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Hast Du mit der Schule schon einmal eine NS-Gedenkstätte besucht? Davon gibt es in Deutschland einige, sie helfen primär dabei, das Gedenken an die Zeit des Nationalsozialismus aufrechtzuerhalten. In dieser Erklärung erfährst Du, was genau eine Gedenkstätte überhaupt ist und lernst auch einige kennen, die sich mit dem Nationalsozialismus beschäftigen.Wenn Du mehr über den Umgang heute mit dem Nationalsozialismus lernen willst,…
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Jetzt kostenlos anmeldenHast Du mit der Schule schon einmal eine NS-Gedenkstätte besucht? Davon gibt es in Deutschland einige, sie helfen primär dabei, das Gedenken an die Zeit des Nationalsozialismus aufrechtzuerhalten. In dieser Erklärung erfährst Du, was genau eine Gedenkstätte überhaupt ist und lernst auch einige kennen, die sich mit dem Nationalsozialismus beschäftigen.
Wenn Du mehr über den Umgang heute mit dem Nationalsozialismus lernen willst, wie etwa die mediale und gesellschaftliche Aufarbeitung, lies Dir gerne im Anschluss die Erklärung zu dem Thema hier durch!
Als Gedenkstätten werden Orte bezeichnet, an denen die Erinnerung an ein Ereignis, positiv oder negativ, aufrechterhalten wird.
Dies kann unterschiedlich ausgearbeitet sein. Mögliche Gedenkstätten sind:
Dabei sind diese Stätten nicht zwingend getrennt voneinander. So gibt es bspw. in den USA viele Parks als Gedenkstätten, in denen Gedenktafeln aufgestellt werden. In Deutschland z. B. finden sich viele (künstlerische) Denkmäler im Stadtbild, an einem Regierungs- oder vor einem Bahnhofsgebäude.
Gedenkstätten haben einen hohen sozialhistorischen Aspekt. Sie sind dazu gedacht, dass die Vergangenheit nicht vergessen, sondern erinnert wird. Weiterhin ermöglichen sie den Angehörigen oder Nachfolgern den Opfern zu trauern. Und gerade die NS-Gedenkstätten in Deutschland sollen nachweisen, dass die Geschehnisse des Holocaust auch wirklich in solch einem Ausmaß stattgefunden haben.
Gedenkstätten, die mit dem Nationalsozialismus in Verbindung stehen, wurden bevorzugt an und in Orten aufgebaut, die speziell mit den Nazis in Verbindung standen, zum Beispiel in Konzentrations-/Vernichtungslagern oder Haft- und Erschießungsstätten.
Diese Stätten werden durch Bürgerinitiativen oder Bund und Länder unterstützt und offen gehalten. Das Ziel ist es, Besucher dazu anzuregen, sich mit der Vergangenheit auseinanderzusetzen und sie nicht zu vergessen.
In vielen deutschen Schulen gehört der Besuch einer NS-Gedenkstätte zum Geschichtsunterricht dazu, ist aber keine Pflicht. Die Frage danach, ob so ein Besuch zum offiziellen Lehrplan hinzugefügt werden soll oder nicht, wird diskutiert.
Nicht nur in Deutschland, sondern überall auf der Welt gibt es Gedenkstätten, die an die Opfer des Nationalsozialismus erinnern. In Deutschland gibt es ungefähr 300 verschiedene NS-Gedenkstätten. Einige davon, sowie zwei ausländische Gedenkstätten, lernst Du hier kennen.
Da es sehr viele gibt, können wir Dir nicht alle vorstellen, aber andere wichtige Gedenkstätten in Deutschland, die hier nicht erwähnt werden, sind unter anderem:
In der Halle der Namen in Yad Vashem werden Daten über die jüdischen Opfer des Holocaust gesammelt. Die Sammlung wurde bereits 1968 eröffnet und bestand damals nur aus handschriftlichen Informationen. Ab 2004 wurden die gesammelten Daten digitalisiert und stehen in einer Online-Datenbank jedem zur Verfügung. Insgesamt sind viereinhalb der sechs Millionen ermordeten Juden namentlich erfasst.
Um ein Opfer in die Sammlung aufnehmen zu können, werden die Angehörigen gebeten, Informationen einzusenden. Dazu gehören Name, Geburtstag und andere biografische Details wie (falls bekannt) Todesdatum und -ort. Diese Informationen werden dann gesammelt auf einem Gedenkblatt in die Datenbank aufgenommen. Dabei funktionieren diese Gedenkblätter wie symbolische Grabsteine, da die meisten Opfer des Holocausts nie beerdigt wurden.
Das Konzentrationslager Auschwitz befindet sich in der Nähe der polnischen Stadt Oświęcim, die während der Annektierung durch Deutschland 1940–1945 in Auschwitz umbenannt wurde.
Ursprünglich war das KZ in Auschwitz nur als Durchgangslager geplant und wurde 1940 von polnischen und deutschen Juden in Zwangsarbeit erbaut. Die Pläne änderten sich und es wurde zu einem Konzentrationslager umgeformt.
Am 14. Juni 1940 erreichte der erste Häftlingstransport Auschwitz. Damals wurden hauptsächlich polnische und nicht-jüdische Häftlinge dort gefangen gehalten. Bis 1942 wuchs die Zahl der Inhaftierten auf 12.754, darunter viele sowjetische Kriegsgefangene. Diese wurden für den Bau des drei Kilometer entfernten Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau eingesetzt. Dieses Lager wurde auch “Auschwitz II” genannt und war das größte Vernichtungslager der NS-Zeit.
Am 26. März 1942 erreichten die ersten jüdischen Häftlinge Auschwitz-Birkenau. Zu diesem Zeitpunkt wurden bereits 22.320 Menschen in Auschwitz umgebracht. Die Sterblichkeitsrate in Auschwitz war sehr hoch. Die Hauptursachen waren Unterernährung, mangelnde Hygiene, Krankheiten und Schwerstarbeit. Insgesamt wird geschätzt, dass 60.000–70.000 Menschen in Auschwitz ums Leben kamen.
Heute befindet sich auf dem Gelände des KZ Auschwitz eine Gedenkstätte und Museum. Seit 1979 ist das Museum unter dem Namen “Auschwitz-Birkenau – deutsches nationalsozialistisches Konzentrations- und Vernichtungslager” als UNESCO-Weltkulturerbe registriert.
Das gesamte Konzentrationslager kann besucht werden. Im Inneren befinden sich verschiedene Ausstellungen, die etwa die Opfer des KZs darstellen und wie diese im Lager behandelt wurden.
Des Weiteren gibt es Nationalausstellungen, in denen Länder, aus denen Opfer nach Auschwitz deportiert wurden, Ausstellungen halten. Unter anderem gibt es Ausstellungen von Belgien, Frankreich, Slowakei, Tschechien und Österreich. Auch eine deutsche Ausstellung gibt es.
Es werden circa dreistündige Führungen angeboten, die teilweise von Zeitzeugen und/oder Überlebenden des Lagers durchgeführt werden. Es ist jedoch auch möglich, das KZ ohne Führung zu besichtigen.
Bei den Stolpersteinen handelt es sich um ein Projekt des Künstlers Gunter Demnig. Sie sollen an die Opfer des Nationalsozialismus erinnern. Dabei werden die Stolpersteine in den Boden eingelassen und sind so ins Stadtbild integriert. Die Steine werden dort angebracht, wo die Menschen zuletzt freiwillig gewohnt haben, bevor sie den Nazis zum Opfer fielen.
Die Schrift auf den Steinen folgt immer dem gleichen Muster:
“Hier lebte/wirkte/arbeitete/wohnte
[Name des Opfer]
Geburtstag bzw. -jahr
Todesdatum”
Ein Beispiel für so einen Stein siehst Du auf dem Bild hier – dieser Stein wurde in Berlin-Charlottenburg verlegt:
Die Steine werden in Handarbeit aus Messingplatten und Beton hergestellt und auch heute noch verlegt und sind in ganz Europa zu finden. Seit 1992 wurden über 75.000 Stolpersteine in 27 verschiedenen Ländern verlegt, welche Länder das sind, siehst Du hier auf dem Bild:
Viele Bürgerinitiativen gehen regelmäßig zum Putzen der Stolpersteine. Dabei wird den Opfern gedacht und die Steine gereinigt. So zum Beispiel werden jährlich im Verlauf der CSD-Kulturtage in Hannover die Steine von Queeren* Opfern gedenkt und geputzt.
In Bayern befindet sich die NS-Gedenkstätte des KZ Dachau. Dachau war als erstes KZ bereits seit 1933 in Betrieb. Es liegt ungefähr 20 Kilometer von München entfernt. In der zwölf Jahre langen Betriebszeit verloren mindestens 32.009 Menschen ihr Leben in Dachau. Da die Nazis jedoch nicht jeden Mord schriftlich dokumentierten, wird die Dunkelziffer auf etwa 41.500 Opfer geschätzt.
Die Gedenkstätte Dachau wird von verschiedenen religiösen Gruppen und der bayerischen Landesregierung verwaltet. Die Gedenkstätte verfügt über ein Besucherzentrum und mehrere Mahnmale und Gedenksteine.
Die heutige Gedenkstättenleitung legt den Fokus auf die Erinnerung an die Opfer und die Verwendung als internationalen Lernort für Jugendliche.
In Berlin befinden sich einige der bekanntesten NS-Gedenkstätten, unter anderem das Denkmal für die ermordeten Juden Europas oder das jüdische Museum.
Das Denkmal für die ermordeten Juden Europas befindet sich auf einem Platz südlich des Brandenburger Tors und ist öffentlich zugänglich. Es wurde vom Künstler Peter Eisenmann geschaffen und 2005 eingeweiht. Insgesamt besteht es aus 2711 quaderförmigen Beton-Stelen.
Auch wenn der Künstler von einer Interpretation des Werkes absieht und es als “place of no meaning” bezeichnet, wirken die Beton-Stelen wie Särge für die ermordeten Juden, die meistens kein eigenes Grab bekommen haben. Durch die unterschiedlichen Höhen und Breiten der Steine wirkt das Denkmal schwankend und gibt dem Beobachter ein Gefühl der Verunsicherung.
Eine andere Gedenkstätte in Berlin ist das jüdische Museum. Es ist das größte jüdische Museum in Europa und zeigt Ausstellungen zu 1700 Jahren deutsch-jüdischer Geschichte. Im Museum werden sowohl positive als auch negative Aspekte dieser Verbindung aufgezeigt. Im Museum befinden sich außerdem noch eine Bibliothek, ein Archiv und eine Schule, die jüdische Kultur und Geschichte vermittelt.
Das Museum wurde erstmals 1933, sechs Tage vor der Machtergreifung der Nazis, eröffnet und bereits 1938 wieder geschlossen und die Ausstellungsstücke beschlagnahmt. 1992 wurde der Grundstein für den Neubau gelegt und ab 1999 war der leere Bau für Besucher zugänglich. Ab 2001 war das Museum fertig und wurde eröffnet.
Das Museum wird von einem eigenständigen Stiftungsrat mit sieben bis zwölf Mitgliedern verwaltet.
Da die Menschen, die den Holocaust aktiv miterlebt haben, aufgrund ihres hohen Alters immer weniger werden, wird daran gearbeitet, die Erinnerungen, die die Zeitzeugen gemacht haben, zu bewahren. Dafür werden unter anderem folgende modernere Methoden verwendet:
Beispielsweise wird daran gearbeitet, Apps für Handys und Tablets zu entwickeln, die mithilfe von Augmented Reality (AR) den Nutzern Immersion und Interaktion beim Besuch in einem KZ erlauben sollen.
Das bedeutet, dass sich die Besucher in die Zeit zurückversetzt fühlen sollen, indem sie das KZ auf ihrem Gerätebildschirm so sehen als wäre es noch in Verwendung. Auch können original eingerichtete Räume oder Videos von Zeitzeugen gezeigt werden. In der Gedenkstätte des KZ Bergen-Belsen in Niedersachsen gibt es ein solches Angebot bereits.
Eine andere verwendete Technik, um Gedenkstätten zu erleben, ist VR (virtual reality). Dabei tragen die Nutzer ein VR-Headset und können beispielsweise durch eine Gedenkstätte laufen oder 360°-Videos anschauen. Dies ermöglicht den Nutzern, die Gedenkstätte mit eigenen Augen zu sehen und zu erleben. Praktisch ist dabei auch, dass diese Erlebnisse ebenso Personen zugänglich sind, die eventuell nicht zu einer Gedenkstätte hinfahren können.
Beispielsweise besitzt das Anne-Frank-Haus in Amsterdam ein VR-Erlebnis. Dabei können die Nutzer das Haus so besichtigen, wie es in den 1940er-Jahren eingerichtet war. Dies ist vor Ort nicht möglich.
Auch 2017 gab es dazu die Dokumentation “Inside Auschwitz” vom WDR. In diesem circa zehnminütigen 360°-Video können die Zuschauer sich im KZ-Auschwitz umsehen.
Zuletzt gibt es noch das “Dimensions in Testimony”-Projekt von der USC Shoah Foundation. Seit 2010 werden dafür Zeitzeugen des Holocaust jeweils vier bis fünf Tage lang interviewt und es werden Antworten auf bis zu 1.000 Fragen aufgenommen. Diese Interviews werden in einem Computerprogramm so dargestellt, dass sich die Nutzer mit den Zeitzeugen “persönlich” unterhalten können. Die Nutzer sind in der Lage, Fragen zu stellen, um dann vom Programm den passenden Filmausschnitt als Antwort gezeigt zu bekommen. Die Zeitzeugen werden dabei so gefilmt, dass es theoretisch möglich ist, sie in Zukunft als 3D-Hologramm darzustellen.
In Deutschland gibt es ungefähr 300 NS-Gedenkstätten. Das können Orte sein, die im Nationalsozialismus in Gebrauch waren, Gedenksteine oder -tafeln oder extra angelegte Gedenkstätten.
Eine Gedenkstätte ist ein Ort, an der die Erinnerung an ein bestimmtes Ereignis erhalten werden soll. Gedenkstätten können Museen, Gedenktafeln, Denkmäler oder Kunstwerke sein.
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