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Antonomasie

Hast Du schon einmal die Bezeichnung Einstein für einen sehr schlauen Menschen oder G.O.A.T. für eine*n Spitzensportler*in gehört? Dann kennst Du bereits erste Beispiele für das Stilmittel Antonomasie. Doch was ist eigentlich die Definition von Antonomasie? Wann und wie verwendest Du das Stilmittel? Und welche Wirkung können Antonomasien erzeugen?

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Hast Du schon einmal die Bezeichnung Einstein für einen sehr schlauen Menschen oder G.O.A.T. für eine*n Spitzensportler*in gehört? Dann kennst Du bereits erste Beispiele für das Stilmittel Antonomasie. Doch was ist eigentlich die Definition von Antonomasie? Wann und wie verwendest Du das Stilmittel? Und welche Wirkung können Antonomasien erzeugen?

Antonomasie – Definition

Sieh Dir für eine erste Erklärung des Stilmittels die Definition von Antonomasie an:

Die Antonomasie ist ein Stilmittel, das zu den Wortfiguren gehört. Die Antonomasie zeichnet sich durch das Umbenennen von Begriffen aus. Die Antonomasie kann in zwei verschiedenen Formen auftreten:

  • Umschreibung, bei der typische Merkmale oder Eigenschaftswörter verwendet werden, die den Usprungsbegriff auszeichnen
  • Umschreibung einer Gruppe, indem bekannte Anhänger*innen dieser Gruppierung genannt werden

Einfach erklärt, ist Antonomasie ein Stilmittel, bei dem eine Person oder Sache durch eine charakteristische Eigenschaft, eine Tätigkeit oder eine andere besondere Eigenschaft bezeichnet wird. Die Antonomasie gehört zu den Tropen und ist eng mit der Synekdoche verwandt.

Als "Tropen" bezeichnet man Stilmittel, die sich dadurch auszeichnen, dass sie einen Ausdruck durch einen anderen ersetzen. Dazu gehören unter anderem die Synekdoche, die Metapher, der Euphemismus und die Ironie.

Antonomasie – Bedeutung

Die Bedeutung von Antonomasie hängt eng mit ihrer Definition zusammen:

  • Antonomasie stammt von antonomasia ab.
  • Antonomasia ist das griechische Wort für "umbenennen".

Antonomasie – Beispiele

Um die Theorie etwas besser zu verstehen, findest Du hier einige Beispiele zur Antonomasie:

  • Casanova (für Frauenheld)
  • der King of Pop (für Michael Jackson)
  • die Königin der Herzen (für Prinzessin Diana)
  • die Ewige Stadt (für die Stadt Rom)

Antonomasie Stilmittel – Umschreibung von Begriffen

Die folgenden Antonomasie-Beispiele gehören zur Form "Umschreibung von Begriffen".

  • der King of Pop (für Michael Jackson)
  • die Königin der Herzen (für Prinzessin Diana)
  • die Ewige Stadt (für die Stadt Rom)

Bei dieser Form werden typische Merkmale verwendet, die den eigentlichen Begriff auszeichnen. Die Eigenschaften stehen hier für den zu umschreibenden Begriff.

Ein Begriff kann aber auch durch die Nennung gezielter Merkmale (zum Beispiel Beruf oder Nationalität) umschrieben werden. Beispiele für diese Art der Antonomasie findest Du hier:

  • die Kanzlerin (für deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel – Nennung des Berufs)
  • der gebürtige Münchner (beispielsweise für Elyas M'Barek – Nennung des Geburtsorts)

Periphrase Antonomasie

Manche Antonomasien kannst Du auch als Periphrase bezeichnen. Wie zum Beispiel diese Begriffe:

  • Stadt der Mode (für Paris)
  • der Bomber der Nation (für den Fußballspieler Gerd Müller)
  • der Junge, der überlebte (für die Romanfigur Harry Potter)

In diesen Beispielen werden die ursprünglichen Begriffe erweiternd umschrieben, indem die typischen Eigenschaften anstelle der eigentlichen Ursprungsbegriffe genannt werden.

Das heißt also, dass auch diese Beispiele, die Du bereits kennst, Periphrasen sind:

  • der King of Pop (für Michael Jackson)
  • die Königin der Herzen (für Prinzessin Diana)
  • die Ewige Stadt (für die Stadt Rom)

Umschreibung von Gruppen – "Vossianische Antonomasie"

Die zweite Form von Antonomasie ist die vossianische Antonomasie. Sie wird dann verwendet, um Gruppen zu umschreiben. Bei der vossianischen Antonomasie steht meist ein*e Anhänger*in stellvertretend für die gesamte Gruppe. Diese*r Stellvertreter*in besitzt Eigenschaften, die übergeordnet auf alle Personen der Gruppe zutreffen.

Sieh Dir dazu auch diese Beispiele an:

  • Einstein (für schlaue Menschen)
  • Casanova (für Frauenhelden)
  • Mutti/Mama (für fürsorgliche Personen)

Antonomasie – Wirkung

Wenn Du einen Text analysierst und Antonomasien findest, kannst Du ihre Wirkung so beschreiben:

  • Prägnanz
    • Eine Antonomasie ist oft prägnanter als eine gewöhnliche Beschreibung.
    • Sie ruft ein Bild oder eine Vorstellung im Kopf des Lesenden hervor.
  • Veranschaulichung
    • Eine Antonomasie stellt eine Verbindung zu einem allgemein bekannten oder charakteristischen Begriff her.
  • Emotionalität
    • Eine Antonomasie ruft ein bestimmtes Gefühl oder Situation hervor.
  • Identifikation
    • Eine Antonomasie kann dazu beitragen, eine Person oder Sache zu identifizieren.
    • Dabei hilft die einprägsamere, charakteristischere Form der Antonomasie.
  • Assoziation
    • Eine Antonomasie kann auch Assoziationen hervorrufen, indem sie einen Begriff oder Ausdruck verwendet, der mit einer bestimmten Person oder Sache in Verbindung steht.

Das Stilmittel Antonomasie setzt grundsätzlich ein gewisses Vorwissen der Leser*innen beziehungsweise der Hörer*innen voraus, da die in der Umschreibung verwendeten Eigenschaften in Verbindung mit dem eigentlichen Begriff stehen. Die Empfänger*innen müssen die Verbindung jedoch selbst herstellen und werden somit zum Nachdenken angeregt.

Verfügt die Leserschaft über dieses Vorwissen, können bestimmte Begriffe beziehungsweise Inhalte durch die Antonomasie besser veranschaulicht werden. Zusätzlich kann die Antonomasie zur Vermeidung von Wortwiederholungen genutzt werden, wodurch der Text insgesamt lebendiger wirkt und den Lesefluss vereinfacht.

Antonomasie - Das Wichtigste

  • Die Antonomasie ist ein sprachliches Mittel und Sonderfall der Synekdoche.
  • Antonomasie Definition: Stilmittel, bei dem eine Person oder Sache durch eine charakteristische Eigenschaft, eine Tätigkeit oder eine andere besondere Eigenschaft bezeichnet wird
  • Periphrase Antonomasie:
    • Die ursprünglichen Begriffe werden erweiternd umschrieben, indem typische Eigenschaften anstelle der eigentlichen Ursprungsbegriffe genannt werden.
  • Vossianische Antonomasie:
    • um Gruppen zu umschreiben
    • Meist steht ein*e Anhänger*in stellvertretend für die gesamte Gruppe.
    • Diese*r Stellvertreter*in besitzt Eigenschaften, die übergeordnet auf alle Personen der Gruppe zutreffen.
  • Antonomasie Beispiele:
    • Casanova
    • Einstein
    • Mama/Mutti
    • King of Pop
    • Königin der Herzen
    • Kanzlerin
    • der Junge, der überlebte

Häufig gestellte Fragen zum Thema Antonomasie

Eine Antonomasie ist ein sprachliches Mittel, das Begriffe umschreibt, indem entweder bestimmte Eigenschaften des Begriffs oder berühmte Anhänger*innen einer bestimmten Gruppe genannt werden. 

Zum Beispiel "Der Allwissende" für Gott oder "Casanova" für Frauenhelden. 

Durch die Verwendung von Antonomasien wird die Leserschaft zum Nachdenken angeregt. Die Inhalte werden durch sprachliche Bilder veranschaulicht. Zusätzlich kann die Antonomasie zur Vermeidung von Wortwiederholung genutzt werden, wodurch der Text insgesamt lebendiger gestaltet werden kann.

Eine Periphrase ist ein rhetorisches Stilmittel, das Begriffe erweiternd beschreibt. Die Periphrase kann eine Sonderform der Antonomasie darstellen, wenn der ursprüngliche Begriff durch eine ausführlichere Umschreibung ersetzt wird, die typische Eigenschaften des Begriffs beinhaltet.

Von welchem Stilmittel stellt die Antonomasie einen Sonderfall dar?

Die Antonomasie ist ein Sonderfall der Synekdoche.

Was bedeutet das Wort "Antonomasie"?

Der Name "Antonomasie" lässt sich von dem Griechischen "antonomasia" ableiten, was übersetzt "umbenennen" heißt. 


In welchen Formen kann die Antonomasie auftreten?

Bei der "Umbenennung" von Begriffen kann sie in zwei verschiedenen Formen auftreten:

  1. Zum einen kann die Antonomasie die Umschreibung eines Eigennamens darstellen, bei der typische Eigenschaften oder Adjektive verwendet werden, die diesen Eigennamen auszeichnen.
  2. Zum anderen kann eine bestimmte Gattung oder Gruppe umschrieben werden, indem ein bekannter Vertreter dieser Gruppierung genannt wird.
Die Antonomasie gehört zu den Tropen. Was bedeutet das?


Tropus ist der Überbegriff für Stilmittel, die sich dadurch auszeichnen, dass sie einen Ausdruck durch einen anderen ersetzen. Das Gesagte weicht also von dem Gemeinten ab, indem es anders ausgedrückt wird.

Welche Formen kann die Antonomasie haben, wenn die erste Form (Umschreibung von Eigennamen ) vorliegt?

Wenn die Antonomasie einen Eigennamen umschreibt, kann sie zum einen in Form einer Periphrase und zum anderen durch die Beschreibung durch bestimmte Eigenschaften vorliegen.


Wann handelt es sich bei der Antonomasie um eine Form der Periphrase?


Wenn der ursprüngliche Begriff durch eine Umschreibung ersetzt wird, die sich aus typischen Eigenschaften zusammensetzt, handelt es sich um um eine bestimmte Form der Periphrase. 


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