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Mittelgebirge

Vielleicht hast Du schon mal Berge gesehen, sei es auf einem Foto oder in der Natur. Vielleicht ist Dir beim Betrachten aufgefallen, dass es unterschiedlich hohe Berge gibt. Manche sind so hoch, dass die Bergspitzen in den Wolken verschwinden. 

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Vielleicht hast Du schon mal Berge gesehen, sei es auf einem Foto oder in der Natur. Vielleicht ist Dir beim Betrachten aufgefallen, dass es unterschiedlich hohe Berge gibt. Manche sind so hoch, dass die Bergspitzen in den Wolken verschwinden.

Fachleute teilen Berge nach ihrer Höhe ein. Eine Einteilung davon sind die Mittelgebirge. Dazu zählen Berge, die ungefähr eine Höhe von 500 bis 1500 Metern haben. Doch wo gibt es überall Mittelgebirge und wann begann die Entstehung der Mittelgebirge?

Mittelgebirge – Definition

Die Gebirgszüge eines Mittelgebirges sind circa 500 bis 1500 Meter hoch. Der Höhenunterschied zwischen dem niedrigsten und höchsten Berg muss in einem Mittelgebirge bei 200 Metern liegen.

Nicht jedem Mittelgebirge hört man an, dass es ein Gebirge ist. So ist unter anderem der Schwarzwald und der Bayerische Wald ein Mittelgebirge, obwohl Du vielleicht im ersten Moment vermuten würdest, dass es sich hierbei lediglich um Wälder handelt.

Mittelgebirge – Entstehung

Die Entstehung der Mittelgebirge begann vor 400–250 Millionen von Jahren. Der Beginn geht auf die variszische Orogenese zurück. Darunter wird die Gebirgsbildung im Mittleren Paläozoikum verstanden.

Das Mittlere Paläozoikum meint den Zeitraum vor circa 542 Millionen Jahren bis circa 251 Millionen Jahren.

Bei der variszischen Orogenese schoben sich zwei Platten unter großen Druck übereinander. Dabei handelte es sich um die Kontinentalplatten Gondwana und Laurentia – ein großer Teil der Kontinentalplatte Euramerika. Das Übereinander schieben führte dazu, dass sich die Schichten wie ein Teppich zusammenschoben und sich die beiden Kontinente zum Superkontinent Pangaea zusammenschlossen.

Die Erde, die Du heute kennst, hat sich über viele Milliarden Jahren entwickelt. Auch die Kontinente, die Du heute vielleicht kennst, sahen früher anders aus. Zu der Zeit, als die Mittelgebirge entstanden, gab zwei Kontinente:

  • Euramerika, mit den Teilen Laurentia, Baltica und Sibieria
  • Gondwana

Im Laufe der Zeit schlossen sich die beiden Kontinente zu einem großen Kontinent Pangaea zusammen, der alle Landmassen in sich vereinigt.

Die Ursache für die Bewegung der Platten und den Zusammenstoß der Kontinentalplatten ist der Prozess der Plattentektonik. Die Theorie wurden von Alfred Wegener aufgestellt. Sie besagt, dass die Kontinentalplatten dauerhaft in Bewegung sind. Dabei werden verschiedene Arten von Bewegung unterschieden.

Über Millionen von Jahren können sich dadurch die Lagen der Kontinentalplatten ändern. Es können sogar durch Kollisionen – also den Zusammenstoß – neue Kontinente entstehen. Wie bei dem Superkontinent Pangaea.

Wenn Du mehr über die Plattentektonik oder Alfred Wegener lernen möchtest, dann schau doch mal bei den passenden Erklärungen vorbei.

Durch den Zusammenschluss der Kontinente Laurussia und Gondwana konnten die variskischen Grundgebirge entstehen. Dabei handelte es zunächst um einheitliche, zusammenhängende Gebirgsmassen.

Aus dieser zusammenhängenden Gebirgsmasse entstanden Hochgebirge, die durch weitere Gebirgsbildungsphasen an Höhe verloren und heute noch als die bekannten Mittelgebirge vorhanden sind.

Vor 250 Millionen Jahren fingen die Alpen an, sich aufzufalten. Dadruch entstand ein vermehrter Druck auf die variskischen Grundgebirge. Das vorher entstandene Grundgebirge enthielt unter anderem durch den wachsenden Druck der auffaltenden Alpen vermehrte Risse. Dadurch entstanden aus dem Grundgebirge kleine Gebirgsschollen, die die heutigen Mittelgebirge bilden. 1

Aufgrund dieser Entstehungsgeschichte werden Mittelgebirge auch als Bruchschollengebirge bezeichnet.

Du kannst das Alter der Gebirge an den abgerundeten Kuppen der einzelnen Berggipfel erkennen. Die Alpen sind circa gut 50 Millionen Jahre alt und haben noch sehr spitze Berggipfel.1 Wohingegen die heutigen Mittelgebirge, die schon mehrere Hundert Millionen Jahre als sind, mittlerweile eher abgerundete Gipfel haben. Früher hatten sie ebenfalls spitze Gipfel, aber im Lauf der Jahrmillionen Jahren wurden diese durch Wind und Wasser glatt geschliffen.

Mittelgebirge – Merkmale

Mittelgebirge weisen bestimme Merkmale auf, die für ein Mittelgebirge charakteristisch ist. Dazu gehören:

  • eine ungefähr festgelegte Höhe von 500 bis 1500 Metern 1
  • keine glaziale Serie
  • eine Vegetation ohne Höhenstufen

Wie Du bereits gelernt hast, gilt ein Gebirge als Mittelgebirge, wenn es zwischen 500 und 1500 Metern liegt.1 Durch die für ein Gebirge recht flache Größe zeigen sich keine glaziale Serie. Diese sind eher in Hochgebirgen zu finden.

Unter einer Glazialen Serie versteht man eine bestimmte Oberflächenform, die durch Gletscher geprägt wurden.

Mittelgebirge waren in der Regel in den Jahrhunderten – wegen ihrer geringen Höhe – nicht vergletschert. Dadurch konnte sie die Oberfläche der Mittelgebirge nicht anhand der Glazialen Serie prägen. Gletscher sind eher in Hochgebirgen wie in den Alpen zu finden, ebenso die Glaziale Serie.

Falls es Dich interessiert, wie die Glaziale Serie aussieht und aus welchen Teilen sie besteht, schau doch mal bei der passenden Erklärung vorbei!

Die Vegetation in Mittelgebirgen zeigt kaum oder keine Höhenstufen. Ein Grund dafür ist, dass ein Mittelgebirge die Baumgrenze selten überschreitet. Dadurch sind die Unterschiede in der Vegetation geringer als beispielsweise in einem Hochgebirge, dort gibt es oberhalb der Baumgrenze nur noch eine karge Vegetation.

Als Baumgrenze wird der Punkt bezeichnet, ab dem aufrechte Holzgewächse wie Bäume durch Trockenheit, Kälte oder Kürze der Vegetationszeit aufhören zu wachsen.

Mittelgebirge Alpen Vegetation Baumgrenze StudySmarterAbbildung 1: Vegetation Alpen

Wenn Du Abbildung 1 und Abbildung 2 vergleichst, erkennst Du vielleicht die Baumgrenze. Das erste Bild zeigt die Alpen – also ein Hochgebirge. Hier reicht der Berg auf dem Bild über die Baumgrenze hinaus, deshalb sind die Gipfel nicht mehr von Bäumen bewachsen.

Das zweite Bild hingegen zeigt den Schwarzwald – ein Mittelgebirge Deutschlands. Wie Du bereits gelernt hast, überschreiten die Mittelgebirge die Baumgrenze in der Regel nicht, weshalb hier bis zu den Gipfeln Bäume wachsen.

Mittelgebirge Merkmale Schwarzwald StudySmarterAbbildung 2: Vegetation Schwarzwald

Wenn Du mehr über Gletscher erfahren möchtest, dann schau mal bei der passenden Erklärung vorbei.

Mittelgebirge – Höhe

Damit ein Gebirge als Mittelgebirge klassifiziert wird, sollte es eine ungefähre Höhe von 1500 Metern nicht überschreiten.1 Diese Angabe ist aber eher ein Richtwert. Hierbei handelt es sich um die absolute Höhe, das heißt die Höhe vom Meeresspiegel. Von ihrem Umland erheben sich Mittelgebirge in der Regel 300 bis 1000 Metern.

Die Schneekoppe im Riesengebirge – ein Mittelgebirge in Mitteleuropa – erreicht eine Höhe von 1605 Metern und wird trotzdem als Mittelgebirge klassifiziert.

Mittelgebirge – Reliefenergie

Da die Höheneinteilung von Mittelgebirgen eher ein Richtwert ist, braucht es noch ein anderes Kriterium, um Mittelgebirgen von etwa Hochgebirgen oder anderen Bergen zu unterscheiden. Dazu dient die Reliefenergie.

Die Reliefenergie ist der Höhenunterschied zwischen dem höchsten und niedrigstem Punkt eines Gebirges.

Bei Hochgebirgen muss die Reliefenergie mindestens 1000 Meter betragen. Mittelgebirge müssen stattdessen nur mehr als 200 Meter ausweisen. Jedes Gebirge mit einer geringeren Reliefenergie von 200 Metern wird als Hügellandschaft klassifiziert.2

Stell Dir ein Gebirge vor, in dem der höchste Berg 900 Meter hoch ist, der niedrigste Berg ist lediglich nur 400 Meter hoch. Die Reliefenergie – also der Höhenunterschied des niedrigsten und höchsten Berg – des Gebirges könntest Du wie folgt bestimmen:

  • Höhe des höchsten Berges - Höhe des niedrigsten Berges = Reliefenergie
  • 900 Metern - 400 Metern = 500 Metern.

Also liegt die Reliefenergie des Gebirges bei 500 Metern und das Gebirge könnte als Mittelgebirge klassifiziert werden.

Mittelgebirge – Karte

Mittelgebirge gibt es auf der ganzen Welt. Manche erstrecken sich sogar über mehrere Länder.

Mittelgebirge – Europa

Auch in Europa gibt es Mittelgebirge. Im Norden Mitteleuropas erstreckt sich die Mittelgebirgsschwelle. Ihre Höhe reicht mit ihrem höchsten Berg, der Schneekoppe, bis zu 1602 Metern. Die Mittelgebirgsschwelle reicht von den belgisch-französischen Ardennen bis zur Slowakei. Dabei durchläuft das Gebirge Deutschland, Tschechien und Polen.

Hierbei handelt es sich nicht nur um ein Gebirge, sondern um mehrere Gebirgsketten, die mit der Mittelgebirgsschwelle zu einem zusammengefasst werden. Dazu gehören unter anderem die Mittelgebirge Deutschlands: der Harz, die Rhön, der Thüringer Wald und das Fichtelgebirge.

Weitere europäische Mittelgebirge sind:

  • die Westkarpaten in Mitteleuropa
  • das ungarische Mittelgebirge in Mitteleuropa
  • die Schichtenstufenländer in Mitteleuropa
  • das Juragebirge in Westeuropa
  • die Randalpinen Mittelgebirge in Westeuropa
  • die Apenin in Südeuropa

Mittelgebirge – Deutschland

In Deutschland gibt es – nach den Merkmalen, die Du weiter oben in der Erklärung findest – 40 Mittelgebirge.1

Die zehn Mittelgebirge mit den höchsten Bergen in Deutschland sind:

Schau doch mal bei der Erklärung zum Harz oder der Schwäbischen Alb vorbei, da gibt es noch viele weitere Informationen zu den beiden Mittelgebirgen.

Mittelgebirge – Bayern

Die Berge in Bayern, die als Mittelgebirge klassifiziert werden, sind folgende:

Mittelgebirge – Das Wichtigste

  • Die Höhe der Mittelgebirge liegt ungefähr zwischen 500 und 1500 Metern.
  • Die Entstehung der Mittelgebirge geht auf die Gebirgsbildung im Mittleren Paläozoikum und begann vor 400–250 Millionen von Jahren durch die Plattentektonik.
  • Mittelgebirge sind durch die Kollision der zwei früheren Kontinenten Euramerika, insbesondere der Teil Laurentia und Gondwana entstanden.
  • Merkmale der Mittelgebirge sind, dass sie aufgrund der geringen Höhe keine glaziale Serie und keine Höhenunterschiede in der Vegetation aufweisen.
  • Die Mittelgebirgsschwelle ist ein Mittelgebirge in Europa. Der Schwarzwald und der Bayerische Wald hingegen sind deutsche Mittelgebirge.

Nachweise

  1. hydrologie.uni-oldenburg.de: Mittelgebirge und ihre Entstehung. (08.09.22)
  2. Spektrum.de: Hochgebirge. (15.09.2022)

Häufig gestellte Fragen zum Thema Mittelgebirge

In Deutschland gibt es 40 Mittelgebirge. Einige davon sind:

  • der Schwarzwald
  • der Bayerische Wald
  • das Erzgebirge
  • der Harz
  • das Fichtelgebirge
  • der Oberpfälzer Wald
  • die Schwäbische Alb
  • der Thüringer Wald
  • die Rhön 
  • der Taunus

Die 40 deutschen Mittelgebirge heißen:

  • Bayerische Wald
  • Eifel
  • Elbsandsteingebirge
  • Elm
  • Erzgebirge
  • Fichtelgebirge
  • Fläming
  • Frankenwald
  • Fränkische Alb
  • Habichtswald
  • Harz
  • Hohe Meißner
  • Hunsrück
  • Kaiserstuhl
  • Knüllgebirge
  • Kaufunger Wald
  • Kyffhäuser
  • Lappwald
  • Leinebergland
  • Oberpfälzer Wald
  • Odenwald
  • Pfälzer Wald
  • Reinhardswald
  • Rheinische Schiefergebirge
  • Rhön
  • Rothaargebirge
  • Sauerland
  • Schwarzwald
  • Schwäbische Alb
  • Solling
  • Spessart
  • Taunus
  • Teutoburger Wald
  • Thüringer Wald
  • Thüringer Schiefergebirge
  • Vogelsberg
  • Vogler
  • Westerwald
  • Wiehengebirge
  • Zittauer Gebirge

Mittelgebirge entstanden vor 400–250 Millionen von Jahren durch den Zusammenstoß der Kontinente Gondwana und Laurentia ein Teil Euramerikas. 

In Europa gibt es unter anderem folgende Mittelgebirge:

  • die Westkarpaten in Mitteleuropa
  • das ungarische Mittelgebirge in Mitteleuropa
  • die Schichtenstufenländer in Mitteleuropa
  • das Juragebirge in Westeuropa
  • die Randalpinen Mittelgebirge in Westeuropa
  • die Apenin in Südeuropa

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