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Gebirgsbildung

Standest Du schon einmal am Fuße eines großen Berges, oder hast Du sogar von oben hinuntergeschaut und die gigantische Größe dieser Gesteinsmassen bewundert? 

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Gebirgsbildung

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Standest Du schon einmal am Fuße eines großen Berges, oder hast Du sogar von oben hinuntergeschaut und die gigantische Größe dieser Gesteinsmassen bewundert?

Dann hast Du dich vielleicht auch gefragt, wie so riesige Gebirge überhaupt entstehen können, wie das ganze zeitlich einzuordnen ist und was die Voraussetzungen dafür sind.

Gebirgsentstehung (Orogenese)

Die Gebirgsentstehung oder die Gebirgsbildung wird in der Fachsprache Orogenese genannt. Das Wort Orogenese stammt aus dem Griechischen und setzt sich aus den übersetzen Wörtern "Berg" und "Entstehung" zusammen.

Ein Gebirge ist eine ausgedehnte, größere Erhebung auf der Erdoberfläche. Diese Erhebung setzt sich deutlich von niedrigeren Bereichen ab.

Gebirgsbildung – einfach erklärt

Damit Gebirge und Berge entstehen können, müssen enorme Kräfte vorhanden sein. Diese enormen Kräfte werden wiederum durch die Plattentektonik, also die Bewegung der Erdkruste hervorgerufen.

Die Plattentektonik besagt, dass die Erde aus unterschiedlichen Erdplatten besteht, die sich bewegen. Diese Erdplatten werden auch Kontinentalplatten genannt und sie können sich aufeinander zu, voneinander weg und aneinander vorbeibewegen.

Unterscheiden kann man bei den Erdplatten zwischen ozeanischen und kontinentalen Krusten. Die ozeanischen Krusten sind dabei von Wasser bedeckt.

Der Ursprung der Gebirgsbildung kann auch in vulkanischen Vorgängen liegen. Vulkanische Vorgänge lassen sich unter dem Begriff Vulkanismus zusammenfassen.

Der Vulkanismus umfasst alle Vorgänge, die mit dem Austreten von Magma aus dem Erdinneren an die Erdoberfläche zusammenhängen.

Mehr zum Thema Vulkanismus und Plattentektonik findest du in unseren gleichnamigen Erklärungen.

Auch die Wirkung von Wind, Sonne, Wasser und Eis hat einen Einfluss auf die Form der Berge und Gebirge.

Das fließende Wasser von Flüssen sorgt beispielsweise dafür, dass sich Täler bilden, da sich die Flüsse durch die Kraft des Wassers in Gebirge einschneiden und auch ganze Gebiete abschleifen können.

Die äußeren Einflüsse, wie Wind, Sonne, Wasser und Eis, sorgen dafür, dass hohe Erhebungen auf der Erde, wie Gebirge, abgetragen und geformt werden. Den Abtrag des Oberflächenmaterials nennt man Erosion.

Die Erosion kann sogar dafür verantwortlich sein, dass ganze Berge und Gebirge innerhalb von Millionen Jahren wieder flacher werden.

Anders ist es bei Bergen mit vulkanischem Ursprung. Diese können bei einem Ausbruch des Vulkans wieder an Höhe zunehmen, insofern große Mengen an Lava und Asche an die Oberfläche gelangen. Wenn Lava an die Oberfläche gelangt und abkühlt, wird sie zu Gestein, wodurch die Berge letztendlich entstehen und wachsen können.

Es gibt jedoch nicht nur Gebirge, die sich an der Erdoberfläche befinden, sondern auch viele unterseeische Gebirge. Die Spitzen dieser Gebirge ragen dann teilweise deutlich sichtbar aus dem Meer hinaus, wodurch sie Inseln bilden. Auch bei den unterseeischen Gebirgen handelt es sich um Gebirge vulkanischen Ursprungs.

Die Frage, wie sich die Gebirge auch Unterwasser bilden können, wird im weiteren Verlauf der Erklärung geklärt.

Ein Beispiel für einen besonders großen Berg vulkanischen Ursprungs im Meer ist der Mauna Loa. Der Mauna Loa erhebt sich mit 4169 Metern über den Meeresspiegel und bildet die Insel Hawaii.

Unter Wasser ist der Sockel noch einmal 5000 Meter hoch, was bedeutet, dass er vom Meeresboden aus gemessen sogar wesentlich höher ist als der Mount Everest mit 8849 Metern.5

Die größten Gebirgszüge der Welt verteilen sich folgendermaßen:

  • In Europa sind es die Alpen
  • In Amerika sind es die Anden und die Rocky Mountains
  • In Asien ist es der Himalaja

Gebirgsbildung – Typen

Grundlegend lässt sich sagen, dass Gebirge durch die Bewegung der Erdplatten entstehen, jedoch kann man hierbei noch genauer unterteilen.

Die Arten der Gebirgsbildung lassen sich in drei Arten der Plattenbewegung unterteilen:

  • Divergierende Plattenbewegung
  • Konvergierende Plattenbewegung
  • Transformierende Plattenbewegung

Divergierende Plattenbewegung

Bei der divergierenden Plattenbewegung entfernen sich die Platten voneinander.

Sobald sich zwei ozeanische Platten voneinander entfernen, entsteht der Mittelozeanische Rücken.

Genauer gesagt bildet sich bei der divergierenden Plattenbewegung ein Riss an der Stelle, an der sich die Platten voneinander wegbewegen, wodurch Magma austritt. Durch das Austreten und Abkühlen des Magmas bilden sich neue Gebirgszüge, die dann zum Mittelozeanischen Rücken gezählt werden.

Wenn sich zwei kontinentale Platten voneinander wegbewegen, entsteht durch das Aufreißen der Erdkruste ein Grabenbruch.

Konvergierende Plattenbewegung

Bei der konvergierenden Plattenbewegung bewegen sich die Platten aufeinander zu und kollidieren.

Diese Art der Plattenbewegung lässt sich in die folgenden Kombinationen der Kollisionen (Zusammenstoß) unterteilen:

  • Ozean - Kontinent Kollision
  • Ozean - Ozean Kollision
  • Kontinent - Kontinent Kollision

Ozean – Kontinent Kollision

Im Zuge der Ozean-Kontinent Kollision findet der Prozess der Subduktion statt.

Die Subduktion ist der Prozess, bei dem sich eine Erdplatte unter die andere schiebt.

Im Fall der Ozean-Kontinent Kollision schiebt sich die ozeanische Kruste unter die kontinentale, da sie eine geringere Mächtigkeit aufweist.

Die Mächtigkeit beschreibt in der Geologie die Dicke eines Gesteinspakets.

In der Subduktionszone steigt dann Magma auf und es entstehen aktive Vulkane auf dem Kontinent.

Ozean – Ozean Kollision

Bei der Ozean-Ozean Kollision tritt ebenfalls die Subduktion auf, jedoch sind die Krusten hierbei gleich mächtig, das heißt, die Geschwindigkeit entscheidet, welche Kruste sich unter die andere schiebt.

Allgemein schiebt sich die schnellere Kruste meist unter die langsamere.

Durch diese Art der Kollision entstehen Vulkanbögen im Ozean. Vulkanbögen sind bogenförmige Inselketten, also mehrere kleine Inseln, vulkanischen Ursprungs.

Die Japanischen Inseln sind ein Beispiel für solche Vulkanbögen im Ozean.

Kontinent – Kontinent Kollision

Bei der Kontinent-Kontinent Kollision tritt keine Subduktion auf, da beide Krusten sehr mächtig sind.

Die Platten schieben sich gegenseitig auf und das Gestein wird herausgehoben, wodurch Gebirge entstehen.

Ein Beispiel für die Bildung von Gebirgen durch die Kontinent-Kontinent Kollision ist der Himalaya, der durch die Kollision der indischen und ozeanischen Platte entstanden ist.

Transformierende Plattenbewegung

Bei der dritten Art der Plattenbewegung, der transformierenden Plattenbewegung, bewegen sich die Platten horizontal aneinander vorbei. Durch die Reibung und die entstandene Spannung werden in erster Linie Erdbeben ausgelöst.

Diese Art der Plattenbewegung wird auch Transformationsstörung genannt.

Phasen der Gebirgsbildung

Jetzt, nachdem Du die verschiedenen Arten der Gebirgsbildung kennengelernt hast, werden nun die zeitlichen Phasen der Gebirgsbildung etwas genauer betrachtet.

Laut dem Geologen Hans Stille geht der geologische Werdegang Europas auf vier wesentliche Gebirgsbildungsphasen zurück:

  • fennosarmatische Phase
  • kaledonische Phase
  • variszische Phase
  • alpirische Phase

Auf die kaledonische und die variszische Phase wird nun etwas genauer eingegangen.

Kaledonische Gebirgsbildung

Die kaledonische Orogenese fand während des Paläozoikums statt.

Das Paläozoikum wird auch Erdaltertum genannt und umfasst einen Zeitraum von circa 541 Millionen Jahren bis circa 252 Millionen Jahren vor heute.

Während der kaledonischen Phase entstand unter anderem das heutige Rumpfgebirge der Britischen Inseln und teilweise auch die skandinavischen Grundgebirge.

Die Gebirge bildeten sich, da die damaligen Kontinente Laurentia, Baltica und Avalonia in Richtung Äquator drifteten und in mehreren Phasen miteinander kollidierten.

Variszische Gebirgsbildung

Die variszische Gebirgsbildung ist eine Phase der Orogenese, die sich in der jüngeren Hälfte des Paläozoikums ereignete.

Ausgelöst wurde die variszische Phase durch die Kollision der Platten Gondwana und Laurussia. Aufgrund der Kollision stellt die variszische Orogenese einen der wichtigsten Schritte bei der Bildung des Superkontinents Pangäa dar. Die Bildung des Superkontinents dauerte noch bis zum Ende des Paläozoikums an.

Entstehung der Alpen

Um sich die Entstehung eines Gebirges besser vorstellen zu können, wird nun die Entstehung der Alpen etwas genauer erklärt.

Die Entstehung der Alpen lässt sich in 5 Stadien unterteilen, die vom ursprünglichen Start der Entstehung bis zum heutigen Zeitpunkt reichen:

  1. Das Rift-Stadium (Grabenbruchstadium)
  2. Das Drift-Stadium
  3. Das Subduktionsstadium
  4. Das Kollisionsstadium
  5. Der heutige Stand

Rift-Stadium

Das erste Stadium, das Rift- oder Grabenbruchstadium, fand vor circa 235 - 200 Millionen Jahren zu Zeiten des Urkontinents Pangäa statt.

Pangäa ist der Name des Urkontinents, der vor circa 235 Millionen Jahren existierte. Grund dafür, dass der Kontinent Urkontinent genannt wird, ist, dass alle Landmassen der Erde verbunden und nur von einem einzigen Meer umgeben waren.

Das Rift-Stadium ist zudem vom Aufbrechen der Erdkruste an zwei Stellen geprägt. Zum einen in der Gegend der Südtiroler Dolomiten und zum anderen am Südrand der europäischen Tafel.

Drift-Stadium

Im Drift-Stadium vor circa 150 - 130 Millionen Jahren verstärkte sich die Dehnung der Erdkruste. Durch das Aufbrechen der Erdkruste kristallisierten sich einzelne Erdplatten heraus, die sich jeweils auf dem Erdmantel bewegen. Die beiden ersten Platten, die auseinanderdrifteten waren die Eurasische und die Adriatische Platte.

Zwischen diesen beiden Platten bildete sich der 100 Kilometer breite Penninische Ozean.

Subduktionsstadium

Wie Du nun schon lernen konntest, handelt es sich bei der Subduktion um einen Prozess, bei dem die ozeanische Kruste unter der kontinentalen verschwindet, da sie eine geringere Dichte aufweist. Die Kruste des Penninischen Ozeans verschwindet im Zuge der Subduktion vor circa 100 - 260 Millionen Jahren unter der Adriatischen Platte.

Abgelagerte Sedimente werden dabei von der Adriatischen Platte abgeschürft und zu einem dicken Keil aufgetürmt, wodurch die Vorstufe des Gebirges entsteht.

Sedimente sind mineralische und/oder organische Materialien, die sich nach einem Transport auf dem Grund eines Gewässers oder auf trockenem Land ablagern.

Kollisionsstadium

Im Zuge des Kollisionsstadiums vor circa 40 - 20 Millionen Jahren treffen die Eurasische und die Adriatische Platte erneut aufeinander, da die ozeanische Kruste bereits vollständig unter der Adriatischen Platte verschwunden ist. Die Eurasische Platte beginnt sich unter die Adriatische Platte zu schieben, wodurch starke Hebungen der Landmasse ein erstes frühes Hochgebirge entstehen lassen.

Heutiger Stand

Heute ist die Kollision der Kontinente im Wesentlichen abgeschlossen. Die Gesteine sind seit dem Kollisionsstadium noch viele Kilometer herausgehoben worden und bilden damit die Alpen, wie wir sie heute kennen.

Gebirgsentstehung – Das Wichtigste

  • Die Gebirgsentstehung wird in der Fachsprache Orogenese genannt.
  • Ein Gebirge ist eine ausgedehnte, größere Erhebung auf der Erdoberfläche.
  • Damit Gebirge und Berge entstehen können, müssen enorme Kräfte vorhanden sein.
  • Der Ursprung der Gebirgsentstehung liegt in erster Linie in der Plattentektonik.
  • Die Wirkung von Wind, Sonne, Wasser und Eis hat einen Einfluss auf die Form der Berge und Gebirge.
  • Die Arten der Gebirgsbildung lassen sich in drei Arten der Plattenbewegung unterteilen: divergierende, konvergierende und transformierende Plattenbewegung.

Nachweise

  1. geothermie.de: Gebirgsbildung. (01.08.2022)
  2. Medienwerkstatt-online.de: Die Entstehung von Bergen und Gebirgen. (20.08.2022)
  3. wissen.de: Gebirgsbildung: Zu Lande und zu Wasser. (20.08.2022)
  4. klexikon.zum.de: Gebirge (20.08.2022)
  5. bergwelten.com: Anders als erwartet: Die höchsten Berge der Welt. (30.08.2022)

Häufig gestellte Fragen zum Thema Gebirgsbildung

Die enormen Kräfte, die für die Gebirgsentstehung vorhanden sein müssen, werden wiederum durch die Plattentektonik, also die Bewegung der Erdkruste hervorgerufen. 

Die Gebirgsentstehung oder die Gebirgsbildung wird in der Fachsprache Orogenese genannt.

Laut dem Geologen Hans Stille geht der geologische Werdegang Europas auf vier wesentliche Gebrigsbildungsphasen zurück:

  • fennosarmatische Phase
  • kaledonische Phase
  • variszische Phase
  • alpirische Phase

Damit Gebirge und Berge entstehen können, müssen enorme Kräfte vorhanden sein.

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