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Die Bezeichnung Binnensee ist im allgemeinen Sprachgebrauch eher selten. Möglicherweise hast Du jedoch schon einmal einen Binnensee gesehen oder darin gebadet, ohne davon zu wissen, dass es sich dabei um einen Binnensee handelt. Es gibt weltweit circa 1,5 Millionen Binnenseen.
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Jetzt kostenlos anmeldenDie Bezeichnung Binnensee ist im allgemeinen Sprachgebrauch eher selten. Möglicherweise hast Du jedoch schon einmal einen Binnensee gesehen oder darin gebadet, ohne davon zu wissen, dass es sich dabei um einen Binnensee handelt. Es gibt weltweit circa 1,5 Millionen Binnenseen.
Binnenseen gehören zu der Kategorie der Binnengewässer.
Binnengewässer sind dadurch definiert, dass sie in einer Landmasse eingeschlossen sind und keine Verbindung zum Meer herstellen.
Binnengewässer kann man also in verschiedene Unterkategorien einteilen:
Ein See ist also nicht gleich nur ein See. Eine Art ist der Binnensee.
Ein Binnensee ist ein See des Festlandes ohne direkte Verbindung zum Meer.
Ein solcher Binnensee ist eine mit Wasser gefüllte Vertiefung im Boden. Das Wasser in der Senke sammelt sich normalerweise durch Regen, Quellen oder Gletscher an. Weil kein direkter Kontakt mit den Weltmeeren besteht, steht das Wasser still. Es gibt jedoch Fälle, in denen höher gelegene Binnenseen über einen Bach oder Fluss mit dem Ozean verbunden sind und daher eine geringe Strömung aufweisen können.
Ein Beispiel für diesen Vorgang ist der Viktoriasee in Ostafrika.
Wichtig hierbei ist jedoch, dass das Wasser des Sees in Richtung Meer fließt und nicht umgekehrt.
Wenn Du einen Blick auf die Karte legst, kannst Du feststellen, dass die meisten Seen keinen direkten Anschluss an eines der Weltmeere bilden. Folglich ist der Großteil der auf der Welt vorhandenen Seen Binnenseen. Weil Binnenseen nicht mit dem Meer verbunden sind, sind ein Großteil dieser Seen Süßwasserseen. Dadurch stellen sie eine große Quelle der Wasserreserve dar.
Bei vielen Seen in Deutschland, die uns bekannt sind, handelt es sich um Binnenseen. Um als Binnensee zu gelten, muss dieser mindestens der Größe eines Hektars entsprechen. Aufgrund des damit verbundenen große Wasservolumen von Binnenseen können die Seen sehr unterschiedliche Temperaturverhältnisse entwickeln und als große Trinkwasserreserven der Menschen dienen.
Hektar ist eine Maßeinheit für große Flächen. Ein Hektar entspricht 10.000 m2. Häufig wird ein Hektar auch mit der Größe eines Fußballfeldes verglichen.
Es gibt allerdings auch Binnenseen, die aus Salzwasser bestehen.
Ein Salzwassersee ist ein Binnengewässer, das mit Salzwasser gefüllt ist und nicht in ein Meer abfließt.
Salzseen findest Du oft in einer Wüste oder in Trockengebieten. Die Verdunstung des Wassers ist aufgrund der hohen Temperaturen höher als der Zufluss von neuem Wasser. Somit erhöht sich der Mineralgehalt des Sees ständig.
Ein Beispiel für einen Salzwassersee ist das Tote Meer. Das Tote Meer liegt zwischen Israel, Jordanien und Westjordanland. Mit einem Salzgehalt von 33 Prozent gehört der See zu einer der salzhaltigsten Gewässer weltweit – ist jedoch kategorisiert als Binnensee.
Im Vergleich zum Toten Meer hat das Mittelmeer 3,8 Prozent Salzgehalt.
Es gibt also Binnenseen, die aus Süßwasser bestehen, aber auch Binnenseen, die aus Salzwasser bestehen. Eine wichtige Abgrenzung dabei sind die Küstenseen. Oft werden beide Begriffe auch als Gegenteil voneinander beschrieben. Denn obwohl es sich bei einem Großteil der Seen um Binnenseen handelt, gibt es doch eine kleine Anzahl von Seen, die mit einem Meer verbunden sind. Solche Seen werden als Küstenseen bezeichnet und beinhalten meistens eine Mischung aus Süß- und Salzwasser – das sogenannte Brackwasser. Die Küstenseen befinden sich oft entlang der Küsten der Weltmeere. Daher auch der Name: Küstenseen.
Aus geologischer Sicht werden die Arten des Binnensees demnach entschieden, ob dieser natürlichen Ursprungs ist oder künstlich angelegt wurde.
Wird ein Binnensee von Menschenhand künstlich angelegt, handelt es sich um einen See inmitten unberührter Natur. Die Senke wird ausgebaggert und anschließend mit Wasser gefüllt. Dies stellt einen enormen Eingriff in die Natur dar und muss von kompetenten Fachleuten geplant und überwacht werden, um keinen Schaden anzurichten.
Viele Stauseen gelten auch als von Menschenhand geschaffen, da der Wasserfluss durch einen künstlichen Damm verhindert wird. Diese dienen dann sowohl der Verhinderung von Hochwasser, als auch der Gewinnung von Wasserenergie oder der Wasserversorgung.
Mehr zur Wasserversorgung erfährst Du in einer separaten Erklärung.
Bei Binnenseen, die natürlich entstanden sind, werden drei verschiedene Arten unterschieden:
Glaziale Seen sind der weltweit häufigste Seetyp. Die Entstehung dieser Binnenseeart geht auf die Eiszeit zurück. Glaziale Seen können durch Erosion entstehen. Damit ist ein Abtragen vom Gletscher durch Wind oder Wasser gemeint. Ebenso können glaziale Seen auch durch eine Ansammlung von Gletschern oder Schmelzwasser hervorgerufen werden.
Schmelzwasser und Gletscher formen die Landschaft und bestimmen somit die Form des Sees. Die glazialen Binnenseen haben eine relativ kurze Lebensdauer und sind auf aktive Gletscher – also Gletscher, deren Eis sich stellenweise bewegt – angewiesen. Denn mit schmelzendem Schnee oder neuen Niederschlägen, wie es bei aktiven Gletschern der Fall ist, werden glaziale Seen aufrechterhalten. Allerdings werden die Becken der glazialen Binnensee auch kontinuierlich verändert, was zu einem Verschwinden des Binnensees führt.
Subglaziale Seen gehören ebenfalls zur Kategorie der glazialen Seen. Die subglazialen Seen bilden sich unter einem Gletscher und liegen somit unter einer hundert oder tausend Meter dicken Eisschicht.
Bergseen oder Alpenseen werden gleichermaßen von Gletschern erschaffen. Sie bilden sich in Becken, die von Gletschern geformt wurden. Gletscherseen – auch Voralpenseen genannt – entstehen, wenn Gletscher auf Berggipfeln zurückgehen und das Schmelzwasser sich in einer Senke ansammelt.
Die Erdkruste besteht aus sieben verschiedenen Platten und ist ständig in Bewegung. Daraus resultierend treten einige Dehnungen und damit verbundene Risse und Sprünge auf. In diesen Senken hat sich im Laufe der Erdgeschichte Wasser angesammelt, wodurch tektonische Seen entstehen.
Ein sehr bekanntes Beispiel hierfür ist der Baikalsee in Russland. Dieser See ist durch seine Entstehungsart der tiefste Binnensee der Erde.
Über die Plattentektonik und ihre Auswirkungen existiert eine separate Erklärung in StudySmarter.
Nach einem Vulkanausbruch, der in vielen Teilen der Welt auftreten kann, bildet sich ein Krater. Dieser füllt sich daraufhin jahrelang mit Regenwasser und bildet somit einen Binnensee. Der vulkanogene Binnensee besteht also aus Regenwasser, das im Krater eines erloschenen Vulkans gesammelt wurde.
Die Wassertemperatur von Binnengewässern ist abhängig von der Lufttemperatur und deren tages- und jahreszeitlichem Verlauf.
Die Wassertemperatur beschreibt die Temperatur innerhalb eines Gewässers.
Lufttemperatur ist ein Maß dafür, wie kalt oder warm die Luft in unmittelbarer Bodennähe ist.
Für mehr Informationen kannst Du Dir die Erklärung zur Lufttemperatur durchlesen.
Die Wassertemperatur unterscheidet sich jedoch auch in verschiedenen Tiefen des Binnensees und deren geographische Lage.
Im Sommer – oder bei hoher Lufttemperatur – ist das Wasser des Binnensees durch die natürliche Wärmeleitung oben wärmer, als am Grund. Nah an der Wasseroberfläche nähert sie sich der Lufttemperatur an, weil das Wasser durch das Sonnenlicht und die Lufttemperatur erwärmt wird.
Die Wasseroberfläche zeigt aber nicht so große Schwankungen, wie die Lufttemperatur, da Wasser eine höhere Wärmespezifität hat. Das heißt, dass das Wasser die Wärme länger speichern kann.
Ist der See so tief, dass das Sonnenlicht nicht bis zum Grund des Wassers gelangt, bildet sich im stehenden Wasser eine sogenannte Sprungschicht.
Aufgrund des Dichteunterschieds zwischen heißem und kaltem Wasser setzt sich das kalte Wasser am Grund des Sees ab, denn die Dichte des kalten Wassers ist höher und wiegt somit mehr. Als Resultat setzt sich das warme Wasser nun auf dem kalten Wasser der Tiefe ab. Da Wasser ein schlechter Wärmeleiter ist, findet kein vertikaler Austausch zwischen den oberen wärmeren Schichten und den unteren kälteren Schichten statt. Der Übergang zwischen warmen und kaltem Wasser erfolgt also sehr plötzlich innerhalb weniger Zentimeter und wird als Sprungschicht bezeichnet.
Durch die Dichte des Wassers ist der Grund des Sees, egal ob Winter oder Sommer, immer 4 °C kalt. Somit können Fische auch im Winter dort leben. Im Winter – oder bei Minusgraden – kühlt sich jedoch die Oberfläche des Sees aufgrund der Lufttemperatur allmählich ab und nähert sich 0 °C. Wasser friert ab 0 °C ein, wodurch sich eine Eisschicht auf dem Binnensee bildet. Die Eisschicht schwimmt dann auf dem Wasser und isoliert es. Das Wasser ist in der Tiefe des Binnensees jetzt wärmer als auf der Oberfläche.
Mit der Lage des Binnensees im Hochgebirge oder Tiefland verändert sich die Wassertemperatur der Binnenseen. Dabei gibt es kleine Unterschiede, ob der Binnensee geographisch im Hochgebirge oder im Tiefland liegt: Die Wassertemperatur nimmt bei Hochgebirgen ab und beim Tiefland zu, denn in Hochgebirgen ist es durchschnittlich etwas kälter. Die geographische Lage beeinflusst also ebenfalls die Temperatur eines Binnengewässers.
Vorkommende Organismen in den Binnenseen sind an bestimmte Temperaturbedingungen angepasst. Daher können bereits kleine Veränderungen zu Schwankungen führen. Beispielsweise können ursprünglich vorhandene Arten durch andere Arten ersetzt werden, weil sie sich besser in warmen Gewässern vermehren können. Es wird davon ausgegangen, dass der Klimawandel direkte Auswirkungen auf Wassertemperaturen und Ökosysteme von Binnenseen haben wird.
Zum Klimawandel, zu Ökosystemen und zum Hochgebirge existieren separate Erklärungen.
Von den weltweit 1,5 Millionen Binnenseen gibt es Seen, die aufgrund verschiedener Eigenschaften besonders nennenswert sind.
Das Kaspische Meer liegt in Teilen von Russland, Kasachstan, Aserbaidschan, Iran und Turkmenistan. Es ist mit Salzwasser gefüllt und ist mit einer Fläche von fast 400.000 m2 – eine Fläche so groß wie Deutschland und Schweiz zusammen – der weltweit größte Binnensee.
Auf Rang zwei befindet sich der Oberer See, welcher sich in den USA und Kanada befindet. Er ist circa 82.000 Quadratkilometer groß und an seiner tiefsten Stelle 405 Meter tief.
Der Baikalsee ist mit einer Tiefe von 1640 Metern der weltweit tiefste Binnensee. Der Binnensee ist nicht nur der tiefste, sondern auch der älteste See der Welt. Der See befindet sich im asiatischen Teil Russlands, in Sibirien. Der Baikalsee ist ein Süßwassersee und birgt eines der größten Trinkwasserreservoirs der Welt. Seit 1996 wird der Baikalsee zum UNESCO-Welterbe gezählt, eine Bezeichnung für Kulturelles mit besonders hohem Wert.
Bei uns in Europa gibt es unzählig viele Binnenseen. Hier halten Binnenseen verschiedene Rekorde.
Der größte Binnensee in Europa ist der Ladogasee in Russland. Er misst 17.000 m2.
Die Müritz ist mit 110 m2 der größte innerhalb Deutschlands liegende Binnensee. Der Binnensee liegt in Mecklenburg-Vorpommern, also im Norden von Deutschland. Wie die meisten Seen in Deutschland, entstand die Müritz während der Eiszeit. Wegen ihrer Größe wird sie auch oft als „kleines Meer“ bezeichnet.
Weitere bekannte Binnenseen in Deutschland sind der Chiemsee, der Bodensee, Großer Plörer See und der Starnberger See.
Der Bodensee ist ebenfalls ein Binnensee. Der See hat eine Fläche von 472 m2 und ist damit viel größer als die Müritz. Der Bodensee gilt jedoch nicht als größter See Deutschlands, weil er sich auch noch über Gebiete in Österreich und der Schweiz erstreckt.
Ein Binnensee ist ein See des Festlandes ohne direkte Verbindung zum Meer.
Der größte Binnensee in Europa ist der Ladogasee in Russland. Er ist 17.000 m2 groß.
Bekannte in Deutschland liegende Binnenseen sind die Müritz, der Chiemsee, der Bodensee, Großer Plörer See und der Starnberger See.
Binnenseen gehören zu der Kategorie der Binnengewässer. Sie sind eine von vielen Unterkategorien der Binnengewässer.
Karteikarten in Binnensee16
Lerne jetztWodurch ist ein Binnensee definiert?
Ein Binnensee ist von Festland umschlossen und hat keine Verbindung zu einem der Weltmeere.
Was ist der Unterschied zwischen Binnensee und Küstensee?
Küstenseen – im Gegensatz zu Binnenseen - liegen nah an Küstenregionen der Weltmeere und weisen eine Verbindung zum Meer auf.
Warum sollte ein künstlich angelegter See von kompetenten Fachleuten geplant werden?
Weil es einen enormen Eingriff in den natürlichen Kreislauf darstellt.
Warum stellt das Tote Meer eher ein ungewöhnliches Beispiel eines Binnensees dar?
Das Tote Meer ist – im Gegensatz zu der Mehrheit der Binnenseen – mit Salzwasser gefüllt. Der Salzgehalt ist dabei so hoch, dass er sogar normale Standards überschreitet.
Wie wird gemischtes Süß- und Salzwasser genannt?
Brackwasser
Welchen Rekord hält der Baikalsee?
Tiefster See der Welt
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