StudySmarter - Die all-in-one Lernapp.
4.8 • +11k Ratings
Mehr als 5 Millionen Downloads
Free
In der Zeit des zweiten Weltkriegs gab es einige Gruppen, die Widerstand gegen den Nationalsozialismus leisteten. Diese Gruppen fasste die Gestapo als Rote Kapelle zusammen. Zu ihren Aktionen gegen das NS-Regime gehörten Spionage, das Drucken illegaler Flugblätter, das Helfen von Juden und Oppositionellen und das Dokumentieren der Nazi-Verbrechen.
Eine der bekanntesten dieser Gruppen war der Freundeskreis um Harro Schulze-Boysen. Diese stellen wir euch in diesem Artikel vor.
Das Thema "Rote Kapelle" wird im Fach Geschichte behandelt.
“Rote Kapelle” war ein Fahndungs- und Sammelname der Gestapo für Gruppen die Widerstand gegen das NS-Regime während des zweiten Weltkriegs leisteten.
Der Name Rote Kapelle kommt hierbei vom Glauben, dass es sich um ein organisiertes Spionagenetzwerk der Sowjetunion handelte. Dies lag daran, dass Funkkontakt zwischen einigen Gruppen und den Sowjets nachgewiesen wurde. Ein Funker der Morsecodezeichen klopfte, war ein Pianist und eine Gruppe davon eine Kapelle. Da die abgefangenen Morsezeichen aus Moskau kam, war diese Kapelle kommunistisch, also rot. So entstand der Name Rote Kapelle.
Entgegen dem damaligen Glauben des NS-Regime waren die verschiedenen Widerstandsgruppen kaum untereinander organisiert aber oft in Kontakt miteinander. Jedoch gab es aber auch einige Gruppen wie der Kreisauer Kreis und die Schulze-Boysen-Gruppe, die sich regelmäßig austauschten.
Auch gab es Kontakt zwischen Hans Scholl von der Weißen Rose mit Mitglieder der Schulze-Boysen-Gruppe.
Innerhalb der Gruppen agierten die Mitglieder oft unabhängig voneinander und organisierten ihre eigenen Aktionen.
Quelle: ard.de
Der Schulze-Boysen-Kreis war eine der größeren Widerstandsgruppen innerhalb Deutschlands während des zweiten Weltkriegs. Ansässig in Berlin verübten sie aber bereits seit der Machtübernahme Hitlers im Jahr 1933 Aktionen gegen das NS-Regime. Sie bildeten sich um den Luftwaffenoffizier Harro Schulze-Boysen, dem Schriftsteller Adam Kuckhoff und dem Ökonomen Arvid Harnack.
Schulze-Boysen und Harnack waren beide ablehnend gegenüber dem Versailler Vertrag und der aktuellen Gesellschaftsordnung. Nach der Weltwirtschaftskrise 1929 wollten diese planwirtschaftliche Elemente der kommunistischen Sowjetunion in Deutschland einführen, was also im direkten Gegenzug zur antikommunistischen Position der NSDAP und Hitlers stand.
Im Jahr 1933 wurde Schulze-Boysen kurzzeitig von der SA inhaftiert und gefoltert wegen seiner überparteilichen Zeitschrift “Der Gegner”.
Nach seiner Entlassung und der Hochzeit mit seiner Frau im Jahr 1936 freundete er sich mit immer mehr jungen Intellektuellen an die ebenfalls gegen das NS-Regime waren, ebenso wie Harnack. Diese waren von unterschiedlichster religiöser und politischer Meinung, waren aber in ihrer Ablehnung des Nationalsozialismus vereint. So entstand ein loses Netzwerk aus verschiedenen Freundeskreisen mit über 150 NS-Gegnern, die sich ab 1939 auf Drängen von Adam Kuckhoff zusammengeschlossen hatten und Aktionsmöglichkeiten gegen die Nazis suchten.
Der Schulze-Boysen-Kreis verübte ab 1933 eine Reihe von Aktionen gegen das NS-Regime. Unter anderem wurden ab 1933 Regimegegner der frisch verbotenen Parteien SPD und KPD sowie der verbotenen Gewerkschaften versteckt oder bei der Ausreise unterstützt. Dies taten sie noch bis weit in den zweiten Weltkrieg hinein. Seit der Reichskristallnacht halfen sie auch jüdischen Bewohnern beim Verstecken, organisieren von Dokumenten oder der Ausreise.
Auch wurden viele verschiedene Flugblätter vom Schulze-Boysen-Kreis gedruckt und verteilt. So wurde unter anderem der spanische Bürgerkrieg thematisiert, bei dem das faschistischen Putschisten von Hitler und den Nationalsozialisten unterstützt wurde. Dieser wurde von der Gruppe als Schritt zum nächsten Weltkrieg angesehen.
Nach dem Münchner Abkommen und der Eingliederung des Sudetenlandes im Oktober 1938 erschien ein weiteres Flugblatt auf dem vor einem neuen Weltkrieg gewarnt wird.
Die Gruppe konnte auch mit Hilfe ihrer Positionen an wichtige Informationen gelangen, die über Funk auch an Vertreter im Ausland gesendet wurden. Unter anderem sammelte Schulze-Boysens Frau Libertas Bildmaterial über die deutschen Kriegsverbrechen, welche sie im Reichspropagandaministerium zu Gesicht bekam. Außerdem versuchte Schulze-Boysen, die Sowjetunion vor dem bevorstehenden Russlandfeldzug zu warnen, von dem er in seiner Position als Luftwaffenoffizier erfuhr. Der Bericht wurde aber von Stalin selber als Desinformation zurückgewiesen.
Auch verfasste die Gruppe zu Beginn des Jahres 1942 die sogenannte Agis-Flugschrift, in der alle Deutschen zum Widerstand gegen die Nationalsozialisten aufgerufen wurden. Der Text machte die Desinformation der NS-Propaganda öffentlich, und sprach auch die Kriegsverbrechen der Deutschen an. Zuletzt wird zum Sturz der Regierung aufgerufen, um Deutschland von vor 1939 zu retten. Der Text wurde an mehrere Hunderte Akademiker im Berliner Umkreis versendet.
Der Schulze-Boysen-Kreis wurde im Jahr 1942 enttarnt. Nach der Abfangung eines Moskauer Funkspruchs wurde zunächst erst eine Brüsseler Widerstandsgruppe um den sowjetischen Agenten Anatoli Gurewitsch aufgedeckt. Gurewitsch konnte noch fliehen, wurde aber durch Folter einer seiner Männer wieder ausfindig gemacht. Um zu überleben und der Todesstrafe zu entkommen, ließ er sich erpressen und nannte viele seiner Kontaktpersonen, darunter Harro Schulze-Boysen und Arvid Harnack.
In einem geheimen Prozess wurden der Großteil der Verratenen der Spionage für schuldig empfunden. Das galt als Hoch- und Landesverrat, was mit der Todesstrafe geahndet wurde. Harro Schulze-Boysen, Arvid Harnack und einige ihrer Komplizen wurden am 22. Dezember 1942 erhängt, was als besonders “ehrlos” galt. Schulze-Boysens Frau Libertas und weitere Unterstützer wurden geköpft.
Rote Kapelle - Extra Fact
Auch nach dem Sturz des Nationalsozialismus gab es noch ein großes Interesse an der Roten Kapelle. Die westlichen Geheimdienste erhofften sich Informationen über den sowjetischen Geheimdienst. Auch wurden die Mitglieder vor allem in den USA aufgrund ihrer kommunistischen Orientation misstrauisch betrachtet.
Der Name der Roten Kapelle besteht auf einer Verbindung zum sowjetischen Geheimdienst, die manchen Gruppen der Kapelle bestand.
Kommunistischer Widerstand war Widerstand der politischen Oppositionellen gegen den Nationalsozialismus. Dabei widersetzten sich Kommunisten aktive den Nazis.
Der Widerstand der Roten Kapelle war vielfältig. Vor allem halfen Gruppierungen der Roten Kapelle Juden und Regimegegner, zum Beispiel bei der Flucht. Aber auch wichtige Informationen gegen die Nazis wurden in der Öffentlichkeit verbreitet und ans Ausland weitergereicht.
Sei rechtzeitig vorbereitet für deine Prüfungen.
Teste dein Wissen mit spielerischen Quizzes.
Erstelle und finde Karteikarten in Rekordzeit.
Erstelle die schönsten Notizen schneller als je zuvor.
Hab all deine Lermaterialien an einem Ort.
Lade unzählige Dokumente hoch und habe sie immer dabei.
Kenne deine Schwächen und Stärken.
Ziele Setze dir individuelle Ziele und sammle Punkte.
Nie wieder prokrastinieren mit unseren Lernerinnerungen.
Sammle Punkte und erreiche neue Levels beim Lernen.
Lass dir Karteikarten automatisch erstellen.
Erstelle die schönsten Lernmaterialien mit unseren Vorlagen.
Melde dich an für Notizen & Bearbeitung. 100% for free.