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Weißt Du, wer die berühmten Werke "Effi Briest" und "Irrungen, Wirrungen" geschrieben hat? Das war Theodor Fontane, einer der bekanntesten deutschen Autoren. Seine Bücher und Gedichte sind fester Bestandteil des Deutschunterrichts und repräsentativ für die Epoche Realismus.
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Jetzt kostenlos anmeldenWeißt Du, wer die berühmten Werke "Effi Briest" und "Irrungen, Wirrungen" geschrieben hat? Das war Theodor Fontane, einer der bekanntesten deutschen Autoren. Seine Bücher und Gedichte sind fester Bestandteil des Deutschunterrichts und repräsentativ für die Epoche Realismus.
In diesem kurzen Steckbrief von Theodor Fontane findest Du noch einmal alle wichtigen Lebensdaten:
Theodor Fontane – Steckbrief | |
Geburt | Dezember 1819 in Neuruppin |
Ausbildung |
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Berufliche Tätigkeiten |
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Ehe |
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Kinder |
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Werke | über 120 bekannte Werke, darunter
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Tod |
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Durch die folgende Kurzbiografie kannst Du Fontanes Lebensumstände und sein Schaffen besser verstehen.
Theodor Fontane wurde im Dezember 1819 in Neuruppin im heutigen Brandenburg geboren. Nachdem er zuerst ein Gymnasium und dann die Berliner Gewerbeschule besucht hatte, begann er mit siebzehn Jahren eine Ausbildung zum Apotheker. Diesen Beruf hatte auch sein Vater Louis Henri Fontane.
Die Vornamen von Vater Fontane sind ein Hinweis darauf, dass er französische Vorfahren hatte. Er gab auch seinem Sohn französische Vornamen: Aus Henri Théodore wurde Heinrich Theodor. Unter den letzteren, eingedeutschten Namen ist der Schriftsteller bekannt.
Obwohl Fontane von Beruf zuerst Apotheker werden wollte, hatte er bereits während seiner Ausbildung ein großes Interesse an Literatur. Fontane begann ab ca. 1939 auch selbst zu dichten. In diesem Jahr veröffentlichte er dann eines seiner ersten Werke, eine Novelle, in einer Berliner Zeitung. Doch er blieb auch seinem Beruf treu und arbeitete in verschiedenen Apotheken, unter anderem bei seinem Vater in Letschin.
Eine Novelle ist eine Textsorte der Gattung Epik. Lies Dir die Erklärung "Novelle" durch, wenn Du mehr darüber erfahren möchtest.
In verschiedenen Vereinen konnte Fontane auch Kontakte zu anderen Schriftsteller*innen knüpfen, die ihn in seiner schriftstellerischen Entwicklung beeinflussten. Manche der Werke, die Fontane zwischen 1839 und 1842 verfasste, sind heute nicht mehr überliefert. Bekannt ist hingegen, dass er auch Werke anderer, englischer Schriftsteller ins Deutsche übersetzte.
Nach einem einjährigen Militärdienst verlobte sich Fontane 1845 mit Emilie Rouanet-Kummer, die er schon aus seiner Jugend kannte. Da er beruflich aber noch nicht abgesichert war, mussten sie mit der Gründung ihrer Familie warten. In seiner Zeit in den literarischen Vereinen wuchs auch Fontanes politisches Interesse. Im Rahmen der Märzrevolution 1848 nahm er an Barrikadenkämpfen teil und ließ sich als Wahlmann der liberalen Partei aufstellen.
In der deutschen Märzrevolution demonstrierten die Bürgerinnen und Bürger für Mitbestimmung in der Regierung, Demokratie und einen einheitlichen Nationalstaat. Die Revolution war zunächst erfolgreich, doch die auf der Frankfurter Nationalversammlung getroffenen Entscheidungen blieben nicht lange bestehen.
Fontane entschied sich dann, den Apothekerberuf aufzugeben und von der Schriftstellerei zu leben:
Liberale Politiker im 19. Jahrhundert hatten das Ziel, die Regierungsordnung zu verändern, um dem Volk mehr Rechte und Freiheiten zu geben. Sie wollten ein Parlament aufbauen, um dem Volk die Beteiligung an der Regierung zu ermöglichen und die Macht des Königs einzuschränken.
Fontane und Emilie heirateten 1850, ein Jahr später wurde ihr erstes Kind geboren. Dadurch, dass Fontane häufig seine Arbeitsstellen kündigte, erlebte die Familie immer wieder finanzielle Engpässe, was auch zu Krisen in der Ehe führte. Dennoch folgte Emilie ihm 1857 nach London, wo Fontane als Korrespondent arbeitete.
1860 wurde er von der konservativen Berliner "Kreuzzeitung" als Redakteur angestellt, eine gut bezahlte Arbeit, die er jedoch 1870 ebenfalls wieder kündigte. Ein Grund dafür war, dass er sich mehr Zeit und Freiheit für sein schriftstellerisches Schaffen wünschte.
Theodor und Emilie Fontane hatten insgesamt sieben Kinder, sechs Söhne und eine Tochter:
Der jüngste Sohn Friedrich gründete 1888 in Berlin einen Verlag, wo er die Werke seines Vaters herausgab. Obwohl Fontane selbst zunächst Zweifel an diesem Geschäft hatte, war der Verlag zumindest bis zum Anfang des 20. Jahrhunderts erfolgreich.
Gemeinsam mit seinem Bruder Theodor verwaltete Friedrich zwischen 1919 und 1933 den literarischen Nachlass seines Vaters. Das bedeutete, dass sie seine handschriftlichen Werke und Briefe aufbewahrten, bearbeiteten und neu veröffentlichten.
Eine Anstellung als Theaterkritiker einer Zeitung ermöglichte Fontane in den nächsten Jahren, weitere Werke zu verfassen und zu reisen. Unter anderem reiste er an die Kriegsschauplätze der Einigungskriege (1864, 1866, 1870/71) in Dänemark und Frankreich und schrieb auch darüber.
Über Theodor Fontanes Todesursache ist nichts bekannt. Im Jahr 1892 erkrankte er schwer und nahm das zum Anlass, eine Autobiografie mit dem Titel "Meine Kinderjahre" zu schreiben. Ob die Krankheit in Verbindung mit seinem Tod 1898 stand, ist nicht sicher. Bis dahin verfasste Fontane noch verschiedene kürzere epische Werke.
Mit Ausnahme von Dramen verfasste Fontane Werke aller Gattungen. Dazu zählen auch eher sachliche Beschreibungen und Erlebnisberichte. Einige wichtige davon kannst Du in der Tabelle sehen.
Theodor Fontane Werke – Erlebnisberichte | |
"Wanderungen durch die Mark Brandenburg" (1862–1889) | Beschreibung der Landschaft, Menschen und Geschichte einer Region im heutigen Brandenburg und Polen |
"Kriegsgefangen" (1871) | Schilderung Fontanes kurzer Gefangenschaft im deutsch-französischen Einigungskrieg, als man ihn in Frankreich fälschlicherweise für einen Spion gehalten hatte |
"Meine Kinderjahre" (1894) | Autobiografischer Roman über Fontanes Kindheit |
"Von Zwanzig bis Dreißig" (1898) | Autobiografisches Werk über Fontanes Leben zwischen seiner Kindheit und seiner Hochzeit |
Im Zuge seines Berufs schrieb er viele Kritiken und Artikel für verschiedene Zeitungen. Zudem sind einige seiner Briefe, die er an die Familie und an Schriftstellerkollegen schickte, veröffentlicht worden. Einen Überblick über die wichtigsten epischen und lyrischen Werke Fontanes erhältst Du im Folgenden.
Fast dreißig Romane, Novellen und Erzählungen von Fontane sind heute bekannt. Zu Fontanes wichtigsten Büchern gehören:
"Vor dem Sturm" (1878), Roman
"Unterm Birnbaum" (1885), Novelle
"Irrungen, Wirrungen" (1887), Roman
"Frau Jenny Treibel" (1893), Roman
"Effi Briest" (1895), Roman
"Der Stechlin" (1897), Roman
Anhand der folgenden Zusammenfassungen kannst Du Dir ein Bild von den Themen machen, über die Fontane schrieb.
"Effi Briest" ist das bekannteste Werk Theodor Fontanes. Der Roman wurde in sechs Teilen, über den Zeitraum von 1894 bis 1895, in der "Deutschen Rundschau" veröffentlicht. Er handelt von der Ehe zwischen der 17-jährigen Effi Briest und dem viel älteren Baron von Innstetten, die von einigen Problemen bestimmt wird.
In der Erklärung "Effi Briest" kannst Du Dich noch genauer zum Inhalt und zur Interpretation des Romans einlesen.
"Effi Briest" ist ein Gesellschaftsroman, der die Umstände und Sitten der Gesellschaft seiner Entstehungszeit aufzeigt. Dabei übt Fontane auch Kritik an der Gesellschaft. Einige Handlungen vollziehen die Figuren nur, weil die gesellschaftlichen Normen es so vorsehen.
Der Baron von Innstetten muss seinen Ruf erhalten, damit er seine Stellung nicht verliert. Dazu gehört auch, dass er Crampas zum Duell herausfordert und dabei sein Leben aufs Spiel setzt.
Auch Fontanes Roman "Irrungen, Wirrungen" aus dem Jahr 1887 ist gesellschaftskritisch. Er beschreibt die Liebesgeschichte des Adligen Baron Botho von Nienäcker und Lene Nimptsch, die dem Bürgerstand angehört.
Fontane beschreibt den Handlungsort Berlin und das Leben im Adel und Bürgertum sehr anschaulich und spiegelt auch hier die Gesellschaft wider. Seine Kritik ist eher indirekt, indem er aufzeigt, dass die damalige Norm, nur innerhalb eines Standes zu heiraten, eine romantische Beziehung zerstört.
Auch zu "Irrungen, Wirrungen" findest Du eine eigene Erklärung bei StudySmarter. Dort erfährst Du auch mehr über die damalige Ständegesellschaft.
Fontane verfasste schon früh Gedichte und entdeckte die Gedichtform Ballade für sich. Zu seinen Balladen gehören:
"Archibald Douglas" (1854)
"Die Brück' am Tay" (1880)
"John Maynard" (1885)
"Herr von Ribbeck auf Ribbeck im Havelland" (1889)
Die Gedichtform Ballade zeichnet sich dadurch aus, dass sie Merkmale der Gattungen Lyrik und Epik vereint. Balladen sind in Strophen und Verse verfasst und haben häufig einen erzählenden Charakter. Mehr Informationen findest Du in der Erklärung "Ballade".
Die Ballade "John Maynard" erzählt von einer verhängnisvollen Schifffahrt auf dem Eriesee in den USA, bei der auf dem Schiff Feuer ausbricht. Während sich die Passagiere vorn versammeln, um den Flammen zu entgehen, bleibt der Steuermann John Maynard auf seinem Posten. Nur so erreicht das Schiff noch rechtzeitig das Ufer und alle Menschen können gerettet werden. Alle außer John Maynard selbst, der fortan als Held verehrt wird.
In der Erklärung "John Maynard" kannst Du Dir die Ballade und ihre Analyse durchlesen.
"John Maynard" beruht auf einem wahren Schiffsunglück, das sich 1841 ereignete. Dabei wurden allerdings nicht alle Passagiere gerettet. Fontane entschloss sich also, eine positivere Version des Ereignisses zu erzählen und die Figur John Maynard noch mehr als Held zu stilisieren.
Die Ballade "Herr von Ribbeck auf Ribbeck im Havelland" kennst Du vielleicht. Sie wird gerne im Schulunterricht behandelt und auswendig gelernt.
Fontanes schriftstellerisches Schaffen fällt in die Epoche Realismus. Der Autor zählt zu den wichtigsten Vertretern der Epoche.
Der Realismus war eine literarische Epoche im Zeitraum von ca. 1848 bis 1890. Im Mittelpunkt stand die Darstellung des Wirklichen und des Wahren, wobei die Realität jedoch verschönert und verherrlicht dargestellt wurde. Die negativen Seiten der Wirklichkeit wurden dabei ausgeblendet.
Wenn Du mehr über die Epoche erfahren möchtest, kannst Du Dir die Erklärung "Realismus" bei StudySmarter durchlesen.
Fontanes Werke sind zudem repräsentativ für den Realismus, weil sie alltägliche Umstände aus dem Leben des Bürgertums behandeln und in schlichter Sprache verfasst sind.
Die Ballade "John Maynard" ist ein Beispiel für die Verherrlichung der Realität im Realismus:
Ein weiteres Merkmal der Epoche ist, dass Fontane, obwohl er politisch aktiv war, kaum politische Aspekte in seinen Werken behandelte. Der Realismus folgte auf die Epoche des Vormärz (1815–1848), die mit der Märzrevolution endete und stark politisch und reformatorisch geprägt war. Nach der gescheiterten Revolution und den demokratischen Rückschritten wandten sich die Verfasserinnen und Verfasser des Realismus wieder von politischen Themen ab.
Es ist möglich, dass Fontanes frühe Werke Merkmale des Vormärz aufwiesen. Insbesondere durch den literarischen "Herwegh-Verein" wurde er wohl in dieser Hinsicht beeinflusst. Da einige seiner Werke dieser Zeit nicht überliefert sind, ist dies jedoch schwer nachzuvollziehen.
Die folgenden Zitate stammen von Fontane. Anhand dessen, was Du hier über sein Leben und seine Einstellung erfahren hast, kannst Du sie interpretieren:
Alle Worte, die von Herzen kommen, sind gute Worte, und wenn sie mir helfen (und sie helfen mir), so frag' ich nicht viel danach, ob es sogenannte ›richtige‹ Worte sind oder nicht.4
[...] dass die Natürlichkeit nicht nur das Beste, sondern auch das Vornehmste sei.5
Courage ist gut, aber Ausdauer ist besser. Ausdauer, das ist die Hauptsache.4
Die bekanntesten Werke von Theodor Fontane sind:
Theodor Fontane hat vor allem literarische Texte wie Romane ("Effi Briest") und Balladen ("John Maynard") geschrieben. Er verfasste aber auch Reiseberichte und autobiografische Texte.
Theodor Fontane macht besonders, dass:
Die Geschichte von "John Maynard" ist zum Teil wahr. Die Handlung beruht auf einem wahren Schiffsunglück, das sich 1841 auf dem Eriesee ereignete. Im Vergleich zur Ballade starben dabei mehrere Menschen. Der Name des Steuermanns war nicht John Maynard, sondern Luther Fuller.
Die bekanntesten Werke von Theodor Fontane waren:
Theodor Fontane war ein deutscher Schriftsteller und Dichter, der zwischen 1819 und 1898 lebte. Von ihm stammt der Roman "Effi Briest".
Theodor Fontane ist ein deutscher Schriftsteller und Dichter, der zwischen 1819 und 1898 lebte. Von ihm stammt der Roman "Effi Briest".
Theodor Fontane hat insgesamt über 120 Werke geschrieben. Darunter Romane, Gedichte, Reiseberichte und Biografien.
Welchen Beruf lernte Fontane zunächst?
Apotheker
Warum heirateten Fontane und Emilie erst fünf Jahre nach ihrer Verlobung?
Fontane verdiente noch nicht genug Geld, um eine Familie zu ernähren.
Welcher politischen Richtung gehörte Fontane an?
liberal
Warum wurde Fontane als konservativ angesehen?
Fontane wurde für konservativ gehalten, weil er für die Regierung und eine konservative Zeitung arbeitete.
Warum kam es in Fontanes Ehe häufig zu Krisen?
In Fontanes Ehe kam es zu Krisen, weil er häufig seine Arbeitsstellen kündigte.
Welche Ehrungen erhielt Fontane?
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