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Hast Du schon einmal davon gehört, dass ein Fuchs als schlau, listig oder durchtrieben beschrieben wird? Oder ein Hase den Namen Meister Lampe hat? Diese typischen Eigenschaften für Tiere stammen aus Fabeln. In einer Fabel sind nämlich Tiere die Protagonisten und haben stereotype menschliche Charakterzüge. Damit sollen sie der Gesellschaft den Spiegel vorhalten. Eine Fabel folgt meist dem klassischen Aufbau und…
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Jetzt kostenlos anmeldenHast Du schon einmal davon gehört, dass ein Fuchs als schlau, listig oder durchtrieben beschrieben wird? Oder ein Hase den Namen Meister Lampe hat? Diese typischen Eigenschaften für Tiere stammen aus Fabeln. In einer Fabel sind nämlich Tiere die Protagonisten und haben stereotype menschliche Charakterzüge. Damit sollen sie der Gesellschaft den Spiegel vorhalten.
Eine Fabel folgt meist dem klassischen Aufbau und gliedert sich in
Typische Merkmale einer Fabel sind die Moral am Ende sowie die Absicht, die Lesenden zu belehren, aber auch zu unterhalten. Weitere typische Themen und Beispiele einer Fabel erfährst Du im Folgenden.
Was genau macht eine Fabel aus? Sieh Dir für eine erste Erklärung die folgende Definition an:
Fabeln sind kurze Geschichten oder Erzählungen, die eine lehrende Absicht verfolgen. Sie werden in Versform oder Prosa erzählt. Der Begriff "Fabel" stammt von dem lateinischen Begriff fabula ab und bedeutet so viel wie "Rede" oder "Erzählung".
Eine Fabel enthält immer eine Moral, die den/die Leser*in zum Nachdenken anregen soll. Dafür wird ein Einzelfall illustriert, aus dem eine allgemeine Lehre gezogen werden kann. Das Ziel der Fabel ist es, das Verhalten der Menschen zu kritisieren. So weisen die Geschichten oft einen Verweischarakter auf.
Wenn ein Text einen Verweischarakter hat, bedeutet das, dass er einen Hinweis darstellen soll. Im Fall der Fabel besteht dieser Hinweis in der Darstellung des menschlichen Verhaltens und der Kritik daran.
Was sind Merkmale einer Fabel? Das bekannteste Merkmal von Fabeln ist, dass die Hauptfiguren fast immer Tiere sind. Die Tiere haben in Fabeln menschliche Eigenschaften. Daher bezeichnet man Fabeln auch als Tierdichtung.
Weitere Merkmale von Fabeln sind:
Fabel Merkmale | |
Moral & Lehren | Fabeln haben immer eine moralische Botschaft oder eine Lehre, die am Ende der Geschichte präsentiert wird. |
kurze Erzählform | Fabeln sind in der Regel sehr kurz und prägnant erzählt, oft mit nur wenigen Sätzen oder Versen. |
einfache Sprache | Die Sprache in Fabeln ist einfach und verständlich, damit sie von einem breiten Publikum verstanden werden können. |
unterhaltsam | Fabeln sind oft humorvoll oder unterhaltsam geschrieben, um das Publikum zu unterhalten und zu fesseln. |
allgemeingültig | Fabeln sind zeitlos und haben eine universelle Bedeutung, die auch heute noch relevant ist. |
Ein weiteres Merkmal von Fabeln sind die speziellen Themen, die in Fabeln besprochen werden. Meist geht es um
Konflikte in der Gesellschaft:
Somit üben Fabeln mit diesen Themen oft Sozialkritik aus und zeigen den Menschen ihre Schwächen im Verhalten miteinander auf.
Fabeln möchten eine Moral oder allgemeine Lehren vermitteln. Aus einem konkreten Einzelfall, der in der Fabel geschildert wird, sollen die Leser*innen eine allgemeingültige, praktische Lebensweisheit für ihr eigenes Handeln im alltäglichen Leben ziehen.
Deswegen kritisieren Fabeln auch oft das Verhalten der Menschen. Die Lehre der Fabel ergibt sich dabei direkt aus dem Geschehen oder wird in einem Lehrsatz deutlich.
Fabeln werden in der Zeitform Präteritum, also in der Vergangenheit, geschrieben. Sie haben den Anspruch, allgemein und auch für das einfache Volk verständlich zu sein.
In der Fabel spielen meist Tiere die Hauptrolle. Die Tiere haben dann menschliche Eigenschaften und Verhaltensweisen, sodass sie wie Menschen reden und handeln. Die Tiere, die in Fabeln vorkommen, werden jedoch nicht Fabelwesen, sondern Fabeltiere genannt:
In Fabeln kommen aber häufig nur wenige Tiere vor. Meistens sind es zwei Tiere, die im Dialog stehen.
Fabeltiere sind im Normalfall eindimensionale Charaktere.
Die Personifikation der Tiere erfüllt mehrere Zwecke.
Jedes Tier steht in einer Fabel für eine oder mehrere allgemeine, festgelegte Eigenschaften. Dadurch verkörpern die Fabeltiere typische Stereotype. Zu den bekanntesten Tieren gehören etwa
Es gibt aber auch noch andere Tiere, die Du der folgenden Tabelle entnehmen kannst. Zur Unterstreichung des personifizierten Charakters erhält jedes Tier zudem einen eigenen Fabelnamen:
Fabeltiere | Name | Eigenschaften |
Affe | Martin | intrigant, eitel |
Bär | Petz, Meister Petz, Braun | nett, freundlich, gutmütig, ein wenig naiv und einfältig |
Biber | Bockert, Bokert | fleißig, tatkräftig |
Dachs | Grimbart | ausgeglichen, nachdenklich |
Esel | Langohr, Boldewyn | störrisch, faul, dumm |
Fuchs | Reinecke, Reinhart | schlau, listig, durchtrieben |
Hahn | Henning | hochnäsig, eitel, stolz, hochmütig |
Hase | Lampe, Meister Lampe | ängstlich, vorsichtig, vorlaut |
Henne | Kratzefuß | einfältig, dämlich |
Hund | Hylax | treu, freundlich |
Igel | Arbnora, Swineigel | schlau, klug |
Kater | Murner, Murr, Hinze | sturr, eigensinnig |
Krähe | Merkenau | naiv, leichtgläubig |
Lamm | Lamb | schutzlos, ohne Rechte, schwach, fromm |
Löwe | Leo, Leu, König der Tiere, Nobel | stolz, königlich, stark, mächtig |
Luchs | Lynx | schlau, vorsichtig |
Rabe | Pflückebeutel | besserwisserisch, diebisch, dumm, eitel |
Storch | Adebar, Meister Adebar | hochmütig, gelehrt, bringt die Kinder |
Widder | Bellyn | ängstlich und schwach, aber schlau |
Wolf | Isegrim | gütig, gierig, rücksichtslos, böse |
Ziege | Metke | leichtgläubig, naiv, unzufrieden |
Die typischen Fabeltiere und ihre Eigenschaften zu kennen, kann Dir bei der Interpretation von Fabeln helfen. Vergiss dabei aber nicht, dass diese Zuschreibungen zwar häufig vorkommen, aber auch in einigen Texten abweichen können!
Der Aufbau einer Fabel folgt dem Prinzip der Dreigliederung:
Dieser dreiteilige Aufbau wird auch als strenger, klassischer Aufbau einer Fabel bezeichnet.
Außerdem sind Fabeln meist in Vers- oder Prosaform geschrieben und es liegt eine Einheit von Ort, Zeit und Handlung vor. Somit erstreckt sich die Handlung nur über einen kurzen Zeitraum hinweg, in dem sich der Ort nicht ändert. Dadurch hat die Fabel auch nur einen Handlungsstrang und keine Nebenhandlungen.
Am Anfang einer Fabel steht der Erzählteil. Hier wird die Ausgangssituation geschildert. Dabei soll der/die Leser*in in die Handlung eingeführt werden. Alle wichtigen Informationen zum Verständnis der Fabel und die Umstände des Konfliktes werden geschildert. Zudem wird beschrieben, welche handelnden Personen, beziehungsweise Tiere vorkommen.
Als Nächstes folgt der Dialogteil, den man auch als Konfliktsituation bezeichnen kann.
Durch die Gegensätze geraten die Fabeltiere in einen Konflikt, der im Dialog durch Rede und Gegenrede oder auch Handlung und Gegenhandlung ausgetragen wird. Somit liegt überwiegend eine dialektische Erzählstruktur vor. Der Konflikt steigert sich dann hin zu einer Pointe, er führt also zu einem überraschenden Höhepunkt.
Am Ende der Fabel folgt die Lösung des Konfliktes und das Ergebnis der Handlung. Es kann sowohl passieren, dass der Konflikt sich zum Guten wendet als auch, dass er ein schlechtes Ende nimmt. In diesem Teil der Erzählung wird in der Regel auch die Moral deutlich.
Eine Fabel enthält manchmal auch einen Lehrsatz. Dieser gehört aber nicht zum klassischen Fabelaufbau, da die Moral in den meisten Fällen nicht explizit genannt, sondern aus dem Text heraus verstanden wird.
Gibt es aber doch einen Lehrsatz, dann bezeichnet man diesen entweder als Promythion oder als Epimythion. Ein Promythion ist eine vorangestellte Lehre, die man nur selten in Fabeln findet. Die vorangestellte Lehre wird verwendet, wenn die Moral besonders verdeutlicht werden soll.
Viel häufiger findet man den Lehrsatz am Ende der Fabel. Dabei ist die Fabel dann die Geschichte, die den Lesenden auf ein Problem hinweist. In diesem Fall bezeichnet man die Lehre als Epimythion.
Ein Beispiel für eine Fabel ist "Das Lamm und der Wolf". Die Fabel wurde von dem altgriechischen Fabeldichter Äsop ungefähr im 6. Jahrhundert vor Christus verfasst und durch den römischen Dichter Phaedrus in Versform gebracht.
Die folgenden Stichpunkte fassen die Fabel "Das Lamm und der Wolf" kurz zusammen:
Eine Interpretation der Fabel "Das Lamm und der Wolf" könnte so aussehen:
Auf diese Fabel ist auch die Redewendung "Kein Wässerchen trüben können" zurückzuführen. Dies kann einerseits wortwörtlich damit erklärt werden, dass das Lamm wirklich nicht in der Lage war, das Wasser des Wolfs zu trüben, da es ja weiter flussabwärts getrunken hat. Es wurde also zu Unrecht beschuldigt und war unschuldig.
Gleichzeitig verkörpert die Redewendung auch genau die Eigenschaften des Lammes. "Kein Wässerchen trüben zu können", bedeutet auch, völlig harmlos und unschuldig zu sein. Dies ist auch die Rolle des Lammes in der Fabel.
Bereits im 3. Jahrtausend vor Christus entstanden auf der ganzen Welt Fabeln zur Unterrichtung und Erziehung, wodurch sich kein explizites Ursprungsland festlegen lässt.
Der Dichter Äsop gilt als Begründer der europäischen Fabeldichtung. Er soll um 600 v. Chr. alte Fabeln gesammelt und erzählt haben. In seinen Fabeln wurden oft zwei Tiere gegenübergestellt, die den Zweck hatten, die Kritik an der Politik und der Gesellschaft zu verschleiern. Hauptsächlich sollten Äsops Fabeln damals aber die Leser*innen unterhalten, der Anspruch zur Belehrung entstand erst später.
Äsop soll ein Dichter gewesen sein, der wahrscheinlich im 6. Jahrhundert vor Christus im antiken Griechenland lebte. Obwohl Äsop als Vater der Fabeldichtung in Europa gilt, ist gar nicht belegt, ob er wirklich existiert hat. Zu Äsops Leben gibt es kaum sichere Informationen und sein Lebenslauf besteht weniger aus historischen Fakten als aus Legenden. Es wird jedoch angenommen, dass Äsop aus Thrakien im Norden Griechenlands stammte.
Auch wenn Äsops Existenz nicht bewiesen ist, wird die poetische Fabel heute noch als äsopische Fabel bezeichnet.
In der Antike wurde die Fabel noch nicht als literarische Gattung anerkannt, sondern als rhetorisches Element verwendet. Erst durch Überlieferungen fand die Fabel auch ihren Weg in das mittelalterliche Europa.
Zeitraum | Fabeln |
Mittelalter |
|
Humanismus & Reformationszeit |
|
Barock |
|
Aufklärung |
|
ab 1740 |
|
Gottfried Ephraim Lessing (1729-1781) gilt heute als bedeutendster Referenzautor für die Definition der Fabel.
Mit dem 20. und 21. Jahrhundert folgte der Versuch der Modernisierung der Fabeln, um aktuelle Konflikte zu thematisieren. Diese Fabeln nennt man auch "Protestfabeln". Andererseits kam es zum Teil zur Ironisierung der eigentlichen Fabeltradition.
Einleitung: Ausgangssituation
Hauptteil: Konfliktsituation
Schluss: Lösung
Vers- oder Prosaform
kurz, Dialogform
Fabel Beispiele:
"Das Lamm und der Wolf",
"Der Rabe und der Igel"
In Fabeln gibt es verschiedene Moral-Formen. Eine Moral kann sich beziehen auf:
Eine Moral einer Fabel ist z. B. "Der Klügere gibt nach."
Fabeltiere haben verschiedene menschliche Eigenschaften, wie schlau, hinterhältig, fleißig, ängstlich oder rücksichtslos.
Die Moral von "Der Rabe und der Fuchs" ist wörtlich "Möchtet ihr euch nie etwas anders als Gift erloben, verdammte Schmeichler!". Die Moral von "Der Rabe und der Fuchs" besagt, dass Menschen aufrichtig sein sollen, statt sich durch Schmeicheleien ihre Erfolge zu erschleichen.
Eine Lehre in der Fabel ist eine allgemeine Moral oder eine praktische Lebensweiheit.
Eine Fabel ist so aufgebaut: Ausgangssituation, Konfliktsituation, Lösung.
Fabeln werden in der Regel in der Zeitform Vergangenheit geschrieben
Fabeln werden erzählt, um moralische Lektionen auf unterhaltsame Weise zu vermitteln – ohne, dass konkrete Personen genannt werden.
Das Ziel einer Fabel ist, moralische Lektionen auf unterhaltsame Weise zu vermitteln – ohne, dass konkrete Personen genannt werden.
Die Fabel ist eine kurze Geschichte oder Erzählung, die eine lehrende Absicht verfolgtt.
In der Ausgangssituation einer Fabel werden die Lesenden in die Handlung eingeführt. Alle wichtigen Informationen zum Verständnis der Fabel und die Umstände des Konfliktes werden geschildert. Zudem wird beschrieben, welche handelnden Personen, beziehungsweise Tiere vorkommen.
Ein Beispiel für eine Fabel ist "Der Rabe und der Fuchs" .
Fabeln behandeln zum Beispiel diese Themen:
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