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Gesundheit und Krankheit sind Zustände, die viel Einfluss auf unser Leben haben. Sie beeinflussen unseren Alltag, unsere Leistungsfähigkeit, wie wir uns fühlen und viele weitere Aspekte unseres Lebens. Ob wir uns gesund oder krank fühlen, hängt erst einmal von unserer ganz persönlichen Definition und unserem eigenen Empfinden ab. Doch gibt es auch zu diesen Begriffen allgemeine Definitionen.Die Begriffe Gesundheit und…
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Jetzt kostenlos anmeldenGesundheit und Krankheit sind Zustände, die viel Einfluss auf unser Leben haben. Sie beeinflussen unseren Alltag, unsere Leistungsfähigkeit, wie wir uns fühlen und viele weitere Aspekte unseres Lebens. Ob wir uns gesund oder krank fühlen, hängt erst einmal von unserer ganz persönlichen Definition und unserem eigenen Empfinden ab. Doch gibt es auch zu diesen Begriffen allgemeine Definitionen.
Die Begriffe Gesundheit und Krankheit sind nicht so einfach erklärt, wie es auf den ersten Blick scheint. Denn obwohl diese Begriffe im Alltag ständig verwendet werden, gibt es unterschiedliche Auffassungen, wie Gesundheit und Krankheit zu definieren sind. Die bekannteste und am weitesten verbreitete Definition von Gesundheit stammt von der WHO (World Health Organisation). Eine weitere bekannte Begriffsbestimmung ist die von Ernst Bloch, der im Gegensatz zum medizinischen und psychologischen Ansatz der WHO eher eine philosophische Ansicht des Begriffs vertritt.
Die Weltgesundheitsorganisation findet sich seit dem 7. April 1948 zusammen. Nach heutigem Stand sind 194 Staaten Mitglieder dieser Organisation. Das Ziel der WHO ist es, für eine Koordinierung des internationalen und öffentlichen Gesundheitswesens zu sorgen.
Die Begriffserklärung der WHO für Gesundheit und Krankheit ist die Definition, die im allgemeinen Sprachgebrauch und der Medizin am häufigsten verwendet wird. Nach der deutschen Übersetzung der Verfassung der Weltgesundheitsorganisation von 1946 lautete die Definition für Gesundheit wie folgt:
Gesundheit ist ein Zustand völligen psychischen, physischen und sozialen Wohlbefindens und nicht nur das Freisein von Krankheit und Gebrechen. Sich des bestmöglichen Gesundheitszustandes zu erfreuen, ist ein Grundrecht jedes Menschen, ohne Unterschied der Rasse, der Religion, der politischen Überzeugung, der wirtschaftlichen oder sozialen Stellung.
Der Begriff "Rasse" wird heutzutage als problematisch betrachtet, da dieser eher als ein soziales Konzept empfunden wird und nicht als biologisches.
Nach der Definition der WHO besteht der Gesundheitszustand also aus drei Bestandteilen:
Die Definition für körperliche Gesundheit besagt, dass der körperliche Zustand eines Menschen keinen negativen Einflüssen, Einschränkungen oder Verletzungen unterliegt. Ist man körperlich gesund, dann liegt also keine Schädigung des Körpers vor. Mangelnde körperlich Gesundheit ist beispielsweise bei einem gebrochenen Bein oder Störungen des Magen-Darm-Trakts der Fall.
Laut Definition ist psychische Gesundheit ein Zustand, in dem ein Mensch keinen seelischen und geistigen Einschränkungen oder Störungen unterliegt. Negative Einflüsse auf die psychische Gesundheit können Stress oder andere psychische Belastungen (wie etwa Konflikte oder Trennungen) sein. Die psychische Gesundheit ist dann beeinträchtigt, wenn zum Beispiel eine psychische Störung wie eine Depression vorliegt.
Die Definition der sozialen Gesundheit betrifft das soziale Umfeld einer Person. Soziale Gesundheit liegt dann vor, wenn ein Mensch über ein positives soziales Umfeld verfügt und mit seinem sozialen Status innerhalb der Gesellschaft zufrieden ist.
Das bedeutet, dass er ausreichend soziale Kontakte pflegt und ein positives Bild seines sozialen Status in der Gesellschaft hat, zum Beispiel ein intaktes Familienleben und eine Stellung in der Mittelschicht der Gesellschaft. Faktoren, die Einfluss auf die soziale Gesundheit haben, sind unter anderem Bildung, sprachliche Fähigkeiten oder ein angemessenes Einkommen.
Die WHO-Definition für Gesundheit hat vielfach Kritik erfahren. Die Hauptkritikpunkte an der Definition sind dabei:
Am geläufigsten ist die Definition von Krankheit, die das deutsche Standardwerk der medizinischen Wörterbücher ("Wörterbuch medizinischer Fachbegriffe") eingeführt hat. Das Wörterbuch existiert seit über 40 Jahren und besteht aus rund 35.000 Begriffen, die regelmäßig überarbeitet und aktualisiert werden. Nach diesem Wörterbuch ist Krankheit die:
Störung der Lebensvorgänge in Organen oder im gesamten Organismus mit der Folge von subjektiv empfundenen und/oder objektiv feststellbaren körperlichen, geistigen oder seelischen Veränderungen.
("Wörterbuch medizinischer Fachbegriffe", 10. Auflage, 2021)
Einfach erklärt bedeutet es, dass bei Krankheit eine Störung von körperlichen und/oder psychischen Funktionen des Menschen vorliegt. Die Veränderung des Zustands von gesund zu krank kann auf zwei Wegen festgestellt werden:
Wie eine Krankheit empfunden wird, hängt also von der Meinung des*r Erkrankten ab und von den Ergebnissen einer medizinischen Untersuchung. Ein Beispiel für die unterschiedliche Wahrnehmung einer Erkrankung findest Du hier:
Hannes hat leichte Rückenschmerzen. Nachdem er eine*n Mediziner*in aufgesucht hat, teilt diese*r ihm mit, dass er sich den Lendenwirbel verletzt hat und sich unbedingt schonen soll. Hannes hat jedoch nicht das Gefühl, dass er eine wirkliche Verletzung hat und versteht nicht, wieso er sich schonen soll, da er selbst nur leichte Schmerzen empfindet.
Der Begriff Krankheit ist jedoch nicht einheitlich und hängt sowohl von soziokulturellen Faktoren als auch vom individuellen Empfinden ab.
Soziokulturelle Faktoren sind Einflüsse, die zu einem Teil aus sozialen und zum anderen Teils aus kulturellen Wirkungen bestehen. Zu den sozialen Faktoren zählen etwa der Freundeskreis oder die Familie. Ein kultureller Faktor ist zum Beispiel die religiöse Orientierung.
Die Bedeutung und Wahrnehmung von Krankheit hängt außerdem davon ab, innerhalb welches Krankheitsmodells man diese betrachtet. Krankheitsmodelle werden in drei Erklärungen der Krankheitsentstehung unterteilt:
Gesundheit und Krankheit haben oft einen fließenden Übergang. Beides betrifft unsere körperlichen und seelisch-geistigen Funktionen. Hier siehst Du den Unterschied noch einmal übersichtlich dargestellt:
Gesundheit | Krankheit |
Gleichgewicht der körperlichen und geistigen Funktionen | Ungleichgewicht der körperlichen und geistigen Funktionen |
Heute werden Gesundheit und Krankheit nicht mehr als einander ausschließende Zustände betrachtet, sondern viel mehr als dynamische Prozesse mit fließenden Übergängen.
Die soziale, körperliche und psychische Gesundheit wird durch ein Zusammenspiel vieler Faktoren beeinflusst. Dazu gehören unter anderem:
Die folgende Tabelle fasst diese Faktoren noch einmal in etwas größeren Gruppen zusammen und gibt konkrete Beispiele, was sich alles auf die Gesundheit des Menschen auswirken kann:
Faktoren | Erklärung |
Verhaltens- und Lebensweisen | Dazu zählen Ernährung und Bewegung, aber auch Risikoverhalten wie der Konsum von Alkohol, Nikotin und Drogen. |
Sozioökonomische Bedingungen | Dazu gehören Bildung, Arbeitslosigkeit, Einkommen, Ungleichheit, Armut, Kriminalität, Wohnsituation und sozialer Zusammenhalt. |
Genetik | Genetische Grundlagen, welche die Krankheitsanfälligkeit bestimmen. Bei vielen Erkrankungen steigt unser Risiko an diesen zu erkranken, wenn ein*e naher Verwandte*r von uns bereits diese Krankheit hat/hatte. |
Psychische Faktoren und Umweltbedingungen | Dazu zählen Klima, Katastrophen und Umwelteinflüsse, wie etwa Radioaktivität. |
Gesundheitsversorgung | Das betrifft den Zugang zu Gesundheitsdiensten und die Qualität der Leistungserbringung (Diagnosen, Therapien und Prozesse). |
Zu den psychischen Faktoren und Umweltbedingungen gehört beispielsweise auch die Unfallwahrscheinlichkeit. Was genau damit gemeint ist, erklärt Dir folgendes Beispiel:
Die Unfallwahrscheinlichkeit auf den Straßen wird durch deren Ausbau, die Fahrweise der Mitmenschen und die Menge an Fahrzeugen auf einer Straße bedingt. Lebst Du beispielsweise in einer Großstadt nah an einer viel befahrenen Straße, dann ist das Unfallrisiko höher als in ländlicher Wohnumgebung.
Gesundheit und Krankheit beziehen sich nicht nur auf ein System (zum Beispiel das medizinische System), sondern nehmen Bezug auf viele unterschiedliche Systeme, die alle einen Einfluss auf das Erleben von Gesundheit und Krankheit haben. Die folgende Abbildung zeigt Dir das beispielhaft:
Abbildung 1: Bezugssysteme von Gesundheit und Krankheit
In der folgenden Tabelle findest Du die einzelnen Bezugssysteme noch einmal genauer erklärt.
Bezugssystem | Erläuterung |
Medizinische Grundbegriffe | Medizinische Grundbegriffe helfen uns dabei, die Wörter Gesundheit und Krankheit zu definieren. |
Subjektive Variablen | Subjektive Variablen umfassen nicht nur die individuelle Wahrnehmung von Gesundheit und Krankheit der Betroffenen, sondern auch deren individuelle Lebensqualität. |
Diagnostik und Therapie | Hierbei wird medizinisches Fachwissen zum Erkennen und Behandeln einer Krankheit angewendet. |
Soziologische Grundbegriffe | Soziologisch geprägte Begriffe beeinflussen oft unbewusst die Bewertung des Verständnisses von Krankheit:
|
Bei der Stigmatisierung von psychisch Kranken stoßen diese oft auf Vorurteile, werden benachteiligt und abgelehnt. Das kann dafür sorgen, dass sie oftmals erst spät ärztliche Hilfe aufsuchen.
Es gibt verschiedene Modelle, die sich mit dem Zusammenhang von Gesundheit und Krankheit auseinandersetzen. In der folgenden Tabelle lernst Du diese Modelle kennen. Allerdings darfst Du nicht vergessen, dass es nicht die eine Definition für Gesundheit bzw. Krankheit gibt. Deswegen arbeiten die Modelle zum Teil mit anderen Definitionen der Begriffe.
Modelle und Konzepte | Erklärungen |
Dichotomes Konzept |
|
Biomedizinisches Modell |
|
Kontinuumskonzept |
|
Salutogenese-Modell |
|
Stressoren und Ressourcen sind Begriffe, die in der Psychologie genutzt werden, wenn die körperliche und psychische Gesundheit eines Menschen im Zusammenhang mit Stress untersucht wird. Mehr zu diesem Thema findest Du in den Erklärungen "Stress" und "Stressbewältigung".
Gesundheit und Krankheit hängen als dynamische Prozesse mit fließenden Übergängen zusammen. Beides wird nicht als sich gegenseitig ausschließende statische Zustände betrachtet.
Die Grenze zwischen Gesundheit und Krankheit bildet oft einen fließenden Übergang. Beides betrifft unsere körperlichen und seelisch-geistigen Funktionen.
Krankheit beschreibt eine Störung des körperlichen oder psychischen Zustands eines Menschen.
Unter Gesundheit versteht ein Gleichgewicht kompletten psychischen, physischen und sozialen Wohlbefindens.
Unter Krankheit versteht man eine Störung von Lebensvorgängen und dem körperlichen oder psychischen Befinden.
Die WHO-Definition bezieht sich nicht direkt auf Krankheit, sondern auf den Gegenbegriff der Gesundheit. Die Definition für Gesundheit der WHO lautet:
Gesundheit ist ein Zustand völligen psychischen, physischen und sozialen Wohlbefindens und nicht nur das Freisein von Krankheit und Gebrechen. Sich des bestmöglichen Gesundheitszustandes zu erfreuen, ist ein Grundrecht jedes Menschen, ohne Unterschied der Rasse, der Religion, der politischen Überzeugung, der wirtschaftlichen oder sozialen Stellung.
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