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Angst ist für Menschen überlebenswichtig: Sie bereitet den Körper bei möglichen Gefahren darauf vor, zu kämpfen, zu fliehen oder sich tot zu stellen. Aber auch wenn keine konkrete Gefahr droht, macht es Sinn, sich Gedanken über mögliche Gefahren zu machen.Nur so kann man ihnen rechtzeitig aus dem Weg gehen: Sorgen darüber, ob Du die Klassenarbeit gut bewältigst, führen dazu, dass Du…
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Jetzt kostenlos anmeldenAngst ist für Menschen überlebenswichtig: Sie bereitet den Körper bei möglichen Gefahren darauf vor, zu kämpfen, zu fliehen oder sich tot zu stellen. Aber auch wenn keine konkrete Gefahr droht, macht es Sinn, sich Gedanken über mögliche Gefahren zu machen.
Nur so kann man ihnen rechtzeitig aus dem Weg gehen: Sorgen darüber, ob Du die Klassenarbeit gut bewältigst, führen dazu, dass Du rechtzeitig anfängst zu lernen. Die Befürchtung, Du könntest beim Fahrradfahren von einem Auto angefahren werden, lässt Dich einen Helm aufsetzen.
Wenn diese Sorgen und Gedanken über mögliche Gefahren im Alltag aber überhandnehmen, kann es für Betroffene sehr belastend werden. In einigen Fällen steckt eine generalisierte Angststörung dahinter. Neben den Sorgen sind für die generalisierte Angststörung Symptome wie Anspannung, Herzrasen oder Schwitzen typisch. Allerdings gibt es für die generalisierte Angststörung einige Tipps und Behandlungen, um mit der Angst fertig zu werden.
Die Definition der generalisierten Angststörung lautet wie folgt:
Die generalisierte Angststörung (GAS) ist eine psychische Störung aus dem Bereich der Angststörungen. Betroffene machen sich fast ständig Sorgen über verschiedene Bereiche des Alltags, ohne dass es dafür spezielle Auslöser gibt. Zentral sind Befürchtungen, dass etwas Schlimmes passieren könnte. Mit der anhaltenden Angst gehen körperliche Anspannung und Symptome wie Schwitzen, Herzrasen oder Bauchschmerzen einher.
Etwas mehr als zwei Prozent aller Deutschen sind von einer generalisierten Angststörung betroffen. Der Verlauf ist oft chronisch, das bedeutet, die Erkrankung hält über mehrere Jahre oder sogar Jahrzehnte an. Frauen erkranken etwa doppelt so häufig wie Männer.
Die meisten Betroffenen (über 90%) haben neben einer generalisierten Angststörung noch weitere psychische Störungen (sogenannte Komorbiditäten). Am häufigsten treten dabei depressive Störungen auf. Etwa drei Viertel aller Patient*innen mit einer generalisierten Angststörung haben auch eine Depression.
Weitere Angststörungen sind beispielsweise "Agoraphobie", "Soziale Phobie", "Panikstörung", "Bindungsangst" oder spezifische Phobien wie die "Thalassophobie". Klick Dich in die ausführlichen Erklärungen rein, wenn Du mehr dazu erfahren willst!
Das zentrale Symptom der generalisierten Angststörung ist eine dauerhafte Angst, die nicht oder wenig von äußeren Faktoren oder Ereignissen abhängig ist. Menschen mit einer generalisierten Angststörung sorgen sich über Themen des Alltags oder befürchten bevorstehendes Unglück. Sie grübeln etwa häufig darüber,
Die ständigen Befürchtungen und Sorgen führen häufig zu Nervosität und Konzentrationsstörungen.
Neben den psychischen Symptomen wie Sorgen, Nervosität und Konzentrationsstörungen treten bei der generalisierten Angststörung Symptome körperlicher Art auf. Die psychische Angst führt zu einer dauerhaft erhöhten körperlichen Anspannung. Diese zeigt sich häufig in:
Auch das vegetative Nervensystem ist betroffen: Es reagiert bei dauerhafter Angst besonders empfindlich, man nennt das vegetative Übererregbarkeit. Dazu gehören Symptome wie:
Das vegetative oder autonome Nervensystem regelt alle Körperabläufe, die nicht bewusst gesteuert werden können. Dazu gehören beispielsweise Herzschlag, Atemfrequenz und Verdauung.
Diese körperlichen Symptome haben damit zu tun, dass der Körper bei Angst besonders viel Energie verbraucht. Er ist darauf eingestellt, dass die Angst in der Regel nur kurz anhält, solange, bis die Gefahr vorüber ist. Bei der generalisierten Angststörung ist der Körper in einem dauerhaften Angstzustand. Dieser ist sehr anstrengend, weshalb der Körper nach einiger Zeit überlastet und erschöpft ist.
In einigen Fällen kann gemeinsam mit einer generalisierten Angststörung Verlustangst auftreten. Die Vorstellung, eine geliebte Person zu verlieren, macht fast allen Menschen Angst. Einige Menschen leiden aber besonders stark an der sogenannten Verlustangst.
Verlustangst ist die starke Angst, eine geliebte Person zu verlieren. Zu den charakteristischen Merkmalen gehören beispielsweise
Hinter der Angst, eine geliebte Person zu verlieren, kann durchaus auch eine generalisierte Angststörung stecken. Allerdings nur, wenn sich die Ängste neben der Verlustangst auch auf andere Lebensbereiche erstrecken. Aber auch andere psychische Störungen wie Depression oder negative Erfahrungen können zu Verlustangst führen.
Natürlich gibt es auch für die generalisierte Angststörung Test-Formate, um herauszufinden, ob jemand unter einer generalisierten Angststörung leidet. Zusätzlich sollten aber auf jeden Fall Expert*innen um Rat gefragt werden. Fragebögen und Tests können einen ersten Hinweis liefern, ob eine generalisierte Angststörung vorliegen könnte. Sie ersetzen aber keine professionelle psychiatrische oder psychotherapeutische Diagnostik.
Zu den seriösen, also wissenschaftlich untermauerten Tests gehört der GAD-7:
Um eine genaue Diagnose zu erhalten, sollte man sich in einer psychotherapeutischen Sprechstunde vorstellen. Der/die Psychotherapeut*in kann mit gezielten Fragen herausfinden, ob die Kriterien für eine generalisierte Angststörung erfüllt sind.
Gleichzeitig wird er/sie darauf achten, ob eventuell eine andere Ursache, wie eine Depression oder eine körperliche Erkrankung (z. B. eine Herz-Kreislauf-Erkrankung), hinter den Symptomen stecken könnte. Körperliche Erkrankungen sollten unbedingt hausärztlich abgeklärt werden.
Die generalisierte Angststörung kann behandelt werden. Ist eine generalisierte Angststörung diagnostiziert, geht es darum, die Angst mit einer Behandlung in den Griff zu bekommen. Meist wollen Betroffene ihr Sorgen allerdings gar nicht vollständig loswerden. Vorsichtig zu sein und sich Gedanken über mögliche Gefahren zu machen, könne ja durchaus sinnvoll sein. Deswegen halten Betroffene andere Menschen, die sich nicht ständig sorgen, oft für naiv und unvorsichtig.
Ziel der Behandlung ist also, die Sorgen und vor allem ihre negativen Konsequenzen wie die körperlichen Symptome zu reduzieren. Eine Psychotherapie ist eine wirksame Behandlungsform der generalisierten Angststörung. Besonders die kognitive Verhaltenstherapie zeigt gute Erfolge bei der Behandlung der generalisierten Angststörung.
Die kognitive Verhaltenstherapie ist eine Form der Psychotherapie. Sie setzt sich zusammen aus der Verhaltenstherapie, die am direkt beobachtbaren Verhalten ansetzt, und der kognitiven Therapie, die interne Prozesse wie Gedanken und Gefühle einbezieht. In der kognitiven Verhaltenstherapie geht es vorwiegend darum, Lösungen für konkrete aktuelle Probleme (z. B. starke Angst beim Fahren mit der Straßenbahn) zu finden.
Zu Beginn der Behandlung erfolgt die sogenannte Psychoedukation: Betroffenen wird erklärt, was eine generalisierte Angststörung ist, welche Symptome dazu gehören und wie die Psychotherapie aussehen kann. Zu den Bausteinen der kognitiven Verhaltenstherapie gehören:
Technik der Psychotherapie | Beispiel |
Erstellen einer Rangliste von Sorgen |
|
Konfrontation mit unangenehmen Gedanken, um die Angst zu reduzieren | Katastrophen-Sorgen zu Ende denken |
Reduktion von Vermeidungsverhalten | Beispiel für Vermeidungsverhalten: Briefe nicht öffnen, um keine schlechten Nachrichten zu erhalten |
Reduktion von Rückversicherungen | Beispiel für Rückversicherungen: Angehörige ständig anrufen, um sich zu versichern, dass es ihnen gut geht |
Hinterfragen von Katastrophengedanken & Abgleich mit der Realität | Wie wahrscheinlich ist es wirklich, dass mein Kind zu spät ist, weil es von einem Auto überfahren wurde und welche anderen Erklärungen kommen infrage? |
Erlernen von Entspannungstechniken | autogenes Training oder progressive Muskelentspannung |
Mehr zur "Angstbewältigung" im Allgemeinen erfährst Du in der entsprechenden Erklärung. Einige der dort erklärten Techniken kommen auch bei der generalisierten Angststörung zum Einsatz.
Parallel zur Psychotherapie kann bei der generalisierten Angststörung auch eine medikamentöse Behandlung sinnvoll sein. Hier kommen in erster Linie Antidepressiva zum Einsatz, nachdem die Einnahme mit einem/einer Mediziner*in abgeklärt wurde.
Du hast auch manchmal das Gefühl, Dir zu viele Sorgen zu machen? Neben einer Behandlung gibt es für die generalisierte Angststörung Tipps zum Umgang mit den ständigen Sorgen:
"Autogenes Training" und "Progressive Muskelentspannung" sind die häufigsten Entspannungsmethoden. Klick Dich rein, um einen Überblick zu bekommen!
Diese Tipps können aber keine professionelle Behandlung ersetzen.
Das folgende Fallbeispiel zeigt Dir, wie sich eine generalisierte Angststörung äußern kann:
"Annas Mutter lebt alleine, seit Anna als letztes der drei Kinder ausgezogen ist. Genau wie ihr Bruder ist Anna zum Studieren nach Berlin gezogen. Ihre Mutter ist in München geblieben und arbeitet bei einer Versicherung.
In letzter Zeit fällt Anna immer öfter auf, dass ihre Mutter am Telefon nervös klingt. Sie wirkt angespannt und unkonzentriert und klagt außerdem darüber, dass sie schlecht schläft. Sie habe aber nicht mehr Stress als sonst. Im Gegenteil, seit beide Kinder aus dem Haus sind, hat Annas Mutter wieder mehr Zeit für sich.
Manchmal reagiert Anna genervt, weil ihre Mutter ständig anruft und fragt, ob es ihr gut geht. Sie ermahnt Anna auch, immer vorsichtig zu sein, Berlin sei ja so gefährlich. Annas Mutter war schon immer etwas übervorsichtig. Schon als Kind gab es immer riesigen Ärger, wenn Anna einmal fünf Minuten zu spät kam, weil ihre Mutter sich dann Sorgen machte.
Aber jetzt scheint Annas Mutter sich über jede Kleinigkeit Sorgen zu machen: Sie hat Angst, ihren Arbeitsplatz zu verlieren, obwohl es dafür keinen Grund gibt. Sie hat Angst, Anna oder ihrem Bruder könnte in Berlin etwas Schlimmes zustoßen. Sie macht sich Sorgen, sich nicht gut genug um ihren Hund zu kümmern und auch um ihre eigene Gesundheit sorgt sie sich, schließlich geht sie schon auf die 60 zu ...
Die ganzen Sorgen schlagen Annas Mutter im wahrsten Sinne des Wortes auf den Magen, sie hat kaum noch Appetit. Ihr Nacken ist ständig verspannt und manchmal, wenn sie sich besonders viele Sorgen macht, fängt ihr Herz plötzlich an zu rasen, ihre Hände werden schwitzig und zittern und ihr Mund wird trocken.
Dann versucht Annas Mutter, sich abzulenken, indem sie den Fernseher einschaltet. Oder sie ruft Anna oder ihren Bruder an, um sicherzugehen, dass es ihr gut geht. Von einer Freundin, die Psychologie studiert, bekommt Anna den Tipp, ihre Mutter solle sich unbedingt in einer psychotherapeutischen Sprechstunde vorstellen.
Ihre Mutter dazu zu überreden, kostet Anna all ihre Überzeugungskraft. Aber schließlich lässt sich ihre Mutter darauf ein. Allmählich hat sie sogar Angst, vor lauter Sorgen verrückt zu werden. Bereits nach wenigen Terminen äußert die Psychotherapeutin den Verdacht auf eine generalisierte Angststörung und empfiehlt Annas Mutter eine Psychotherapie. Um eine körperliche Erkrankung auszuschließen, soll sie sich aber noch von ihrem Hausarzt untersuchen lassen."
Eine generalisierte Angststörung (GAS) äußert sich in erster Linie in andauernder Angst und Sorgen über verschiedene Bereiche des Alltags, ohne dass es dafür spezielle Auslöser gibt.
Eine generalisierte Angststörung kommt meist durch eine Kombination verschiedener Risikofaktoren zustande. Dazu gehören
Eine generalisierte Angststörung entsteht meist durch eine Kombination verschiedener Risikofaktoren. Dazu gehören
Bei generalisierter Angststörung helfen psychopharmakologische Medikamente, in erster Linie Antidepressiva.
der Nutzer schaffen das Generalisierte Angststörung Quiz nicht! Kannst du es schaffen?
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