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Ironie

Du möchtest jemanden zum Lächeln bringen, ohne einen schlechten Witz zu machen? Oder Du willst jemandem gegenüber Deinem Ärgernis äußern, ohne diese Person anzugreifen? Dann könnte die Ironie etwas für Dich sein. Als Stilmittel wird sie häufig in der Alltagssprache gebraucht und findet in literarischen Texten eher selten Anwendung.

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Du möchtest jemanden zum Lächeln bringen, ohne einen schlechten Witz zu machen? Oder Du willst jemandem gegenüber Deinem Ärgernis äußern, ohne diese Person anzugreifen? Dann könnte die Ironie etwas für Dich sein. Als Stilmittel wird sie häufig in der Alltagssprache gebraucht und findet in literarischen Texten eher selten Anwendung.

Ironie – Definition

Die Ironie ist nach Definition ein Stilmittel. Der/die Sprecher*in täuscht mit dem rhetorischen Mittel eine Aussage vor, meint dabei jedoch genau das Gegenteil, wie die folgende Definition zeigt:

Das Wort stammt vom griechischen eironeia ab und bedeutet "Verstellung" oder "Vortäuschung".

Die Ironie gehört zu den Tropen. Der Begriff "Tropen" ist ein Überbegriff für Stilmittel, die sich dadurch auszeichnen, dass sie einen Ausdruck durch einen anderen ersetzen. Was ironisch gemeint ist, weicht also vom eigentlichen Gemeinten ab. Stilmittel wie die Synekdoche, die Metapher, der Euphemismus, die Personifikation etc. zählen zu den Tropen.

Ironie – Funktion & Beispiele

Das rhetorische Stilmittel Ironie ist weit verbreitet. Die Ironie begegnet Dir häufig im Alltag bzw. in der Alltagssprache, oft aber auch in der Literatur oder in den Medien.

Ironiesignale sind z. B. Gesten, Zwinkern oder eine verstellte Stimme.

Ironie in der Literatur

In der Literatur kommt Ironie vor allem dann vor, wenn der situative Hintergrund erläutert wird, sodass ironische Bemerkungen von den Leser*innen verstanden und wahrgenommen werden können. Weil nonverbale Kommunikationsmittel (Mimik, Gestik) fehlen, ist die Verwendung von Ironie in der schriftlichen Form grundsätzlich schwerer als bei der mündlichen Kommunikation.

Grundsätzlich ist es so, dass Schriftsteller*innen das Vorwissen der Leser*innen nicht kennen und daher nicht sicher sein können, ob ihre Leserschaft die ironischen Äußerungen anhand der Schriftsprache erkennt. Wenn der situative Hintergrund also nicht erläutert wird, wird Ironie nicht verstanden, wenn der/die Autorin z. B. das Wissen in einem bestimmten Bereich (z. B. die Politik) voraussetzt, dieses aber bei der/dem Leser*in nicht vorhanden ist.

Ironie im Alltag

In der Alltagssprache setzt Ironie keine besondere Vorkenntnisse voraus. Oft handelt es sich bei ironischen Aussagen um situationsbedingtes Verständnis. Wenn Du zum Beispiel etwas fallen lässt, und Dein Gegenüber mit den Worten reagiert, "Das hast Du aber toll gemacht!", dann kann von situationsbedingter Ironie gesprochen werden. Die Antwort dieser Person sagt das Gegenteil von dem aus, was sie eigentlich meint.

Im Alltag kommt Ironie oft vor. Meist in der direkten, gesprochenen Kommunikation. Damit Dein Gegenüber die ironischen Anmerkungen bzw. den ironischen Unterton erkennt, kannst Du die genannten Ironiesignale verwenden. So merkt Dein Gesprächspartner, dass Du die Aussagen nicht ernst meinst. Daher kann Ironie auch lustig sein.

Wenn Ironie doch mal Vorkenntnisse voraussetzt, dann kann das z.B. eine Information sein, die jemand nur über Dich haben kann, wenn er/sie Dich kennt. Das siehst Du in dem nachfolgenden Beispiel:

Deine beste Freundin fragt Dich im Sommer: "Fliegst Du mit mir nach Spanien?". Dabei weiß sie ganz genau, dass Du warmes Wetter nicht ausstehen kannst. Du antwortest also ironisch: "Ja, ganz bestimmt! Ich liebe die Temperaturen dort!". Eigentlich meinst Du: "Nein, ich mag keine Hitze und will nicht nach Spanien fliegen!".

Ironie in den Medien

Wie in der Literatur ist es in den Medien schwierig, Ironiesignale zu vermitteln. Es gibt aber in Zeitungen bestimmte Textsorten, in denen der/die Leser*in Ironie erwartet und sie daher leichter erkennt. Zu diesen zählen beispielsweise Kolumne, Glosse oder Kommentare.

Im Internet wird die Ironie häufig verwendet. Sie eignet sich gut, um in kürzeren Kommentaren seine Meinung mitzuteilen. Dies kann man z. B. mit einem Zwinkersmiley ausdrücken

"Man kann so viel in der Pandemie machen!"

In der Werbung kommt die Ironie fast nie vor. Bei dem rhetorischen Stilmittel besteht sonst immer die Möglichkeit, dass jemand trotz eindeutiger Signale die Ironie nicht versteht. Daher verzichten Firmen häufig darauf. Sie möchten schließlich, dass ihre Werbung bei allen ankommt.

Ironie Stilmittel – Wirkung

Das rhetorische Mittel Ironie ist also eine Form der indirekten Kommunikation. Das Gegenüber, also der/die Empfänger*in, muss den Sinn der ironischen Botschaft entschlüsseln. So muss er/sie als erstes überlegen, ob die Aussage wörtlich gemeint ist oder nicht. Dann muss der/die Empfänger*in die übertragene Bedeutung herausfinden, also das, was der/die Vermittler*in der Botschaft wirklich meint.

Wie die Ironie auf den/die Empfänger*in wirkt, hängt vom Zusammenhang der ironischen Aussage ab. Zielt sie darauf, den/die Empfänger*in zum Lächeln zu bringen? Möchte sie den/die Empfänger*in auf etwas Offensichtliches hinweisen?

"Ich verspreche dir, beim nächsten Mal komme ich pünktlich!"

"Genau, und morgen kommt der Weihnachtsmann."

Je nach Zusammenhang ergeben sich aus der Art der ironischen Aussage andere Empfindungen des/der Empfänger*in. Der/die Empfänger*in dieses Beispiels kann z.B. gekränkt sein, weil sein Gegenüber ihm/ihr nicht zutraut, dass er/sie beim nächsten Mal pünktlich kommt.

Der Kontext (Zusammenhang) von ironischen Aussagen ist also sehr wichtig, damit ironische Bemerkungen die richtige Wirkung erzielen. Oft ist es so, dass ironische Sätze inhaltlich kaum zum Rest der Aussagen in einem Gespräch oder Text passen. Außerdem gibt es zusätzliche Hinweise, die Dir dabei helfen können, Ironie zu erkennen. Wichtig ist dabei, dass alle beteiligten Gesprächsteilnehmer über das gleiche Wissen verfügen, damit sie die Bedeutungsumkehr einer ironischen Aussage verstehen.

Zusätzliche Hinweise sind: Gesten, Gesichtsausdrücke, Tonfall etc.

Das rhetorische Stilmittel wird oft verwendet, um eine humorvolle Wirkung zu erzielen. Die ironischen Aussagen sollen dabei eine lustige Wirkung haben, weil sie nicht ernst gemeint sind.

Daher kann es in einigen Fällen passieren, dass Du im Umkehrschluss die ironischen Aussagen missverstehst, wenn Du die Signale übersiehst oder nicht über das gleiche Wissen verfügst. Kleine Kinder können zum Beispiel ernst gemeinte Äußerungen und Bemerkungen nicht von ironischen unterscheiden.

Ironie – Sonderformen

Die bisherigen Ausführungen haben Dir gezeigt, wie anhand von rhetorischer Ironie Aussagen in ihr Gegenteil verkehrt werden. Es gibt allerdings auch Sonderformen der Ironie.

Ironie des Schicksals

Manchmal spricht man von Ironie des Schicksals, wenn ein besonders unwahrscheinliches Ereignis eintritt.

Jemand wünscht dir an Neujahr einen guten Rutsch, und du rutschst anschließend wirklich aus.

Du gehst nicht gerne auf Hochzeiten, wirst aber auf die von deinem besten Freund eingeladen. Dann bricht plötzlich die Pandemie aus und alle Hochzeiten werden abgesagt.

Selbstironie

Bei der Selbstironie ist der/die Sprecher*in in den meisten Fällen sich seiner/ihrer eigenen Schwächen bewusst. Dazu macht er/sie ironische Kommentare. So zeigt er/sie, dass er/sie sich nicht allzu ernst nimmt und sich seiner eigenen Fehler bewusst ist.

"Es gibt nichts Leichteres, als auf Süßigkeiten zu verzichten. Ich selbst habe heute nur zehn Riegel Kinderschokolade gegessen."

Sokratische Ironie

Der Begriff "Sokratische Ironie" bezeichnet kein Stilmittel, sondern die Technik der Gesprächsführung. Der Begriff stammt von Sokrates (469 v. Chr. – 399 v. Chr.), einem griechischen Philosophen. Es geht darum, sich selbst kleiner zu machen, als man tatsächlich ist und sich daher dumm zu stellen. Die Intention ist es, den/die Gesprächspartner*in in eine sprachliche Falle zu locken, um ihn/sie zu belehren und/oder zum Nachdenken anzuregen.

In dem unteren Beispiel ist Person 2 die Person, die sich dümmer stellt, um Person 1 zum Nachdenken anzuregen. Person 2 will Person 1 verdeutlichen, wieso es wichtig ist, zur Schule zu gehen.

Person 1: "Ich finde es doof, dass man zur Schule gehen muss. Ich habe gar keine Lust auf Schule."

Person 2: "Das kann ich verstehen, man könnte doch die Regel abschaffen, zur Schule zu gehen."

Person 1: "Ja genau, das fände ich super!"

Person 2: "Natürlich würden Millionen von Kindern später keinen Abschluss haben und nicht studieren können, oder eine Ausbildung anfangen können. Aber man könnte ja dann einfach Berufe wie Ärzte, Anwälte, Polizei abschaffen. Das ist nur ein kleiner Preis für die Freiheit."

Person 1: "Aber nein, so habe ich das doch gar nicht gemeint!"

Person 2: "Das wären aber die möglichen Folgen deiner Forderung."

Person 1: "Ja, du hast ja recht. Ich werde einfach zur Schule gehen, ich will später ja auch Polizist*in werden."

Ironie, Sarkasmus, Zynismus

Im Alltag werden die Begriffe Ironie, Zynismus und Sarkasmus häufig synonym verwendet. Dies führt im alltäglichen Sprachgebrauch gelegentlich zu Verwechslungen. Die Begriffe lassen sich aber leicht voneinander unterscheiden.

Ironie

Die Ironie ist ein sprachliches Ausdrucksmittel. Je nach Situation vermitteln ironische Bemerkungen und Gegebenheiten neutrale, positive oder auch negative Botschaften.

"Hier würde ich gerne meinen nächsten Urlaub verbringen!" [vor der Person steht eine große und laute Straßenkreuzung, die nicht einladend aussieht]

Sarkasmus

Das Wort Sarkasmus stammt aus dem Altgriechischen. Von dem Verb arkázein stammt die Übersetzung "zerfleischen" oder "verhöhnen". Sarkasmus wird auch als beißender Hohn und Spott bezeichnet.

Jemand, der sarkastisch spricht, tritt dem/der Empfänger*in mit einer negativ eingestellten Haltung entgegen.

Das Gegenüber wird persönlich angegriffen und verspottet. Man geht oft ironisch vor – sarkastische Äußerungen sind allerdings selten lustig, sondern meist verletzend. Ironische Äußerungen sind im Regelfall nicht verletzend oder gemein.

Allerdings kann Sarkasmus auch vollkommen frei von Ironie sein. Sarkasmus ist im Gegensatz zur Ironie keine Technik.

„Wer eine gute, verständige und schöne Frau sucht, sucht nicht eine, sondern drei.“ (Oscar Wilde)

Oft wird angekommen, dass die Ironie eine abgeschwächte Form des Sarkasmus darstellt. Dem ist aber nicht so: hinter sarkastischen Aussagen verbergen sich Intention, also bestimmte Absichten, die der/die Sprecher*in verfolgt. Ironie zeigt dagegen eher die Art auf, wie ein/e Sprecher*in etwas verbal ausdrückt.

Ein ironischer Ausdruck ist also das Gegenteil eines anderen Ausdrucks. Sarkasmus hingegen ist mit Hohn und Spott verbunden, und kann daher als offener oder verdeckter Angriff gedeutet werden. Bei sarkastischen Aussagen wird häufig die Ironie als Stilmittel verwendet. Es ist also nicht immer eindeutig, ob es sich bei einer Aussage um Ironie oder Sarkasmus handelt.

In dem folgenden Beispiel handelt es sich um eine sarkastische und ironische Aussage. Das Gegenteil von dem wird gesagt, was gemeint ist. Gleichzeitig wirkt die Aussage verspottend und gemein:

"Schreib gerne noch schöner!"

Zynismus

Der Zynismus ist kein Stilmittel. Er ist eine Geisteshaltung, die sich nicht um Normen oder gesellschaftliche Konventionen schert. Im Gegenteil: Zyniker lehnen gesellschaftliche Normen ab, und machen sich auf sarkastische oder ironische Weise lustig. Der Zynismus ist also keine Technik, sondern eine Lebenseinstellung und demzufolge auch eine Charaktereigenschaft. Das kann bedeuten, dass die Person sich über die Werte anderer Personen lächerlich macht, jemanden verletzt oder bewusst verspottet.

"Glück ist, wenn das Pech die anderen trifft'".

Ironie - Das Wichtigste

  • Die Ironie ist ein Stilmittel. Das Wort stammt aus dem griechischen eironeia und bedeutet Verstellung oder Vortäuschung.
  • Bei der Ironie geht es darum, das Gegenteil von dem zum Ausdruck zu bringen, was eigentlich gemeint ist
  • Wichtig ist, dass der/die Empfänger*in und der/die Sender*in das gleiche Wissen haben, sonst wird die Ironie missverstanden.
  • Durch Ironiesignale kann der/die Sprecher*in die ironischen Untertöne verdeutlichen.
  • In der Literatur sind solche Signale nicht immer eindeutig, daher muss auf das Ironische verwiesen werden (sonst wird die Ironie missverstanden).
  • Es gibt Sonderformen der Ironie, z. B. die Ironie des Schicksals, die Selbstironie und die sokratische Ironie.
  • In Zeitungen gibt es bestimmte Textsorten, in denen der/die Leser*in Ironie erwartet und sie daher leichter erkennt (Kolumne, Glosse oder Kommentare).
  • Mit Sarkasmus greift man den/die Gesprächspartner*in an, die Äußerungen sind selten lustig, sondern eher verletzend.
  • Zynismus ist eine Geisteshaltung, diese lehnt gesellschaftliche Normen oder persönliche Werte ab und macht sich oft in ironischer oder sarkastischer Weise darüber lustig.

Häufig gestellte Fragen zum Thema Ironie

Ein ironischer Ausdruck ist das Gegenteil eines anderen Ausdrucks. Sarkasmus hingegen ist mit Hohn und Spott verbunden, und kann daher als offener oder verdeckter Angriff gedeutet werden. Bei sarkastischen Aussagen wird häufig die Ironie als Stilmittel verwendet. Es ist also nicht immer eindeutig, ob es sich bei einer Aussage um Ironie oder Sarkasmus handelt.

Ironiesignale sind z.B. Gesten, Zwinkern oder eine verstellte Stimme.

Oft erschließt sich Ironie aber auch durch ein bestimmtes Vorwissen, das man braucht, um die ironische Aussage zu verstehen.

Die Ironie ist ein Stilmittel. Das Wort stammt aus dem griechischen eironeia und bedeutet Verstellung oder Vortäuschung. Der/die  Sprecher*in täuscht mit dem rhetorischen Mittel eine Aussage vor, meint dabei jedoch genau das Gegenteil (Bsp.: "Du bist ja gut drauf heute!")

,,Man kann so viel in der Pandemie machen!''

Die Ironie ist ein Stilmittel. Das Wort stammt aus dem griechischen eironeia und bedeutet Verstellung oder Vortäuschung. Der/die  Sprecher*in täuscht mit dem rhetorischen Mittel eine Aussage vor, meint dabei jedoch genau das Gegenteil.

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