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Anorexie

In diesem Artikel widmen wir uns einem wichtigen Thema im Fachgebiet Psychologie: der Anorexie. Dabei betrachten wir zunächst Anorexie in der Psychologie und beleuchten ihre Definition, Diagnose sowie die Unterscheidung zwischen anorektischen Zuständen wie atypischer Anorexie und infantiler Anorexie. 

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In diesem Artikel widmen wir uns einem wichtigen Thema im Fachgebiet Psychologie: der Anorexie. Dabei betrachten wir zunächst Anorexie in der Psychologie und beleuchten ihre Definition, Diagnose sowie die Unterscheidung zwischen anorektischen Zuständen wie atypischer Anorexie und infantiler Anorexie.

Des Weiteren erforschen wir die Ursachen und Faktoren von Anorexie, indem wir uns mit biologischen, psychologischen und sozialen Hintergründen auseinandersetzen. Darüber hinaus werden verschiedene Anorexie Typen und ihre Unterschiede vorgestellt, einschließlich der restriktiven Anorexie und ihren besonderen Merkmalen. In diesem Zusammenhang werden auch Leitlinien zur Diagnose und Behandlung von Anorexie Typen im klinischen Kontext erörtert. Abschließend präsentieren wir unterschiedliche Anorexie Behandlungsmethoden und Ansätze, wie zum Beispiel Psychotherapie, Ernährungstherapie und medikamentöse Behandlungsmaßnahmen.

Anorexie in der Psychologie

Anorexie, auch Anorexia nervosa genannt, ist eine psychische Störung, die durch extrem geringes Körpergewicht und intensiven Wunsch zum Abnehmen gekennzeichnet ist. Es ist wichtig, die verschiedenen Aspekte der Anorexie, wie Definition, Diagnose, Ursachen und Faktoren zu verstehen.

Anorexie Definition und Diagnose

Anorexie nervosa ist eine Essstörung, die sich durch starkes Untergewicht, eine verzerrte Körperwahrnehmung und Angst vor Gewichtszunahme auszeichnet. Die Diagnose von Anorexie basiert auf verschiedenen Kriterien:
  • Eingeschränkte Energiezufuhr, die zu einem untergewichtigen Körpergewicht führt
  • Intensive Angst vor Gewichtszunahme oder Beharren auf einem zu niedrigen Gewicht
  • Verzerrte Körperwahrnehmung oder Selbstwert, der auf das Körpergewicht oder die Körperform bezogen ist

Atypische Anorexie: Eine Form von Anorexie, bei der die betroffene Person untergewichtig sein kann, jedoch nicht alle Kriterien für eine Anorexie-Diagnose erfüllt.

Anorexie und atypische Anorexie

Anorexie ist ein komplexes Krankheitsbild, und es gibt verschiedene Subtypen und Erscheinungsformen. Atypische Anorexie ist eine Essstörung, bei der die betroffene Person möglicherweise nicht alle Kriterien für Anorexie erfüllt, jedoch immer noch ein gesundheitliches Risiko besteht.

Atypische Anorexie tritt häufiger bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen auf, aber auch ältere Menschen können betroffen sein. Eine frühzeitige Erkennung und Behandlung ist entscheidend für eine erfolgreiche Genesung.

Infantile Anorexie und ihre Besonderheiten

Infantile Anorexie, auch als Säuglingsanorexie oder Kleinkindanorexie bekannt, ist eine Art von Essstörung, die bei Säuglingen und Kleinkindern auftreten kann. Die Betroffenen verweigern Nahrung und zeigen mangelndes Interesse am Essen, was zu Wachstumsverzögerungen und anderen gesundheitlichen Problemen führen kann.

Infantile Anorexie kann bei Kindern ab etwa sechs Monaten auftreten und ist in der Regel nicht auf ein Streben nach Schlankheit oder eine Verzerrung in der Körperwahrnehmung zurückzuführen, sondern auf andere Faktoren wie Stress, übermäßige Stimulation oder medizinische Probleme.

Anorexie Ursachen und Faktoren

Die genauen Ursachen von Anorexie nervosa sind bisher nicht vollständig geklärt. Es gibt jedoch verschiedene Faktoren, die zur Entstehung der Essstörung beitragen können:
FaktorenErklärung
Biologische FaktorenGenetik, chemische Ungleichgewichte im Gehirn, Hormone
Psychologische FaktorenPerfektionismus, geringes Selbstwertgefühl, Stress, Trauma
Soziale FaktorenEinfluss von Familie, Freunden, Medien, gesellschaftlicher Druck auf ein schlankes Ideal

Biologische, psychologische und soziale Hintergründe

Es gibt zahlreiche biologische, psychologische und soziale Faktoren, die zur Entstehung von Anorexie beitragen können:
  • Biologische Faktoren: Genetische Prädisposition, chemische Ungleichgewichte im Gehirn (z. B. Serotoninmangel) und hormonelle Veränderungen (z. B. im Zusammenhang mit der Pubertät) können Anorexie begünstigen.
  • Psychologische Faktoren: Persönlichkeitsmerkmale wie Perfektionismus, geringes Selbstwertgefühl, Ängstlichkeit und Kontrollbedürfnis können die Anfälligkeit für Anorexie erhöhen. Auch belastende Lebensereignisse wie Trennungen, Verluste oder Traumata können eine Rolle spielen.
  • Soziale Faktoren: Der Einfluss von Familie, Freunden und Medien auf das Schönheitsideal, insbesondere das Streben nach einem schlanken Körper, kann die Entstehung von Anorexie fördern. Ebenso können Druck und Erwartungen in Bezug auf Leistung und Erfolg zur Entstehung der Essstörung beitragen.

Die verschiedenen Faktoren können sich gegenseitig beeinflussen und verstärken, sodass ein multifaktorieller Ansatz zur Behandlung von Anorexie erforderlich ist. Dies umfasst in der Regel eine Kombination aus medizinischer, therapeutischer und ernährungsberatender Unterstützung.

Anorexie Typen und ihre Unterschiede

Es gibt verschiedene Typen von Anorexie, die sich in der Art und Weise, wie Betroffene ihre Kalorienzufuhr einschränken oder Gewicht verlieren, unterscheiden. Die zwei Haupttypen von Anorexie sind die restriktive Anorexie und die binge-eating/purging Anorexie.

Restriktive Anorexie und ihr Erscheinungsbild

Restriktive Anorexie ist die häufigste Form der Anorexie nervosa und zeichnet sich durch einen dauerhaft stark reduzierten Nahrungskonsum aus. Dabei verlieren Betroffene Gewicht, indem sie sehr wenig essen und ihren Kalorienverbrauch extrem einschränken. Die Erscheinungsmerkmale und Verhaltensweisen der restriktiven Anorexie können folgende sein:
  • Starke selbstauferlegte Einschränkungen der Nahrungsaufnahme
  • Fasten oder Verweigerung von Mahlzeiten
  • Fokussierung auf kalorienarme Lebensmittel
  • Exzessive körperliche Aktivität, um Energieverbrauch zu erhöhen
  • Ständige Sorge um das eigene Gewicht und die Körperform
  • Vermeidung von sozialen Situationen, in denen Essen eine Rolle spielt
Restriktive Anorexie kann zu körperlichen und psychischen Problemen führen, die durch den Nährstoffmangel und den Energieverlust entstehen, wie Wachstumsstörungen, Hormonstörungen, kognitive Einschränkungen und Depressionen.

Leitlinie Anorexie: Typen, Diagnose und Behandlung

Neben der restriktiven Anorexie gibt es noch einen anderen Haupttyp der Anorexie nervosa, nämlich die binge-eating/purging Anorexie. Diese Form weist ähnliche Merkmale wie die restriktive Anorexie auf, zusätzlich kommt es jedoch zu Essanfällen und/oder selbstinduziertem Erbrechen oder Missbrauch von Abführmitteln.

Unterscheidung von Anorexie Typen im klinischen Kontext

Die Unterscheidung der Typen von Anorexie nervosa im klinischen Kontext ist wichtig für die Diagnose und die Entwicklung eines geeigneten Behandlungsplans. Bei der Diagnose werden die verschiedenen Unterschiede und Ausprägungen der zwei Haupttypen berücksichtigt:
Restriktive AnorexieBinge-eating/purging Anorexie
Stark eingeschränkte Nahrungsaufnahme, meist ohne Essanfälle und ErbrechenRegelmäßige Essanfälle (unkontrollierte Nahrungsaufnahme) gefolgt von Kompensationsmaßnahmen wie Erbrechen oder Abführmittelmissbrauch
Übermäßige körperliche Aktivität zur Steigerung des EnergieverbrauchsÜbermäßige körperliche Aktivität sowie andere kompensatorische Verhaltensweisen zur Gewichtskontrolle möglich

Anorexie Behandlungsmethoden und Ansätze

Die Behandlung von Anorexie nervosa erfordert einen multimodalen Ansatz, der verschiedene Komponenten berücksichtigt, um sowohl die körperlichen als auch die psychischen Aspekte der Essstörung anzugehen. Die Hauptziele der Anorexie-Behandlung sind die Wiederherstellung eines gesunden Körpergewichts, die Verbesserung des Essverhaltens und die Bearbeitung zugrunde liegender psychischer Probleme. Dazu können Psychotherapie, Ernährungstherapie und medikamentöse Behandlung zum Einsatz kommen.

Psychotherapie bei Anorexie

Bei der Behandlung von Anorexie nervosa spielt die Psychotherapie eine zentrale Rolle, da sie hilft, die psychologischen Ursachen und Auswirkungen der Essstörung direkt anzugehen. Hierzu werden unterschiedliche Therapieformen angewendet, um das Selbstbild, das Essverhalten und die Körperwahrnehmung der Betroffenen zu verbessern.
  • Einzeltherapie: Bietet einen geschützten Rahmen, in dem die Betroffenen offen über ihre Ängste und Sorgen sprechen und an individuellen Therapiezielen arbeiten können.
  • Gruppentherapie: Erlaubt den Austausch mit anderen Betroffenen, um voneinander zu lernen und Unterstützung zu erfahren.
  • Familientherapie: Bezieht Familienmitglieder in den Behandlungsprozess mit ein, um ein unterstützendes Umfeld zu schaffen und gemeinsam an Lösungsstrategien zu arbeiten.

Kognitiv-behaviorale Therapie und andere Ansätze

Die kognitiv-behaviorale Therapie (KBT) ist eine der am häufigsten angewendeten Therapieformen bei Anorexie. Sie konzentriert sich auf das Identifizieren und Verändern dysfunktionaler Gedanken- und Verhaltensmuster, die zur Entstehung und Aufrechterhaltung der Essstörung beitragen:
  • Kognitive Umstrukturierung: Das Erkennen und Ersetzen negativer oder verzerrter Gedanken in Bezug auf das eigene Gewicht, die Körperform und das Essverhalten.
  • Verhaltensexperimente: Das Erproben neuer Verhaltensweisen im Umgang mit Essenssituationen und das Entwickeln von Strategien zur Bewältigung von Essanfällen oder Kompensationsverhalten.
  • Entspannungstechniken: Das Erlernen von Methoden zur Stressbewältigung, um die Ängste im Zusammenhang mit dem Essen und Körperbild zu reduzieren.
Neben der KBT gibt es auch andere Therapieansätze, die bei Anorexie angewendet werden können, wie die psychodynamische Therapie, die darauf abzielt, unbewusste Konflikte und emotionale Probleme aufzudecken, die zur Essstörung führen können, oder die systemische Familientherapie, die sich auf die Dynamik innerhalb der Familie und das Erkennen von dysfunktionalen Mustern und Rollen konzentriert.

Ernährungstherapie und Wiederherstellung des Gewichts

Ein weiterer wichtiger Bestandteil der Anorexie-Behandlung ist die Ernährungstherapie, die darauf abzielt, das Körpergewicht wiederherzustellen und ein gesundes Essverhalten zu etablieren. Eine maßgeschneiderte Ernährungsberatung und -planung werden zur Unterstützung der Betroffenen eingesetzt:
  • Erstellen eines individuellen Ernährungsplans, der ausgewogene Mahlzeiten und Snacks beinhaltet
  • Regelmäßige Gewichtskontrollen, um den Fortschritt der Wiederherstellung zu überwachen
  • Aufklärung über gesunde Ernährung und Ernährungsbedürfnisse
  • Bewältigung von Ängsten im Zusammenhang mit dem Essen und der Nahrungsaufnahme
  • Langfristige Strategien zur Aufrechterhaltung eines gesunden Körpergewichts und zur Vermeidung von Rückfällen entwickeln

Zusammenarbeit mit Ernährungsberatern und anderen Fachleuten

In der Ernährungstherapie ist die Zusammenarbeit mit Ernährungsberatern und anderen Fachleuten von entscheidender Bedeutung. Diese Fachleute bringen ihr Wissen über gesunde Ernährung und medizinische Aspekte der Gewichtswiederherstellung ein, um den Betroffenen bestmögliche Unterstützung auf ihrem Weg zur Genesung zu bieten. Andere involvierte Fachleute können Ärzte, Psychologen, Physiotherapeuten und Sozialarbeiter sein, die in enger Zusammenarbeit mit dem Ernährungsberater arbeiten.

Medikamentöse Behandlung und unterstützende Maßnahmen

Während es keine spezifischen Medikamente gibt, die die Anorexie selbst behandeln, können unterstützende Maßnahmen zur Linderung von Begleitsymptomen oder zur Behandlung zugrunde liegender psychischer Erkrankungen eingesetzt werden:
  • Antidepressiva: Können zur Behandlung von Begleiterkrankungen wie Depressionen oder Angststörungen eingesetzt werden, die gemeinsam mit Anorexie auftreten können.
  • Antipsychotika: In einigen Fällen bei Anorexie-passenden Psychosen verschrieben.
  • Nahrungsergänzungsmittel: Um Nährstoffmängel auszugleichen, die durch die eingeschränkte Nahrungsaufnahme entstehen können.
  • Medikamente zur Behandlung von Osteoporose, wenn Knochendichte durch langfristige Anorexie verringert ist.
Es ist wichtig zu betonen, dass medikamentöse Behandlungen immer nur als ergänzende Maßnahme zu Psychotherapie und Ernährungstherapie angewendet werden sollten und nicht die Hauptbehandlung von Anorexie darstellen. Eine sorgfältige Abwägung von Nutzen und Risiken ist für die Entscheidung über die Verwendung von Medikamenten erforderlich, und die medikamentöse Behandlung sollte immer unter strenger ärztlicher Überwachung erfolgen.

Anorexie - Das Wichtigste

  • Anorexie (auch Anorexia nervosa) ist eine Essstörung mit extrem geringem Körpergewicht und intensivem Abnehmwunsch
  • Atypische Anorexie: Form von Anorexie ohne Erfüllung aller diagnostischer Kriterien
  • Infantile Anorexie: Essstörung bei Säuglingen und Kleinkindern
  • Anorexie-Ursachen: Kombination aus biologischen, psychologischen und sozialen Faktoren
  • Behandlungsmethoden: Psychotherapie, Ernährungstherapie und medikamentöse Behandlungsmaßnahmen
  • Typen von Anorexie: Restriktive Anorexie (reduzierter Nahrungskonsum) und Binge-eating/purging Anorexie (Essanfälle und Kompensationsverhalten)

Häufig gestellte Fragen zum Thema Anorexie

Es gibt keinen Unterschied zwischen Anorexie und Anorexia nervosa, da beide Begriffe dasselbe Essstörungs-Syndrom bezeichnen. Es handelt sich um eine psychische Störung, die von Selbsthunger, extremem Gewichtsverlust und einer verzerrten Körperwahrnehmung gekennzeichnet ist.

Anorexie entsteht durch eine Kombination von genetischen, biologischen, psychologischen und sozialen Faktoren. Dazu zählen familiäre Veranlagung, Gehirnfunktionen, emotionale Probleme und übermäßige Einflussnahme durch gesellschaftliche Schönheitsideale oder Leistungsdruck.

Ja, Anorexie ist eine psychosomatische Störung, da sie sowohl psychische als auch körperliche Symptome aufweist. Die Ursache liegt in einer fehlgesteuerten Wahrnehmung des eigenen Körpers und Selbstbildes, die wiederum körperliche Folgen wie starkes Untergewicht und Mangelernährung verursacht.

Anorexie kann durch eine Kombination aus Psychotherapie, medizinischer Behandlung und ernährungsphysiologischer Beratung behandelt werden. Dabei kann die kognitive Verhaltenstherapie helfen, negative Denkmuster zu erkennen und zu ändern, während die medizinische und ernährungsphysiologische Beratung darauf abzielt, das körperliche Wohlbefinden und ein gesundes Essverhalten zu fördern.

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