StudySmarter - Die all-in-one Lernapp.
4.8 • +11k Ratings
Mehr als 5 Millionen Downloads
Free
Die Operation Walküre war ein Plan zum Sturz des nationalsozialistischen Regimes nach einem Mordanschlag auf Hitler am 20. Juli 1944.
Ausgangspunkt waren hier eine Reihe von Offizieren, die im Führerbunker Wolfschanze ein Sprengstoffattentat gegen Adolf Hitler geplant hatten.
In diesem Artikel erklären wir den Plan der Operation Walküre, wieso sie fehlgeschlagen ist und welche Folgen die Operation hatte. Das Thema ist Teil der Zeit des Nationalsozialismus und wird im Fach Geschichte behandelt.
Ursprünglich war die Operation Walküre gar kein Plan gegen die nationalsozialistische Regierung. Mit dem Plan sollten befürchtete Aufstände der deutschen Bevölkerung und der Kriegsgefangenen und KZ-Häftlingen während des zweiten Weltkriegs unterbunden werden. Das Ersatzheer der deutschen Wehrmacht sollte dazu in kriegsrelevanten Städten wie Berlin platziert werden.
Die Ersatz- und Ausbildungstruppen sollten, wie die sich im Heimaturlaub befindenden Soldaten, mit nur einem Stichwort bereit sein um Aufstände zu zerschlagen, an die Front zu ziehen oder gegen feindliche Landungen in deutschem Gebiet vorzugehen. Dieses Stichwort war Walküre und konnte nur von zwei Personen verwendet werden: Adolf Hitler und der Befehlshaber des Ersatzheeres, Friedrich Fromm.
Im Jahr 1943 wurde der Plan dann von Graf von Stauffenberg und weiteren Offizieren abgeändert um den Sturz der nationalsozialistischen Regierung bei einem Mordanschlag an Hitler zu begünstigen. Die neuen Walküre-Pläne sahen vor, einen Ausnahmezustand nach dem Tod Hitlers auszurufen, sodass eine Militärregierung unter der Führung der Wehrmacht Deutschland in eine neue politische Bahn lenken kann.
Die Waffen-SS sollte unverzüglich in die Wehrmacht eingegliedert werden und alle zivilen staatlichen Behörden sollten der Wehrmacht unterstellt werden, wozu auch die NSDAP gehörte.
Neuer Oberbefehlshaber der Wehrmacht sollte Generalfeldmarschall Erwin von Witzleben werden, der bereits vor dem Beginn des zweiten Weltkrieges im Jahr 1938 und 1939 an der Absetzung Hitlers arbeitete. Er unterzeichnete schon in 1943 Befehle, die die NSDAP-Apparate in die Wehrmacht eingliedern würde. In diesem Befehl wird die Schuld für Hitlers Tod auch der NSDAP, beziehungsweise einigen verräterischen Mitgliedern, in die Schuhe geschoben um den Volkszorn auf die Nationalsozialisten zu lenken und die Maßnahmen gegen die NSDAP zu rechtfertigen.
Am 20. Juni 1944 war es dann soweit: Graf von Stauffenberg platzierte im Besprechungsraum einer Baracke des Führerhauptquartiers Wolfsschanze eine Sprengladung unter dem Tisch, und ging wieder aus dem Raum um ein Telefonat abzuhalten, wie er sagte. Um 12:42 Uhr detonierte dann die Bombe. Vier Anwesende wurden getötet und neun weitere schwer verletzt. Der Rest, darunter auch Hitler, hatten großes Glück und verletzten sich nur leicht. Hitler wurde von der massiven Eichenplatte des Tisches, auf dem er beinahe lag, geschützt und die Explosion abgemildert.
Stauffenberg machte sich so schnell wie möglich auf den Weg zurück nach Deutschland, um den Staatsstreich voranzubringen. In der Bendlerstraße in Berlin saßen die restlichen Offiziere der Verschwörung und begannen damit, durch Fernschreiben ihre Befehle der Operation Walküre an die Wehrmacht zu geben, ohne die Kenntnis von Friedrich Fromm. Dieser war die einzige dazu autorisierte Person als Generaloberst des Ersatzheeres.
Jedoch unterliefen den Verschwörern dabei einige technische Fehlentscheidungen. Unter anderem wurden die Verschwörer darüber in Kenntnis gesetzt, dass Hitler überlebte, woraufhin sie zögerlich wurden und erst mit von Stauffenbergs Ankunft die Fernschreiben aussendete. Auch wurden die Fernschreiben als geheime Kommandosache klassifiziert. Das bedeutet, dass sie nicht an alle Adressaten auf einmal gesendet werden konnten, sondern erst verschlüsselt und dann einzeln und seitenweise verschickt werden, was viel Zeit kostete. Außerdem verschickten sie aus Versehen ein Schreiben an die Wolfsschanze, sodass die NS-Regierung bestens über das Vorhaben unterrichtet war. So konnten die Nationalsozialisten schnell Gegenmaßnahmen ergreifen und bereits um kurz nach 18 Uhr kam die Nachricht, dass der Führer nur leicht verletzt ist. Auch schickten sie sofort Schreiben aus, die die Befehle der Verschwörer aus der Bendlerstraße für ungültig erklärt.
Nur in Paris und Wien kam es zur Festnahme der SS und der Ausführung der Befehle. Die Operation Walküre schlug fehl, was unter anderem an der fehlenden Planung und den Entscheidungen der Verschwörer lag, aber natürlich zum Großteil auch daran dass das Attentat gegen Hitler fehlschlug.
Die Folgen der misslungenen Aktion waren weitreichender als die Festnahme der verschwörenden Offiziere. Mehr als 200 von ihnen wurden hingerichtet, unter anderem von Stauffenberg, von Witzleben und weiter Generäle und Oberste. Aber auch der Führer des Ersatzheeres, Friedrich Fromm, wurde zum Tode verurteilt. An seiner Stelle trat Heinrich Himmler, der einer der brutalsten Untergebenen Hitlers war und in Zukunft auch gewalttätig gegen das deutsche Volk agieren würde.
Operation Walküre - Extra Fact
Von Stauffenberg selber war zu Beginn noch glühender Anhänger der Nationalsozialisten und unterstützte ihren Nationalismus und Revisionismus. Mit der Zeit entdeckte er jedoch mehr und mehr die verbrecherischen Aspekte des nationalsozialistischen Regimes. Auch hatte er als Offizier des Militärs keine große Hoffnung auf einen Sieg nach der Schlacht von Stalingrad. Aus diesen Gründen entschied er sich zur Operation Walküre.
Der Name "Operation Walküre" stammt von der gleichnamigen Wagner Oper. Wagner war auch Hitlers Hauskomponist. Somit hatte der Name auch eine ironische Bedeutung. Außerdem bildete die Namenswahl eine gute Deckung, da auch die Nazis Begriffe aus Wagners Opern für Einsatzpläne verwendeten.
Letzlich sollte mit dem Attentat Hitler getötet und damit der Zweite Weltkrieg beendet werden. Im Anschluss sollte Die Regierung durch die Wehrmacht übernommen werden. Das neue Militärregime sollte dann Deutschland in eine neue Bahn lenken
Claus Schenk Graf von Stauffenberg wurde nach dem Attentats-Versuch inhaftiert und am 20. Juli 1944 hingerichtet.
Sei rechtzeitig vorbereitet für deine Prüfungen.
Teste dein Wissen mit spielerischen Quizzes.
Erstelle und finde Karteikarten in Rekordzeit.
Erstelle die schönsten Notizen schneller als je zuvor.
Hab all deine Lermaterialien an einem Ort.
Lade unzählige Dokumente hoch und habe sie immer dabei.
Kenne deine Schwächen und Stärken.
Ziele Setze dir individuelle Ziele und sammle Punkte.
Nie wieder prokrastinieren mit unseren Lernerinnerungen.
Sammle Punkte und erreiche neue Levels beim Lernen.
Lass dir Karteikarten automatisch erstellen.
Erstelle die schönsten Lernmaterialien mit unseren Vorlagen.
Melde dich an für Notizen & Bearbeitung. 100% for free.