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Die Nachkriegszeit beschreibt die Zeitperiode der Deutschen Geschichte ab Ende des Zweiten Weltkrieges bis zur Teilung Deutschlands. Sie war geprägt vom Wiederaufbau Deutschlands, der deutschen Demokratie, sowie der steigenden Reibungen zwischen der kommunistischen Sowjetunion und den USA.Die Nachkriegszeit begann mit der bedingungslosen Kapitulation der Wehrmacht am 8. Mai 1945. Deutschland lag in Trümmern und war von den Alliierten Mächten Frankreich, Großbritannien,…
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Jetzt kostenlos anmeldenDie Nachkriegszeit beschreibt die Zeitperiode der Deutschen Geschichte ab Ende des Zweiten Weltkrieges bis zur Teilung Deutschlands. Sie war geprägt vom Wiederaufbau Deutschlands, der deutschen Demokratie, sowie der steigenden Reibungen zwischen der kommunistischen Sowjetunion und den USA.
Die Nachkriegszeit begann mit der bedingungslosen Kapitulation der Wehrmacht am 8. Mai 1945. Deutschland lag in Trümmern und war von den Alliierten Mächten Frankreich, Großbritannien, den USA und der Sowjetunion besetzt. Diese teilten Deutschland und auch Berlin in sogenannte Besatzungszonen, beziehungsweise Sektoren, auf.
Auf der Potsdamer Konferenz (17. Juli 1945 bis 2. Aug. 1945) entschied der alliierten Kontrollrat darüber, wie es mit Deutschland weitergehen sollte. Sie einigten sich auf fünf Punkte, (auch fünf Ds oder 5 Ds der Nachkriegszeit), die für die unmittelbare Zukunft Deutschlands in den Blick gefasst werden sollten:
Abbildung 1: Winston Churchill, Harry Truman und Josef Stalin bei der Potsdamer Konferenz 1945
So sollte sichergestellt werden, dass sich die Geschehnisse des Zweiten Weltkrieges sowie des Nationalsozialismus nie wiederholen würden und von Deutschland keine Gefahr mehr ausging.
Jedoch wurden diese Ziele von den Besatzungsmächten in den verschiedenen Zonen unterschiedlich verfolgt. Schnell entwickelten sich Differenzen zwischen Westdeutschland, welches von den westlichen Mächten (USA, Großbritannien und Frankreich) besetzt war und dem unter sowjetischer Regierung stehenden Ostdeutschland.
Das Leben in der Nachkriegszeit war in ganz Deutschland von Hunger, Arbeitslosigkeit, Armut, Kälte und Krankheiten geprägt. Vor allem in Städten herrschten besonders schlimme Verhältnisse. Alles lag in Trümmern, die Menschen hatten oft kein Zuhause mehr – manche verloren alles. Der Wiederaufbau war also enorm wichtig, um ein einigermaßen normales Leben wieder zu ermöglichen. Dabei mussten alle mit anpacken, auch Kinder, denn viele Männer waren im Krieg gefallen.
Das tägliche Leben war für die meisten ein Überlebenskampf, vor allem Lebensmittel waren knapp. So hatten die Menschen keine andere Wahl als Gemüse in den Trümmern anzubauen. Durch die Kälte, Nässe und fehlende Möglichkeiten für Hygiene zu sorgen, breiteten sich zudem Krankheiten schnell aus.
Da die Versorgungslage besonders kritisch war und die vorhandenen Ressourcen streng rationiert werden mussten, blühte der Schwarzmarkt so gut wie überall in Deutschland in der Nachkriegszeit auf. Dort konnte beinahe alles gekauft werden, jedoch zu horrenden Preisen – oftmals wurden Güter zum hundertfachen des eigentlichen Kaufpreises angeboten.
Viele der Waren stammten von den Soldaten der Besatzungsmächte, aus ehemaligen NS-Lagern, von Raubzügen, von Bauern und so weiter. Besonders beliebt waren Tabakwaren, vor allem die amerikanischen Lucky Strike Zigaretten, die sogar zu einem der wichtigsten Währungsmittel auf dem Schwarzmarkt wurden.
Der Handel auf dem Schwarzmarkt war zwar illegal und es wurden zahlreiche Razzien durchgeführt, doch gestoppt werden konnte er so nicht – für viele Menschen bildete er eine Lebensgrundlage. Häufig verkauften Polizisten die konfiszierten Waren sogar selbst weiter, um Gewinn zu machen.
Durch die unterschiedlichen Ziele und politischen Einstellungen der Besatzungsmächte entwickelten sich Westdeutschland und Ostdeutschland während der Nachkriegszeit in verschiedene Richtungen.
Die Nachkriegsjahre in Deutschland waren miserabel – die Menschen der Nachkriegszeit lebten in Armut, viele Städte waren zerbombt und der Geist des frisch besiegten Nationalsozialismus schwebte noch über vielen Köpfen. Die westlichen Mächte waren jedoch gewillt, Westdeutschland wirtschaftlich und demokratisch wieder aufzubauen. Sie stärkten die politische Macht der einzelnen Länder und führten Kommunal- sowie Landtagswahlen ein – das föderale System wurde von unten wieder aufgebaut.
Föderalismus beschreibt den Zusammenschluss einzelner Bundesländer zu einem Bundesstaat – Bund und Länder arbeiten in der Regierung eng zusammen.
Jedoch kam die Wirtschaft nicht wirklich schnell in den Gang – durch die Politik des Nationalsozialismus war es zu einem großen Geldüberhang durch starke Inflation gekommen, das Geld war so gut wie nichts mehr wert.
Inflation beschreibt das Ansteigen des Preisniveaus – das heißt, es können weniger Güter/Dienstleistungen mit einer Geldeinheit gekauft werden. Der Wert des Geldes sinkt also.
Ein Geldüberhang gilt als Folge einer zurückgestauten Inflation. Beim Geldüberhang übersteigt die Geldmenge deutlich das Güterangebot.
Diese Situation änderte sich jedoch mit der Währungsreform vom 20. Juni 1948. Dabei wurde die Reichsmark als Währungsmittel abgesetzt und durch die Deutsche Mark (D-Mark) ersetzt. Nach anfänglichen Schwierigkeiten erholte sich die Wirtschaft und es kam schließlich zum sogenannten Wirtschaftswunder (1950–1963).
Die Währungsreform brachte für Westdeutschland jedoch nicht nur Positives. Die Einführung eines neuen Währungsmittels im Westen Deutschlands und der Versuch, dieses auch in Westberlin geltend zu machen, sorgte bei der Sowjetunion für Missmut. Sie war der Auslöser der Berlin-Blockade, die vom 24. Juni 1948 bis zum 12. Mai 1949 Westberlin vom Rest Deutschlands abschottete.
An den Jahreszahlen kannst Du bereits erkennen, dass das Wirtschaftswunder eigentlich erst kurz nach dem Ende der Nachkriegszeit eingesetzt hat. Es ist allerdings trotzdem relevant für die Geschichte Westdeutschlands und findet seine Wurzeln im Westen der Nachkriegszeit.
In der von der Sowjetunion besetzten Zone in Ostdeutschland wurde der Wiederaufbau nicht von den Besatzern der Nachkriegszeit unterstützt. Die volkswirtschaftliche Ideologie der UdSSR machte sich hier bald bemerkbar. Großgrundbesitzer wurden enteignet und Betriebe wurden in sowjetische Aktiengesellschaften umgewandelt. Es bildete sich außerdem eine zentralistische Regierungsform – das Gegenteil also zu den föderalen, westlichen Besatzungszonen.
UdSSR ist die Abkürzung für "Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken".
Die volkswirtschaftliche Ideologie der Sowjetunion im Osten Deutschlands zeichnete sich durch die Lenkung und Planung der Volkswirtschaft durch die Regierung aus. Ressourcen (Arbeit, Kapital und Boden zur Güterproduktion) wurden also von einer zentralen Instanz zugeordnet. In der Marktwirtschaft, wie wir sie heute in Deutschland haben, sind daran alle Teilnehmer des Marktes eigenverantwortlich beteiligt.
Hier auf StudySmarter findest Du ein eigenes Kapitel zum Thema "Geteiltes Deutschland". Dort findest Du zahlreiche Artikel zu allen wichtigen Punkten dieser Thematik – auch wie das Leben in der DDR war oder ihre Wirtschaft funktionierte.
Im Laufe der Nachkriegszeit wurden die Unterschiede zwischen der Politik der Westmächte und der, der Sowjetunion immer deutlicher. Alle Versuche zu kooperieren und eine gemeinsame deutsche Verwaltung zu gründen scheiterten. Bei der Londoner Außenministerkonferenz (25. November bis 15. Dezember 1947) kam es schließlich zum Bruch der Alliierten, genauer gesagt zwischen den USA und der Sowjetunion. Die drei westlichen Besatzungszonen wurden im Anschluss politisch angeglichen – der Grundstein für Westdeutschland war somit gelegt.
Es dauerte nicht lange, bis die Spannungen zwischen Ost und West Konsequenzen nach sich zogen. Die Sowjetunion verkündete bereits am 20. März 1948 ihren Austritt aus dem Alliierten Kontrollrat. Nach der Währungsreform eskalierte die Situation mit der Berlin-Blockade.
Das Machtspiel Stalins zeigte allerdings keine Wirkung, da die westdeutschen Politiker bereits einige Tage vor dem Ende der Blockade mit Erlaubnis der Besatzungsregierung ein neues deutsches Grundgesetz verabschiedet hatten. Dieses trat noch im selben Monat in Kraft, womit die Bundesrepublik Deutschland (BRD) schließlich am 23. Mai 1949 gegründet wurde.
Für Stalin und die Sowjetunion war eine Teilung Deutschlands und Berlins somit unausweichlich. Bereits am 7. Oktober 1949 wurde eine eigene Verfassung für die östliche Besatzungszone unterschrieben und die DDR (Deutsche Demokratische Republik) ausgerufen. Mit der Teilung Deutschlands endet offiziell der geschichtliche Abschnitt der Nachkriegszeit.
Die Epoche der Nachkriegszeit umfasst vier Jahre, beginnend mit dem Ende des Zweiten Weltkrieges 1945 bis hin zur Teilung Deutschlands in Ost und West, bzw. in DDR und BRD.
Die Nachkriegszeit in Deutschland ab 1945 siehst Du in diesem Zeitstrahl auf einen Blick:
Eine Nachkriegsordnung ist die Ordnung, die nach dem Ende des Krieges hergestellt werden soll.
Die Nachkriegszeit endete mit der Teilung Deutschlands im Jahr 1949.
Unter Denazifizierung (auch Entnazifizierung genannt) versteht man die Bemühungen der Besatzungsmächte Deutschland nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges von den Einflüssen und dem Gedankengut der Nationalsozialisten zu befreien. Dazu wurden unter anderem zahlreiche NS-Funktionäre aus ihren Positionen enthoben.
Die Alliierten spielten in der unmittelbaren Nachkriegszeit eine entscheidende Rolle, da Deutschland in Trümmern lag und das NS-System zerschlagen wurde. Sie koordinierten den Wiederaufbau, begannen mit der Denazifizierung, führten demokratische Grundrechte wieder ein usw. Die 5Ds sind hier zentral: Demontage, Demilitarisierung, Denazifizierung, Demokratisierung und Dezentralisierung.
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