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Chemosynthese, auch Chemoautotrophie genannt, ist eine Form des Energiestoffwechsels ohne Licht. Chemoautotrophie bedeutet, dass sich Lebewesen aus anorganischen Stoffen selbst ernähren können. Den Prozess der Chemosynthese hat Sergej Nikolajewitsch Winogradskij entdeckt. Als Unterform der Autotrophie stellen chemoautotrophe Bakterien aus anorganischen Stoffen körpereigene, energiereiche, organische Stoffe her. Die Besonderheit ist, dass Lebewesen, die Chemosynthese betreiben, im Gegensatz zu Fotosynthese-betreibenden Lebewesen kein Sonnenlicht benötigen, um Zucker herzustellen.
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Jetzt kostenlos anmeldenChemosynthese, auch Chemoautotrophie genannt, ist eine Form des Energiestoffwechsels ohne Licht. Chemoautotrophie bedeutet, dass sich Lebewesen aus anorganischen Stoffen selbst ernähren können. Den Prozess der Chemosynthese hat Sergej Nikolajewitsch Winogradskij entdeckt. Als Unterform der Autotrophie stellen chemoautotrophe Bakterien aus anorganischen Stoffen körpereigene, energiereiche, organische Stoffe her. Die Besonderheit ist, dass Lebewesen, die Chemosynthese betreiben, im Gegensatz zu Fotosynthese-betreibenden Lebewesen kein Sonnenlicht benötigen, um Zucker herzustellen.
Organismen, die Licht zur Selbsternährung benötigen, nennt man photoautotroph. Lies hierzu gerne unseren Artikel zum Thema Autotrophie!
Lebewesen, die Chemosynthese betreiben, sind chlorophyllfreie Prokaryoten. Das sind Boden- und Wasserbakterien. Diese Bakterien können entweder Schwefel, Eisen oder Nitrit oxidieren. Das Interessante ist, dass bei der Oxidation der anorganischen Stoffe ATP und NADPH + H+ hergestellt. Diese Produkte werden im 2. Schritt im Calvin-Zyklus benötigt.
Meist handelt es sich bei diesen Bakterien um Schwefelbakterien, Nitrifizierer, Knallgasbakterien oder Methanbakterien. Sie leben oft an extremen Orten wie der Tiefsee oder in aktiven Vulkanen.
Doch warum betreiben diese Bakterien nicht einfach Fotosynthese? Wie schon erwähnt, betreiben Boden- und Wasserbakterien Chemosynthese. Das bedeutet, dass sie an Orten leben, wo kein Licht hinkommt. Stattdessen haben sie einen anderen Weg gefunden, wodurch sie sich auch ohne Licht selbst ernähren können.
Bakterien | Lebensraum |
Sulfidoxidierende Bakterien | Teichschlamm |
Nitritbakterien | Boden, Gewässer |
Nitratbakterien | Boden, Gewässer |
Eisenbakterien | FeS-haltige Oberflächen, Fe2+-haltige Gewässer |
Die Reaktionen werden in 2 Phasen eingeteilt:
Bei der Oxidation der anorganischen Moleküle entsteht Energie, die in ATP aus ADP + P umgewandelt wird. Außerdem werden Elektronen und Protonen frei, die zur Herstellung von NADPH + H+ aus NADP+ verwendet werden.
Auch hierbei gibt es einen Elektronentransport, bei dem Energie frei wird, die für den Aufbau von ATP genutzt wird. Die Reaktionen sind mit denen der Photosynthese zu vergleichen. Die meisten Bakterien, die chemoautotroph sind, haben Cytochrome für die Übertragung der Elektronen. Auch hierbei wird das Reduktionsmittel NADPH + H+ für den Calvin-Zyklus gebildet.
Kohlenstoffdioxid wird fixiert und in den Calvin-Zyklus integriert. Hierbei entstehen C3-Körper, die aus dem Kreislauf geschleust und schließlich zu Glucose oder Fructose aufgebaut werden. Dabei werden die Produkte aus der ersten Phase, ATP und NADPH + H+, benötigt. Bei dem Kreislauf handelt sich um mehrere Reduktionsreaktionen.
Bruttogleichung der Chemosynthese:
6+ 12
+ 12 X + 6
Fotosynthese | Chemosynthese | |
Energiequelle | ATP; Lichtenergie | ATP; Oxidation anorganischer Verbindungen |
Reduktionsmittel | NADPH + H+ | NADPH + H+ |
Glucoseherstellung | Calvin-Zyklus | Calvin-Zyklus |
Vorkommen | Chlorophyllhaltige Organismen | Chlorophyllfreie Bakterien |
Reaktionsort | Chloroplasten | Cytoplasma |
Schwefelwasserstoff wird mit Sauerstoff zu Schwefel oder Sulfat oxidiert. Bei der Elektronentransportkette wird Energie frei, die dafür genutzt wird, um aus ADP + P und NADP+ ATP und NADPH + H+ zu generieren. Diese Produkte werden im Calvin-Zyklus verwendet, um Glucose herzustellen.
Bruttogleichung bei schwefeloxidierenden Bakterien:
6 + 12
+ 12 S + 6
Ein Beispiel wäre die Symbiose zwischen dem Röhrenwurm (Riftia pachyptila) und Schwefelbakterien. Die Röhrenwürmer leben nahe den "schwarzen Rauchern", aus denen heißes Wasser und Schwefelwasserstoff herausschießt. Röhrenwürmer haben einen Blutkreislauf, allerdings keinen Mund oder ein Verdauungssystem. Daher benötigen sie die Bakterien, die im Inneren der Röhrenwürmer leben und für Röhrenwürmer anorganische Stoffe in organische verstoffwechseln.
Nitrifikation ist Teil des Stickstoffkreislaufs. Destruenten des Stickstoffkreislaufs setzen aus Pflanzen- und Futterreste und Kot Ammonium beziehungsweise Ammoniak frei. Ammonium beziehungsweise Ammoniak werden von nitrifizierenden Bakterien in zwei Schritten zu Nitrat oxidiert. Bei diesem Prozess ist Sauerstoff aus der Umwelt notwendig.
Für die 2 Schritte der Nitrifikation sind 2 Bakteriengruppen notwendig: Nitrosomonas (Nitritbakterien) und Nitrobacter (Nitratbakterien). Beide Bakteriengruppen sind voneinander abhängig, da Nitrosomonas das Substrat für Nitrobacter liefern.
Nitrosomonas:
+ 2
+ 2
Nitrobacter:
2 +
Eisenbakterien kommen vor allem in Sumpfen, Tümpeln, eisenhaltigen Gewässern in bräunlichen Massen beziehungsweise unter sauren Bedingungen vor und oxidieren zweiwertiges Eisen zu dreiwertigem Eisen.
4 + 4
+
4
+ 2
Bei Manganbakterien läuft ungefähr die gleiche Reaktion ab, nur dass zweiwertiges Mangan zu vierwertigem Mangan umgewandelt wird. Sie kommen in sauren, aquatischen Bodenhabitaten sowie mangan- und eisenhaltigen Gewässern vor.
Knallgasbakterien kommen im Boden und im Wasser vor. Sie oxidieren Wasserstoff und gewinnen daraus Energie. Sie assimilieren Kohlenstoffdioxid ebenfalls im Calvin-Zyklus. Den Namen haben die Bakterien daher, dass sie molekularen Wasserstoff zu Wasser oxidieren (Knallgasreaktion).
Bruttogleichung der Knallgasbakterien:
Manche Wissenschaftler vermutet, dass Schwefelbakterien oder nitrifizierende Bakterien möglicherweise die ersten Lebewesen auf der Erde waren.
Chemosynthese ist eine Form des Energiestoffwechsels, bei der kein Licht benötigt wird. Chlorophyllfreie Prokaryoten können aus anorganischen Stoffe Organische herstellen und somit sich selbst ernähren.
Die Chemosynthese findet im Cytoplasma von chlorophyllfreien Prokaryoten statt.
Schwefeloxidierende Bakterien, Nitrifizierende Bakterien, Eisen- und Manganbakterien, Knallgasbakterien und Methanbildner sind chemoautotroph. Also alle Organismen, die aus anorganischen Stoffen organische Stoffe zur eigenen Ernährung herstellen können.
Die Chemosynthese ist komplett unabhängig von der Fotosynthese, da diese Mechanismen in unterschiedlichen Lebewesen stattfinden. Allerdings ähneln sich einige Reaktionsschritte. Der 2. Teil beider Prozesse ist gleich, da bei beiden der Calvin-Zyklus abläuft.
Karteikarten in Chemosynthese10
Lerne jetztGib eine kurze Definition von der Chemosynthese wieder.
Chemosynthese ist eine Form des Energiestoffwechsels ohne Licht, wobei chlorophyllfreie Prokaryoten anorganische Stoffe in organische umwandeln, um Energie zur Selbsternährung zu erzeugen.
Welche Lebewesen betreiben Chemosynthese?
Chlorophyllfreie Prokaryoten
Welche Gemeinsamkeiten haben die Chemosynthese und die Fotosynthese?
Welche Unterschiede bestehen zwischen der Chemosynthese und der Fotosynthese?
Wie heißen Öffnungen am Meeresgrund in der Tiefsee, aus denen heißes Wasser und Schwefelwasserstoff herausschießt.
Schwarze Raucher
Was ist das Substrat der nitrifizierenden Bakterien?
Ammoniak
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