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Hast Du schon mal eine Wattwanderung unternommen? Deutschlands Nordseeküste ist bekannt für seine Wanderungen durch die ewig weiten Küstenabschnitte. Wer bereits eine solche Wanderung unternommen hat, dem ist sicherlich aufgefallen, dass das Wasser an der Küste kommt und geht. Doch wohin geht das Wasser und was ist überhaupt Watt? Woraus besteht es? Das alles erfährst Du hier in der Erklärung…
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Jetzt kostenlos anmeldenHast Du schon mal eine Wattwanderung unternommen? Deutschlands Nordseeküste ist bekannt für seine Wanderungen durch die ewig weiten Küstenabschnitte. Wer bereits eine solche Wanderung unternommen hat, dem ist sicherlich aufgefallen, dass das Wasser an der Küste kommt und geht. Doch wohin geht das Wasser und was ist überhaupt Watt? Woraus besteht es? Das alles erfährst Du hier in der Erklärung zu Wattküsten!
Sieh Dir die Erklärung zu Naturräumliche Prozesse an, um mehr über unsere Erde zu erfahren!
Küsten gibt es überall auf der Welt. Jeder Kontinent wird von einer Küste umrandet und bildet somit die Grenze zwischen Land und Wasser.
Eine Küste stellt die Grenze zwischen Land und Meer dar. Bei dieser Grenze handelt es sich um ein ganzes Gebiet, wie ein Strand, wo sich Wasser und Land berühren.
Für mehr, schau Dir unsere Erklärung zur Küste an!
Auch die Wattenküste zählt zu den Küstenformen. Das Besondere an der Wattenküste ist, dass sie innerhalb von 24 Stunden durch den Mond zweimal trocken liegt.
Mehr darüber erfährst Du weiter unten in der Erklärung.
Wattenküsten, auch Watt genannt, sind Küstenbereiche der Meere, die aufgrund der Gezeiten bei Niedrigwasserzeit (Ebbe) trocken fallen und bei Hochwasserzeit (Flut) überflutet werden.
Watt leitet sich vom altfriesischen Wortstamm 'wada' ab und meint "durch waten passierbar, untief".
Jede Wattenküste ist ein einzigartiger Lebensraum. Sie können flach, felsig oder von hohen Klippen gekennzeichnet sein. Die Gemeinsamkeit liegt in der regelmäßigen Veränderung des Wasserstandes. Geht das Wasser zurück, bleiben nur Pfützen und Wasserläufe, auch Priele (Singular: Priel) genannt.
Priele sind natürlich vorkommende Wasserläufe im Watt.
Abbildung 1: Wattküste
Wie Flussläufe verlaufen Priele durch die Wattenküste und deren angrenzendes Wiesenland. Durch diese Wasserläufe fließt das Wasser bei Ebbe ab und strömt bei Flut wieder ein.
Das Lernset zur Hydrographie hält mehr interessante Fakten zum Thema Wasser für Dich bereit!
Wattenküsten werden durch die Gezeiten bestimmt. Zweimal täglich sinkt der Wasserspiegel, sodass nur noch Niedrigwasser zurückbleibt.
Die Gezeiten werden auch Tiden genannt. Damit ist die regelmäßige Wasserbewegung der Ozeane gemeint, durch die das Wasser ansteigt und wieder sinkt. Verursacht wird das Phänomen unter anderem durch die Anziehungskraft des Mondes.
Die Gezeiten sind verantwortlich für die Entstehung der Wattenküsten. Durch den ständigen Wechsel von Ebbe und Flut entsteht ein spektakuläres Landschaftsbild, das zudem Lebensraum für etliche Tiere bietet.
Mehr über die Gezeiten sind eine Folge des Erdmagnetismus. Schau Dir unsere Erklärung dazu an, um mehr zu erfahren.
Die Gezeiten setzen sich aus dem Wechsel zwischen Ebbe und Flut zusammen.
Bei Ebbe handelt es sich um das Sinken des Meeresspiegels. Am besten zu sehen ist dies daran, dass das Meer zurückgeht.
Flut ist das Gegenteil. Hierbei steigt der Meeresspiegel wieder an.
Der Mond hat den größten Einfluss auf die Entstehung der Gezeiten. Es herrscht eine Anziehungskraft und eine Fliehkraft zwischen Erde und Mond. Ohne diese würde es keine Gezeiten geben. Die Anziehungskraft wird auch Gravitationskraft genannt. Sie bewirkt, dass Körper einander anziehen.
Der Mond und die Erde ziehen sich also gegenseitig an wie Magneten. Somit wird auch das Wasser der Erde angezogen. Es bilden sich Flutberge, also Berge aus Wasser.
Auch die Erde wird vom Mond angezogen. Nur ist es so wenig, dass wir es nicht merken.
Neben der Anziehungskraft hat auch die Fliehkraft Auswirkung auf die Gezeiten. Die Fliehkraft, auch Zentrifugalkraft genannt, ist eine Trägheitskraft. Sie tritt bei Drehbewegungen auf und drückt einen Körper nach außen aus der Flugbahn heraus.
Durch die Erdrotation wird also das Wasser von der Erde weggedrückt und baut sich dort zu einem Flutberg auf. Auf der vom Mond abgewandten Seite entsteht also ein weiterer Berg aus Wasser. So ist auf den zwei gegenüberliegenden Seiten des Meeres gleichzeitig Flut.
Durch die Flutberge fehlt an anderen Stellen das Wasser – dann ist Ebbe und zurück bleibt das Watt.
Wattenküsten können verschiedenen aufgebaut sein. Der größte Unterschied liegt in der Art des Watts, aus dem die Küste besteht. Unterschieden wird dabei in Sedimentwatt und Felswatt.
Sedimentwatten entstehen durch die Ablagerungen von Schwebstoffen, die durch Flüsse und deren Strömungen ins Meer transportiert wurden. Durch die Gezeiten sinkt das Sediment zu Boden und lagert sich dort ab.
Sedimente sind verschiedene mineralische oder organische Lockermaterialien, wie Sand. Die Lockermaterialien werden durch die Schwerkraft und den Transport der Wasserströmung auf dem Land oder am Gewässerboden abgelagert.
Bei dem Sediment an der Wattenküste handelt es sich zum Großteil um Sand, Schluff und Ton. Je nach Sedimentanteil wird in Sandwatt, Mischwatt und Schlickwatt unterschieden.
Weitere interessante Fakten zu Böden und Gesteinen findest Du in den entsprechenden Erklärungen!
Das Sandwatt besitzt weniger als zehn Prozent Schluff- und Tonanteile. Mit einer Korngröße von 0,1 Millimeter gilt das Sandwatt als gröber. Sowohl der Wassergehalt als auch der Gehalt von organischem Lockermaterial ist eher gering – das ermöglicht das Laufen auf dem Sandwatt, ohne Einsinken.
Typisch für das Sandwatt ist die charakteristische Rippenstruktur, wie Du in der Abbildung 2 gut erkennen kannst.
Abbildung 2: Sandwatt mit Rippenstruktur
Im Gegensatz zum Sandwatt hat das Mischwatt eine Korngröße von 0,07 Millimeter und einen Schluff- und Tonanteil zwischen zehn und 50 Prozent. Zu finden ist das Mischwatt in geschützten Lagen in Festlandnähe, auf Wasserscheiden, zum Teil auch im Brandungsschutz großer Inseln. Auch das Mischwatt ist begehbar und bietet zugleich Lebensraum für den bekannten Wattwurm.
Der Wattwurm ernährt sich von organischen Überresten, die sich im Boden des Watts befinden. Dabei handelt es sich um Überbleibsel von Pflanzen und Tieren. Die Wattwürmer scheiden den reinen Sand bei der Nahrungsaufnahme wieder aus, wodurch die markanten Kothäufchen auf dem Watt entstehen.
Das Schlickwatt ist dunkel und kaum begehbar. Es weist einen hohen Anteil an organischer Substanz auf und hat einen Wasseranteil von 50 bis 70 Prozent. Die Größe der Körner ist im Schlick mit 0,06 Millimeter am feinsten.
Markant für das Schlickwatt ist der Geruch nach faulen Eiern und nach Schwefel. Grund des Geruchs liegt im sauerstoffarmen Sediment. Organische Substanzen werden durch Bakterien zersetzt und erzeugen als Endprodukt den stinkenden, schwarzen Schwefelwasserstoff. Die Schwefelwasserstoffproduktion liegt im Sand- und Mischwatt deutlich tiefer, weshalb es dort auch nicht so unangenehm riecht wie im Schlickwatt.
Die Felsenwatten unterscheiden sich in zweierlei Hinsicht von den Sedimentwatten.
An Steilküsten bzw. Felsplattformen treffen die Wellen den unteren Teil des Kliffs – das heißt, die Wellen branden. Durch die Brandung kommt es zur Erosion und das Gestein wird abgetragen.
Bei Ebbe zieht sich das Wasser zurück und hinterlässt das Felswatt, wie Du in der Abbildung 3 erkennen kannst.
Abbildung 3: Felswatt Helgoland
Ein berühmtes Beispiel ist das Helgoländer Felswatt. Es befindet sich in der Nordsee und ist in Deutschland einzigartig. Der sogenannte Tidenhub oder verändernde Wasserspiegel zischen den Gezeiten beträgt 2,30 Meter. Das Felswatt bietet zudem einen außergewöhnlichen Lebensraum für Algen, wirbellose Tiere und Fische.
Wattenküsten sind überwiegend in der gemäßigten Klimazone der Erde zu finden. Aber auch in den tropischen Breiten gibt es Wattenmeere. Weitere Wattenküsten sind das Saemangeum in Korea und das Wattenmeer rund um den französischen Mont St. Michel am Atlantik. Auch in den USA, Kanada, Japan, Irland und England sind Wattenküsten zu finden. Bei uns in Deutschland findest Du eine Wattenküste an der Nordsee.
Das Wattenmeer der Nordsee 11.500 km² große, rund 500 km lange und bis zu 40 km breite Region. Die Wattenküste der Nordsee dehnt sich von Skallingen in Dänemark, über die gesamte deutsche Nordseeküste bis nach Den Helder in den Niederlanden aus. Die Wattenküste der Nordsee gehört auch zu den Großlandschaften Deutschlands. Geografisch befindet sich das Wattenmeer in der gemäßigten Klimazone. Das Watt der Nordsee ist das weltweit größte Wattenmeer und umfasst zugleich rund 50 Inseln.
Mehr über die Großlandschaften Deutschlands erfährst Du in einer separaten Erklärung.
Das Wattenmeer Saemangeum liegt an der Westküste Südkoreas und ist ein Teil des Gelben Meeres. Es ist mit einer Fläche von 400 Quadratkilometern eines der weltweit größten Wattenmeere.
Im April 2006 wurde ein Damm angelegt, der die ehemalige Wattenküste trocken legte. Die neu erzeugte Fläche soll für industrielle und landwirtschaftliche Zwecke genutzt werden.
Bereits 1990 gab es erste Pläne zum Bau des Damms. Allerdings stellten sich Umweltverbände und Teile der Bevölkerung gegen das Vorhaben – jedoch ohne Erfolg.
Die Industrie und Landwirtschaft benötigt neue Flächen. In der Erklärung zum Thema Landgewinnung erfährst Du mehr darüber!
Eine Wattenküste oder nur Watt sind Küstenbereiche der Meere, die aufgrund der Gezeiten bei Niedrigwasserzeit (Ebbe) trocken fallen und bei Hochwasserzeit (Flut) überflutet werden.
Wattenküsten entstehen durch die Gezeiten, genauer gesagt durch Ebbe und Flut. Geht das Wasser bei Ebbe zurück, setzt sich das Sediment am Boden ab - was bleibt, ist das Watt.
Es gibt Sedimentwatt und Felswatt. Sedimentwatt unterscheidet sich je Mineralienanteil weiter in Sandwatt, Mischwatt und Schlickwatt.
Sandwatt ist eine Art des Sedimentwatts. Es besitzt weniger als zehn Prozent Schluff- und Tonanteile. Mit einer Korngröße von 0,1 Millimeter gilt das Sandwatt als gröber. Sowohl der Wassergehalt als auch der Gehalt von organischem Lockermaterial ist eher gering – das ermöglicht das Laufen auf dem Sandwatt, ohne Einsinken.
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