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Egmont Goethe

Die Tragödie “Egmont“ des deutschen Dichters Johann Wolfgang von Goethe wurde im Jahr 1788 geschrieben und am 9. Januar 1789 in Mainz uraufgeführt.

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Die Tragödie “Egmont“ des deutschen Dichters Johann Wolfgang von Goethe wurde im Jahr 1788 geschrieben und am 9. Januar 1789 in Mainz uraufgeführt.

Die folgenden Stichpunkte bieten Dir eine kurze Zusammenfassung des Inhalts von "Egmont":

  • "Egmont" thematisiert die Jahre zwischen 1566 und 1568 in Brüssel
  • Brüssel stand damals unter spanischer Herrschaft und kämpfte um die Unabhängigkeit.
  • Im Vordergrund der Handlung steht die Geschichte der historischen Person Lamoral von Egmont, der damals für die Freiheit der Niederländer*innen kämpfte und dabei unterging.

Das Gebiet des heutigen Luxemburgs, Belgiens und der Niederlande wurde im 16. und 17. Jahrhundert von der spanischen Monarchie regiert. Im Jahr 1648, nach einem 80-jährigen Unabhängigkeitskampf, wurden die Niederlande unabhängig.

Goethe "Egmont" – Inhalt

Im Folgenden findest Du die Zusammenfassung des Inhalts von "Egmont".

Goethe: "Egmont" – Zusammenfassung: Erster Aufzug

Die erste Szene von "Egmont" ordnet den Inhalt des Wunsches nach Religionsfreiheit in die Handlung des Werks ein.

Erste Szene: Wunsch nach Religionsfreiheit

Einige männliche Bürger und Soldaten unterhalten sich über die positiven Eigenschaften des niederländischen Grafen Egmont, wobei sie seinen fröhlichen Charakter, seine Liebe zur Freiheit und Großzügigkeit loben. Auch auf den ebenfalls niederländischen Grafen Wilhelm von Oranien kommen sie später zu sprechen und sind von ihm ebenso begeistert wie von Egmont. Das zeigt, dass beide Grafen bei den niederländischen Bürger*innen beliebt sind, obwohl beide im spanischen Dienst stehen.

Im Gegensatz dazu äußern die Bürger ihre Bedenken über die Regentin Margaret von Parma, die Schwester des spanischen Königs und Herrschers über die Niederlande, die der katholischen Kirche immer mehr ihre Gunst erweist. Eigentlich wünschen sie sich mehr Religionsfreiheit und wollen den Katholizismus und den Protestantismus nebeneinander dulden. Daher akzeptieren sie es nicht, dass ihre spanischen Herrscher ihnen den Katholizismus als einzig gültige Religion aufzwingen wollen.

Zweite Szene: Palast der Regentin

Die zweite Szene spielt sich im Palast der niederländischen Regentin Margaret von Parma ab. Es entsteht ein Gespräch zwischen ihr und ihrem Berater Machiavelli. Dieser rät ihr, ihren Bürger*innen die Religionsfreiheit zu gewähren. Ansonsten würden die Reformator*innen und ihre Anhänger*innen weitere Schäden anrichten, indem sie u.a. Gottesbilder schänden oder katholische Kirchen plündern.

Die Regentin aber lehnt den Vorschlag scharf ab und informiert ihren Bruder, den König von Spanien und Patron des Katholizismus, über den Bildersturm durch die Anhänger*innen der Reformatoren. Überdies wirft sie dem für das Gebiet Brüssel zuständigen Grafen Egmont vor, dass er nichts gegen die Bilderstürmer unternommen habe.

Im 16. Jahrhundert wurde der absolute Machtanspruch des Katholizismus immer mehr durch den Protestantismus infrage gestellt. Im Zuge dieses Konflikts kam es dann oft dazu, dass die katholischen Kirchen geplündert und Gottesbilder geschändet wurden, um damit den Brauch der Götterverehrung zu bekämpfen. Dies wurde als "Bildersturm" bezeichnet.

Die Rolle der Kirche im 16. Jahrhundert unter Spanien

Als die Niederlande noch unter der spanischen Herrschaft standen, wurde ausschließlich der Katholizismus geduldet und andere Konfessionen — d. h. eine Untergruppe einer anderen Religion — wie der Protestantismus und der Calvinismus wurden von der spanischen Monarchie verfolgt. So war es verboten, den Protestantismus zu verbreiten oder sich gegen den Katholizismus zu verschwören. Dennoch gab es damals Reformatoren, d. h. Menschen, die eine Erneuerung ihrer Religion anstrebten. Diese Reformatoren hatten oft mit der katholischen Kirche zu kämpfen.

Dritte Szene: Bürgerhaus

Die dritte Szene spielt sich im Haus einer bürgerlichen Familie ab. Darin wird die Figur Klare (Klärchen) eingeführt. Klärchen diskutiert mit ihrer Mutter über ihre Gefühle zu Egmont, den sie liebt, aber auch zu einem Bürgersohn namens Brackenburg, der Klärchen liebt. Klärchens Mutter hält nur wenig von ihrer Beziehung zu Egmont und möchte nicht, dass diese Beziehung öffentlich bekannt wird. Denn sie will ihre Tochter lieber mit Brackenburg verheiratet wissen.

Klärchen will aber ihre Mutter von Egmont und seinen Vorzügen überzeugen. Obwohl Brackenburg Klärchen verehrt, wird er schließlich von Klärchen abgewiesen, die sich daraufhin für Egmont entscheidet. Aus Trauer über seine Abweisung durch Klärchen öffnet Brackenburg eine Flasche mit Gift, trinkt es aber nicht.

Goethe: "Egmont" – Zusammenfassung: Zweiter Aufzug

Erste Szene: Platz in Brüssel

Obwohl die niederländischen Bürger*innen gegen die spanische Monarchie sind und antispanische Bestrebungen unterstützen, zeigen sie sich besorgt über die Bilderstürmer. Denn sie fürchten, dass solche grausamen Handlungen wie die Kirchenplünderung und -schändung auch ihrem Ansehen schaden könnten. Schließlich wollen sie eine friedliche Reformation ihrer Religion.

Ein Schreiber namens Vansen versucht sogar, die Bürgerinnen und Bürger zur Berufung auf eigene Rechte und Privilegien, die ihnen die spanische Monarchie bisher verwehrt hatte, aufzufordern. Das führt dann zu einem Streit zwischen den Anwesenden, der erst durch den Auftritt Egmonts geschlichtet werden kann.

Zweite Szene: Egmonts Wohnung

Egmonts Sekretär braucht Rat, wie er die Briefe beantworten soll. Einige Briefe enthalten nämlich Bittschriften von Frauen, Witwen und alten Soldaten, die vor der bevorstehenden Strafe für ihre Missetaten verschont werden möchten. Von Egmont erhält der Sekretär die Anweisung, immer milde Strafen zu verhängen und die Witwen und alten Soldaten möglichst zu verschonen. Denn Egmont lehnt die Grausamkeit gegen Menschen ab.

Währenddessen trifft auch der Graf Wilhelm von Oranien ein, der entschieden gegen die spanische Herrschaft in den Niederlanden ist. Er ist davon überzeugt, dass der spanische König die niederländischen Adeligen nicht verschonen würde, da er von den antikatholischen und freiheitlichen Bestrebungen niederländischer Adeliger erfahren hat.

Außerdem weiß er durch Spione, dass der spanische König den berüchtigten Herzog von Alba nach Belgien geschickt hat und dieser ein Heer mit sich bringt. Auch warnt Oranien seinen Freund Egmont davor, dass die Regentin dem Herzog von Alba ihr Amt und damit auch die Macht übergeben würde. Oranien sieht darin eine Gefahr, weil der Herzog von Alba als ihr neuer Regent alle Rebellen, zu denen auch Egmont und Oranien gehören, bestrafen würde.

Auf Egmont aber haben diese Warnungen kaum eine Wirkung und er unterschätzt die Gefahr der baldigen Herrschaft des Herzogs von Alba.

Goethe: "Egmont" – Zusammenfassung: Dritter Aufzug

Erste Szene: Palast der Regentin

In dieser Szene sprechen wieder die Regentin und ihr Berater Machiavelli miteinander. Sie zeigt ihm einen Brief, der besagt, dass ihr Bruder, der König von Spanien, den Herzog von Alba mit einem Heer zu ihr geschickt hat. Die Regentin weiß um die Brutalität des Herzogs und ahnt, dass dieser sie verdrängen werde.

Als Lösung beschließt sie, dem Herzog von Alba freiwillig den Platz als Herrscher über den Niederlanden zu machen, anstatt von ihm gewaltsam verdrängt werden zu müssen.

Zweite Szene: Klärchens Wohnung

In ihrer Wohnung diskutiert Klärchen mit ihrer Mutter über Brackenburg und seine Liebe zu ihr. Die Mutter will Klärchen davon überzeugen, dass Brackenburg der richtige Partner für sie wäre und dass er sie heiraten will. Klärchen bricht in Tränen aus, weil sie Egmont liebt.

Während dieses Gesprächs erscheint Egmont und gesellt sich zu ihnen. Sobald die Mutter das Zimmer verlässt, zeigt er Klärchen, was er unter seinem Mantel trägt: spanische Kleidung. Klärchen ist davon begeistert. Egmont will mit dieser Kleidung seine Treue zum Philip II., dem Bruder der niederländischen Regentin und dem König Spaniens, und zum Herzog von Alba beweisen, den Egmont bald besuchen wird.

Ihr Gespräch dreht sich später auch um die Regentin der Niederlande, wobei Egmont nur Positives über sie zu sprechen weiß. Es stört ihn nur, dass Klärchen ihm manchmal Hintergedanken unterstellt. Danach gesteht Egmont Klärchen, dass sich in ihm zwei charakterlich unterschiedliche Personen vereinen: Einmal der öffentlich bekannte Egmont, der oft politisch und daher manchmal unfreundlich und verärgert handeln muss. Auf der anderen Seite steht der Egmont im privaten Leben, wo er einen friedfertigen, gutherzigen und toleranten Menschen abgibt. Egmont überzeugt Klärchen davon, dass sie ihm wegen ihrer besonderen Charaktereigenschaften wie Geselligkeit und Offenheit ebenbürtig ist und dass er sie wirklich aufrichtig liebt.

Goethe: "Egmont" – Zusammenfassung: Vierter Aufzug

Erste Szene: Straße

Die Nachricht über die Ankunft des Herzogs von Alba löst ein Gespräch unter den Bürgern auf der Straße aus. Darunter befinden sich ein Zimmermeister und weitere Bürger namens Vansen, Jetter und Soest. Der Zimmermeister teilt den anderen mit, dass der Herzog von Alba sehr strenge Gesetze erlassen hat, die jegliche Verschwörungen gegen die spanische Monarchie, aber auch Zusammenrottungen auf den Straßen Brüssels verbieten.

Das macht die Bürgerinnen und Bürger Brüssels ängstlicher, sodass sie untereinander vereinbaren, Egmont ihren Beistand zu verwehren. Sie ahnen, dass der Herzog von Alba die niederländischen Adeligen bestrafen will und sie daher keinem niederländischen Adeligen mehr helfen könnten. Zudem erfahren die Bürgerinnen und Bürger, dass die Regentin und auch der Graf Wilhelm von Oranien Brüssel verlassen haben.

Zweite Szene: Wohnung des Herzogs von Alba

In seiner Wohnung trifft der Herzog von Alba Vorkehrungen, um die niederländischen Fürsten, darunter auch Egmont und Wilhelm von Oranien, zu empfangen. Eigentlich will er ihnen damit eine Falle stellen und sie bei ihrem Besuch gefangen nehmen. Da Oranien das schon längst geahnt hat, erscheint er im letzten Augenblick doch nicht, wovon der Herzog von Ferdinand, seinem unehelichen Sohn, in Kenntnis gesetzt wird.

Inzwischen hat Alba den Palast mit Wachen besetzen und den Geheimschreiber Egmonts verhaften lassen. Damit will er seine Absicht, die niederländischen Adeligen zu beseitigen, in die Tat umsetzen.

Schließlich trifft Egmont bei Alba ein und es entsteht eine kontroverse Diskussion über ihre jeweiligen Vorstellungen von Freiheit. Alba hält es für eine Gefahr, dem Volk mehr Rechte und Freiheiten zuteilwerden zu lassen. Das Volk würde diese Rechte seiner Meinung nach missbrauchen und eventuell gegen die spanische Monarchie rebellieren. Im Gegensatz dazu ist sich Egmont sicher, dass das Volk weiterhin gegenüber dem König von Spanien treu bleiben würde. Außerdem will der Herzog die alte Verfassung, die die Rechte und Privilegien der Niederländerinnen und Niederländer lange geschützt hat, abschaffen. Egmont widerspricht in diesem Punkt deutlich. Daraufhin lässt Alba ihn verhaften.

Goethe: "Egmont" – Zusammenfassung: Fünfter Aufzug

Erste Szene: Dämmerung

Klärchen erfährt von der Verhaftung und Einkerkerung ihres Geliebten Egmont und möchte ihn unbedingt befreien. Weder Brackenburg noch einige Bürgerinnen und Bürger, die sie auf der Straße trifft, wollen ihr aber bei der Befreiung Egmonts helfen. Sie fürchten um ihr eigenes Leben, da die strengen Gesetze verbieten, gegen die Interessen des Herzogs von Alba zu handeln. Auch Klärchens Hinweis darauf, dass Egmont einst für das Volk Brüssels zwei Schlachten gewonnen hat, hat keine Wirkung bei den versammelten Bürger*innen. Schließlich muss Klärchen kleinmutig aufgeben und kehrt mit Brackenburg nach Hause zurück.

Zweite Szene: Gefängnis

Das Leben im Gefängnis ist Egmont alles andere als angenehm. Er hat das Gefühl, als ob er bereits im Grab wäre. Dennoch hofft er auf die Hilfe des Volkes, dem er sein Leben lang geholfen und gedient hat. Auch auf seine Freundschaft mit Margarete von Parma und auf das vermeintliche Wohlwollen des spanischen Königs gegenüber ihm vertraut er noch.

Mit der Zeit beginnt er anzuzweifeln, dass das Volk ihm zur Hilfe eilen wird. Seinen baldigen Tod ahnend, sieht er eine Vision, in der sein Volk die Unabhängigkeit von der spanischen Monarchie erlangt.

Dritte Szene: Klärchens Haus

In ihrer Wohnung wartet Klärchen auf die Nachricht Brackenburgs. Er soll ihr berichten, wie es um den Prozess bestellt ist, der Egmont durch ein nicht zuständiges Gericht gemacht wird. Brackenburg bestätigt Klärchen, dass Egmont endgültig zum Tod verurteilt worden ist.

Er gesteht ihr außerdem, dass er Egmont schon immer wegen der Liebe Klärchens beneidet hat. Als Brackenburg davon berichtet, dass die Henker die Vollstreckung vorbereiten, nimmt Klärchen aus Verzweiflung Gift ein und stirbt daran.

Vierte Szene: Gefängnis

Im Gefängnis, wo Egmont schläft, treffen Silvia, der Bedienstete Albas, und Albas Sohn Ferdinand ein, um Egmont das Urteil vorzulesen. Sie lesen ihm vor, dass er wegen eines Hochverrats am spanischen König zum Tode verurteilt worden ist und dass die Vollstreckung früh am nächsten Morgen geschehen soll.

Silvia geht ab und Egmont und Ferdinand bleiben allein im Gefängnis. Egmont ist empört darüber, dass Ferdinand ihn in die Falle gelockt hat. Ferdinand erwidert aber, dass er von den Absichten seines Vaters ebenso wenig wusste, wie der König von Spanien selbst. So stellt es sich heraus, dass der Herzog von Alba eigenmächtig gehandelt hat, um Egmont zu beseitigen.

Ferdinand sagt, dass Egmont für ihn schon immer ein Vorbild gewesen ist. Egmont fühlt sich dankbar, obwohl er die Hoffnung aufgibt, dass Ferdinand ihm vielleicht noch eine Rettung ermöglichen würde. Als Ferdinand abgeht, erscheint Egmont im Traum ein Siegesengel, der wie Klärchen aussieht und Egmont einredet, dass sein Tod den Niederlanden die Freiheit und Unabhängigkeit von der spanischen Herrschaft einbringen wird. Als Zeichen seines Sieges reicht der Engel ihm den Lorbeerkranz.

Als Egmont am nächsten Morgen die Bereitschaft zum Sterben spürt, beginnt eine Siegessymphonie, d. h. Musik zur Feier des eigenen Sieges, zu ertönen und damit endet das Drama.

Goethe "Egmont" – Charakterisierung der Figuren

"Egmont" Goethe – Figuren: Graf Egmont (Prinz von Gaure)

  • Egmont ist die Hauptfigur im Drama.
  • Er gehört dem niederländischen Adel an und agiert als Statthalter etlicher niederländischer Provinzen im Auftrag des spanischen Königs Philipp des II.
  • Sein Charakter zeichnet sich vorwiegend durch Pflichtbewusstsein und Treue gegenüber seinen Geliebten und seiner Regierung aus. Als die Bürgerinnen und Bürger Brüssels z. B. eine Verschwörung gegen ihre spanische Herrscherin planen, mahnt er sie zur Vernunft und Treue.
  • Egmonts einziger Makel ist seine Leichtgläubigkeit, sodass er den Herzog von Alba komplett falsch einschätzt. Er erkennt nämlich nicht, dass der Herzog ihn beseitigen will. Der Herzog von Alba ist der Rivale Egmonts und lässt ihn am Ende öffentlich hinrichten.
  • Er hat zudem eine Beziehung zu der Bürgertochter Klärchen.
  • Als Statthalter von Belgien genießt Egmont die Gunst der Regentin Margarete von Parma, die ihm seine Toleranz gegenüber den Reformatoren übelnimmt.
  • Im Gegensatz zu der Regentin will Egmont Religionsfreiheit, auch wenn er der spanischen Monarchie treu bleiben will.
  • Trotzt seiner Verdienste für die Bürgerinnen und Bürger Brüssels erhält er am Ende keine Unterstützung von ihnen, als er zum Tode verurteilt wird.

"Egmont" Goethe – Figuren: Klare (Klärchen)

  • Klare ist eine Bürgertochter und Brackenburg wirbt vergeblich um sie.
  • Sie ist in den Grafen Egmont verliebt, womit ihre Mutter aber nicht einverstanden ist.
  • Klare hat Mühe, ihre Mutter von den Vorzügen Egmonts zu überzeugen.
  • Als Egmont am Ende zum Tode verurteilt wird, bemüht sich Klare um seine Befreiung.
  • Aus Hoffnungslosigkeit nimmt sich Klare am Ende das Leben.

"Egmont" Goethe – Figuren: Brackenburg

  • Die Figur Brackenburg ist ein Bürgersohn.
  • Er liebt Klärchen und hofft darauf, dass sie ihm seine Gefühle erwidern würde.
  • Doch als er von Klärchen abgewiesen wird, versucht er sich selbst umzubringen.
  • Brackenburg ist im Unterschied zu Egmont weder berühmt noch einflussreich.

Figur aus "Egmont": Wilhelm von Oranien

  • Wie Egmont ist Wilhelm von Oranien ebenfalls Statthalter etlicher niederländischer Provinzen im Auftrag der spanischen Monarchie.
  • Im Gegensatz zu Egmont hält Oranien nur wenig davon, dass Spanien über die Niederlande herrscht.
  • Die Regentin fürchtet Oranien, weil sie glaubt, er würde mit seinem kalkulierenden Kopf Intrigen gegen die spanische Monarchie einfädeln.
  • Auch besitzt Oranien mehr Vor- und Umsicht als Egmont, da er den Herzog von Alba und seine böse Absicht gegen die niederländischen Adeligen früh und richtig einschätzt und rechtzeitig vor diesem flieht und sich rettet.

Figur in Goethes "Egmont": Margarete von Parma

  • Margarete von Parma ist die Schwester des spanischen Königs Philipp II. und außerdem die Regentin der Niederlande.
  • Daher vertritt sie bevorzugt die Interessen der spanischen Monarchie.
  • Sie ist gegen die Ausbreitung des Protestantismus in den Niederlanden, da sie als Schwester des spanischen Königs katholisch ist. Damals in Spanien war der Katholizismus die Hauptreligion und andere Konfessionen wie der Protestantismus und der Calvinismus wurden nicht geduldet. Ihr Berater Machiavelli legt ihr allerdings mehr Religionsfreiheit für ihr Land nahe.
  • Sie wirft Egmont vor, dass er bewusst die reformatorischen Aktivitäten in seinen Provinzen geduldet habe. Auch informiert sie den König von Spanien darüber, dass Egmont nichts gegen die Bilderstürmer gemacht habe.
  • Vom Charakter her ist Margarete von Parma eine Person, die sich immer Sorgen um sich und ihren Besitz macht und anderen immer mit Verdacht begegnet. Das zeigt sich daran, dass sie Egmont trotzt seiner großen Verdienste um die Stadt Brüssel des Verrats bezichtigt.
  • Zu ihren Charaktereigenschaften kann auch Furchtsamkeit gezählt werden, denn sie flieht, als ihr Bruder den berüchtigten Herzog von Alba zu ihr schickt, um sie zu ersetzen und kämpft nicht um ihre Herrschaft.

Figuren: Herzog aus Goethes "Egmont"

  • Der Herzog von Alba agiert im Drama scheinbar im Auftrag des spanischen Königs.
  • Am Ende verfolgt er mit der Hinrichtung eigene Ziele, ohne dass der spanische König je etwas darüber erfährt.
  • Er wird als grausam und hinterhältig dargestellt.
  • Im Gegensatz zu Egmont, den das Volk in Brüssel liebt, wird der Herzog um seine Brutalität gefürchtet.
  • Um die Menschen in Brüssel furchtsam zu machen, lässt er bei seiner Ankunft dort eine Gruppe von öffentlich versammelten Menschen verhaften.
  • Am Ende lockt er Egmont in die Falle, indem er ihn zu sich einlädt und nach einem Gespräch verhaften lässt.
  • Alles in allem spielt der Herzog die Rolle des Antagonisten.

"Egmont" Goethe – Analyse von Aufbau und Sprache

Eine genaue Analyse des Aufbaus und der Sprache in "Egmont" kann das Verständnis erleichtern. Unter Aufbau ist die äußere Form des Dramas zu verstehen, während eine auffällige Wortwahl z. B. zu den sprachlichen Aspekten gehört.

"Egmont" – Sprache

Bezüglich der Sprache in "Egmont" fällt auf, dass den Figuren jeweils eine Sprache in den Mund gelegt wird, die ihrem sozialen Stand angemessen ist. So spricht z. B. die Regentin von Parma in einer gehobenen Sprache und erteilt oft Befehle, was ihrer sozialen Stellung als Regentin entsprechen soll:

Regentin. Ihr stellt das Jagen ab, ich werde heut nicht reiten. Sagt Machiavellen, er soll zu mir kommen.1

Die einfachen Bürgerinnen und Bürger benutzen dagegen kaum gehobene Wörter. Vielmehr bedienen sie sich der Umgangssprache, die manchmal beleidigende Ausdrücke enthält. Im folgenden Beispiel reden die Bürgerinnen und Bürger über die spanische Besatzung in ihrem Land:

Jetter. Auf Euch ist's nicht gesagt, Landsmann. Wie wir die spanischen Besatzungen los waren, holten wir wieder Atem.

Soest. Gelt! die lagen dir am schwersten auf?

Jetter. Vexier' Er sich.

Soest. Die hatten scharfe Einquartierung bei dir.

Jetter. Halt dein Maul.

Soest. Sie hatten ihn vertrieben aus der Küche, dem Keller, der Stube – dem Bette2

  • Das Drama besteht aus fünf Aufzügen, d. h. Akten.
  • Jeder Aufzug enthält mindestens zwei Szenen.
  • Der Aufbau des Dramas "Egmont" erinnert stark an die geschlossene Dramenform.
  • Das Drama weist eine Exposition und ein erregendes Moment auf.
  • Gleichzeitig ist ein Wendepunkt, eine fallende Handlung sowie eine Katastrophe zu identifizieren.

Trotz seiner geschlossenen Form ähnelt das Drama in seiner Szenengestaltung den Dramen Shakespeares. In diesen finden häufige Szenen- und Ortswechsel statt. Dies widerspricht dem klassischen Dramenaufbau nach Aristoteles, wo eine Einheit von Zeit und Ort besteht, das heißt, es gibt nur einen Handlungsort und eine kurze Zeitspanne. Die Handlung im "Egmont" erstreckt sich jedoch über eine relativ lange Zeitspanne.

Im Folgenden sollen die fünf besagten Bestandteile der geschlossenen Dramenform in "Egmont" analysiert werden.

Der erste Akt: Die Exposition

In "Egmont" stellt der erste Akt die Exposition dar. Denn hier werden die Figuren Egmont, Margarete und einige Nebenfiguren vorgestellt und zum Teil auch charakterisiert.

Das entspricht auch der Definition der Exposition, nach der gewöhnlich im ersten Akt Hauptfiguren und Orte der Handlung vorgestellt werden.

Der zweite Akt: Steigende Handlung

Im zweiten Akt spitzt sich die Handlung auf den Konflikt zu. Dabei wird Egmonts Charakter immer deutlicher:

  • Einerseits ist er in seinem beruflichen Leben sehr tolerant, wünscht sich mehr Religionsfreiheit für seine Mitmenschen,
  • andererseits aber verbietet er seinen Mitmenschen jegliche Rebellion gegen die spanische Herrschaft, die seine Mitmenschen größtenteils hassen.

Auch durch den immer stärker werdenden Verdacht der Regentin gegenüber Egmont wird Spannung aufgebaut. Denn die Zuschauer*innen könnten sich fragen, was sie gegen Egmont unternehmen wird.

Diese Ereignisse sind typisch für eine steigende Handlung, da sich hier der Konflikt aufzubauen beginnt.

Der dritte Akt: Wendepunkt

Den Wendepunkt in der Handlung markiert der Augenblick, in dem es der Regentin Margarete von Parma klar wird, dass der Herzog von Alba sie von der Macht beseitigen wird. Damit verschieben sich die Machtverhältnisse in Brüssel und es beginnt auch für die dortigen Adeligen wie Egmont und Oranien schwieriger zu werden. Der Herzog von Alba ist nämlich entschieden auf der spanischen Seite und möchte den niederländischen Adel für ihre Unterstützung der reformatorischen Strömungen bestrafen.

Typisch für den Wendepunkt im klassischen Dramenschema ist, dass etwas Unerwartetes in der Geschichte eintritt. Auch im dritten Akt im "Egmont" ist das der Fall: Unerwartet kehren sich die Machtverhältnisse in Brüssel um, als der Herzog von Alba vom spanischen König nach Brüssel entsandt wird.

Der vierte Akt: Das retardierende Moment

Das retardierende Moment kennzeichnet der Augenblick in "Egmont", in dem Ferdinand, der Sohn des Herzogs von Alba, den zum Tode verurteilten Egmont besucht. Denn in diesem Moment schimmert die Hoffnung durch, dass Egmont doch noch durch Ferdinand gerettet wird. Dies tritt aber nicht ein.

Diese Szene ist deshalb als ein retardierendes Moment im Drama zu betrachten, weil darin die Katastrophe ein wenig hinausgezögert wird.

Der fünfte Akt: Die Katastrophe

Der Tod Egmonts, der Selbstmord seiner Geliebten Klärchen und die Machtlosigkeit der Niederländer*innen stellen die Katastrophe im Drama dar.

"Egmont" – Interpretationsansätze

Eine Interpretation des Stückes "Egmont" könnte lauten, dass Egmont seinem eigenen Charakter, der sich durch Wohlwollen und Leichtgläubigkeit auszeichnet, zum Opfer fällt. Denn aus Leichtgläubigkeit hört er nicht auf die Warnung von Wilhelm von Oranien, als der Herzog von Alba Egmont und Oranien bestrafen will. Wenn Egmont außerdem die nötige Vorsicht gehabt hätte, hätte er den Herzog von Alba vielleicht nicht besucht, was er aber aus seiner naiven Treue zur spanischen Monarchie doch tut und dabei zugrunde geht.

Die Geschichte im Egmont könnte man aber auch uminterpretieren: Dass nämlich darin aufgezeigt wird, wie selbst verdienstvolle Bürger wie Egmont von ihren eigenen Mitbürger*innen im Stich gelassen werden, wenn diese um ihr eigenes Leben fürchten müssen. Die Mitbürger*innen Egmonts begehen einen Verrat an ihm, indem sie ihm nach seiner Verhaftung und Todesurteil jegliche Hilfe verweigern, weil eine Hilfestellung seitens des Herzogs von Alba mit der Todesstrafe geahndet würde.

"Egmont" Goethe – Historischer Hintergrund, Epoche und Entstehung

Goethes "Egmont" kann nicht einer einzigen Epoche zugeordnet werden. Immerhin arbeitete Goethe insgesamt zwölf Jahre an diesem Drama und ließ sich daher sowohl von der Epoche des Sturm und Drang (1760-1775), als auch von der Epoche der Weimarer Klassik (1786-1805) sowie den Dramen des englischen Dramatikers Shakespeares beeinflussen.

Der Einfluss der Literaturepoche Sturm und Drang ist durch das Hinterfragen der bestehenden Verhältnisse in "Egmont" präsent. Das ist typisch für die Werke dieser Epoche. Zur Epoche der Weimarer Klassik gehört dieses Werk deshalb, weil es im Jahr 1788, also zum Anfang der Weimarer Klassik erschien. Der Einfluss Shakespeares im "Egmont" äußert sich durch die zahlreichen Orts- und Szenenwechsel, die typisch für das Dramenschema Shakespeares sind.

Goethe wurde für dieses Drama von einer wahren Begebenheit aus der niederländisch-spanischen Geschichte inspiriert. Im 16. und 17. Jahrhundert waren die Niederlande unter spanischer Herrschaft. Im Zuge des niederländischen Unabhängigkeitskampfes fällt der damals bekannte belgische Graf Egmont den spanischen Intrigen zum Opfer und kommt so ums Leben. Es ist aber wichtig, zu beachten, dass Goethe diese Gegebenheit erheblich fiktionalisiert, d. h. viel selbst Erfundenes in das Drama einfließen lässt.

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"Egmont" Goethe – Bedeutung des Werks

Allein die Anzahl der bisherigen Verfilmungen lässt dem Drama "Egmont" eine große Bedeutung zukommen: Insgesamt gibt es sechs Verfilmungen dieses Werks. Der weltberühmte Komponist Ludwig van Beethoven vertonte das Drama 1809, und zwar für das Wiener Burgtheater. Uraufgeführt wurde Beethovens Bühnenmusik im Jahr 1810.

Dennoch blieb das Werk schon zu Goethes Zeit nicht kritiklos. Der berühmte deutsche Dichter und Dramatiker Friedrich Schiller bezeichnete das Drama als eine "Charaktertragödie", was heißen soll, dass das Drama nur interessante Figuren, aber keine spannende, tiefsinnige Handlung habe. Auch kritisierte er, dass Goethes Hauptfigur Egmont nicht mit "Größe und Ernst" handle, was Schillers Vorstellungen von einer guten Tragödie widersprach. Damit wollte Schiller vielleicht sagen, dass Goethe seine Figur Egmont nicht mit Durchhaltevermögen, Klugheit und Kampfgeist ausgestattet hat. Denn ansonsten hätte Egmont ja nicht so leichtgläubig gehandelt und sich freiwillig in Gefahr begeben.

"Egmont" Goethe – Das Wichtigste

  • Das Drama "Egmont" des deutschen Dichters Johann Wolfgang von Goethe wurde im Jahr 1788 geschrieben und am 9. Januar 1789 in Mainz uraufgeführt.
  • Goethe "Egmont" – Zusammenfassung: Im Vordergrund der Tragödie steht die Geschichte der historisch gegebenen Person namens Lamoral von Egmont, der sich damals für die Freiheit der Niederländer*innen einsetzte und dabei sterben musste.
  • "Egmont" Goethe – Inhalt: Das Drama handelt vom Untergang des niederländischen Grafen Egmont, der sich gegenüber der spanischen Herrschaft für die Aufrechterhaltung der freiheitlichen Rechte seines Volkes ausspricht und daraufhin zum Tode verurteilt wird.
  • "Egmont" – Interpretation: Die Tragödie greift als zentrale Themen Liebe, Vertrauen, Unabhängigkeitsstreben und Verrat trotz hoher Verdienste auf.
  • "Egmont" Goethe – Aufbau: Vom Aufbau her hat das Drama eher eine geschlossene Dramenform. Denn es besteht aus den für diese Dramenform typischen Bestandteilen wie der Exposition, der steigenden Handlung, dem Höhepunkt, der fallenden Handlung und der Katastrophe.
  • "Egmont" Goethe – Bedeutung des Werks: Die zahlreichen Verfilmungen und die Vertonung durch Ludwig van Beethoven sprechen für die große Bedeutung des Werks in seiner Rezeptionsgeschichte.


Nachweise

  1. Johann Wolfgang von Goethe (1787). Egmont. Ein Trauerspiel in fünf Aufzügen. Deutscher Taschenbuch Verlag

Häufig gestellte Fragen zum Thema Egmont Goethe

Egmont ist ein Held. Er ist ein niederländischer Graf, der sich gegenüber der spanischen Herrschaft für die Rechte seines Volkes ausspricht und daraufhin zum Tod verurteilt wird.

Goethe schrieb "Egmont" weil er durch das Unabhängigkeitsbestreben der Niederlande im 16. und 17. Jahrhundert inspiriert wurde. 

"Egmont" ist ein Drama des berühmten deutschsprachigen Dichters Johann Wolfgang von Goethe, das im Jahr 1788 entstand. 

Im Drama "Egmont" gibt es fünf Akte. 

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Margarete von Parma ist im Drama die Schwester des spanischen Königs Philipp II. und außerdem die Regentin der Niederlande. 

Der Herzog von Alba wird im Drama als grausam und hinterhältig dargestellt. 

Der Herzog von Alba spielt die Rolle des Feindes. 

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