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In Deutschland dürfen Jugendliche bereits ab dem 14. Lebensjahr unter dem Namen "begleitetes Trinken" in der Gegenwart eines Erwachsenen offiziell Alkohol konsumieren. Mit 16 Jahren darf man Getränke mit geringem Alkoholgehalt und mit 18 Jahren hochprozentige alkoholische Getränke erwerben. In kaum einem anderen Land findet der legale Kontakt mit Alkohol bereits so früh statt, wie in Deutschland. Dabei handelt es…
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Jetzt kostenlos anmeldenIn Deutschland dürfen Jugendliche bereits ab dem 14. Lebensjahr unter dem Namen "begleitetes Trinken" in der Gegenwart eines Erwachsenen offiziell Alkohol konsumieren. Mit 16 Jahren darf man Getränke mit geringem Alkoholgehalt und mit 18 Jahren hochprozentige alkoholische Getränke erwerben. In kaum einem anderen Land findet der legale Kontakt mit Alkohol bereits so früh statt, wie in Deutschland. Dabei handelt es sich bei Alkohol um eine nicht weniger gefährliche Droge als etwa Cannabis. Vor allem aufgrund seines großen Suchtpotenzials und der leichten Zugänglichkeit sollte Alkohol nicht unterschätzt werden, denn der Konsum kann Auslöser einer drogeninduzierten Psychose sein.
Eine drogeninduzierte Psychose ist eine psychische Störung und stellt eine Unterform der psychotischen Störungen dar. Die genaue Definition einer drogeninduzierten Psychose lautet wie folgt:
Eine drogeninduzierte Psychose (auch Drogenpsychose genannt) ist eine exogene psychotische Störung, also eine psychische Störung, die bei Betroffenen zum Verlust des Realitätsbezugs führt.Die Drogenpsychose kann durch unterschiedliche Substanzen hervorgerufen werden und kann sowohl akut auftreten als auch chronisch werden. Zu den auslösenden Substanzen zählen zum Beispiel Amphetamine, Kokain oder LSD. Aber auch Alkohol und Cannabis können Auslöser einer Drogenpsychose sein.
Mit exogen ist gemeint, dass sich diese Art der Psychose nicht wie etwa die Schizophrenie auf eine organische (körperliche), also endogene Erkrankung zurückführen lässt, sondern der Auslöser auf der Einnahme von bestimmten Substanzen basiert.
Wenn Du mehr über exogene psychotische Störungen lernen und detailliert erfahren willst, was eine endogene psychotische Störung ist, dann klick Dich rein in die Erklärung "Psychosen". Auch zur "Schizophrenie" findest Du eine spannende Erklärung.
Die Symptome einer Drogenpsychose sind in der Regel ziemlich eindeutig und klar abzugrenzen. Dennoch muss ein*e Ärzt*in abschließend klären, ob die Psychose nicht auf eine geistige Behinderung oder Persönlichkeitsstörungen zurückzuführen ist. Diese Erkrankungen können ähnliche Symptome aufweisen und müssen daher für die Diagnose einer drogeninduzierten Psychose ausgeschlossen werden.
Typische Merkmale einer drogeninduzierten Psychose sind:
Je nach konsumierter Droge kann es auch zu weiteren Begleiterscheinungen kommen, wie z. B. Schlafstörungen, Panikattacken, Gefühlen der Angst, eine leichte Reizbarkeit oder Aggressivität.
Wie genau Du Dir eine drogeninduzierte Psychose und ihre Symptome vorstellen kannst, zeigt Dir folgendes Beispiel:
Obwohl Jannik es besser weiß, hat er sich von seinen Freunden Lukas und Tim überreden lassen, auf einer Party etwas Kokain zu probieren. Jannik hatte in seinem gesamten Leben noch nie Kontakt zu einer anderen Droge als Alkohol gehabt. Kaum, dass Jannik das Kokain geschnupft hat, spürt er auch schon die ersten Anzeichen der Wirkung der Droge. Aufgrund der stimulierenden Wirkung von Kokain steigert sich Janniks Stimmung und auch seine Wachheit. Nach circa 40 Minuten lässt die euphorische Wirkung der Stimulanzien jedoch langsam nach und Jannik erlebt erste Halluzinationen. Er glaubt plötzlich, seinen verstorbenen Großvater zu sehen und wird immer wieder von Schüben der Angst und Panik überrollt.
Drogeninduzierte Psychosen können irreversibel, also unheilbar, aber auch nur vorübergehend sein. Bereits im Verlauf eines einmaligen Drogenkonsums kann eine Drogenpsychose ausgelöst werden, weshalb die Einnahme psychoaktiver Substanzen niemals leichtfertig geschehen sollte, selbst wenn diese von einem Arzt oder einer Ärztin verordnet wurden.
Die generelle Dauer einer drogeninduzierten Psychose kann nicht pauschal festgelegt werden. Auch eine Verallgemeinerung des Verlaufs ist nur schwer möglich. Das liegt nicht zuletzt an den verschiedenen möglichen Auslösern einer Drogenpsychose. Manche Verläufe einer drogeninduzierten Psychose können mit dem Abklingen der Wirkung der eingenommenen Substanz enden, andere entwickeln sich zu einer chronischen Störung und können im schlimmsten Fall tödlich ausgehen.
Basierend auf der eingenommenen Droge, den Symptomen, der Dauer und dem Verlauf der Psychose kann die drogeninduzierte Psychose in fünf verschiedene Formen unterschieden werden.
Ausführliche Informationen zur Depression und Manie findest Du in den Zusammenfassungen "Depressionen" und "Bipolare Störung".
Psychosen, die aufgrund eines Alkoholkonsums auftreten, zeichnen sich hauptsächlich durch Wahnvorstellungen aus, in denen Betroffene Stimmen hören, die sie beschimpfen. Aber auch Paranoia, Halluzinationen und Angst sind typische Merkmale einer Alkoholpsychose. Weiter kann es bei einer Alkoholpsychose zu dem sogenannten Korsakow-Syndrom kommen. Dabei handelt es sich um eine besondere Art von Amnesie, bei der die Betroffenen unfähig sind, sich an alte sowie neue Gedächtnisinhalte zu erinnern.
Alkoholpsychosen treten vor allem bei einer akuten Alkoholvergiftung, bei einem Alkoholentzug sowie bei chronischen Alkoholikern auf. Grundsätzlich werden zwei Formen von Alkoholpsychosen unterschieden:
Eine Kokainpsychose wird durch Kokain ausgelöst und äußert sich anhand verschiedener psychotischer Symptome. Dabei treten häufig taktile, optische oder auch akustische Wahrnehmungsstörungen auf.
Besonders charakteristisch für diese Form der Psychose ist der sogenannte Dermatozoenwahn. Hierbei sind die Betroffenen fest davon überzeugt, dass sich verschiedenste parasitäre Lebewesen, wie Würmer oder Insekten auf bzw. unter ihrer Haut befinden, die einen unerträglichen Juckreiz auslösen. Als Folge dieser wahnhaften Vorstellungen kommt es bei den Betroffenen zur Angst und Panik. Die Maßnahmen zur "Schädlingsbekämpfung" sind meist drastisch und schädigen massiv die Haut.
Das Gefährliche an dem Dermatozoenwahn ist, dass dieser chronisch werden kann. Im schlimmsten Fall kann der Kokainkonsum also dazu führen, dass das Gefühl, dass Insekten unter der Haut krabbeln, zu einem Normalzustand wird.
Wenn Dich das Thema "Wahrnehmungsstörungen" interessiert, dann klicke Dich doch mal in diese Erklärung rein.
Dass der Cannabiskonsum eine Drogenpsychose auslösen kann, wird zwar angenommen, ist jedoch noch nicht abschließend erforscht. Es wird davon ausgegangen, dass besonders Cannabiskonsumenten im Jugendalter gefährdet sind, die eine bestimmte Mutation des sogenannten COMT-Gens aufweisen. Forschungen ergaben, dass bei Personen, die über eine bestimmte Form des COMT-Gens verfügten, die Wahrscheinlichkeit elfmal höher ist, durch den Cannabiskonsum an einer Psychose zu erkranken.
Die Einnahme von Amphetaminen, aber auch von Ecstasy oder Speed führt nicht selten zu Psychosen, die mit Panikattacken, diffusen Angstgefühlen oder sogar wahnhaften Wahrnehmungsstörungen einhergehen. Hinzu kommt das Erleben von Situationen, in denen das eigene Persönlichkeitsbewusstsein gestört ist. Dieser Bewusstseinszustand wird auch als Depersonalisation bezeichnet. Er kennzeichnet sich vordergründig durch das Gefühl, neben sich zu stehen oder nicht mehr imstande zu sein, den Körper als den eigenen zu empfinden.
Die Einnahme von halluzinogenen Substanzen wie LSD, Psilocybin oder Mescalin führt zu verschiedenen Arten von Halluzinationen, die jedoch beabsichtigt sind. Diese Symptome sind ein wesentlicher Bestandteil der spezifischen Rauscherfahrung. Dabei werden Farben, Geräusche oder andere Dinge häufig als positiv empfunden.
Doch nicht jeder durch halluzinogene Substanzen ausgelöster Drogentrip wird als positiv empfunden. Häufig werden die Halluzinationen als bedrohlich und sogar lebensgefährdend wahrgenommen, weshalb man auch von einem sogenannten “Horrortrip” spricht. Dieser "Horrortrip" kann auch nach dem Abklingen des eigentlichen Rausches noch bestehen.
Ist das der Fall, dann verschwinden die Halluzinationen nicht mehr oder aber tauchen auf längere Sicht wiederholt auf. In den USA ist diese spezifische Form der durch drogeninduzierten Psychose auch als HPPD (Hallucinogen Persisting Perception Disorder) bekannt. In Deutschland ist diese Bezeichnung jedoch noch wenig geläufig.
Die Behandlung einer drogeninduzierten Psychose erfolgt wie bei jeder anderen Psychose auch. Bleibt eine Behandlung aus, kann das jedoch unter Umständen dazu führen, dass Betroffene auf Dauer nicht mehr in der Lage sind, ein eigenständiges Leben zu führen und schließlich auf Betreuung angewiesen sind.
Der erste Schritt bei der Therapie einer Drogenpsychose ist stets das Ausschleichen, also das langsame Absetzen der auslösenden Droge. Besteht bereits eine Abhängigkeit von der Droge, kann ein Entzug in einer Suchtklinik notwendig sein. Weiter sollte der oder die Betroffene aber nicht nur auf den auslösenden Stoff, sondern auf alle dem Körper schadenden Substanzen verzichten. Damit kann den Organen und dem Gehirn eine Regenerationsphase ermöglicht werden. Ebenso sollte bei einer akuten Drogenpsychose eine sofortige Reduzierung der Reizüberflutung stattfinden.
Die Frage nach den Heilungschancen einer drogeninduzierten Psychose ist schwer pauschal zu beantworten. Grundsätzlich ist davon auszugehen, dass die Intensität und auch die Dauer des Drogenkonsums maßgeblich für eine dauerhafte Genesung sind. Haben Patient*innen die Drogen selten oder gar nur einmalig konsumiert, verschwinden die Beschwerden der Psychose in den meisten Fällen parallel mit der Wirkung der Droge. Die anschließende Beschwerdefreiheit ist in der Regel dauerhaft.
Lag ein regelmäßiger Drogenkonsum vor, kann eine Kombination aus einer medikamentösen und psychotherapeutischen Behandlung durchaus gute Aussicht auf eine Heilung versprechen. Voraussetzung dafür ist jedoch, dass der Drogenkonsum vollends eingestellt wird. Durch eine Psychotherapie werden anschließend die noch vorhandenen Beschwerden der Psychose behandelt.
Das größte Problem bei der Behandlung ist, dass Personen, die unter einer Drogenpsychose leiden, nicht selten sehr uneinsichtig sind und vorgeben, gesund zu sein. In diesen Fällen müssen Familie und Freunde versuchen, die Betroffenen zu überzeugen, sich Hilfe zu suchen. Einzig, wenn der Verdacht auf Fremd- oder Selbstgefährdung vorliegt, kann eine Zwangseinweisung gegen den Willen von Betroffenen geschehen.
Bemerkst Du, dass eine Person infolge einer Einnahme einer bewusstseinsverändernden Substanz an einer Psychose leidet, solltest Du nach Möglichkeit den/die Betroffene beruhigen bzw. an einen ruhigen Ort begleiten und keinesfalls solltest Du ihn/sie allein lassen.
Wie lange genau eine Drogenpsychose andauert, kann nicht pauschal festgelegt werden. Im besten Fall klingt die Psychose mit der Wirkung der Droge ab. Im schlimmsten Fall kann sie tödlich enden.
Eine drogeninduzierte Psychose ist eine exogene psychotische Störung. Eine Drogenpsychose kann durch unterschiedliche Substanzen hervorgerufen werden und kann sowohl akut auftreten als auch chronisch werden.
Was man bei einer drogeninduzierten Psychose tun kann, ist die Droge unverzüglich abzusetzen und jede weitere Einnahme der Substanz zu vermeiden. Darüber hinaus sollte man jegliche Reizüberflutung vermeiden und viel Flüssigkeit zuführen, da mit einer Drogenpsychose häufig Dehydration einhergeht.
Man behandelt eine Drogenpsychose, indem man im ersten Schritt die Droge absetzt und den Drogentrip abklingen lässt. Man kann, um eine Reizüberflutung zu verhindern, im Rahmen einer medikamentösen Behandlung, sogenannte Antipsychotika geben. Im zweiten Schritt sollte eine kognitive Verhaltenstherapie eingeleitet werden, um nachhaltig drogenfrei zu bleiben.
Man kann durch Drogen alleine nicht schizophren werden. Schizophrenie ist eine psychische Erkrankung, zu deren Entstehung viele Faktoren zusammenkommen müssen. Allerdings geht man heute davon aus, dass Drogenkonsum und besonders eine drogeninduzierte Psychose zum Ausbrechen einer Schizophrenie führen kann, wenn bereits weitere Risikofaktoren vorhanden sind.
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