|
|
Karl May

Karl May zählt zu den bedeutendsten und meistgelesenen deutschen Schriftstellerinnen und Schriftstellern. Insgesamt veröffentlichte er mehr als 70 Bücher und Gedichte. Sein literarischen Werke wurde in über 45 Sprachen übersetzt. Am bekanntesten sind seine Geschichten rund um Winnetou und Old Shatterhand, sowie der "Orientzyklus

Mockup Schule

Entdecke über 50 Millionen kostenlose Lernmaterialien in unserer App.

Illustration

Lerne mit deinen Freunden und bleibe auf dem richtigen Kurs mit deinen persönlichen Lernstatistiken

Jetzt kostenlos anmelden

Nie wieder prokastinieren mit unseren Lernerinnerungen.

Jetzt kostenlos anmelden
Illustration

Karl May zählt zu den bedeutendsten und meistgelesenen deutschen Schriftstellerinnen und Schriftstellern. Insgesamt veröffentlichte er mehr als 70 Bücher und Gedichte. Sein literarischen Werke wurde in über 45 Sprachen übersetzt. Am bekanntesten sind seine Geschichten rund um Winnetou und Old Shatterhand, sowie der "Orientzyklus"

Betrachtet man Karl Mays Biografie, so zeigt sich, dass seine schwere Kindheit sein gesamtes Leben geprägt hat.

Karl May – Steckbrief

Für einen ersten Einblick in Karl May Leben, sieh Dir diesen Steckbrief von Karl May an:

Karl May – Steckbrief
Geburt
  • 25. Februar 1842
  • Geburtsort: Hohenstein-Ernstthal, Sachsen
gestorben am
  • 30. März 1912 in Radebeul.
  • Todesursache: Bleivergiftung
Eltern
  • Heinrich August May
  • Christiane Wilhelmine May, geborene Weise
Geschwister
  • 13 Geschwister
  • neun starben bereits im Kleinkindalter
Ehen
  • 1879: Hochzeit mit Emma Pollmer
    • 1903: Scheidung
  • 1903: Hochzeit mit der Witwe Klara Plöhn
Ausbildung
  • 1848 bis 1856 Volksschule in Ernstthal
  • ab 1859: Ausbildung zum Lehrer
  • 1874: Arbeit als Redakteur und Verleger
Kritik
  • ab 1899 bis zu Mays Tod: Vorwürfe der religiösen Heuchelei und Selbstinszenierung
  • Zusätzlich liefen aufgrund unerlaubter Werksveröffentlichungen Gerichtsverfahren gegen ihn.
  • Durch die Kritik verschlechterte sich sein psychischer Zustand.
  • seit 2022 Kritik an der Darstellungder indigenen Bevölkerung Amerikas in Mays Werken
    • bereits zu seinen Lebzeiten wurden diverse Vorwürfe gegen das Werk laut

Karl May – Kindheit

Karl Mays Biografie ist geprägt von seiner schweren Kindheit. Der Schriftsteller, der als Carl Friedrich May, geboren wurde, wuchs in einer armen Weberfamilie auf.

  • Seine Geschwister und er wurden streng erzogen und häufig geschlagen.
  • Karl wurde von seinem Vater gezwungen, zu lernen, Bücher abzuschreiben und wissenschaftliche Werke zu lesen.
  • Außerdem erhielt Karl May privaten Musikunterricht durch einen Förderer.
  • Im Alter von zwölf Jahren verdiente Karl May Geld in einer Kegelbahn.
    • Dort lernte er Rückkehrer aus den Vereinigten Staaten kennen, die ihm vom amerikanischen Kontinent erzählten.
  • Außerdem erhielt er Zugang zur Leihbücherei der Kegelbahn.
  • Er begann Abenteuerromane zu lesen und flüchtete sich in diese Fantasiewelt.

Karl May – Geschwister

Karl May hatte insgesamt 13 Geschwister, von denen jedoch einige schon im Kindesalter verstarben. Die Namen aller Geschwister sind nicht bekannt, aber einige von ihnen waren:

  • August May
  • Ernst May
  • Emil May
  • Otto May
  • Hermann May
  • Emma May

Karl May – Lehrer & Diebstähle

Seinen beruflichen Werdegang startete Karl May 1859 mit einem Lehrerseminar. Doch der Weg zum Lehrer war holprig – daran war May nicht zuletzt selbst Schuld:

  • Nachdem er mehrere Kerzen gestohlen hatte, wurde er vom weiteren Seminarbesuch ausgeschlossen.
  • Sein Pfarrer ermöglichte es ihm, seine Lehrerausbildung in Plauen wiederaufzunehmen.
  • Im Jahr 1860 schloss er die Prüfung mit "gut" ab und wurde als Hilfslehrer eingestellt.
  • Nachdem er die Frau seines Vermieters geküsst hatte, wurde er jedoch entlassen.
  • Danach war er als Lehrer in einer Fabrik tätig.
  • An Weihnachten nahm er jedoch unerlaubt eine ausgeliehene Uhr eines Kameraden mit nach Hause.
    • Der Besitzer der Uhr zeigte ihn an.
    • Die Polizei durchsuchte Mays Wohnung und fand dort die Uhr.
    • May wurde verhaftet und erhielt eine sechswöchige Gefängnisstrafe.
    • Danach durfte er nicht mehr als Lehrer arbeiten.

Nach der Haftstrafe beging May ab 1864 weitere Diebstähle und machte sich u. a. auch des Betrugs strafbar. Schließlich wurde er 1865 zu vier Jahren Haft verurteilt. Obwohl er nach dreieinhalb Jahren wegen guter Führung entlassen wurde, musste er von 1870 bis 1874 erneut ins Gefängnis: dieses Mal wegen Landstreicherei.

Karl May – Lebenslauf als Schriftsteller

Nachdem Karl May 1874 aus dem Gefängnis entlassen wurde, schrieb er sein erstes Werk mit dem Titel "Die Rose von Ernstthal". Karl Mays Lebenslauf als Schriftsteller begann. Als Redakteur gab er zuerst die Zeitschriften "Der Beobachter an der Elbe" und "Schacht und Hütte" heraus, veröffentliche aber auch weiterhin eigene Texte.

  • 1875: Veröffentlichung von "Old Firehand"
    • Es war das erste Werk Mays, das von Winnetou handelte.
  • 1879: Figur Old Shatterhand wird eingeführt
  • ab 1879: Veröffentlichung des "Orientzyklus"
    • in der katholischen Wochenzeitung "Deutscher Hausschatz"
  • ab 1892: Durchbruch mit Reihe "Carl May's Gesammelte Reiseromane"

Ab den 1880er-Jahren konnte May finanziell von seiner schriftstellerischen Tätigkeit leben. Es war für ihn nicht nur ein geldeinbringender Beruf, sondern eine Art Realitätsflucht: Die Grenzen zwischen Fiktion und Wirklichkeit verschwammen zunehmend. So gab sich May zum Teil sogar als Old Shatterhand aus.

  • 1897 behauptete May zudem 1200 Sprachen und Dialekte zu sprechen und der Nachfolger Winnetous zu sein.
  • Damit war er nach eigenen Aussagen angeblich der Befehlshaber über 35.000 Apachen.
  • Es wird angenommen, dass May mithilfe der Figur des Old Shatterhand seine Kindheit verarbeitete und seine Träume auslebte.

Im Jahr 1899 reiste May zum ersten Mal in den Orient. Danach besuchte er die Türkei und Italien. 1908 bereiste er sechs Wochen lang die Ostküste der USA. Den Wilden Westen, der den Schauplatz in zahlreichen Werken Mays darstellt, besuchte er jedoch nie.

Karl May – Todesursache

Der Schriftsteller starb am 30. März 1912 in Radebeul. Die im Bestattungsbuch vermerkte Todesursache von Karl May lautete Herzparalyse, Bronchitis und Asthma. Neuere Untersuchungen der Überreste Mays legen jedoch nahe, dass er an einer Bleivergiftung starb.

Es gibt mehrere Karl-May-Festspiele, bei denen die Werke Mays auf einer Bühne aufgeführt werden. Zu den bekanntesten gehören die Karl-May-Spiele in Bad Segeberg, die seit 1952 jährlich aufgeführt werden und die seit 1992 jährlich stattfindenden Karl-May-Festtage in Radebeul.

Karl May – Werke

Karl May schrieb in seiner Zeit als Schriftsteller und Redakteur mehr als 70 Werke. In seinem Frühwerk schrieb May u. a. Abenteuer- und Reiseerzählungen, historische Erzählungen und Kriminalnovellen. Dazu gehören z. B.:

  • "Die Rose von Ernstthal" (1874/1875)
  • "Old Firehand" (1875)
  • "Auf der See gefangen" (1877/1878)
  • "Die Juweleninsel" (1880–1882)
  • "Pandur und Grenadier" (1883)

Karl May schrieb für den Verlag H. G. Münchmeyer außerdem fünf sogenannte Kolportageromane. Die Bücher erschienen unter Pseudonymen oder anonym von 1882 bis 1888. Ab 1901 wurden die Werke ohne Mays Zustimmung in Buchform von dem Verleger Adalbert Fischer und mit Mays Namen abgedruckt.

  • 1882 bis 1884: "Waldröschen"
  • 1883 bis 1885: "Die Liebe des Ulanen"
  • 1884 bis 1886: "Der verlorne Sohn"
  • 1885 bis 1888: "Deutsche Herzen – Deutsche Helden"
  • 1886 bis 1888: "Der Weg zum Glück"

Der Begriff "Kolportage" stammt aus dem Französischen und bedeutet sinngemäß "auf den Schultern tragen". Er bezieht sich auf die Veröffentlichung und den Vertrieb von einzelnen Büchern durch Händler, die von Haus zu Haus zogen. Heute wird der Ausdruck eher abwertend für oberflächliche Unterhaltungstexte oder Medienberichte verwendet, die Klischees bedienen und schlecht recherchiert sind.

Im Alter wandte sich May von Abenteuererzählungen ab und symbolischen Romanen zu. In seinem Spätwerk behandelte er u. a. Themen wie Religion, Weltanschauung und Pazifismus.

Karl May – Bücher

Bekannt wurde Karl May aber vor allem durch seine Abenteuerromane und Reiseerzählungen. Letztere spielten vor allem in den Vereinigten Staaten, in Mexiko und im Nahen Osten des 19. Jahrhunderts. Zu Karl Mays bekanntesten Büchern gehören der "Orientzyklus", die "Winnetou"-Trilogie und die Jugenderzählung "Der Schatz im Silbersee".

Der Orientzyklus besteht aus den sechs Erzählungen:

  • "Durch Wüste und Harem" (1892; ab 1895 unter dem Titel "Durch die Wüste")
  • "Durchs wilde Kurdistan" (1892)
  • "Von Bagdad nach Stambul" (1892)
  • "In den Schluchten des Balkan" (1892)
  • "Durch das Land der Skipetaren" (1892)
  • "Der Schut" (1892)

Die Winnetou-Triologie setzt sich aus den folgenden Werken zusammen:

  • "Winnetou I" (1893)
  • "Winnetou II" (1893)
  • "Winnetou III" (1893)

Die bekannteste Jugenderzählung ist "Der Schatz im Silbersee" aus dem Jahr 1890/1891.

  • Der Wildwestroman wurde 1890 bis 1891 als Fortsetzungsgeschichte in der Zeitschrift "Der gute Kamerad" abgedruckt.
  • 1894 erschien das Werk erstmals in Buchform.

Karl May – Gesammelte Werke

Seit 1913 wird die Reihe "Karl May's Gesammelte Werke", manchmal auch "Karl May's Gesammelte Werke und Briefe" genannt, vom Karl-May-Verlag herausgegeben. Das Sammelwerk besteht aus 96 Bänden. Ein Teil der Bände besteht aus Briefwechseln zwischen Karl May und anderen Personen. Seit 1997 werden die Bände durch zahlreiche Sonderbände ergänzt.

  • Viele der Bände entstanden nach Mays Tod, z. B. durch die Zusammensetzung von Textfragmenten.
  • Außerdem nahm der Verlag einige Veränderungenan Mays Werk vor.
    • Mays Schreibstil wurde modernisiert
    • ausführliche Landschaftsbeschreibungen wurden gekürzt
    • Gewaltbeschreibungen wurden entfernt.
    • Die zum Teil sehr langen Kapitel der Originaltexte wurden in mehrere kürzere Kapitel eingeteilt.

Der Karl-May-Verlag wurde am 1. Juli 1913 von Karl Mays Witwe Klara May, dem Verleger Friedrich Ernst Fehsenfeld und dem Juristen Euchar Albrecht Schmid gegründet. Klara May war die Alleinerbin Mays und dessen Nachlassverwalterin. Der Karl-May-Verlag erwarb alle Rechte an Mays Werken, die von anderen Verlagen publiziert wurden.

Karl May – Gedichte

Karl May hat auch einige Gedichte geschrieben. Jedoch sind diese weit weniger bekannt als seine Bücher. Während May in seinem Frühwerk vereinzelt Gedichte in seine epischen Werke einarbeitete, veröffentlicht er 1900 seinen ersten Gedichtband "Himmelsgedanken", der den Großteil seiner lyrischen Werke beinhaltet.

Zu den bekanntesten Gedichten Karl Mays gehören:

  • "Meine einstige Grabschrift" (1872)
  • "Die fürchterlichste Nacht" (1882)
  • "Die Menschheitsseele" (1900)
  • "Ragende Berge" (1900)

Karl May – Epoche

Einer bestimmten Epoche werden Karl Mays Werke nicht zugeordnet. Jedoch finden sich in seinen Büchern einige Merkmale der folgenden Epochen und Genres:

  • Realismus
  • Surrealismus
  • Abenteuerroman
  • Trivialliteratur

Karl Mays Schaffenszeit erstreckt sich vom späten 19. bis zum frühen 20. Jahrhundert. Seine Werke reflektieren die zeitgenössischen Vorstellungen und Interessen der Leserschaft dieser Epoche, wie die Faszination für ferne Länder und Kulturen.

Karl May – Figuren

In Karl Mays Büchern spielen mehrere bekannte Figuren eine große Rolle. Die wohl bekanntesten sind:

Karl May Figuren
Winnetou
  • zentrale Figur in vielen von Mays Wildwestromanen
  • enger Freund und Blutsbruder von Old Shatterhand
  • zentrale Figur in vielen von Mays Wildwestromanen
Old Shatterhand
  • deutscher Held und Protagonist vieler Wildwestromane von Karl May
  • Meisterschütze, Ingenieur und Naturkundler
  • für seine Intelligenz, moralische Integrität und Fähigkeit, Probleme mit Verstand und Geschick zu lösen, bekannt
Kara Ben Nemsi
  • Protagonist in Mays Orientromanen
  • deutscher Abenteurer, der den Nahen Osten bereist
  • klug, tapfer und ein meisterhafter Schütze
  • erlebt mit seinem Freund und Begleiter Hadschi Halef Omar zahlreiche Abenteuer
Hadschi Halef Omar
  • arabischer Freund von Kara Ben Nemsi
  • humorvolle Art
  • unterstützt Kara Ben Nemsi in den Abenteuern im Orient

Karl May – Winnetou

Winnetou ist in Karl Mays Wildwest-Abenteuern ein fiktiver Apachen-Häuptling. Er verkörpert die Ideale von Mut, Ehre, Weisheit und Gerechtigkeit und wird als edler, moralisch einwandfreier Charakter dargestellt. Winnetou ist der Sohn des Häuptlings Intschu-tschuna und besitzt eine natürliche Autorität, die ihm bei der Führung seines Stammes hilft.

Winnetou ist ein hervorragender Krieger. Er besitzt ausgezeichnete Fähigkeiten im Umgang mit Pfeil und Bogen, Gewehren sowie im Nahkampf. Er ist zudem ein begabter Reiter und ein fähiger Spurenleser. Trotz seiner kriegerischen Fähigkeiten ist Winnetou ein Anhänger des Friedens und der Diplomatie und setzt sich für das Wohlergehen seines Volkes ein.

In den Romanen wird Winnetou oft als weiser und besonnener Anführer beschrieben, der in schwierigen Situationen kluge Entscheidungen trifft. Im Laufe der Geschichten entwickelt Winnetou eine tiefe Freundschaft und Blutsbruderschaft mit Old Shatterhand. Beide Charaktere ergänzen sich in ihren Fähigkeiten und Werten und sind stets bereit, einander zu unterstützen. Die Beziehung zwischen Winnetou und Old Shatterhand wird als Symbol für Toleranz und Völkerverständigung interpretiert.

Old Shatterhand steht als klassische Heldenfigur auf der Seite des Guten und kämpft gemeinsam mit seinem Blutsbruder Winnetou gegen das Böse an. Old Shatterhand tötet nur, wenn er sich selbst verteidigen muss und seine Gegner ihm keine andere Wahl lassen. Genau wie Winnetou ist er ein hervorragender Schütze und Reiter und zudem sehr sportlich. Außerdem spricht er zahlreiche Sprachen, darunter auch einige Stammessprachen, und verfügt über tiefgehende Kenntnisse in unzähligen Bereichen, u. a. in Astronomie, Medizin, Geschichte und Völkerkunde.

Old Shatterhand ist ein Vertreter des Christentums und lehnt insbesondere den Islam ab. Während er sich zwar für die Gleichberechtigung von allen Menschen und gegen Rassismus ausspricht, trifft er dennoch einzelne wertende und stereotypische Aussagen gegenüber bestimmten Ethnien.

Karl May – Zitate

Einige Passagen aus den Werken Karl Mays werden häufig zitiert. Zu diesen bekannten Zitaten gehören z. B.:

  • "Ein jedes Volk hat das Recht, sich selbst zu regieren."1
  • "Auch der Indianer ist Mensch und steht im Besitze seiner Menschenrechte; es ist eine schwere Sünde, ihm das Recht, zu existieren, abzusprechen und die Mittel der Existenz nach und nach zu entziehen."2
  • "Die Klugheit ist stärker als die Gewalt, und die Milde mächtiger als der Mord."3
  • "Es ist besser, ein Unrecht erleiden, als eins begehen."4
  • "Wer Tiere quält, taugt nichts; wer aber Menschen unnütz wehe thut, der ist noch viel weniger wert."5
  • "Wie man den Krieg führt, das weiß jedermann; wie man den Frieden führt, das weiß kein Mensch. Ihr habt stehende Heere für den Krieg, die jährlich viele Milliarden kosten. Wo habt ihr eure stehenden Heere für den Frieden, die keinen einzigen Para kosten, sondern Milliarden einbringen würden?"6

Begriffe wie "Indianer" sind heute stark negativ konnotiert. Diese Begriffe werden für ein leichteres Verständnis verwendet, aber in Anführungszeichen gesetzt.

Karl May – Kritik

Trotz des großen Erfolgs von Karl Mays Romanen gibt es auch Kritik an seinen Werken – vor allem, wenn es um die Darstellung der indigenen Bevölkerung Amerikas geht.

Während May zwar den Anspruch hatte, sich von den herrschenden ethnischen Stereotypen seiner Zeit zu distanzieren, lassen sich in seinen Werken dennoch einige – aus heutiger Perspektive – rassistische Beschreibungen finden.

  • May wertete bestimmte Bevölkerungsgruppen ab und stigmatisierte diese.
  • In Mays Werken werden nur einzelne Figuren dieser Bevölkerungsgruppen positiv dargestellt.
    • Sie zeichnen sich nicht durch die gängigen rassistischen Stereotype aus.
  • Jedoch stellen diese positiv bewerteten Figuren Ausnahmen dar.
  • Hinzu kommt, dass seine Werke nach seinem Tod durch Vertretende des Karl-May-Verlags bearbeitet wurde.
  • Der während dieser Zeit herrschende Nationalismus und Rassismus in Deutschland führte zu einigen diskriminierenden Änderungen.
    • Die Änderungen wurden jedoch nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs vom Karl-May-Verlag wieder rückgängig gemacht.

Im Sommer 2022 wurde erneut Kritik an Mays "Winnetou"-Büchern laut.

  • Mays Werke wurde in der Öffentlichkeit als rassistisch und kulturell aneignend kritisiert.
  • Daraufhin wurden Begleitbücher und weiteres Material zum Film "Der junge Häuptling Winnetou" vom Markt genommen.
  • Das löste eine Debatte aus:
    • Wie sieht ein zeitgemäßer Umgang mit Darstellungen anderer Kulturen in Werken aus deren Entstehungszeit in der Vergangenheit liegt?
  • Die Karl-May-Stiftung äußerte sich und verteidigte Mays Werk.
    • Es sei trotz einiger ethnischer Stereotype tolerant und weltoffen.
  • Sie begründeten dies damit, dass May den Wilden Westen als positiv darstellte.
  • May legte den Fokus immer auf die Menschlichkeit und Würde der indigenen Bevölkerung Amerikas.
  • Die einzigen Figuren, die andere Kulturen verachten oder sich rassistisch äußern, seien die sehr negativ gezeichneten Bösewichte.

Karl May – Plagiatsvorwürfe

Doch nicht nur die "Winnetou"-Romane führten zu Kritik an Karl May. 1910 wurde er von einem Literaturwissenschaftler mit Plagiatsvorwürfen konfrontiert. Mays Erzählung "Die Rache des Ehri", die im Jahr 1878 unter dem Namen von Mays erster Frau veröffentlicht wurde, stimmte weitestgehend mit einem bereits im Jahr 1868 veröffentlichten Werk überein. Bei diesem Ursprungswerk handelte es sich um die Erzählung "Das Mädchen von Eimeo" des Autors Friedrich Gerstäcker.

May rechtfertigte sich in einem Interview im selben Jahr damit, dass er und Gerstäcker für ihre beiden Werke auf dieselben Quellen über Indien zurückgegriffen hätten. Dadurch habe sich die Ähnlichkeit der beiden Erzählungen ergeben.

Weitere Übereinstimmungen, u. a. mit den Werken von Gabriel Ferry und Charles Sealsfield, sind bekannt. May übernahm teilweise ganze Abschnitte aus wissenschaftlichen Texten wie z. B. Lexikon-Einträge, jedoch kaum Stellen aus literarischen Werken.

Karl May - Das Wichtigste

  • Karl May – Steckbrief
    • Geburt 25. Februar 1842
    • Geburtsort: Hohenstein-Ernstthal in Sachsen
    • gestorben am 30. März 1912 in Radebeul
    • Todesursache: Bleivergiftung
  • Karl May Lebenslauf
    • May wuchs in einer armen und strengen Weberfamilie auf.
    • Karl May hatte 13 Geschwister.
    • Er machte eine Ausbildung zum Lehrer.
    • Wegen verschiedener Diebstähle und Landstreicherei saß er mehrfach im Gefängnis.
    • Als Redakteur veröffentlichte er seine ersten Texte.
    • 1875: Veröffentlichung von "Old Firehand"
    • ab 1879: Veröffentlichung des "Orientzyklus"
    • ab 1892: Durchbruch mit Reihe "Carl May's Gesammelte Reiseromane"
  • Karl May Werke
    • insgesamt mehr als 70 Bücher
    • bekannteste Werke: "Orientzyklus", "Winnetou"-Trilogie und "Der Schatz im Silbersee"
    • Gedichte: 1900 wurde Gedichtband "Himmelsgedanken" veröffentlicht
    • Karl Mays Bücher lassen sich keiner bestimmten Epoche zuordnen.
  • Karl May – Figuren: Zu den bekanntesten Figuren Karl Mays zählen Winnetou und Old Shatterhand.
  • Karl May – Kritik:
    • u.a. wegen religiöser Heuchelei und Selbstinszenierung
    • Auch seine Vorstrafen wurden gegen ihn verwendet.
    • Im Sommer 2022 wurde aufgrund eines neu erschienenen Winnetou-Kinderfilms Kritik an der Darstellung der indigenen Bevölkerung Amerikas in Mays Werk laut.

Nachweise

  1. Karl May (1884). Waldröschen oder Die Rächerjagd rund um die Erde (Lieferung 70). H.G. Münchmeyer.
  2. Karl May (1882/1883). Ein Ölbrand – Erzählung aus dem fernen Westen. Wilhelm Spemann.
  3. Karl May (1897). Satan und Ischariot III. Friedrich Ernst Fehsenfeld.
  4. Karl May (1893). Winnetou II. Friedrich Ernst Fehsenfeld.
  5. Karl May (1917). Halbblut. Karl-May-Verlag.
  6. Karl May (1913). Ardistan. Karl-May-Verlag.

Häufig gestellte Fragen zum Thema Karl May

Karl May hat vor allem Abenteuer- und Reiseerzählungen geschrieben. Seine bekanntesten Werke sind die "Winnetou"-Trilogie und "Der Schatz im Silbersee".

Karl May wurde durch seine Reihe "Carl May's Gesammelte Reiseromane" berühmt, die ab 1892 veröffentlicht wurden. U. a. beinhaltete die Reihe die "Winnetou"-Trilogie. 

Karl May wurde bereits zu seinen Lebzeiten das Plagiieren anderer Werke, religiöse Heuchelei und Selbstinszenierung vorgeworfen. Auch seine Vorstrafen wurden von kritischen Stimmen gegen ihn verwendet. 

Karl May hat mehr als 70 Bücher geschrieben.

Karl May war ein deutscher Schriftsteller, der besonders für seine Abenteuerromane bekannt ist.

Mehr zum Thema Karl May

Schließ dich über 22 Millionen Schülern und Studierenden an und lerne mit unserer StudySmarter App!

Die erste Lern-App, die wirklich alles bietet, was du brauchst, um deine Prüfungen an einem Ort zu meistern.

  • Karteikarten & Quizze
  • KI-Lernassistent
  • Lernplaner
  • Probeklausuren
  • Intelligente Notizen
Schließ dich über 22 Millionen Schülern und Studierenden an und lerne mit unserer StudySmarter App! Schließ dich über 22 Millionen Schülern und Studierenden an und lerne mit unserer StudySmarter App!

Melde dich an für Notizen & Bearbeitung. 100% for free.

Entdecke Lernmaterial in der StudySmarter-App

Google Popup

Schließ dich über 22 Millionen Schülern und Studierenden an und lerne mit unserer StudySmarter App!

Schließ dich über 22 Millionen Schülern und Studierenden an und lerne mit unserer StudySmarter App!

Die erste Lern-App, die wirklich alles bietet, was du brauchst, um deine Prüfungen an einem Ort zu meistern.

  • Karteikarten & Quizze
  • KI-Lernassistent
  • Lernplaner
  • Probeklausuren
  • Intelligente Notizen
Schließ dich über 22 Millionen Schülern und Studierenden an und lerne mit unserer StudySmarter App!