 1: Die häufigsten psychischen Störungen (2012)
Stattdessen sind tatsächlich Angststörungen die häufigste psychische Störung, gefolgt von einer Alkoholabhängigkeit (Alkoholsucht). Depressionen kommen nur knapp halb so häufig vor, wie Angststörungen, machen dennoch mit 8,2 % einen nicht zu verachtenden Teil aus.
Um die Entstehung psychischer Störungen zu verstehen, hilft es auch, die Einteilung psychischer Störungen zu betrachten. Zur Diagnose psychischer Störungen wird in der Regel die "International Classification of Diseases" (kurz: ICD-10) herangezogen. Diese Klassifikation wird von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) herausgegeben und teilt psychische Störungen in sogenannte Diagnosegruppen.
In der folgenden Grafik findest Du eine Übersicht über die zehn verschiedenen Klassifikationsgruppen psychischer Störungen nach der ICD-10 und Beispiele möglicher Ausprägungen:
Diagnosegruppe | Beispiele für typische Erkrankungen |
Organische Störungen |
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Psychische und Verhaltensstörungen durch psychotrope (menschliche Psyche beeinflussende) Substanzen |
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Schizophrenie und wahnhafte Störungen |
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Affektive Störungen |
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Neurotische und stressbedingte Störungen |
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Verhaltensauffälligkeiten mit körperlichen Störungen und Faktoren |
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Persönlichkeits- und Verhaltensstörungen |
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Intelligenzminderung |
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Entwicklungsstörungen |
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Verhaltens- und emotionale Störungen mit Beginn der Kindheit und Jugend |
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Wenn Du mehr über die Diagnose psychischer Störungen erfahren möchtest und welches Klassifikationssystem zum Beispiel in Amerika zum Einsatz kommt, dann schaue Dir die Erklärungen zu "Klassifikationssysteme" und zu "Diagnose und Therapie psychischer Störungen" an.
Die Entstehung psychischer Störungen im Kindesalter spielt eine besonders wichtige Rolle, denn psychische Störungen können sich nicht erst im Erwachsenenalter ausbilden. Bereits Kinder und Jugendliche können solche seelischen Erkrankungen entwickeln. Wie auch bei Erwachsenen ist die Ausbildung einer psychischen Störung im Kindesalter von mehreren Faktoren abhängig.
Neben den biologischen Faktoren (Genetik, Krankheiten) spielen bei Kindern und Jugendlichen die sozialen und psychischen Faktoren eine große Rolle. Besonders belastende und traumatische Ereignisse führen zu einer negativen Entwicklung im Verhalten und der Persönlichkeit des Kindes.
Begünstigende Faktoren für eine psychische Störung bei Kindern sind:
Neben den genetischen und familiären Faktoren spielt gerade bei Kindern und Jugendlichen der Sozialkontakt zu Gleichaltrigen eine wichtige Rolle. Freundschaften sind außerordentlich wichtig, um sich selbst zu entdecken und seine Rolle in der Gesellschaft zu finden.
Im Laufe der Forschung hat sich eine Reihe von Theorien zur Entstehung psychischer Störungen entwickelt. Dabei verfolgen die Theorien unterschiedliche und teils sogar gegensätzliche Ansätze zur Erklärung der Ausbildung von Störungen.
Das Vulnerabilitäts-Stress-Modell zur Entstehung psychischer Störungen nimmt an, dass die Kombination von Vulnerabilität (= Krankheitsanfälligkeit) einer Person und ein Stressereignis bzw. -erlebnis die Grundlage für die Ausbildung von psychischen Störungen darstellen. Damit setzt dieses Modell die genetische Veranlagung einer Person mit erlernten Verhaltensmustern und der sozialen Umwelt in Bezug.
Wie sich diese Stress-Resistenz-Veranlagung bei verschiedenen Personen auf unterschiedliche Art und Weise zeigen kann, soll folgendes Beispiel veranschaulichen:
Du kennst sicherlich Personen in deinem Umfeld, die besser mit Stress umgehen können. Ihnen macht es scheinbar überhaupt nichts aus. Viel mehr scheinen sie unter Stress aufzugehen und die besten Leistungen zu erbringen.
Du kennst aber bestimmt auch Personen, die das komplette Gegenteil sind. Kaum wird eine Situation etwas stressiger, tun sie sich schwer und entwickeln Symptome wie Angst, Herzrasen oder Zittern. Das liegt daran, dass jeder Mensch eine individuelle Stresskapazität besitzt. Bei manchen Menschen liegt diese Kapazität einfach höher als bei anderen.
Wie Du der roten Linie in der nachfolgenden Abbildung entnehmen kannst, besitzt jeder Mensch eine bestimmte Kapazität für Stress. Diese ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich. Ist die Kapazitätsgrenze (Schwelle) erreicht bzw. wird diese überschritten, kommt es zur Ausbildung von Symptomen psychischer Erkrankungen. Belastende Ereignisse (Stressereignisse) führen bei einer vulnerablen Person (Veranlagung) eher zu Störungen als bei einer Person, die weniger vulnerabel ist. Das liegt daran, dass die Stresskapazität bei vulnerablen Personen geringer ist (siehe grüne Linie).
Abbildung 2: Vulnerabilitäts-Stress-Modell
Nur weil eine Person vulnerabler ist, bedeutet es jedoch nicht, dass sie auch gleich eine psychische Störung ausbildet. Es gibt eine Reihe verschiedener Faktoren, wie die Empfindlichkeit gegenüber Umweltfaktoren (Resilienz), die darüber entscheiden, wie viel Stress eine Person aufnehmen kann, bevor die Grenze erreicht ist.
Das "Biopsychosoziale Modell von Gesundheit und Krankheit" ist ein integrativer Ansatz. Wie der Name schon andeutet, versteht dieser körperliche, psychische und soziale Faktoren als Ursache psychischer Störungen. Demnach sind diese Faktoren nicht eigenständig, sondern stehen viel mehr in einer dynamischen Wechselbeziehung zueinander.
Wie du der folgenden Abbildung entnehmen kannst, tritt eine Störung meist dann auf, wenn sich psychologische, biologische und soziale Faktoren überschneiden:
Abbildung 3: Biopsychosoziales Krankheitsmodell
Jede psychische Erkrankung umfasst also in unterschiedlichem Ausmaß folgende Faktoren:
Laut Behaviorismus ist die Entstehung psychischer Störungen eine Folge von fehlgeleiteten Lernprozessen. Demnach ist alles Verhalten (und dazu zählen auch psychische Störungen), erlernt und kann auch wieder verlernt werden. Mit Lernen ist in diesem Zusammenhang die Veränderung von Verhaltensweisen in Bezug auf vorangegangener, nachfolgender oder begleitender Ereignisse gemeint.
Der Mensch bildet Erwartungen über zukünftige Ereignisse auf der Basis vorangegangener Erfahrungen und lernt, "was zu was führt". Sind diese Erwartungen bzw. Einstellungen verzerrt oder fehlgeleitet, äußert sich dies in einer psychischen Störung.
Die bekannteste Lerntheorie ist die Konditionierungstheorie. Dabei wird das Prinzip der Konditionierung auf den Menschen übertragen und mit psychischen Störungen in Verbindung gesetzt. Das bedeutet, dass Stimuli (Reize), die mit einer enormen Belastung gekoppelt sind, selbst zum Auslöser von emotionalen Reaktionen werden können. Damit führen selbst vorher neutrale Situationen zu einer emotionalen Reaktion.
Ein Beispiel für eine psychische Störung, basierend auf der Konditionierungstheorie, ist die konditionierte Angststörung:
Eine Person befindet sich in einem übermäßig gefüllten Aufzug und die Nähe zu den anderen Personen (unkonditionierter Reiz) löst in ihr das Gefühl der Einengung, Bedrohung und Angst (unkonditionierte Reaktion) aus.
Aufzüge können dadurch zum konditionierten Stimulus (konditionierter Reiz) werden, was gemäß der klassischen Konditionierung zu einer Angst vor Aufzügen (konditionierte Reaktion) führen kann.
Vermeidet die Person daraufhin Fahrten mit dem Aufzug, kann es zu einer Verstärkung und Aufrechterhaltung der Angst gemäß einer operanten Konditionierung kommen.
Die "operante Konditionierung" und "klassische Konditionierung" sind interessante Themenfelder, die sich mit der Erklärung menschlichen Handelns beschäftigen. Lies dir die Erklärungen durch, um mehr über das Prinzip der Bestrafung und Belohnung, sowie das Pawlow'sche Experiment zu erfahren.
Die kognitive Theorie zur Entstehung psychischer Störungen bezieht sich darauf, wie der Mensch Umwelteinflüsse wahrnimmt. Sie verarbeitet und bewertet, wie diese sein Verhalten beeinflussen. Jeder Mensch besitzt auf Basis seiner Erfahrungen individuelle Denkmuster (Schemata). Wie die nachfolgende Abbildung zeigt, haben Personen mit einer psychischen Störung (z. B. Depressionen) eine Art "Denkfehler" (= verzerrte Sicht auf die Wirklichkeit) und eine negative Sicht auf die eigene Person, Umwelt und/oder die Zukunft:
Abbildung 4: Kognitive Theorie
Negative Denkmuster in Bezug auf das eigene Selbstbild oder die Zukunft hat mal jeder Mensch im Laufe seines Lebens – manche Menschen seltener und andere häufiger. Doch selbst wenn eine Person häufiger negative Denkmuster hat, bedeutet das nicht automatisch, dass sich daraus eine psychische Störung ausbildet. Dafür müssen meist mehrere Faktoren zusammenspielen, wie das Dreieck in der obigen Abbildung verdeutlicht.
Wie sich ein solches negatives Denkmuster in einen "Denkfehler" verwandelt und schließlich bemerkbar macht, veranschaulicht folgendes Beispiel:
Ein Kind, das in jungen Jahren von seinen Eltern verlassen wurde (negatives Bild der Umwelt), kann zum Beispiel Verlustängste als Erwachsener entwickeln. Das geschieht beispielsweise, indem sich der "Denkfehler", dass ihn jede*r verlassen wird (negatives Bild der Zukunft), aus den negativen Denkmustern, wie z. B. nicht gut genug zu sein (negatives Selbstbild), herausbildet und festigt.
Sigmund Freud erklärte die Entstehung psychischer Störungen mit unterbewussten und ungelösten Konflikten, die aus der Kindheit herrühren. Freud gilt als der Begründer der Psychoanalyse, die heute als Teil der Tiefenpsychologie, als eine der verbreitetsten Therapieformen bei psychischen Störungen zum Einsatz kommt. In Freuds Auffassung sind die körperlichen Symptome einer psychischen Störung (Neurose) die Folge von verdrängten und schmerzhaften Erinnerungen. Hier ein paar Beispiele solcher inneren Konflikte:
Laut Freud besitzt der Mensch drei Persönlichkeitsinstanzen, die bei einer gesunden Persönlichkeit in einem dynamischen Gleichgewicht sind.
Das Ich besitzt eine Reihe verschiedener Abwehrmechanismen, die es nutzt, um zwischen dem Es und dem Über-Ich zu vermitteln. An sich sind diese Abwehrmechanismen nichts Schlechtes. Werden sie jedoch zu häufig eingesetzt, dann können Abwehrmechanismen, wie Verdrängung, Verleugnung oder Isolierung sich negativ auswirken.
Psychische Störungen entstehen nun laut Freud durch einen inneren Konflikt zwischen dem Es und dem Über-Ich. Im gesunden Fall kommt es jedoch zu einer Vermittlung durch das Ich. Bleibt diese aus und eine Verdrängung oder Verlagerung des Konfliktes tritt ein, kann sich eine psychische Erkrankung manifestieren.
In der Erklärung "Instanzenmodell Freud" findest du viele weitere spannende Fakten rund um die Persönlichkeitsinstanzen.
Eine weitere Theorie zur Entstehung psychischer Störungen stammt von Carl Rogers, dem Begründer der personenzentrierten Theorie. In dieser geht er davon aus, dass der Mensch in seinem Kern gut und positiv ist und immer danach strebt, eine selbstbestimmte und gesunde Persönlichkeit zu entwickeln. Das liegt in der Aktualisierungstendenz eines jeden Menschen begründet. Sämtliche Verhaltensweisen und Erfahrungen werden danach bewertet, ob sie zur Aktualisierung eines Menschen beitragen oder nicht.
Mit der Aktualisierungstendenz ist die angeborene Tendenz eines jeden Menschen gemeint, sich zu erhalten und all seine wichtigsten Bedürfnisse zu befriedigen und sein Wachstum voranzutreiben.
Demnach wird in Rogers Auffassung der Mensch weniger von seinen Trieben gesteuert, wie es Freud annimmt und mehr von seiner angeborenen Tendenz zur Selbsterhaltung und Selbstverwirklichung. Der Mensch ist bestrebt, Autonomie zu erlangen. Wie dieses Autonomiebestreben und die Tendenz zur Selbsterhaltung konkret aussehen kann, soll das nachfolgende Beispiel verdeutlichen:
Ein Kind lernt mit Ende seines ersten Lebensjahres das selbstständige Essen, obwohl es für das Kind leichter wäre, sich weiterhin füttern zu lassen. Doch durch diesen Prozess wird es unabhängiger von seiner Umwelt und macht somit einen kleinen Schritt Richtung Autonomie.
Rogers sieht den Menschen als ein bewusst handelndes Individuum, das von seinen Erfahrungen geleitet wird. Diese verdichten sich zu einer individuellen Realität (Selbstkonzept), anhand derer wiederum neue Erfahrungen oder andere Personen bewertet werden. Somit versteht Rogers unter dem Begriff Selbstkonzept, die durch Erfahrungen zustande kommende Gesamtheit von Wahrnehmungen, Meinungen, Urteilsbildungen und Bewertungen einer Person. Man unterscheidet beim Selbstkonzept zwischen dem Real- und Idealselbst.
Stimmen die beiden weitestgehend überein, ist der Mensch glücklich und ausgeglichen. Herrscht jedoch eine Diskrepanz zwischen Real- und Idealselbst, entstehen nun laut Rogers psychische Störungen.
Eine psychische Erkrankung oder Störung ist grundsätzlich jede Erkrankung einer Person, die sich auf die Kognition, das Verhalten oder die Emotionsregulation bezieht. Psychische Erkrankungen sind das Ergebnis von gestörten psychologischen, biologischen oder entwicklungsbezogenen Prozessen, die den psychischen Funktionen zugrunde liegen. Es kommt zu Abweichungen in der Wahrnehmung des Fühlens, Denkens und auch des eigenen Selbstbildes.
Bei der Entstehung von psychischen Krankheiten hat sich vor allem das Erklärungsmodell durchgesetzt, das besagt, dass psychische Erkanungen nicht mehr starr anhand verschiedener Kategorien zu klassifizieren sind. Stattdessen richtet sich der Fokus verstärkt auf das sogenannte biopsychosoziale Krankheitsmodell. Dieses betrachtet neben den psychischen Faktoren auch körperliche und soziale Aspekte in der Entstehung einer psychischen Störung.
Jeder Mensch kann anfällig für psychische Erkrankungen sein. Zwar spielen körperliche bzw. genetische Faktoren durchaus eine Rolle bei der Entstehung einer psychischen Störung, jedoch kann letztendlich jeder unter unglücklichen Umständen erkranken. Eine genetische Disposition bedeutet nicht gleich, dass sich eine psychische Erkrankung auch ausbildet. Auf der anderen Seite kann der Verlust einer geliebten Person oder ein traumatisches Erlebnis dazu führen, dass eine Störung entsteht.
Psychische Störungen entwickeln sich dann, wenn zum einen psychische Belastungen im Leben überwiegen und zum anderen Bewältigungsmechanismen (Coping-Strategien) versagen. Bei gesunden Menschen sind die Belastung und Coping-Strategien im Gleichgewicht, bei psychisch Erkrankten dagegen im Ungleichgewicht.
Psychische Störungen entwickeln sich, indem zum einen psychische Belastungen im Leben überwiegen und zum anderen Bewältigungsmechanismen (Coping-Strategien) versagen. Bei gesunden Menschen sind die Belastung und Coping-Strategien im Gleichgewicht, bei psychisch Erkrankten dagegen im Ungleichgewicht.
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