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Der Zweite Weltkrieg gilt als einer der verheerendsten Kriege unserer Geschichte und fand vor nicht einmal 100 Jahren statt. Er liegt also nicht einmal so weit zurück – vielleicht kennst Du ja sogar selbst noch Zeitzeugen oder Zeitzeuginnen? Doch wie kam es überhaupt dazu, dass nur wenige Jahre nach dem Ersten Weltkrieg gleich ein zweiter ausbrach und wer war beteiligt?Die…
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Jetzt kostenlos anmeldenDer Zweite Weltkrieg gilt als einer der verheerendsten Kriege unserer Geschichte und fand vor nicht einmal 100 Jahren statt. Er liegt also nicht einmal so weit zurück – vielleicht kennst Du ja sogar selbst noch Zeitzeugen oder Zeitzeuginnen? Doch wie kam es überhaupt dazu, dass nur wenige Jahre nach dem Ersten Weltkrieg gleich ein zweiter ausbrach und wer war beteiligt?
Die Basics zuerst: Von wann bis wann dauerte eigentlich der Zweite Weltkrieg?
Der Beginn wird auf den 1. September 1939 datiert, als das Deutsche Reich den Überfall auf Polen begann. In Europa wird das Ende des Zweiten Weltkrieges zumeist zu Beginn des Jahres 1945 gesehen, da es hier mit der bedingungslosen Kapitulation der Wehrmacht am 8. Mai 1945 eintrat. Im Pazifik dauerte der Krieg jedoch noch einige Monate an, bis sich Japan am 2. September 1945 schließlich ebenfalls ergab und der Zweite Weltkrieg so offiziell beendet wurde.
Um den Zweiten Weltkrieg verstehen zu können, ist es wichtig zu wissen, was es mit dem Nationalsozialismus und der Diktatur Hitlers auf sich hatte. In diesem Abschnitt bekommst Du daher einen kurzen Überblick darüber, wie das NS-Regime aufgebaut wurde und welche Ideologie es verfolgte.
Nachdem die Welt zu Beginn des 20. Jahrhunderts durch den Ersten Weltkrieg (1914–1918) erschüttert worden war, kam es, vor allem in Deutschland, zu Umschwüngen. Der verlorene Krieg wirkte sich gravierend auf die Gesellschaft und Wirtschaft des Landes aus. Allein über zwei Millionen deutsche Soldaten waren gefallen – noch viel mehr wurden verwundet oder vermisst. Die Erwerbslosigkeit stieg an, genauso wie die Inflationsrate.
Inflation beschreibt das Ansteigen des Preisniveaus – das heißt, es können weniger Güter/Dienstleistungen mit einer Geldeinheit gekauft werden. Der Wert des Geldes sinkt also.
Im Lernset "Weimarer Republik" findest Du zahlreiche Erklärungen, die die Lage Deutschlands in der Zwischenkriegszeit genauer erklären.
Gleichzeitig wurde die Partei Adolf Hitlers, die NSDAP (Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei, bis Februar 1920 noch DAP, Deutsche Arbeiterpartei), für die deutsche Bevölkerung immer attraktiver. Sie versprach, die Arbeitslosigkeit zu beenden und die Wirtschaft wieder zu stärken – vor allem aber fand sie einen Hauptsündenbock für die Probleme Deutschlands: die Juden. 1930 war die NSDAP, mit 18,3 % der Stimmen, bereits die zweitstärkste Partei nach der SPD.
Abb. 1: Wahlplakat der NSDAP
Am 30. Januar 1933 erfolgte schließlich die "Machtübergabe" durch den Reichspräsidenten Paul von Hindenburg an Hitler. Die NSDAP erzielte zudem am 5. März des gleichen Jahres 43,9 % aller Stimmen bei der Reichstagswahl. Die Nationalsozialisten befanden sich nun offiziell an der Macht und wandelten die Weimarer Republik in ein diktatorisches Regime um.
Starke Propaganda, Kontrolle in allen Bereichen des öffentlichen und weiten Teilen des privaten Lebens sowie drakonische Strafen bei Widerspruch führten in kürzester Zeit zur festen Etablierung des nationalsozialistischen Regimes.
Man bezeichnet Strafen als drakonisch, wenn sie besonders hart und grausam sind.
Die Hauptideologien des Nationalsozialismus waren antisemitisch, rassistisch, nationalistisch, völkisch, antiliberal, antidemokratisch, antikommunistisch und sozialdarwinistisch.
Sozialdarwinismus war eine bis zum Zweiten Weltkrieg populäre "Wissenschaft", die davon ausging, dass es biologische Unterschiede zwischen verschiedenen Menschengruppen gäbe. Teil des Sozialdarwinismus war außerdem der Glaube an "gutes" und "schlechtes Erbmaterial" und dass dieses "schlechte Erbmaterial" ausgelöscht werden müsse.
Zum Thema "Nationalsozialismus" findest Du hier auf StudySmarter auch ein eigenes Lernset mit zahlreichen Untersets, die Dir alles erklären, was Du über das Thema wissen musst.
Die extremistische Regierung der Nationalsozialisten gab sich jedoch nicht nur mit der Macht über Deutschland und Österreich ("Anschluss" ans Deutsche Reich erfolgte 1938) zufrieden. Die Expansionspolitik spielte eine wesentliche Rolle im "Dritten Reich". Dabei nahm unter anderem die "Blut-und-Boden-Ideologie" eine zentrale Position ein.
Die "Blut-und-Boden-Ideologie" war eine Ideologie während der Zeit des Nationalsozialismus, die das Bauerntum idealisierte und mit völkischen sowie antisemitischen Ansichten verknüpfte. Die Idee vom "Volk ohne Raum" sorgte für die Überzeugung, dass das deutsche "Volk" Lebensraum im Osten erobern müsse.
Der Größenwahn Hitlers und seiner Gefolgsleute ging so weit, dass sie sogar die Weltherrschaft anstrebten. Das schaffte man natürlich nicht von heute auf morgen, weshalb der Osten als erstes Ziel anvisiert wurde.
Am 1. September 1939 griff Deutschland Polen an. Dieser völkerrechtswidrige Angriffskrieg wird als Überfall auf Polen oder Polenfeldzug bezeichnet. Die deutsche Wehrmacht wurde dabei von slowakischen Truppen unterstützt. Bloß zwei Tage später, am 3. September 1939, erklärten Frankreich und Großbritannien Deutschland den Krieg. Diese hatten nämlich am 31. März 1939 die sogenannten Beistandsverträge mit Polen abgeschlossen, die dem Land ihre Unterstützung zusicherten – Polens Unabhängigkeit sollte so gesichert werden. Der Überfall auf Polen bezeichnet den Beginn des Zweiten Weltkrieges in Europa.
Der unerwartete Angriff Deutschlands auf Polen und weitere Nachbarländer wurde vor allem in der NS-Propaganda als Blitzkrieg bezeichnet. Das Wort wird heute zwar in den meisten Fällen mit dem Zweiten Weltkrieg in Verbindung gebracht, existiert jedoch schon seit dem Ersten Weltkrieg.
Nun weißt Du, wie der Zweite Weltkrieg in Europa ausgebrochen ist, doch wie sieht es mit dem Rest der Welt aus? Im Folgenden erfährst Du, wie die Sowjetunion, die USA usw. in den Krieg einstiegen.
Die Sowjetunion befand sich bereits seit Mitte 1938 mit Japan in einem Grenzkrieg. China und Japan bekriegten sich sogar schon seit Juli 1937 im Zweiten Japanisch-Chinesischen Krieg. Am 22. Juli 1941, mit Deutschlands Überfall auf die Sowjetunion, trat diese dann offiziell dem Zweiten Weltkrieg bei. Auf deutscher Seite wurde dies als Russland- oder Ostfeldzug bezeichnet.
Der Eintritt der USA in den Zweiten Weltkrieg erfolgte, nachdem Pearl Harbour Anfang Dezember 1941 von Japan attackiert wurde. Dies machte die USA außerdem zu einem weiteren Teilnehmer im Pazifikkrieg.
Der Pazifikkrieg bezeichnet die Kampfhandlungen zwischen China, Japan, den USA und ihren Alliierten im pazifischen Raum sowie Ostasien vom 7. Juli 1937 bis zum 2. September 1945.
Der japanische Angriff auf die, in Pearl Harbour (Hawaii) liegende, Pazifikflotte der USA, verstrickte diese in den Zweiten Weltkrieg, da Japan ein Verbündeter Deutschlands war.
Um die Kampfhandlungen des Zweiten Weltkrieges verstehen zu können, ist es wichtig zu wissen, wer mit wem verbündet war und welche Ziele die verschiedenen Mächte verfolgten.
Deutschland und seine Verbündeten, Japan und Italien, wurden als Achsenmächte bezeichnet. Diese verfolgten alle unterschiedliche Ziele. Für Hitler und das Deutsche Reich ging es hauptsächlich um die Sicherung von "östlichem Lebensraum" für das neue großdeutsche Reich. Der italienische Ministerpräsident Benito Mussolini und sein faschistisches Italien träumten davon, das römische Reich wieder auferstehen zu lassen. Für Japan ging es hauptsächlich darum, ihr Territorium zu erweitern, um wichtige Rohstoffe zu sichern.
Italien trat nach der Verhaftung von Mussolini und seiner Kapitulation im Jahr 1943 den Alliierten bei.
Abb. 2: Hitler (rechts) und Mussolini
Die Alliierten stellten sich gemeinsam gegen NS-Deutschland. Am 1. Januar 1942 wurde in den USA die Anti-Hitler-Koalition gegründet. Ihr Ziel war es, die Expansion Hitlers zu stoppen, da diese auch für sie bedrohlich war. Zu den Hauptalliierten zählten zum einen die Westmächte, also die USA, Großbritannien sowie Frankreich und zum anderen die Sowjetunion und China. Zusätzlich waren auch die meisten Kolonien und Staaten des britischen Commonwealth, wie Australien, beteiligt.
Zusammenfassend findest Du hier noch einmal eine Liste der wichtigsten, am Zweiten Weltkrieg beteiligten, Präsidenten/Staatsoberhäupter/Regierungschefs:
Land | 1939 | 1945 |
USA | Franklin D. Roosevelt | Roosevelt / Harry S. Truman |
Japan | Kaiser HirohitoKonoe Fumimaro (Regierungschef)Hiranuma Kiichiro (Regierungschef)Abe Nobuyuki (Regierungschef) | Kaiser HirohitoKoiso Kuniaki (Regierungschef)Suzuki Kantarō (Regierungschef)Higashikuni Naruhiko (Regierungschef)Shidehara Kijūrō (Regierungschef) |
Deutschland | Adolf Hitler | Adolf Hitler / Karl DönitzJoseph Goebbels (Regierungschef) |
Frankreich | Albert LebrunÉdouard Daladier (Regierungschef) | Charles de Gaulle |
Italien | König Viktor Emanuel III.Duce Benito Mussolini (Regierungschef) | König Viktor Emanuel III.Ivanoe Bonomi (Regierungschef) |
Sowjetunion | Josef Stalin (Parteichef) | Josef Stalin (Parteichef) |
Vereinigtes Königreich | König Georg IV.Arthur N. Chamberlain (Regierungschef) | König Georg IV.Winston Churchill (Regierungschef) |
Der Kriegsverlauf des Zweiten Weltkriegs lässt sich grob in drei Phasen unterteilen:
Du willst mehr zum genauen Verlauf wissen? Kein Problem, hier auf StudySmarter findest Du einen eigenen Artikel zum Kriegsverlauf des Zweiten Weltkrieges und zahlreiche andere Zusammenfassungen zu den wichtigsten Kampfhandlungen.
Die Kampfhandlungen des Zweiten Weltkrieges wurden primär an zwei verschiedenen Kriegsschauplätzen ausgeführt: Europa und dem Pazifik/Südostasien. In Afrika kam es allerdings aber auch zu einigen Gefechten und militärischen Operationen.
In Europa bildeten sich im Verlauf des Krieges drei Fronten. Nachdem Frankreich im Blitzkrieg gezwungen war sich zu ergeben, konzentrierte sich die deutsche Armee auf die Expansion Richtung Osten. Nachdem sie aber nach Russland vorgedrungen war, stieß sie auf unerwartet starken Widerstand – so bildete sich die Ostfront.
1943 landeten die alliierten Streitkräfte in Süditalien und Italien schloss sich den Alliierten an, so bildete sich auch im Süden eine Front.
Durch die Landung alliierter Truppen in der Normandie am 6. Juni 1944 (auch D-Day genannt) gelang die Zurückgewinnung weiter Teile Frankreichs und es kam erneut zu Kämpfen an der Westfront. Die Ost- und Westfront waren also bei den Kämpfen in Europa von zentraler Bedeutung.
Im Pazifik bekämpften sich die japanischen Streitkräfte mit den Alliierten. Im Kriegsverlauf konnten die Japaner Korea sowie Teile Chinas, Russlands und Südostasiens erobern. Dazu kamen noch einige Kolonien der europäischen Mächte.
Mit dem Angriff der Japaner auf Pearl Harbor wurde ein Großteil der amerikanischen Pazifikflotte zerstört und die USA traten dem Krieg gegen die Achsenmächte bei. Die Schlacht um Midway (4. bis zum 7. Juni 1942) bildete den Wendepunkt im Pazifikkrieg. Hierbei verloren die Japaner vier ihrer sechs Flugzeugträger. Daraufhin gelang es den Alliierten langsam Inseln im Pazifik zurückzugewinnen.
Um den Krieg in Asien schneller zu beenden, beorderte US-Präsident Truman den Abwurf von jeweils einer Atombombe auf Hiroshima und Nagasaki, dies hatte die sofortige Kapitulation der Japaner zur Folge.
Abb. 3 - Der Zweite Weltkrieg im Pazifik.
In Europa endete der Zweite Weltkrieg am 8. Mai 1945 mit der bedingungslosen Kapitulation der Wehrmacht. Hitler hatte bereits am 30. April 1945 Selbstmord begangen und das Deutsche Reich konnte nicht länger gegen die Alliierten ankämpfen. Nach Japans Kapitulation wurden am 2. September 1945 auch die Kampfhandlungen im Pazifik beendet. Dies markierte das offizielle Kriegsende des Zweiten Weltkrieges.
Die Zahl der während des Zweiten Weltkrieges getöteten Menschen liegt bei über 65 Millionen, außerdem wurden zahlreiche Städte und Landstriche zerbombt. Der Zweite Weltkrieg hatte somit eine Reihe weitreichender Folgen für die involvierten Länder. Großbritannien, Frankreich und die Niederlande wurden so stark geschwächt, dass sie ihre Kolonien nicht mehr kontrollieren konnten und in den nächsten Jahren aufgeben mussten. An ihrer Stelle entwickelten sich nun die USA und die Sowjetunion als neue Weltmächte.
In den Beschlüssen der Potsdamer Konferenz entschieden die Siegermächte, wie die Zukunft Europas und Deutschlands aussehen sollte. Deutschland und die Hauptstadt Berlin wurden in vier Besatzungszonen aufgeteilt, die jeweils von einer der Siegermächte kontrolliert wurden. Das Gleiche geschah mit Österreich.
Es kam außerdem zu den Nürnberger Prozessen, bei denen die Kriegsverbrechen der Nationalsozialisten aufgearbeitet werden sollten. In den folgenden Jahren kam es zur Entnazifizierung in Deutschland und alle NS-Institutionen wurden verboten.
Auf politischer Ebene entstand eine Konkurrenz zwischen den Westmächten, in denen sich die parlamentarische Demokratie etablierte und dem kommunistischen Block der Sowjetunion. In den folgenden Jahren kam es dadurch zum Kalten Krieg. Es bildeten sich zwei Blöcke: 1949 wurde die NATO gegründet, um der kommunistischen Expansion entgegenzuwirken. Hier waren die westlichen demokratischen Länder vereint, 1955 trat ihr auch die Bundesrepublik Deutschland bei. Als Antwort darauf begründeten die Ostblockstaaten den Warschauer Pakt, dem auch die DDR beitrat.
Lerne noch mehr über die Folgen des Zweiten Weltkrieges in den StudySmarter Sets zur Nachkriegszeit.
Auslöser des Zweiten Weltkrieges war der deutsche Überfall auf Polen am 1. September 1939. Dabei hatten die Nazis den Überfall als Verteidigungsakt inszeniert.
Der Zweite Wetkrieg wurde durch den deutschen Überfall auf Polen ausgelöst. Motiv für den Überfall auf Polen und Beginn des Krieges war das deutsche Expansionsstreben und die Bemühungen "Lebensraum im Osten" zu besetzen.
In Europa wurde der Zweite Weltkrieg von den Siegermächten der Anti-Hitler-Koalition gewonnen. Diese waren die Sowjetunion, Großbritannien und die USA.
In Europa endete der Zweite Weltkrieg am 8. Mai 1945 mit der bedingungslosen Kapitulation Deutschlands.
Im Pazifik endete der Zweite Weltkrieg am 2. September 1945 mit der Kapitulation Japans.
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