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Der Film "Rain man" gilt mit vier Oscars als der erfolgreichste aus dem Jahr 1988. Das US-amerikanische Drama handelt von den von Grund auf verschiedenen Brüdern Charlie (Tom Cruise) und Raymond (Dustin Hoffman). Durch den Tod ihres Vaters lernen sie sich im Erwachsenenleben kennen und bauen eine Beziehung zueinander auf. Dustin Hoffman spielt den kranken Bruder, der wie mechanisch mit…
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Jetzt kostenlos anmeldenDer Film "Rain man" gilt mit vier Oscars als der erfolgreichste aus dem Jahr 1988. Das US-amerikanische Drama handelt von den von Grund auf verschiedenen Brüdern Charlie (Tom Cruise) und Raymond (Dustin Hoffman). Durch den Tod ihres Vaters lernen sie sich im Erwachsenenleben kennen und bauen eine Beziehung zueinander auf. Dustin Hoffman spielt den kranken Bruder, der wie mechanisch mit seiner Umwelt agiert und scheinbar keinerlei soziale Fähigkeiten besitzt. Mit seiner Rolle als Autist hat er der Allgemeinheit das Phänomen der autistischen Störung näher gebracht.
Die Definition von Autismus in der Psychologie lautet wie folgt:
Autismus ist ein Sammelbegriff für komplexe und tiefgreifende Entwicklungsstörungen, die entweder angeboren sind oder in der frühesten Kindheit erworben werden. Er beeinträchtigt soziale Interaktionen, Kommunikationsfähigkeit, Verhalten und somit soziale und emotionale Beziehungen stark. Daher wird der Autismus oft auch als Störung der Informations- und Wahrnehmungsverarbeitung bezeichnet. Die genaue Bezeichnung aber lautet Autismus-Spektrum-Störungen (ASS).
Die meisten Betroffenen zeigen wiederholte und stereotypische Verhaltensweisen. Dabei sind Art, Schweregrad und Ausprägung der Symptome individuell und sehr unterschiedlich. Nicht selten kommt es vor, dass autistische Menschen eine Hochbegabung vorweisen. Während manche Menschen nur einen leichten Autismus entwickeln und im Alltagsleben kaum davon beeinflusst werden, können andere schwerbehindert sein.
In der Psychologie ist ein Symptom ein Merkmal oder ein Anzeichen für eine bestimmte Erkrankung. Daher nennt man Symptome auch Krankheitsmerkmale.
Die Entstehung von Autismus hat verschiedene Ursachen. Vor allem biologische Faktoren spielen bei der Entwicklung einer autistischen Störung eine wesentliche Rolle. Das bedeutet, dass die Genetik als Hauptursache des Autismus angesehen wird.
Autistische Störungen haben vorwiegend erbliche Faktoren als Ursache. Und davon sind mehr Jungen betroffen als Mädchen. Wenn ein Elternteil von ASS betroffen ist, dann steigt das Risiko stark an, dass das Kind auch eine autistische Störung bekommt. Man kann davon ausgehen, dass Autismus vererbbar ist.
Das folgende Beispiel zeigt, dass eineiige Zwillinge in den meisten Fällen beide eine autistische Störung aufweisen:
Verschiedene Zwillings- und Geschwisterstudien kamen zu folgenden Erkenntnissen:
Neben den genetischen Faktoren werden noch weitere Ursachen als Auslöser einer autistischen Störung vermutet. Dazu gehören unter anderem:
Epigenetische Veränderungen sind Veränderungen der Chromosomen, die die Aktivität von Genen beeinflussen.
Die meisten Menschen mit Autismus zeigen drei hauptsächliche Symptome auf:
Zwar sind die allgemeinen Merkmale typisch für eine autistische Störung, jedoch können sie unterschiedlich stark ausgeprägt sein.
Menschen mit Autismus haben Schwierigkeiten, Beziehungen zu ihren Mitmenschen aufzubauen. Das wird bereits im Säuglingsalter sichtbar, da sie auch keine enge Bindung zu den eigenen Eltern aufbauen können.
Gesunde Babys bauen Nähe zur Mutter auf, indem sie körperlichen oder Blickkontakt mit ihr suchen. Autistische Babys aber weichen Blickkontakt meist aktiv aus. Sie ahmen das Lächeln ihres Gegenübers nicht nach und wirken dadurch eher teilnahmslos. Sie reagieren kaum auf die Reize aus ihrer Umwelt.
Solche Probleme, Nähe oder Blickkontakt aufzubauen, weisen Betroffene oft auch im Jugend- und Erwachsenenalter auf. Je ausgeprägter die autistische Störung ist, desto schwerer fällt es Autist*innen, freundschaftliche Beziehungen einzugehen. Sie tendieren dazu, Einzelgänger*innen zu sein, verbringen ihre Zeit lieber allein und wenden sich nur an ihre Mitmenschen, wenn sie etwas brauchen oder ihre Bedürfnisse erfüllen wollen (z. B. bei Hunger).
Menschen mit Autismus haben auch Schwierigkeiten, emotionale Signale von anderen einzuschätzen und nachzuvollziehen. Sie können sich meist weder in andere hineinversetzen, noch ihre eigenen Gefühle ausdrücken. Es kann nach Außen oft seltsam wirken, wenn Autist*innen auf die Gefühle ihrer Mitmenschen reagieren, da sie kaum spontane Gefühlsregungen wie Interesse, Freude oder Mitgefühl zeigen können. Das zeigt auch das folgende Beispiel:
Menschen mit Autismus fällt es schwer, ihre Reaktion an die allgemeine Stimmungslage anzupassen. Beispielsweise können sie in einer ernsten oder traurigen Situation in Gelächter verfallen.
Auch der Sprachgebrauch und das Sprachverständnis können beeinträchtigt sein. Gerade autistische Kinder haben Probleme bei ihrer Sprachentwicklung. Das kann sich folgendermaßen äußern:
Wegen dieser Beeinträchtigungen wird ein fließender Gesprächsaustausch schwer. Auch das Wort "Ich" kann Probleme bereiten, da sich Kinder meist erst spät oder gar nicht mit "Ich" bezeichnen können. Ihnen fehlt der Bezug zu sich selbst und zu anderen Menschen.
Neben der Sprache treten auch Probleme bei der Mimik und Gestik auf. Deshalb wirken Autist*innen oft teilnahmslos, mechanisch oder altklug. Mit Ironie oder Witzen kann kaum umgegangen werden. Alles Gesagte wird meist wörtlich verstanden und auf die Aussagen anderer wird nicht oder kaum eingegangen.
Menschen mit Autismus neigen zu stereotypen Verhaltensmustern und Interessen. Beispielsweise führen sie alltägliche Aufgaben starr durch. Ihr Verhalten ist routiniert und ihre Handlungen können wie Rituale erscheinen, zum Beispiel die wiederholte Beschäftigung mit denselben Dingen:
Ein autistischer Schüler geht jeden Morgen vor seinem Schulweg den Fahrplan der öffentlichen Verkehrsmittel durch.
Solche routinierten und monotonen Handlungen werden auch als motorische Stereotypen bezeichnet. Dazu gehören zum Beispiel:
Aufgrund ihrer Routine können Menschen mit Autismus Probleme haben, wenn sich Handlungsabläufe oder ihre Umgebung verändern (z. B. neue Möbel in der Wohnung) oder wenn jemand ihre Routine oder Rituale unterbricht. Sie sind dann überfordert und reagieren meist über (z. B. in Form von Schreianfällen oder Panikattacken).
Im Fall des Schülers könnte das dann so aussehen:
Der Fahrplan der öffentlichen Verkehrsmittel hat sich geändert, da es nun eine neue Buslinie gibt. Das wirft den autistischen Schüler, der täglich denselben Fahrplan vor dem Schulweg studiert, komplett aus der Bahn. Als er eines Morgens merkt, dass der Fahrplan nicht mehr der alte ist, bekommt er einen Schreianfall und weigert sich, in die Schule zu fahren.
Ein übermäßiges Interesse an etwas ganz Bestimmtem kann sich auch durch den ganzen Alltag ziehen. Im folgenden Beispiel geht es um eine Serie, die das verbildlicht:
In der Netflix-Serie "Atypical" geht es um einen 18-jährigen Mann namens Sam, der unter Autismus leidet. Das übermäßige Interesse an etwas Bestimmtem ist bei ihm stark ausgeprägt.
Seine Begeisterung für Pinguine prägt den größten Teil seines Alltags. Er sammelt Figuren, zeichnet sie bis ins kleinste Detail, besucht seinen Lieblingspinguin im Zoo, weiß alles Mögliche über diese Tiere und spricht ununterbrochen von ihnen. Oft vergleicht er sich selbst oder andere Menschen mit dem, was er über Pinguine weiß. Das gibt ihm Sicherheit und Halt im Alltagsleben. Auf der unteren Abbildung siehst Du Sam im Zoo. Dort besucht er regelmäßig seinen Lieblings-Pinguin. Den Kopfhörer hat er stets bei sich. Wenn es ihm mal zu laut wird, was oft vorkommt, oder wenn er überfordert ist, dann zieht er den Kopfhörer auf. Damit schützt er sich vor der äußeren Reizüberflutung.
Betroffene tun sich schwer, die Umwelt wahrzunehmen und Reize aus ihrer Umwelt zu verarbeiten. Die schnelle Überladung von Sinneseindrücken folgt zur Überforderung. In solchen Situationen neigen sie zu stereotypischen Verhaltensmustern, um sich zu beruhigen, wie im folgenden Beispiel aus der Serie "Atypical":
Sam möchte selbstbestimmt und eigenständig leben. Eines Tages wagt er den Schritt und zieht mit seinem besten Freund in eine WG. Diese Situation und die Umgebung sind neu für ihn, da er bisher nur in seinem vertrauten Elternhaus gelebt hat. Er ist oft überfordert. Deshalb nutzt er seine Badewanne als einen sicheren Rückzugsort. Jedes Mal, wenn ihn die Umwelt (Menschen oder Umstände) in solche Situationen der Überforderung bringt, beruhigt er sich, indem er sich in die Badewanne setzt.
Die Inselbegabung wird auch Savant-Syndrom genannt. Es beschreibt das Phänomen, dass Menschen eine besondere Begabung in speziellen Teilbereichen besitzen oder außergewöhnliche Leistungen erbringen können.
Oft sind solche Menschen bekannte Maler*innen, Musiker*innen oder Rechenprofis. Sie können aber auch über ein fotografisches Gedächtnis verfügen oder schnell neue Sprachen erlernen.
Typisch für Menschen mit einer Inselbegabung ist, dass sie sich ihrer Begabung mit viel Ausdauer widmen und meist keine anderen Interessen haben. Bis heute ist jedoch noch unklar, wie genau solche Fähigkeiten entstehen und welche Ursachen eine Inselbegabung mit sich bringen.
Viele sogenannte Savants haben entweder eine Behinderung, eine Entwicklungsstörung oder eine verminderte Intelligenz außerhalb ihres Spezialgebietes. Es gibt aber ebenso durchschnittlich intelligente und sogar hochbegabte Savants.
Ein berühmter Autist mit einer Inselbegabung ist Stephen Wiltshire:
Der autistische Künstler Stephen Wiltshire (1974 in London geboren) wird auch "die lebende Kamera" genannt. Er interessiert sich hauptsächlich für Erdbeben, Autos und Städte bzw. Architektur. Deshalb begann er schon mit acht Jahren, Städte und Autos nach Erdbeben zu zeichnen. Durch seine Inselbegabung kann Wiltshire ein Objekt betrachten und im Anschluss ein detailreiches, sehr genaues Bild davon zeichnen.
Berühmt ist er vor allem für seine Panoramaansichten der Städte London und Rom, die er nach Rundflügen zeichnete. Beispielsweise ist das detailgetreue Luftbild-Panorama der Stadt Rom, das er nach einem Hubschrauberflug aus seinem Gedächtnis für eine Dokumentation zeichnete, fünf Meter lang. Dabei entspricht selbst das kleinste Detail der Realität.
Man bezeichnet diese Art von Inselbegabung auch als "Kunst- oder Reproduktions-Savant".
Mit Autismus oder Autismus-Spektrum-Störung (ASS) werden verschiedene Autismus-Formen zusammengefasst. Die drei Hauptformen des Autismus sind:
Um welche Form des Autismus es sich handelt, zeigen die jeweiligen Symptome und Verhaltensweisen der Betroffenen.
Der frühkindliche Autismus wird auch Kanner-Syndrom genannt und ist die bekannteste und schwerste Form von Autismus. Er macht sich schon im Säuglingsalter bemerkbar. Typische erste Symptome sind Kontaktscheu und starke Einschränkungen von sozialen Interaktionen, z. B. kaum oder mangelnde Kontaktaufnahme mit den Eltern. Stattdessen zeigen Kinder eine Objektbezogenheit auf. Das bedeutet, sie richten ihre Aufmerksamkeit auf wenige Dinge.
Die Interessen von Menschen mit dem Kanner-Syndrom sind jedoch sehr eingeschränkt, was an der intensiveren Wahrnehmung liegt, die autistische Kinder mit sich bringen. Damit schützen sie sich vor Überforderung durch Reizüberflutung. Ihnen helfen auch ritualisierte Verhaltensweisen. Wenn es Veränderungen im Alltag gibt, kann das dementsprechend zu Unsicherheit oder Panik führen. Auch die Sprachentwicklung ist verzögert oder bleibt komplett aus.
Zusammengefasst kann man sagen, dass der frühkindliche Autismus folgende Symptome mit sich bringt:
Die Symptome können unterschiedlich stark auftreten. In vielen Fällen weisen Betroffene auch eine verminderte Intelligenz auf.
Menschen mit dem Asperger-Syndrom weisen ähnliche Symptome auf wie Menschen mit dem frühkindlichen Autismus. Es wird in der Wissenschaft diskutiert, ob das Syndrom eine Fortführung davon ist, denn es macht sich meist erst nach dem dritten Lebensjahr bemerkbar.
Wie beim frühkindlichen Autismus sind die häufigsten Symptome des Asperger-Syndroms gestörte soziale Kompetenzen und emotional unangemessenes Verhalten sowie stereotypische Verhaltensmuster oder übermäßiges Interesse an wenigen bestimmten Dingen. Auch in ihrer Sprache und Motorik sind Betroffene eingeschränkt.
Die Symptome können unterschiedlich stark auftreten. Meistens sind die Ausprägungen der Symptomatik nicht so stark wie beim frühkindlichen Autismus. Betroffene können (z. T. durch Hilfe von Therapien) lernen, im Alltag gut klarzukommen und selbstständig zu leben. Deshalb werden Menschen mit dem Asperger-Syndrom oft nur für schüchtern oder tollpatschig gehalten.
Menschen mit dem Asperger-Syndrom sind teilweise überdurchschnittlich intelligent. Durch ihre eingeschränkten Sonderinteressen entwickeln sie dann meist eine Inselbegabung. Ein berühmtes Beispiel des Asperger-Syndroms mit Inselbegabung ist Albert Einstein:
Der Physiker Albert Einstein schien Betroffener des Asperger-Syndroms zu sein. Er war schon als Kind ein Einzelgänger, hatte Probleme mit sozialen Beziehungen und hat sich zwanghaft mit einem bestimmten komplexen Thema befasst – der Physik. So entstand seine Relativitätstheorie (die Theorie über das Verhalten von Raum und Zeit).
Im Überblick erkennt man das Asperger-Syndrom an folgenden Symptomen:
Der Begriff atypischer Autismus wird dann verwendet, wenn das Verhalten von Betroffenen zwar in das sogenannte Autismus-Spektrum passt, aber nicht alle Kriterien für eine konkrete Diagnose gegeben sind. Oft wird er auch frühkindlicher Autismus mit atypischer Symptomatik genannt. Dabei entwickeln Kinder nach dem dritten Lebensjahr eine autistische Störung und/oder weisen nicht alle Symptome auf.
Ein Beispiel des atypischen Autismus ist der High-Functioning Autismus:
Der Begriff High-Functioning Autismus wird bei Menschen verwendet, die typische Symptome des frühkindlichen Autismus aufweisen, überdurchschnittlich intelligent sind oder besondere Fähigkeiten in einem bestimmten Bereich besitzen. Meist handelt es sich um Betroffene des frühkindlichen Autismus, die sich jedoch gut entwickelt haben und daher im Erwachsenenalter selbstständig leben können.
Diese Form des Autismus fällt nicht in die offizielle Klassifikation der Diagnose.
Das Rett-Syndrom zählt ebenso wie Autismus zu den tiefgreifenden Entwicklungsstörungen. Da die Symptome teilweise ähnlich sind wie die Symptome Autismus, können die beiden leicht verwechselt werden. Fast ausschließlich Mädchen haben das Rett-Syndrom (im Gegensatz zum Autismus, von dem eher Jungen betroffen sind). Es ist erblich bedingt und die ersten Symptome machen sich bereits innerhalb der ersten zwei Lebensjahre bemerkbar. Nach einer normalen Entwicklung kommt es noch vor dem zweiten Lebensjahr zu einem Entwicklungsstillstand. Dabei vergessen betroffene Kinder beispielsweise ihre bereits erlernten motorischen und sprachlichen Fähigkeiten. Neben Symptomen des frühkindlichen Autismus können sich Kinder mit Rett-Syndrom kaum noch allein bewegen oder alleine stehen und sitzen. Viele haben auch epileptische Krampfanfälle.
Die Diagnostik bei Autismus ist oft schwierig. Meist dauert es mehrere Jahre, bis Betroffene die Diagnose Autismus erhalten. Da sich bis zum 18. Lebensjahr sprachliche und motorische Fähigkeiten bei Kindern generell unterschiedlich entwickeln, ist in dieser Zeit eine eindeutige Diagnose äußerst schwierig. Vor allem, wenn Kinder sehr intelligent sind, können sie einige Symptome verbergen. Das ist problematisch, denn eine frühe Förderung von autistischen Kindern ist sehr wichtig.
Die Diagnostik erfolgt meist durch einen Arzt/eine Ärztin oder eine/n Psychiater*in:
Zudem wird in vielen Fällen der IQ-Test (Intelligenzquotienten-Test) angewandt, denn vor allem beim frühkindlichen Autismus haben viele Betroffene eine geistige Behinderung.
Dass die Symptome einer autistischen Störung unterschiedlich stark auftreten können, kann eine Diagnose erschweren. Wenn Symptome nur schwach in Erscheinung treten, kann es sein, dass der Autismus erst im Erwachsenenalter diagnostiziert wird.
Die Therapie einer Autismus-Spektrum-Störung ist besonders wichtig. Jede autistische Störung ist sehr individuell. Deshalb gibt es nicht die eine richtige Therapieform, sondern sie muss ebenso individuell angepasst werden. Ziel einer therapeutischen Behandlung bei Autist*innen ist es, die vorhandenen Fähigkeiten der Betroffenen zu fördern und neue zu entwickeln. Dazu gehören:
Dabei ist es wichtig, dass das Umfeld des Kindes in die Therapie mit einbezogen wird, denn so kann es seine Fähigkeiten im familiären Umfeld, mit anderen Kindern und in Gruppen trainieren. Zudem gibt es auch Integrationskindergärten bzw. -klassen, in denen autistische Kinder gut gefördert werden. So stellen psychotherapeutische Behandlung in Verbindung mit pädagogischer Förderung den Grundbaustein einer erfolgreichen Therapie dar.
Mögliche Therapieformen und -mittel können sein:
Ist Autismus überhaupt vollständig heilbar? Laut aktuellem Wissensstand ist die Antwort auf die Frage eindeutig: Autismus, vor allem die frühkindliche Form, ist nicht heilbar. Aber gerade deshalb wird großen Wert auf eine psychotherapeutische Behandlung und pädagogische Förderung gelegt. Sie helfen, Symptome abzumildern oder zu verändern, sodass Betroffene ein eigenständiges und selbstbestimmtes Leben führen können.
Autismus äußert sich vor allem durch folgende drei Hauptmerkmale:
Betroffene können zudem eine geistige Behinderung oder verminderte Intelligenz aufweisen. Jedoch gibt es auch autistische Menschen, die eine Inselbegabung (besondere Begabung in einem Teilbereich) entwickeln und (hoch-)intelligent sind.
Einfach erklärt ist ein Autist ein Mensch mit einer tiefgreifenden Entwicklungsstörung, die seine sozialen und emotionalen Interaktionen, seine Kommunikationsfähigkeit und sein Verhalten stark beeinträchtigt.
Der Unterschied zwischen dem Asperger-Syndrom und dem (frühkindlichen) Autismus ist vor allem, dass die Symptomatik beim Asperger-Syndrom meist nicht ganz so stark ist wie beim frühkindlichen Autismus. Zudem sind Menschen mit dem Asperger-Syndrom häufig überdurchschnittlich intelligent, wobei Menschen mit frühkindlichem Autismus häufiger geistige Einschränkungen oder Behinderungen vorweisen.
Das Asperger-Syndrom ist eine Form des generellen Begriffs "Autismus" und wird wegen der ähnlichen Symptomatik oft als Fortführung des frühkindlichen Autismus gesehen.
Ein*e Autist*in verhält sich meist sozial gestört gegenüber ihren Mitmenschen. Er/Sie hat Schwierigkeiten, Beziehungen zu Menschen aufzubauen und emotionale Signale von anderen einzuschätzen und nachzuvollziehen.
Auch in der Sprache und Kommunikation sind Autist*innen beeinträchtigt und ihre Verhaltensweisen sind meist stereotypisch. Das bedeutet, dass bei ihnen oft routinierte, monotone Handlungen beobachtet werden können sowie ein übermäßiges Interesse an ganz bestimmten Dingen oder Teilbereichen.
Autismus ist angeboren, das bedeutet, eine Autismus-Spektrum-Störung besteht von Geburt an. Autistische Störungen haben außerdem vorwiegend genetische Faktoren als Ursache. Es dauert allerdings oft viele Jahre, bis eine Autismus-Spektrum-Störung diagnostiziert und behandelt wird.
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