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Professor Albrecht Penck ist bekannt für seine Forschungen zu den Eiszeiten in verschiedenen Regionen Europas. 1951 wurde ein Forschungsschiff nach ihm benannt, das im Dienste der deutschen Meeresforschung zu Messungen in der Ostsee unterwegs war.
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Jetzt kostenlos anmeldenProfessor Albrecht Penck ist bekannt für seine Forschungen zu den Eiszeiten in verschiedenen Regionen Europas. 1951 wurde ein Forschungsschiff nach ihm benannt, das im Dienste der deutschen Meeresforschung zu Messungen in der Ostsee unterwegs war.
Der deutsche Geograph Professor Albrecht Penck wurde am 25. September 1858 in Reuditz, einer Ortschaft in Sachsen, geboren. Ab 1875 studierte er Geologie, Mineralogie, Chemie und Botanik in Leipzig. Darauf folgte im Jahr 1878 die Promotion mit einer vulkanologisch-petrographischen Arbeit an der Universität Leipzig.
Abb. 1 - Albrecht Penck
Vulkanologisch-petrographisch beschreibt eine Ausrichtung in der Geographie, die Vulkane erforscht, verbunden mit der beschreibenden Wissenschaft des Gesteins. Eine vulkanologisch-petrographische Arbeit beschäftigt sich also beispielsweise mit Gesteinsarten, die bei Vulkanen auftreten.
Im Folgejahr 1879 erschien seine erste große Veröffentlichung, in der er die vorherrschende Drifttheorie widerlegte, die annahm, dass schwimmende Eisberge Verfrachter von Geschiebelehm sind.
Geschiebelehm ist ein Teil des Grundmoränenmaterials, der vorwiegend aus Sand, Schluff und Ton besteht und durch Verwitterungen aus dem Geschiebemergel hervorgeht. Geschiebemergel ist das Sediment, das sich direkt an der Basis des Gletschers absetzt. Grundmoränen sind Aufschüttungslandschaften, die unter Gletschern entstehen. Sie bezeichnen also, wie Gletscher die Landschaft geformt haben.
Dies gelang ihm durch einen Nachweis einer dreigliedrigen nordischen Inlandvereisung, was ein anderes Wort für Gletscher darstellt.
Wenn Du mehr über Gletscher und Moränen erfahren willst, dann lies Dir die Erklärungen dazu durch!
1880 bildete Penck sich in München bei Karl Zittel in der Paläontologie weiter. 1882 habilitierte er in München mit einer Arbeit zur Vergletscherung der Alpen. Dabei erbrachte er einen Nachweis für drei getrennte Eiszeiten in den Alpen, welcher seine vorherigen Untersuchungen zur Inlandsvereisung im Norden bestätigte.
Paläontologie bezeichnet die Wissenschaft von Lebewesen aus der Vergangenheit der Geologie.
Sein Werk enthält die bis heute verwendete Unterscheidung von Jung- und Altmoränen und deren Datierung durch die Löss Sedimentation.
Jung- und Altmoränen unterscheiden Formen von Landschaften, die durch Gletscher entstanden sind, nach ihrer Entstehungszeit. Die in der letzten Eiszeit entstandenen Formen nennt man Jungmoränen und die in vorherigen Eiszeiten entstandenen Formen werden Altmoränen genannt.
Im Jahr 1885 übernimmt Penck den Lehrstuhl für Physische Geographie an der Universität Wien. Dort setzte er sich im Jahr 1891 für die Schaffung einer Weltkarte mit dem Maßstab 1 : 1 Million ein.
1906 wechselte er dann an den geographischen Lehrstuhl an der Universität Berlin und wurde zum Direktor des Museums für Meereskunde ernannt. Dieses leitete er neben dem geographischen Institut bis zum Ruhestand im Jahr 1926.
In den Jahren 1901 bis 1909 publizierte Penck mit seinem Schüler E. Brückner weitere Arbeiten zum Thema Eiszeitforschung im Alpenraum.
Schließlich war er 1926 Mitbegründer der „Deutschen Stiftung für Volks- und Kulturbodenforschung“.
Professor Albrecht Penck starb am 07. März 1945 in Prag.
Die Deutsche Stiftung für Volks- und Kulturbodenforschung wurde im Oktober 1926 in Leipzig gegründet. Die Stiftung stand in enger Verbindung mit dem Auswärtigen Amt und dem Reichsministerium des Inneren. Sie sollte eine wissenschaftliche Untermauerung der Politik liefern und legte dabei ein besonderes Augenmerk auf die Überprüfung des Versailler Vertrags. So erarbeiteten die Wissenschaftler unter anderem die Schäden der „Grenzzerreißung“ im Osten, mit dem die Unhaltbarkeit der neuen Grenze belegt werden sollte. Außerdem arbeiteten sie an einem „Handwörterbuch des Grenz- und Auslandsdeutschtums“. Die Arbeit der Stiftung wurde von Differenzen zwischen Penck und seinem Wissenschaftlerkollegen Wilhelm Volz beeinflusst, wodurch etwa die Drucklegung des „Handwörterbuchs“ erst nach Auflösung der Stiftung im Jahr 1931 erfolgte.
Die größte wissenschaftliche Leistung erbrachte Professor Albrecht Penck in der Forschung zur Glazialmorphologie.
Die Glazialmorphologie ist eine Wissenschaft, die sich mit den Prozessen, Sedimenten und Formen von Landschaften in Bezug auf Eis und Eiszeiten beschäftigt.
Ihm gelang es, vier Vergletscherungen in den Alpen nachzuweisen. In den Alpen hat sich das Eis der Gletscher bisher viermal ausgebreitet. Die Vergletscherungen erhielten ihre Namen von den Flüssen im Alpenvorland: Würm, Riss, Mindel und Günz. Dieses Phänomen nannte Penck „Glaziale Serie“. Darüber berichtet er in dem Buch „Alpen im Eiszeitalter“, das er mit seinem Doktoranden Brückner in den Jahren 1901 bis 1909 verfasst hat.
Die Glaziale Serie beschreibt einen Prozess mit drei Phasen, in denen Landschaften durch Eisverschiebungen entstehen. Diese Verschiebungen werden durch in Moräne eingedeckte Schluchten, Schotterflure im Vorland sowie ihren Geröllinhalt nachgewiesen. Zwischen den Moränen verschiedener Eiszeiten wurden Reste von Pflanzen und Tieren gefunden, die auf ein wärmeres Klima hindeuten. Nachweise für Interglazialzeiten, die Zeiträume zwischen den Eiszeiten.
Wenn Du mehr über die Glaziale Serie wissen möchtest, dann sieh Dir den Artikel zu dem Thema an!
Des Weiteren entdeckte er Beweise für das Ausmaß der Gletschererosionen innerhalb der Alpentäler und in Zungenbecken des Gebirgsfußes.
Als Gletschererosion oder glaziale Erosion bezeichnet man die abtragende Wirkung von Gletschern. Gletscher tragen Gestein ab und verformen dadurch Landschaften.
Die Entstehung der Alpenrandseen erklärte er durch die glaziale Erosion. Außerdem prägte er die Geologie mit seiner Unterscheidung von Jung- und Altmoränen und der Datierung dieser durch die Löss Sedimentation.
Die „Professor Albrecht Penck“ war von 1951 bis 2010 ein Forschungsschiff im Einsatz der deutschen Meeresforschung. Es ist das Schiff, mit der längsten Einsatzzeit in der deutschen Meeresforschung. In dieser Zeit wurden durch Messungen mit dem Schiff, wichtige Grundlagen zur Beurteilung der langfristigen Veränderungen der Ostsee geschaffen.
Es ist ein kleines Forschungsschiff mit verhältnismäßig viel Laborplatz. Die wissenschaftliche Ausstattung des Schiffs umfasst:
Das Forschungsschiff hat etwa 950 Forschungsfahrten hinter sich, bei denen es circa 1.186.000 Kilometer auf dem Meer gemacht hat. Es ist 38,58 Meter lang und 7,28 Meter breit, hatte eine Maximalgeschwindigkeit von neun Knoten und bot Platz für zehn Besatzungsmitglieder und neun bis elf Wissenschaftler.
2018 wurde das Schiff an die Seenotrettungsorganisation Sea-Eye verkauft und in „Alan Kurdi“ umbenannt, nach einem syrischen Flüchtlingskind, das tot an der türkischen Mittelmeerküste gefunden wurde. 2021 wurde das Schiff an die italienische Seenotrettungsorganisation ResQ verkauft und ist weiter in der Seenotrettung im Einsatz.
Die Professor Albrecht Penck navigiert mit zwei Radaren, einem Kreiselkompass, zwei Echoloten, einem Dopplerlog, zwei DGPS, einem Trackplotter und einer elektronischen Seekarte.
Ein Kreiselkompass ist ein Kompass, der aufgehängt wird und sich nach dem Median richtet. So zeigt er die astronomische Nord-Süd-Richtung unabhängig vom Erdmagnetfeld an, allerdings benötigt er für die Ausrichtung zwei bis vier Stunden.
Das Echolot misst mithilfe von elektroakustischen Messungen die Wassertiefe.
Mit dem Dopplerlog wird die Geschwindigkeit von langsamen Schiffen gemessen.
Die Abkürzung DGPS steht für "Differentielles Globales Positionierungssystem" ist ein Korrektursystem, durch das die GPS Positionsbestimmung deutlich an Genauigkeit zunimmt.
Als Trackplotter wird eine Art von GPS bezeichnet.
Albrecht Penck ist ein deutscher Geologe, dessen größter wissenschaftlicher Erfolg die Forschung zur Glazialmorphologie in den Alpen ist.
Albrecht Penck lehrte von 1885 bis 1906 an der Universität Wien, dann wechselte er an die Universität Berlin, wo er bis zu seinem Ruhestand im Jahr 1926 lehrte.
Penck hat sich in München bei Karl Zittel in der Paläontologie weitergebildet und habilitierte dort dann im Jahr 1882 mit einer Arbeit zur Vergletscherung der Alpen.
Karteikarten in Albrecht Penck15
Lerne jetztWann wurde Albrecht Penck geboren?
Am 25.09.1858
Wo wurde Albrecht Penck geboren?
In Reuditz
Wann ist Albrecht Penck gestorben?
Am 07.03.1945
Wo ist Albrecht Penck gestorben?
In Prag
Wann begann Albrecht Penck sein Studium an der Universität Leipzig?
1875
Was studierte Albrecht Penck an der Universität Leipzig?
Geologie, Mineralogie, Chemie und Botanik
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