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Bei der anaeroben Zellatmung handelt es sich um einen Stoffwechselweg, bei dem Energie gewonnen wird. Die anaerobe Zellatmung läuft ohne Sauerstoff ab. Organismen, die anaerobe Zellatmung zur Energiegewinnung nutzen, werden Anaerobier genannt. Man unterscheidet zwischen fakultativen Anaerobiern, obligaten Anaerobiern und aerotolerant Anaerobiern. Meistens handelt es sich bei diesem Mikroorganismen um Bakterien.Zu der anaeroben Zellatmung gehören die Milchsäuregärung und die alkoholische…
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Jetzt kostenlos anmeldenBei der anaeroben Zellatmung handelt es sich um einen Stoffwechselweg, bei dem Energie gewonnen wird. Die anaerobe Zellatmung läuft ohne Sauerstoff ab. Organismen, die anaerobe Zellatmung zur Energiegewinnung nutzen, werden Anaerobier genannt. Man unterscheidet zwischen fakultativen Anaerobiern, obligaten Anaerobiern und aerotolerant Anaerobiern. Meistens handelt es sich bei diesem Mikroorganismen um Bakterien.
Zu der anaeroben Zellatmung gehören die Milchsäuregärung und die alkoholische Gärung.
Unter der anaeroben Zellatmung werden alle Stoffwechselwege zusammengefasst, die zur Energiegewinnung keinen Sauerstoff benötigen. Anaerobier sind Organismen, die über anaerobe Stoffwechselwege, d.h. unter Ausschluss von Sauerstoff, Energie gewinnen.
Fakultativ anaerobe Organismen benötigen nicht zwingend Sauerstoff, um Energie zu gewinnen. Sie können aber in Gegenwart von Sauerstoff ebenfalls existieren. Solche Organismen haben deswegen alternative Stoffwechselwege. Sobald Sauerstoff aber vorhanden ist, findet der aerobe Stoffwechselweg statt. Stoffwechselwege mit Sauerstoff sind nämlich deutlich effektiver und es kann mehr Energie in Form in ATP gespeichert werden.
Viele Hefen sind fakultativ anaerob.
Obligate Anaerobier benötigen für ihren Stoffwechsel keinen Sauerstoff. Die Anwesenheit von Sauerstoff würde sogar einige Prozesse hemmen oder die Organismen sogar abtöten. Daher brauchen sie einen Lebensraum mit sauerstoffarmen bis sauerstofffreie (anoxische) Bedingungen.
Obligate Anaerobier, für die Sauerstoff giftig ist, sind etwa Buttersäurebakterien und Methanbakterien.
Aerotolerante Anaerobier sind eine Organismengruppe, die in Anwesenheit von Sauerstoff überleben können, ihn aber für ihren Stoffwechsel nicht benötigen. Sie können Sauerstoff also wortwörtlich tolerieren, da sie Schutzmechanismen gegen reaktive Sauerstoffmoleküle besitzen. Daher werden sie im Gegensatz zu obligaten Anaerobiern nicht geschädigt. Allerdings können aerotolerante Anaerobier Sauerstoff nicht in ihren Stoffwechsel einbinden.
Milchsäurebakterien sind ein anschauliches Beispiel für aerotolerante Anaerobier, denn sie können nur den Gärungsstoffwechselweg durchführen.
Die Milchsäuregärung findet beispielsweise in Muskelzellen statt, wenn bei einer hohen Belastung wenig oder kein Sauerstoff in den Zellen vorhanden ist. Aber auch Milchsäurebakterien betreiben Milchsäuregärung, um Energie zu gewinnen.
Ausgangsstoff der Milchsäuregärung ist Pyruvat (Brenztraubensäure). Dabei ist Pyruvat das energiereiche Endprodukt der Glykolyse und ein wichtiger Ausgangsstoff für verschiedene Stoffwechselwege.
Pyruvat ist über den Glucose-Alanin-Zyklus an der Bildung von Aminosäuren beteiligt.
In der Glykolyse wird 1 Mol Glucose in mehreren Reaktionsschritten zu 2 Mol Pyruvat abgebaut. Pyruvat ist ein -Körper, besitzt also drei Kohlenstoffatome. Zur Erinnerung: Glucose hat sechs Kohlenstoffatome. Pyruvat ist ein wichtiges Stoffwechselprodukt, weil es entweder aerob oder anaerob abgebaut werden kann.
Bei der Milchsäuregärung wird Pyruvat zu Lactat umgewandelt. Lactat ist das Anion der Milchsäure und besteht auch aus drei Kohlenstoffatomen. Genau genommen wird bei der Milchsäuregärung Pyruvat lediglich zu Lactat umgebaut. Im Prinzip werden zwei Wasserstoffatome an Pyruvat angehängt, wodurch Lactat entsteht. Lactat unterscheidet sich also nur in zwei Wasserstoffatomen zu Pyrvuat.
Beim Menschen ist Lactat ein Stoffwechselprodukt, das produziert wird, wenn kein Sauerstoff in den Muskeln verfügbar ist. Du kennst doch sicherlich das berühmte Brennen in den Muskeln, oder? Der Grund dafür ist der Ansammlung von Lactat in den Muskeln.
Bei der Umwandlung zu Lactat wird zu oxidiert. wird regeneriert, um wieder bei der Glykolyse eingesetzt zu werden. Es dient als Elektronen- und Wasserstoffakzeptor.
Coenzyme helfen bei der Katalyse von Reaktionen und werden dabei in ihrer chemischen Struktur verändert. Deswegen müssen sie aber auch wieder regeneriert werden. Sie bilden sich nach der Reaktion nicht von allein zurück. Coenzyme unterschieden sich also von Enzymen, die ihre Struktur bei der Katalyse einer Reaktion nicht verändern.
In Redoxreaktionen laufen Oxidation und Reduktion gleichzeitig ab. Dabei werden Elektronen übertragen. Der oxidierte Stoff gibt Elektronen an den reduzierten Stoff ab. Dadurch erhöht sich die Oxidationszahl des oxidierten Stoffes. Das mag jetzt paradox klingen, aber durch die Aufnahme von Elektronen durch den reduzierten Stoff verringert sich seine Oxidationszahl.
In Abbildung 1 ist eine kurze Übersicht über die Milchsäuregärung (inkl. der Glykolyse) abgebildet.
Abbildung 1: MilchsäuregärungQuelle: wikipedia.org
Glucose wird durch die Glykolyse und Milchsäuregärung zu Lactat abgebaut. Dabei entstehen 2 ATP.
Die alkoholische Gärung findet vorwiegend in Hefezellen statt. Hierbei wird Pyruvat aus dem Abbau von Glucose zu Ethanol und Kohlenstoffdioxid abgebaut. Der Mensch benutzt diesen Prozess schon seit Langem für die Herstellung von alkoholischen Getränken wie Bier oder bei der Herstellung von Brot.
Auch hierbei beginnt der Abbau von Glucose zuerst zu Pyruvat in der Glykolyse. Dabei wird kein Sauerstoff benötigt. In weiteren Reaktionen der aeroben Zellatmung würde aber Sauerstoff zur Oxidation gebraucht werden. Da bei der Gärung kein Sauerstoff vorhanden ist, wird Pyruvat stattdessen durch alternative Wege abgebaut. Bei der alkoholischen Gärung wird Pyruvat dann zu Ethanol (Trinkalkohol) abgebaut.
Bei der alkoholischen Gärung wird Pyruvat zuerst zu Acetaldehyd (Ethanal), einem -Körper, decarboxyliert, indem Kohlenstoffdioxid abgespalten wird. Anschließend wird Acetaldehyd von der Alkoholdehydrogenase mithilfe von zu Ethanol umgewandelt. Hierbei wird wieder zu oxidiert und für die Glykolyse zur Verfügung gestellt.
Die beteiligten Enzyme an der alkoholischen Gärung sind zum einen die Pyruvatdecarboxylase und die Alkoholdehydrogenase. Die Pyruvatdecarboxylase katalysiert die Abspaltung einer Carboxylgruppe (-COOH) von Pyruvat. Die Alkoholdehydrogenase katalysiert das Anhängen von zwei Wasserstoffatomen an Acetaldehyd, sodass Ethanol entsteht.
Unter einer Decarboxylierung versteht man die Abspaltung einer Carboxylgruppe (-COOH) von einem organischen Molekül.
In Abbildung 2 ist die alkoholische Gärung schematisch abgebildet, damit du anhand der Strukturformeln nachvollziehen kannst, wie die Moleküle abgebaut respektive umgewandelt werden.
Abbildung 2: Alkoholische GärungQuelle: wikipedia.org
Glucose wird durch die Glykolyse und alkoholische Gärung zu Ethanol und Kohlenstoffdioxid abgebaut. Dabei können 2 Mol ATP gewonnen werden.
Im Folgenden stellen wir die anaerobe der aeroben Zellatmung gegenüber und arbeiten Gemeinsamkeiten und Unterschiede heraus.
Elektronenakzeptoren sind Verbindungen oder Atome, die Elektronen aufnehmen.
Der größte Unterschied, der die anaerobe Zellatmung von aeroben abgrenzt, ist, dass kein Sauerstoff vorhanden ist und deutlich weniger ATP produziert wird. Beide Stoffwechselwege beinhalten aber die Glykolyse.
In der unten stehenden Tabelle kannst du die Gemeinsamkeiten und Unterschiede im direkten Vergleich nachvollziehen.
Tabelle 1: Vergleich der anaeroben und aeroben Zellatmung
Milchsäuregärung | Alkoholische Gärung | Aerobe Zellatmung | |
Ausgangsstoffe | (Glucose →) Pyruvat | (Glucose →) Pyruvat | (Glucose →) Pyruvat |
Sauerstoff | ✖ | ✖ | ✔Dient als Elektronenakzeptor |
Glykolyse | ✔2 ATP | ✔2 ATP | ✔2 ATP |
Wird für Glykolyse regeneriert | Wird für Glykolyse regeneriert | als Elektronentransporter zur Synthese von ATP in der Atmungskette | |
Produkte | Lactat | Ethanol + Kohlenstoffdioxid + Wasser | Kohlenstoffdioxid + Wasser |
ATP | ✖ | ✖ | ✔30 ATP aus Citratzyklus und Atmungskette (+2 ATP aus Glykolyse) |
ATP-Bilanz | 2 ATP (aus der Glykolyse) | 2 ATP (aus der Glykolyse) | 32 ATP |
Die anaerobe Zellatmung ist ein Stoffwechselweg, bei dem kein Sauerstoff benötigt wird. Durch Gärungen kann Energie für den Organismus bzw. Mikroorganismen gewonnen werden.
Beispiel für die anaerobe Zellatmung sind die Milchsäuregärung bzw. die Entstehung von Laktat in Muskelzellen während hoher Belastung oder die alkoholische Gärung, die für das Bierbrauen von Menschen genutzt wird.
Die anaerobe Zellatmung findet im Cytosol von Bakterien bzw. im Cytoplasma von eukaryotischen Zellen statt.
Bei beiden Stoffwechselwegen der anaeroben Zellatmung läuft zuerst die Glykolyse ab. Danach wird Pyrvuat entweder zu Laktat abgebaut (Milchsäuregärung) oder zu Ethanol und Kohlenstoffdioxid (alkoholische Gärung).
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