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Naturräumlichen Prozesse haben Deutschlands Landschaft geformt. Unterschiedliche Landschaftsformen, wie die Küsten, sind entstanden. Heutzutage versucht der Mensch zu verschiedenen Zwecken neues Land zu gewinnen, dort, wo vorher das Meer war. Was sind Beispiele für Neulandgewinnung?Abbildung 1: Landgewinnung KüsteBei der Landgewinnung wird zusätzliches Land geschaffen. Dies kann auf dem Land oder im Wasser geschehen. Bei der Landgewinnung im Meer spricht man…
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Jetzt kostenlos anmeldenNaturräumlichen Prozesse haben Deutschlands Landschaft geformt. Unterschiedliche Landschaftsformen, wie die Küsten, sind entstanden. Heutzutage versucht der Mensch zu verschiedenen Zwecken neues Land zu gewinnen, dort, wo vorher das Meer war. Was sind Beispiele für Neulandgewinnung?
Abbildung 1: Landgewinnung Küste
Bei der Landgewinnung wird zusätzliches Land geschaffen. Dies kann auf dem Land oder im Wasser geschehen. Bei der Landgewinnung im Meer spricht man auch von der Neulandgewinnung, wobei ein Stück eines Gewässers trocken gelegt wird. Dies kann entweder durch Menschen gemacht werden oder auf natürliche Weise geschehen.
Landgewinnung bezeichnet verschiedene Maßnahmen zur Gewinnung von Neuland. Meist wird dieses Neuland aus dem Meer oder anderen Gewässern erschlossen.
Mit der Landgewinnung kann also auch gemeint sein, dass Land nutzbar gemacht wird.
Vorwiegend ist unter dem Begriff der Landgewinnung die Neulandgewinnung gemeint. Dabei entsteht Land an einer Stelle, an der zuvor Wasser war.
Lies auch die Erklärung zum Thema Wasser von StudySmarter, wenn Du mehr dazu erfahren möchtest.
In dieser Erklärung geht es hauptsächlich um die Landgewinnung in und an den Meeren. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, Land zu gewinnen. Entweder wird das Land im Wasser erhöht, das Wasser entfernt oder einen Damm gebaut und das Wasser aufgehalten.
Zur Landgewinnung kann es durch Ablagerungen kommen. Das sind die Sedimente und Schlick, wozu auch Ton und Sand zählt.
Sedimente sind Teilchen im Wasser, die sich durch ihr Gewicht auf dem Boden ablagert.
Wenn diese Sedimente sehr fein sind, nennt man sie Schlick.
Die Teilchen werden während der Flut angespült und während der Ruhezeit zwischen der Ebbe und der Flut setzen sie sich am Boden fest.
Die Methode zur Landgewinnung wird im Watt genutzt und ist natürlich. Der Mensch beschleunigt den Vorgang nur. An der Nordsee gibt es viele Erfahrungen und es hat lange Tradition.
Das Vorgehen besteht aus drei Schritten:
Im ersten Schritt werden Buhnen oder Lahnungen angelegt.
Buhnen sind doppelte Reihen aus Holzpflöcken im rechten Winkel zur Küste. Sie sollen das Wasser beruhigen und die Kraft der Wellen verringern. Außerdem wird die küstenparallele Strömung verringert.
Lahnungen sind doppelte Holzpflock-Reihen, die im Zwischenraum mit Gestrüpp gefüllt sind. Sie werden in ein bis zwei Hektar großen Rechtecken aufgestellt. Sie verlangsamen den Strom der Ebbe und die Teilchen im Meer sedimentieren sich leichter.
In Abbildung 2 kannst Du sehen, wie Buhnen aussehen:
Abbildung 2: Buhnen an der Nordsee
Um mehr zu erfahren, lies die Erklärung von StudySmarter zu dem Thema Küste.
Durch das ruhigere Wasser lagern sich die kleinen Teilchen, wie Sand und Ton schneller ab. Überdies wird das Abtragen von den kleinen Teilchen bei Ebbe verringert. Bei Flut werden neue Teilchen angespült, die sich während der Ruhezeit zwischen Ebbe und Flut wieder absetzen. Der Meeresboden erhöht sich mit der Zeit. Bei Flut werden Grüppen ausgehoben.
Grüppen sind kleine Gräben, welche zur Entwässerung dienen. Sie verlaufen meist rechtwinklig zur Küste.
In den Grüppen können sich dann neue Sedimente sammeln. Der ausgehobene Schlick wird zur Erhöhung des Landes genommen. Das Ganze wird so lange gemacht, bis das Vorland groß genug ist. Zusätzlich wachsen Pflanzen wie der gepflanzte Queller und festigen mit den Wurzeln den Boden und halten somit den Schlick zurück. Wenn die gewünschte Höhe erreicht wurde, werden Deiche zum Schutz vor Sturmfluten gebaut. Sturmfluten sind besonders hohe Fluten, die durch landeinwärts gerichtete Winde entstehen.
Ein Deich ist ein künstlich erbauter Wall. Er stellt einen Schutz vor dem Meer für das Land dar.
Um das Land normal nutzen zu können, muss das Wasser entsalzt werden. Das geht durch Niederschläge, die das Salz ausspülen. Wenn der Weißklee beginnt zu blühen, ist das Land vom Salzgehalt bereit für die landwirtschaftliche Nutzung.
Bei der Landgewinnung wird durch das Abdämmen ein Teil vom Meer abgetrennt. Dort wird zunächst der Deich gebaut. Es entsteht eine umgrenzte Polder, aus der jegliches Wasser raus gepumpt wird.
Polder oder auch Koog nennt man das Land, das von einem Deich geschützt wird und durch die Neulandgewinnung entstanden ist.
Das Wasser muss entfernt werden, weil das neu gewonnene Land unter dem Meeresspiegel liegt. Jegliches Wasser, wie Niederschlag, versickert dort nicht.
Seltener wird Land gewonnen, indem Massen an Sand oder Gestein aufgeschüttet werden. Die Fläche wird mit so viel Material gefüllt, bis das Land über dem Meeresspiegel ist. Das Ganze wird verdichtet und neues Land konnte gewonnen werden.
An der Nordsee wird die Landgewinnung nur vom Menschen beschleunigt und ist bereits zu einer langjährigen Tradition geworden.
Die Niederlande sind am bekanntesten für die Neulandgewinnung. Technik, wie die Windmühlen ermöglichen es seit dem 16. Jahrhundert große Flächen trockenzulegen, da das Wasser mit ihnen abgepumpt werden kann. Ab dem 19. Jahrhundert konnten durch Dampfschöpfwerke noch größere Flächen trocken gelegt werden. Seit dem 20. Jahrhundert bestand dann auch die Möglichkeit riesige Polder zu errichten, da Pumpen nun mit Diesel oder Strom angetrieben werden konnten. Es wurde sehr viel Neuland gewonnen.
So konnten ab dem 20. Jahrhundert auch Poldern in der Größe von 100 km², wie das IJsselmeer, geschaffen werden. Die Gesamtfläche der Nordostpolder, des Ost- und Südflevoland und dem Wieringermeer beträgt insgesamt eine Fläche von 1650 km².
Die ehemalige Zuiderzee ist heute das IJsselmeer. Angefangen wurde das ganze Projekt im Jahre 1932 mit einem 30 km langen Damm. Dieser trennte die Zuiderzee vom Wattenmeer.
Das Wattenmeer ist ein Küstenstreifen, der von Ebbe und Flut betroffen ist. Es gibt dort zweimal täglich den Wechsel zwischen Niedrigwasser und Hochwasser. An der Küste liegt der Strand dann frei und es ist kein Wasser dort.
Einzelne Flächen wurden zu Poldern. Da das Land tiefer liegt als der Meeresspiegel, wurde Wasser raus gepumpt und durch gepflanztes Schilf entzogen. Zusätzlich wurden noch Gräben zur Entwässerung angelegt. Die noch bestehende Wasserfläche steht unter Schutz und dient als Speicher für das Süßwasser.
Heutzutage stellt für die Niederlande das Wasser eine große Herausforderung dar. Genauer gesagt, geht es um den nationalen Wasserhaushalt. Es besteht eine extreme Hochwassergefahr. Die Gefahr geht allerdings nicht nur von der Nordsee aus. Das liegt nicht nur am Klimawandel, durch den der Meeresspiegel ansteigt, sondern an Problemen, die der Mensch gemacht hat. Durch den Menschen sind zum Beispiel viele Flächen von versiegeltem Boden bedeckt. Das ist auch bei dem Rhein der Fall, wodurch der Rhein und seine Nebenarme ständig höher als das Land liegen und es zu Überschwemmungen kommt.
Daher ist der Hochwasserschutz in der Niederlande ein wichtiger Punkt. An dem Rhein und weiteren Flüssen wurden Deiche gebaut, um vor Hochwasser zu schützen.
Um mehr zu diesem Thema zu erfahren, lies gerne die Erklärung zum Klimawandel von StudySmarter.
Versiegelt bedeutet in Bezug zum Boden, dass der Boden so bebaut ist, dass kein Wasser mehr versickern kann.
Sedimente können sich nur innerhalb des Flusses absetzen. Das Flussbett erhöht sich dadurch und es entsteht schneller Hochwasser. Hochwasser wird auch begünstigt durch ein Absinken vom Land in der Nähe der Küste. Das liegt an den Anlagen, die durch einen Deich vom Binnensee getrennt werden. Anschließend wird das Wasser abgepumpt. Der Boden besteht aus Meeresablagerungen und dem Niedermoor.
Niedermoore entstehen in feuchten Senken oder Mulden. Sie benötigen nährstoffreiches Grund-, Quell- oder Sickerwasser.
Die Niedermoore fallen immer weiter zusammen. Als Folge sinkt das Land ab.
Ohne Deiche würde ungefähr ein Drittel der Niederlande bei einem Tidehochwasser bis zu sechs Meter unter dem Wasser liegen. Mehr als die Hälfe der Bevölkerung würde damit ihr Zuhause verlieren.
Deutschland betreibt Neulandgewinnung nur mittels der Beschleunigung des natürlichen Verlandungsprozesses, also der oben erklärten Landgewinnung mittels Ablagerungen. Die Nordsee hat das größte Watt. Demzufolge hat die Bevölkerung viele Erfahrungen sammeln können, wie die Landgewinnung am besten funktioniert, auf was besonders geachtete werden muss und wie man dabei noch die Natur schützen kann.
Sylt ist durch Sandabtragung eine gefährdete Insel. Zuerst wurde mit Buhnen und Lahnungen versucht, dass sich wie bei der Landgewinnung Sedimente absetzen. Das funktioniert dort nicht, weshalb zum Schutz der Insel jetzt regelmäßig Sand vom Meeresgrund an den Küsten verteilt wird.
In Deutschland sind unter anderem der Rickelsbüller Koog, der Nordfelder Koog und der Kaiser-Wilhelm-Koog durch die Neulandgewinnung entstanden.
Um mehr über Deutschland zu erfahren, lies die Erklärung von StudySmarter zu Deutschland.
Japan hat mit der Neulandgewinnung begonnen, da es eine hohe Landknappheit gibt. Es leben sehr viele Menschen auf verhältnismäßig wenig Platz. Die Landknappheit liegt unter anderem an einer ungünstigen naturräumlichen Voraussetzungen, ungeeignetes Bauland und große Freiflächen in den Städten zum Schutz vor Erdbeben.
In den 1960er-Jahren startete deswegen in Japan die künstliche Landgewinnung. Mehr als 1.000 Quadratkilometer neue Fläche wurden mit der Aufschüttung erzeugt. Dadurch ist die Landgewinnung essenziell für die Stadtentwicklungspolitik in Japan geworden. Es gibt viele Aufschüttungen und Hafenanlagen, die weit in das Meer reichen.
Wobei in einem so Erdbebenreichen Land wie Japan auch gewisse Gefahren durch die Neulandgewinnung gibt.
Der Flughafen Kansei sollte ein Vorzeigebeispiel werden. Er steht in der Bucht von Osana, auf einer künstlichen Insel. Sie ist ungefähr fünf Quadratkilometer groß. Ursprünglich sollte es ein neuer Verkehrsknotenpunkt in Ostasien werden.
Ihr Vorgehen war etwas anders, weil es einerseits eine Insel im Meer ist und die Konstruktion Erdbeben aushalten muss.
Unter einem Erdbeben versteht man die Erschütterung der Erdoberfläche. Dazu kommt es durch die Verschiebung der Erdplatten an den Bruchflächen. Durch das Aufeinandertreffen muss Energie freigesetzt werden, was mittels Erdbeben geschieht.
In der Abbildung 4 kannst Du den Flughafen sehen:
Abbildung 4: Flughafen Kansai
Wenn Du mehr über Erbeben erfahren möchtest, dann lies gerne die Erklärung von StudySmarter dazu.
So wurde der Meeresboden zuerst mit 5.000 Stahlrohren stabilisiert. Außerdem entstand ein Wall aus Gestein und Beton im Wasser. Aufgeschüttet wurde das Land dann mit abgetragenen Bergen und Müll, der nicht verbrennbar ist. Alles steht auf Säulen, die sich nach Plan absenken sollen. Dieser Vorgang wird mittels Sensoren geprüft und ausgeglichen, dass das Land sich überall gleichmäßig senkt.
Allerdings sind dadurch einige Probleme entstanden. Der Flughafen versinkt um einiges schneller, als geplant war. Viele Sicherungsvorkehrungen mussten bereits getroffen werden und führen zu hohen Kosten. Der Boden hat etwa Risse, das Hautgebäude hat eine zusätzliche Schutzmauer bekommen und mittels Pumpen wird im Gebäudebereich das Grundwasser gesenkt, um den Druck auf den Keller zu verringern.
Monaco leidet auch stark unter Platzmangel und es gibt kaum eine Möglichkeit für einen Neubau.
Der Stadtteil Fontvieille ist in einem Projekt zur Landgewinnung in den 1960er-Jahren entstanden. Damals wurde das Land durch Aufschüttung von Gestein gewonnen.
Ein weiterer im Bau befindlicher Stadtbezirk ist Le Portier. Die Fertigstellung ist für 2025 geplant und soll Platz für rund 1.000 Einwohner bieten.
Die Meere zerstören die Küsten, indem sie die Küsten Stück für Stück abtragen. Wie schnell das Meer jedoch den Untergrund abträgt, hängt von der Zusammensetzung des Gesteins und der Stärke der Strömung ab. Folge ist, dass die Küste zurückgeht. Das kann gefährlich für Häfen, Badeorten und anderen Anlagen in Küstennähe werden. Diese sollten geschützt werden, was der Küstenschutz übernimmt.
Der Küstenschutz bezeichnet Maßnahmen, um die Küste direkt oder indirekt vor der einem Rückgang zu bewahren und die küstennahen Anlagen vor Sturmfluten und Brandungen zu schützen.
Die Landgewinnung trägt auch für den Küstenschutz bei. Überschwemmungen werden durch die Erhöhung oder die Deiche verhindert. Der beschleunigte Prozess der Verlandung trägt dazu auch eine große Rolle bei. Die Ablagerung dient nicht nur der Landgewinnung, sondern vorrangig dem Küstenschutz.
Natürlich ist aber auch die Landgewinnung umstritten. Es führt unter anderem zu einer Zerstörung vom Wattenmeer und den Salzwiesen. Salzwiesen sind Bereiche, die zwischen Land und Watt liegen. Beides wird trocken gelegt, um neues Land zu gewinnen. Sie können zwar wieder entstehen, aber der Prozess benötigt Zeit.
Für weitere Informationen kannst Du die Erklärung über den Küstenschutz lesen.
Landgewinnung ist der beste Küstenschutz, da er natürlich ist und nur durch den Menschen beschleunigt wird.
Ein Koog entsteht durch Buhnen und Lahnungen, die das Wasser beruhigen, Schwebeteilchen langsamer abfließen und der Schlick sich am Meeresboden absetzt.
An der Nordsee wird Land gewonnen, indem es zu einer Ablagerung von Schwebeteilchen zwischen Buhnen und Lahnungen kommt.
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