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Bipolare Störung

Bei den wenigsten Personen ist die Stimmungslage immer konstant. Kaum jemand ist immer gleich gut oder gleich schlecht gelaunt. Vielmehr unterliegt die Stimmung unregelmäßigen Schwankungen. So können sich schlechtes Wetter, hormonelle Veränderungen, Stress oder Schlafstörungen auf die Gemütslage von Menschen auswirken. Bis zu einem gewissen Grad sind Stimmungsschwankungen somit vollkommen normal. Doch wenn der Wechsel zwischen gut gelaunt und niedergeschlagen sehr extrem wird und solche extremen Stimmungshochs oder -tiefs über längere Zeit andauern, dann verbirgt sich hinter dieser Achterbahnfahrt der Gefühle nicht selten eine bipolare Störung.

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Bei den wenigsten Personen ist die Stimmungslage immer konstant. Kaum jemand ist immer gleich gut oder gleich schlecht gelaunt. Vielmehr unterliegt die Stimmung unregelmäßigen Schwankungen. So können sich schlechtes Wetter, hormonelle Veränderungen, Stress oder Schlafstörungen auf die Gemütslage von Menschen auswirken. Bis zu einem gewissen Grad sind Stimmungsschwankungen somit vollkommen normal. Doch wenn der Wechsel zwischen gut gelaunt und niedergeschlagen sehr extrem wird und solche extremen Stimmungshochs oder -tiefs über längere Zeit andauern, dann verbirgt sich hinter dieser Achterbahnfahrt der Gefühle nicht selten eine bipolare Störung.

Bipolare Störung – Definition

Die Bezeichnung bipolare Störung ist der heute gängige Begriff für eine bipolare affektive Störung (kurz BAS). Sie gehört zu den sogenannten Stimmungsstörungen, auch Affektstörungen genannt. Diese Störungen zeichnen sich durch eine bedeutsame Veränderung der Stimmungslage und intensive Affekte (Emotionen) aus. Typische Affekte sind Traurigkeit, Wut oder auch Euphorie.

Bei einer bipolaren Störung handelt es sich um eine schwere psychische Erkrankung, die sich charakteristisch dadurch auszeichnet, dass die Stimmung der Betroffenen stark zwischen zwei Extremen schwankt. Hochphasen (Manie oder Hypomanie) mit Euphorie und Selbstwertsteigerung werden abgelöst von Tiefphasen (Depression) mit starker Traurigkeit und Selbstzweifeln.

Neben der Stimmung ist vor allem der Antrieb und das Aktivitätslevel der Erkrankten von der bipolaren Störung betroffen. Während die Betroffenen in den extremen Hochphasen unter anderem überschwänglich, aktiv, leicht reizbar, sprunghaft und unruhig sind, fühlen sie sich in den Tiefphasen niedergeschlagen, antriebslos, kraftlos und müde. Ist die Hochphase nicht so stark ausgeprägt, spricht man von einer sogenannten Hypomanie. Sie zeichnet sich primär durch eine leicht gehobene Grundstimmung und Antriebssteigerung aus.

Aufgrund des Wechsels zwischen manischen und depressiven Phasen wurde die bipolare Störung früher auch als manisch-depressive Störung bezeichnet. Zu den sogenannten unipolaren affektiven Störungen gehören die "Depression" und die "Manie", zu beiden findest Du ausführliche Erklärungen.

Laut Statistik betreffen bipolare Störungen Männer und Frauen gleichermaßen. Doch während die Erkrankung bei Männern eher mit manischen Episoden beginnt, sind es bei den Frauen vorrangig die depressiven Episoden, die eine bipolare Störung einleiten. Insgesamt haben in der Bundesrepublik Deutschland ca. drei Prozent der Bevölkerung eine bipolare Störung. Das entspricht in etwa 2,5 Millionen Menschen.

Bipolare Störung – Symptome

Die Symptome einer bipolaren Störung hängen davon ab, in welcher Phase sich der/die Betroffene befindet. Während bei einer manischen Episode die Stimmung meist "himmelhoch jauchzend" ist, fühlen Betroffene sich während der depressiven Episode eher "zu Tode betrübt". Die nachfolgende Tabelle bietet Dir einen Überblick über die typischen Symptome manischer, hypomanischer und depressiver Phasen.

Anzeichen einer depressiven PhaseAnzeichen einer hypomanischen PhaseAnzeichen einer manischen Phase
  • Energielosigkeit, Niedergeschlagenheit
  • Selbstzweifel, vermehrtes Grübeln
  • Schlafstörungen, Interesselosigkeit
  • vermindertes Leistungsvermögen
  • Konzentrationsschwierigkeiten
  • Unruhe, Ängstlichkeit
  • leichte Reizbarkeit
  • vermindertes sexuelles Interesse
  • leicht gehobene Stimmungslage, die vom üblichen psychischen Stimmungsbild abweicht
  • ausgeprägte Kontaktfreudigkeit
  • Hang zur unangemessenen Vertraulichkeit
  • Neigung zur Grenzüberschreitung
  • leichte Reizbarkeit
  • gesteigerter oder verminderter Appetit
  • verminderte Selbstkritik
  • gesteigertes Selbstvertrauen bis hin zum Größenwahn (Euphorie, erhöhte Kreativität)
  • gesteigerte Aktivität/körperliche Ruhelosigkeit
  • Konzentrationsprobleme/leichte Ablenkbarkeit
  • deutlich gesteigertes Mitteilungsbedürfnis
  • vermindertes Schlafbedürfnis
  • erhöhtes sexuelles Verlangen
  • "Kaufrausch" oder ähnliches riskantes Verhalten ohne Rücksicht auf Konsequenzen
  • Distanzlosigkei /verstärkte Geselligkeit
  • z. T. Wahnvorstellungen, Halluzinationen, Verwirrungszustände

Wichtig ist bei der Diagnose, die bipolare Störung sorgfältig von einer unipolaren Depression oder Manie sowie von einer Schizophrenie oder anderen psychotischen Störung abzugrenzen, da die Behandlung bei den verschiedenen Störungen sehr unterschiedlich abläuft. So kann beispielsweise eine klassische antidepressive Behandlung im Falle einer bipolaren Störung dazu führen, dass die Stimmung plötzlich in eine manische oder hypomanische Episode kippt.

Mehr über die Symptome, Ursachen und Therapie einer "Depression", "Manie" oder "Schizophrenie" erfährst Du in den entsprechenden Erklärungen dazu.

Nicht selten leiden Menschen mit einer bipolaren Störung auch an weiteren psychischen Erkrankungen. Häufige Begleiterkrankungen sind beispielsweise:

Auch zu den Themen "Zwangsstörung", "Angststörungen", "Essstörungen", "Suchterkrankungen", "Persönlichkeitsstörungen" und "ADHS" findest Du spannende Erklärungen. Klick Dich rein und erweitere Deinen Wissenshorizont!

Das folgende Fallbeispiel vermittelt Dir einen Eindruck, wie es aussehen kann, wenn neben einer bipolaren eine weitere psychische Störung vorliegt:

Björn ist 32 Jahre alt und hat seit etwa zehn Jahren sowohl mehrere manische, als auch depressive Episoden erlebt. In den oft wochenlangen depressiven Episoden fühlt er sich in erster Linie traurig, antriebslos und müde, kann sich kaum zu etwas motivieren und verbringt viel Zeit im Bett. Während der kurzen manischen Episoden geht es ihm dagegen hervorragend: Er fühlt sich energiegeladen und selbstsicher, ist voller Tatendrang und überzeugt, ihm könne alles gelingen. In diesen Zeiten schläft er kaum, geht viel feiern, trinkt mehr Alkohol als sonst und landet in letzter Zeit immer öfter in Spielcasinos.

In seiner Euphorie ist er überzeugt, jedes Spiel zu durchschauen und sicher, der Hauptgewinn könne nicht mehr lang auf sich warten lassen. Dabei verspielt er bedenkenlos immer größere Geldsummen, sodass er aktuell mehr als 20.000 € Schulden hat. Sobald die manische Phase vorüber ist, macht Björn sich große Vorwürfe, sein Leben nicht im Griff zu haben und fühlt sich hoffnungslos und verzweifelt.

Als er sich schließlich in einer psychotherapeutischen Praxis vorstellt, wird ihm eine bipolare Störung und eine Glücksspielsucht diagnostiziert. Beide Störungen können sich gegenseitig verstärken. Das macht es für Björn noch schwieriger, aus dem Teufelskreis auszubrechen. Björn ist schließlich aber sehr erleichtert, als er hört, dass es sich bei seinen Problemen um psychische Erkrankungen handelt, die behandelbar sind.

Bipolare Störung – Arten

Entsprechend der Art der Krankheitsepisoden (manisch, hypomanisch oder depressiv) und der Wechsel werden die bipolaren Störungen folgendermaßen unterteilt:

BezeichnungCharakteristikaVerlaufHäufigkeit
Bipolar I-Störungmind. eine depressive Episode und mind. eine manische Episode
  • durch ausgeprägte manische und depressive Phasen charakterisiert, die sich mit normalen (gesunden) Phasen abwechseln
  • eine depressive Episode dauert mind. 14 Tage
  • eine manische Episode hält mind. sieben Tage an
1 bis 2 % der Bevölkerung
Bipolar II-Störungmind. eine depressive Episode und mind. eine hypomanische Episode
  • durch weniger ausgeprägte, bzw. kürzer andauernde Hochphasen (Hypomanien) sowie depressive Episoden gekennzeichnet
  • eine depressive Episode dauert mind. 14 Tage
  • eine hypomanische Episode hält mind. sieben Tage an
2 bis 4 % der Bevölkerung
Rapid Cyclinginnerhalb von zwölf Monaten mindestens vier oder mehr Episoden der Manie, der Hypomanie oder der Depression
  • schneller Wechsel der Episoden
15 bis 20 % der Patient*innen mit bipolarer Erkrankung
Zyklothymia/Zyklothyme Störungabwechselnd hypomane, manische und depressive Episoden
  • abgeschwächte Form der bipolaren Störung
  • mind. zwei Jahre lang leichte manische und depressive Schwankungen
  • bzw. chronisch verlaufende, dauerhafte Instabilität der Stimmung

Bipolare Störung – typisches Verhalten Betroffener

Menschen mit einer bipolaren Störung zeigen während einer depressiven Episode beinahe die gleichen Symptome wie Menschen mit einer Depression. Dazu gehören zum Beispiel Niedergeschlagenheit, Antriebslosigkeit und innere Leere. In dieser Zeit ziehen sich die betroffenen Personen häufig zurück, schlafen viel und verspüren kaum Motivation und Lebensfreude.

Während manischer Episoden verhalten Betroffene sich jedoch genau gegenteilig. Häufig sind die Betroffenen währenddessen in Höchstform und sehr leistungsfähig. Sie können also viel und schnell arbeiten, erbringen große kreative Leistungen und brauchen nur wenig Schlaf. Außerdem sind sie in dieser Zeit besonders unternehmungs- und kontaktfreudig und haben oft auch ein gesteigertes sexuelles Verlangen. Einige Betroffene reagieren aber auch schnell reizbar und wütend.

Diese Euphorie einer manischen Phase klingt auf den ersten Blick zwar positiv, gerade Außenstehende empfinden sie jedoch häufig eher als negativ. Das liegt nicht zuletzt daran, dass die übertriebene Begeisterung häufig nicht ansteckend, sondern eher anstrengend ist. Die Betroffenen sind oft unruhig, rastlos und zappelig, denken und reden schnell, womit ihre Mitmenschen oft nicht mithalten können. Zudem sind sie sehr sprunghaft, unkonzentriert und überschätzen sich selbst. Teils verhalten sie sich während einer manischen Episode gar größenwahnsinnig. Außerdem können Betroffene sich und andere in Gefahr bringen, indem sie beispielsweise zu schnell Auto fahren, sich unvorsichtig auf sexuelle Kontakte einlassen oder große Summen Geld ausgeben.

Auch Björn verhält sich in den manischen Phasen nicht nur beim Glücksspiel häufig riskant:

Björns Freund*innen kennen seine euphorischen Phasen (auch wenn sie bisher nicht wussten, dass es sich um Manien handelt) und betrachten sie mit gemischten Gefühlen: Einerseits ist Björn in dieser Zeit für jede Party zu haben, immer witzig, offen und voller neuer Ideen. Andererseits neigt Björn in seiner Manie zu starker Selbstüberschätzung und musste schon mehrfach davon abgehalten werden, betrunken in sein Auto zu steigen oder anderen Blödsinn zu machen. Auch musste er schon mehrfach Bußgelder wegen zu schnellem Fahren zahlen.

Eine bipolare Störung bringt häufig massive Herausforderungen mit in eine Beziehung. Der/Die Partner*in einer bipolaren Person fühlt sich häufig den Stimmungsschwankungen so hilflos ausgeliefert, wie sich Betroffene ihrer Krankheit ausgeliefert fühlen. Einzig gegenseitiges Verständnis für die Situation des jeweils anderen, sowie für die Krankheit selbst, können helfen, eine bipolare Störung und eine Beziehung unter einen Hut zu bringen.

Auch die Sexualität ist bei einer bipolaren Störung massiv betroffen. Während eine manische Phase von gesteigerter Lust und Sexualität geprägt ist, herrscht während einer depressiven Phase das Gegenteil vor: Betroffene haben dann häufig keinerlei Interesse an körperlicher Nähe und Zärtlichkeiten.

Bipolare Störung – Verlauf im Alter

Die ersten Symptome einer bipolaren Störung treten überwiegend zwischen dem 20. und 30. Lebensjahr auf. Vereinzelt kann sich die Krankheit bereits in der Jugend ausbilden. Bei der bipolaren Störung handelt es sich um kein einheitliches Krankheitsbild, weshalb die Erkrankung sehr individuell verlaufen kann. Üblicherweise verläuft die psychische Störung jedoch in manischen und depressiven Phasen, fachsprachlich (Krankheits-) Episoden genannt.

Die Dauer der einzelnen Krankheitsepisoden ist sehr unterschiedlich. Sie kann zwischen einigen Tagen, mehreren Monaten und – im Extremfall – einigen Jahren variieren. In der Regel dauert eine Episode – sofern die bipolare Störung unbehandelt bleibt – zwischen vier und zwölf Monaten. Manische/hypomanische und depressive Episoden können direkt ineinander übergehen, es kann aber auch eine Phase von normaler Stimmung zwischen zwei Episoden liegen. Auch wechseln sich beide Extreme nicht zwangsläufig ab: Einige Betroffene erleben mehr manische, andere mehr depressive Episoden.

Es kann auch Episoden geben, in denen gleichzeitig manische und depressive Symptome vorliegen. Bei diesen Episoden spricht man von sogenannten Mischzuständen. Die Symptome der Depression und der Manie treten dabei unterschiedlich stark auf und kündigen häufig den Übergang von einer zur anderen Phase an.

Das Außergewöhnliche an der bipolaren Störung ist, dass zwischen den einzelnen Krankheitsepisoden mehrere Monate oder Jahre liegen können, in denen der/die Betroffene völlig symptomfrei ist. In dieser Zeit verfügt er/sie in der Regel über eine stabile Stimmungslage und ist meist voll leistungsfähig. Auch den Anforderungen des Alltags ist er/sie in diesen Zeiten gewachsen. Laut Statistik sind Betroffene einer bipolaren Störung zwischen den einzelnen Krankheitsepisoden durchschnittlich zwei bis drei Jahre beschwerdefrei.

Auch die Anzahl an Krankheitsepisoden variiert zwischen den Betroffenen. Während manche Menschen im Laufe ihres Lebens nur eine oder zwei Episoden haben, erkranken andere deutlich häufiger. Es hat sich jedoch gezeigt, dass Menschen mit bipolaren Störungen durchschnittlich etwa vier Krankheitsepisoden innerhalb der ersten zehn Erkrankungsjahren erleiden.

Bipolare Störung – Ursachen

Die Ursachen einer bipolaren Störung sind bis heute nicht abschließend geklärt. Wie bei vielen anderen psychischen Erkrankungen gehen Fachleute auch bei der bipolaren Störung davon aus, dass ein kompliziertes Zusammenspiel verschiedener Faktoren für die Entstehung verantwortlich sind. Einer dieser Faktoren ist die Genetik. Studien haben gezeigt, dass das Risiko für eine bipolare Störung erhöht ist, wenn bereits ein Elternteil oder Geschwisterkind von der Krankheit betroffen ist:

  • Leidet ein Elternteil unter einer bipolaren Störung, so liegt das Erkrankungsrisiko der Kinder bei ca. 10 %.
  • Leiden beide Elternteile unter einer bipolaren Störung, so liegt das Erkrankungsrisiko der Kinder bei ca. 40 bis 50 %.
  • Leidet ein eineiiger Zwilling an der Störung, so ist der andere Zwilling mit einer ca. 60 %-igen Wahrscheinlichkeit ebenfalls erkrankt.

Häufig sind es dann Umweltfaktoren wie traumatische Erlebnisse, Verluste oder auch chronischer Stress, die letztlich zum Ausbruch der Krankheit führen. Neue Erkenntnisse deuten weiter darauf hin, dass bei Personen mit einer bipolaren Störung der Stoffwechsel bestimmter Botenstoffe im Gehirn wie Dopamin, Noradrenalin und Serotonin nicht ausgeglichen funktioniert. Bei einer Manie liegt etwa eine erhöhte Konzentration der Neurotransmitter Dopamin und Noradrenalin vor.

Aber auch körperliche Erkrankungen können zu manisch-depressiven Episoden führen, etwa eine Erkrankung des Schilddrüsensystems. Die kann sowohl zu Zuständen von Inaktivität und gedrückter Stimmung führen (Schilddrüsenunterfunktion), als auch zu gesteigerter Aktivität und Getriebenheit (Schilddrüsenüberfunktion).

Dopamin, Noradrenalin und Serotonin sind Botenstoffe im Zentralen Nervensystem (also Gehirn und Rückenmark), sogenannte Neurotransmitter. Sie sind zuständig für die Informationsübertragung zwischen Nervenzellen.

Bipolare Störung – Behandlung

Bei der Behandlung einer bipolaren Störung ist es wichtig zu wissen, dass diese psychische Krankheit nicht heilbar ist. Sie wird eine*n Betroffene*n ihr/sein Leben lang begleiten. Das heißt aber nicht, dass die Erkrankung gar nicht behandelbar ist.

Die Therapie einer bipolaren Störung basiert auf zwei Behandlungspfeilern: Medikamenten und einer Psychotherapie. Damit kann die Krankheit weitestgehend in Schach gehalten werden und die Betroffenen können ein relativ normales Leben führen.

Die Psychotherapie dient dazu, die Symptome einer akuten Phase zu lindern und nach Abklingen der akuten Phase den beschwerdefreien Zustand gut und lange zu erhalten. Zu den Hauptbestandteilen einer Psychotherapie bei bipolaren Störungen gehören die Wissensvermittlung über die Erkrankung, die Einhaltung einer regelmäßigen Tagesstruktur und das Erlernen von Techniken zum Umgang mit Stress.

Die medikamentöse Therapie besteht in der Regel aus auf den/die Betroffene*n abgestimmten Antidepressiva, Stimmungsstabilisierer und Antipsychotika. Die Medikation selbst kann zwar ein erneutes Auftreten einer Krankheitsepisode nicht verhindern, jedoch kann sie die Episode abmildern und die Zeit zwischen den einzelnen Episoden verlängern. Die Gefahr bei der medikamentösen Behandlung besteht jedoch darin, dass Betroffene die Medikamente in einer manischen Phase oft absetzen, weil sie sich gut fühlen und überzeugt sind, die Medikation nicht mehr zu brauchen.

Auch Selbsthilfegruppen für die Betroffenen und deren Angehörige haben sich bei der Behandlung einer bipolaren Störung bewährt. Der aktive Austausch mit Leidensgenoss*innen kann vor allem dabei helfen, die Krankheit zu akzeptieren und für bestimmte Situationen und Herausforderungen, die mit der Erkrankung einhergehen, Bewältigungsstrategien zu entwickeln.

Bipolare Störung, Hilfe in Krisensituationen und psychischen Notlagen, StudySmarter

Bipolare Störung - Das Wichtigste

  • Bei einer bipolaren Störung handelt es sich um eine schwere psychische Erkrankung, die sich charakteristisch dadurch auszeichnet, dass die Stimmung der Betroffenen stark zwischen zwei Extremen schwankt. Episoden von Hochphasen (Hypomanien oder Manien) werden abgelöst von Tiefphasen (Depression).
  • Die durchschnittliche Dauer einer unbehandelten Episode liegt zwischen vier und zwölf Monaten.
  • Entsprechend der Art der Krankheitsepisoden (manisch, depressiv oder hypomanisch) und der Ausprägung (z. B. abwechselnd, chronisch) werden verschiedene Formen der bipolaren Störungen unterschieden:
    • Bipolar I-Störung
    • Bipolar II-Störung
    • Rapid Cycling
    • Zyklothyme Störung
  • Die Therapie einer bipolaren Störung basiert auf zwei Behandlungspfeilern: Medikamenten und einer Psychotherapie.

Nachweise

  1. DGBS e.V. und DGPPN e.V.: S3-Leitlinie zur Diagnostik und Therapie Bipolarer Störungen. Langversion, 2019.

Häufig gestellte Fragen zum Thema Bipolare Störung

Woher genau eine bipolare Störung kommt, ist bis heute noch nicht abschließend geklärt. Es wird angenommen, dass eine bipolare Störung auf mehrere Faktoren zurückzuführen ist. Zum einen auf die Genetik und zum anderen auf Umwelteinflüsse, wie chronischer Stress oder traumatische Ereignisse.

Eine bipolare Störung äußert sich dadurch, dass die Stimmung der Betroffenen während der manischen/hypomanischen Episoden meist "himmelhoch jauchzend" ist, während der depressiven Episode dagegen eher "zu Tode betrübt".

Üblicherweise tritt eine bipolare Störung zwischen dem 20. und 30. Lebensjahr auf.

Eine bipolare Störung kann man nicht heilen. Sie wird Betroffene ihr Leben lang begleiten. Doch das heißt nicht, dass man die Erkrankung nicht behandeln kann. Die Therapie einer bipolaren Störung basiert auf zwei Behandlungspfeilern: Medikamenten und einer Psychotherapie. Damit kann die Krankheit weitestgehend in Schach gehalten werden und Betroffenen können ein relativ normales Leben führen.

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