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Wusstest Du, dass Europa bis vor 10.000 Jahren unter einer großen Eisschicht begraben war? Danach hat sich die Erde wieder erwärmt und die Eismassen haben sich wieder zurückgezogen. Bei diesem Vorgang haben die Eismassen in einer bestimmten Abfolge – der Glazialen Serie – die Oberflächenform der Landschaften geprägt.Die Landschaft in Europa wurde durch die Glaziale Serie in der Weichseleiszeit vor…
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Jetzt kostenlos anmeldenWusstest Du, dass Europa bis vor 10.000 Jahren unter einer großen Eisschicht begraben war? Danach hat sich die Erde wieder erwärmt und die Eismassen haben sich wieder zurückgezogen. Bei diesem Vorgang haben die Eismassen in einer bestimmten Abfolge – der Glazialen Serie – die Oberflächenform der Landschaften geprägt.
Die Landschaft in Europa wurde durch die Glaziale Serie in der Weichseleiszeit vor 200.000 Jahren geprägt.
Die Eismassen in der Weichseleiszeit reichten von Skandinavien über die Ostsee bis hinter Berlin. Im Süden von Deutschland dehnten sich die Alpen aus.
Zu dieser Zeit waren etwa ein Drittel der weltweiten Landflächen unter Eis vergraben.
Die Glaziale Serie wurde von Albrecht Penck und Eduard Brückner in ihrem Werk „Die Alpen im Eiszeitalter“ erstmals 1882 genannt.
Mehr über Albrecht Penck erfährst Du, wenn Du auf „Albrecht Penck“ klickst.
Die Glaziale Serie ist eine typische Abfolge von eiszeitlichen Landformen.
Die Abfolge besteht aus vier Hauptformen:
Die Glaziale Serie ist also ein Modell, um den Vorgang von schmelzenden Eismassen in der Landschaft zu veranschaulichen.
Während den Eiszeiten war es so kalt, dass die Eismassen von Skandinavien und von den Alpen vorgedrungen sind. Die bis zu drei Kilometer hohen Gletscher schoben sich über die Ostsee bis nach Mitteleuropa. Die Gletscher aus den Alpen dehnten sich bis ins Alpenvorland aus.
Zum Ende der Eiszeit stiegen die Temperaturen wieder und die Gletscher fingen an zu schmelzen. Durch den Rückgang der Gletscher formten diese die Landschaft mit der Glazialen Serie.
Die Kräfte der Gletscher werden auch als glaziale Prozesse bezeichnet. Die glazialen Prozesse beschreiben also die abtragende Wirkung der Gletscher von Gesteinen.
Die Glaziale Serie besteht also aus vier Teilen: Grundmoräne, Endmoräne, Sander und Urstromtal.
Die erste Hauptform ist die Grundmoräne.
Eine Grundmoräne ist eine aufgeschüttete Landschaft, die durch Eismassen entstanden ist.
Die aufgeschüttete Landschaft ist durch Ablagerungen entstanden. Die Gletscher transportieren Material, wie Kies, Sand, Ton und Schluff – das ist lehmiger Sand – mit sich. Als es wieder wärmer wurde und die Gletscher geschmolzen waren, hat sich dieses Material in der Grundmoräne abgelagert.
Neben den kleineren Materialien wurden aber auch Meter große Gesteinsbrocken abgelagert. Diese werden als „Findlinge“ bezeichnet.
Grundmoränen sind in Norddeutschland und im Alpenvorland zu finden. Die Landschaft der Grundmoräne ist hügelig. Die muldenförmigen Becken werden auch als Zungenbecken bezeichnet. Der Name kommt von der Gletscherzunge, die dort lag.
In Abbildung 3 kannst Du eine solche Gletscherzunge erkennen:
Abbildung 3: Eine Gletscherzunge
In einigen dieser Zungenbecken hat sich Wasser angesammelt und einen See gebildet. Diese Seen nennt man Zungenbeckenseen.
Beispiele für solche Seen sind der Starnberger See und der Chiemsee.
Für weitere Informationen dazu klicke auf „Zungenbeckensee“, um zur passenden Erklärung zu gelangen.
Die Endmoräne, auch Stirnmoräne genannt, folgt nach der Grundmoräne.
Eine Endmoräne ist eine wallartige Aufschüttung von Materialien am Ende einer Eismasse.
Die Aufschüttung entsteht, wenn der Gletscher sich fortbewegt und an seiner Front Gestein mit sich schiebt und dabei einen Wall bildet.
Die Abbildung 4 zeigt eine Endmoräne mit dem aufgeschütteten Wall.
Abbildung 4: Endmoräne
Zieht sich der Gletscher zurück, weil er schmilzt, bleibt der Wall übrig. Der Wall kann eine Höhe von bis zu 100 Meter und eine Länge von über 100 Kilometer haben. Dieser Wall wird dann als Endmoräne bezeichnet.
Ein Beispiel für eine Endmoränenlandschaft sind die Helpter Berge in Mecklenburg-Vorpommern im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte.
Nach der Endmoräne folgt der Sander, auch als Schotterebene bezeichnet.
Sander sind kleine Aufschüttungen vom abgelagerten Material eines Gletschers. Schmelzwasser hat dabei das Material in die Sander transportiert.
Sander sind nicht durch die direkte Einwirkung der Eismassen entstanden. Als die Gletscher immer mehr geschmolzen sind, haben sich viele kleine Schmelzwasserströme gebildet.
In der Abbildung 5 kannst Du solche Schmelzwasserströme erkennen:
Abbildung 5: Schmelzwasserströme im Sander
Diese Schmelzwasserströme haben Material aus den Gletschern transportiert, das sich hinter der Endmoräne abgelagert hat. Durch den Transport hat sich das Gestein „abgenutzt“.
Je weiter die Endmoräne entfernt ist, desto feiner ist das Material. Kies ist das gröbste, Sand und Ton das feinste.
Das Urstromtal bildet das Ende der Glazialen Serie.
Urstromtal ist ein durch Gletscher gebildetes Tal, in dem sich Schmelzwasser gesammelt hat.
Das Schmelzwasser fließt vom Sander in das Urstromtal. Dann spült das Wasser große und breite Täler aus. Heute sind das unter anderem die Flussläufe von den Flüssen, Oder, Elbe oder Weichsel.
Ein Beispiel für so ein Urstromtal ist das Elbe-Urstromtal in Norddeutschland (Abbildung 6).
Abbildung 6: Das Elbe-Urstromtal
Im Alpenvorland gibt es allerdings keine Urstromtäler. Dort sorgen Flüsse, wie der Rhein dafür, dass das Schmelzwasser der Eismassen abfließen kann. Die glaziale Serie ist also nicht überall ideal ausgebildet.
Beispiele für die Glaziale Serie findest Du auch bei uns in Deutschland: in Norddeutschland und im Alpenvorland. Es gibt allerdings ein paar Unterschiede zwischen diesen zwei Gebieten.
Bis nach Norddeutschland reichte das skandinavische Eisschild. Die Glaziale Serie erfolgt hier von Norden nach Süden. Die Endmoränen in Norddeutschland sind niedriger als im Alpenvorland.
Auch in der Mecklenburgischen Seenplatte kann man die Spuren der Glazialen Serie noch heute erkennen. Die Landschaft wurde durch den Gletscherrand und das Schmelzwasser geformt. Noch heute sind dort viele Seen zu finden.
Die Gletscher der Alpen reichten bis ins Alpenvorland. Unterschieden werden hier die Grundmoräne, die Endmoräne und die Sander. Im Alpenvorland findest Du statt Sander eher Schotterebenen. Wie schon erwähnt, gibt es im Alpenvorland keine Urstromtäler.
In den Zungenbecken bildeten sich Zungenbeckenseen, wie die Seen im Salzkammergut. Eine typische Form in den Zungenbecken sind die sogenannten Drumlins.
Drumlins sind längliche Hügel, deren Längsachse in der Bewegungsrichtung der Gletscher liegt.
In der Abbildung 8 kannst Du Drumlins um den Ort Raderach am Bodensee sehen.
Abbildung 8: Drumlins
Die Glaziale Serie kann auch wirtschaftlich genutzt werden.
Die Grundmoräne hat einen hohen Lehmanteil und Mineralanteil. Dadurch kann in diesem Gebiet hochwertige Landwirtschaft betrieben werden. Angebaut werden hier unter anderem Gerste, Weizen und Zuckerrüben.
In den Endmoränen kannst Du viel Wald finden. Freie Flächen werden landwirtschaftlich für den Anbau von Roggen und Futtergetreide genutzt.
Die Sander werden hingegen landwirtschaftlich kaum genutzt. Auf den Sanderflächen halten Viehzüchter unter anderem Kühe und Schweine.
Die Urstromtäler haben einen hohen Grundwasserstand. Hier findest Du Obst- und Gemüseanbau sowie Rinderzucht.
Die glaziale Serie entstand durch eine weite Ausbreitung der skandinavischen und alpinen Gletscher. Als diese anfingen zu schmelzen, haben sie typische Landschaftsformen hinterlassen, die mit der glazialen Serie veranschaulicht werden.
Zur glazialen Serie gehören die Landschaftsformen Grundmoräne, Endmoräne, Sander oder Schotterebenen und das Urstromtal.
Die glaziale Serie ist selten ideal ausgebildet, weil im Alpenvorland etwa die Urstromtäler fehlen.
Gaziale Prozesse beschreiben also die abtragende Wirkung der Gletscher von Gesteinen.
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