StudySmarter - Die all-in-one Lernapp.
4.8 • +11k Ratings
Mehr als 5 Millionen Downloads
Free
Americas
Europe
Wusstest Du, dass jeder epische und erzählende Text eine Erzählerfigur hat, die nicht mit der Autorin oder dem Autor des Werks gleichzusetzen ist? Stattdessen ist der Erzähler eine fiktive Figur, die erschaffen wird, um eine Geschichte zu erzählen.
Hierbei gibt es unterschiedliche Arten von Erzählern, die jeweils mit verschiedenen Erzählperspektiven einhergehen. Einer dieser Arten nennt sich personaler Erzähler. Doch wodurch zeichnet sich ein personaler Erzähler aus und welche Wirkung hat er in einem Werk?
Interessierst Du Dich auch für andere Arten von Erzählern? In der Erklärung "Erzähler" auf StudySmarter erhältst Du einen umfassenden Überblick über die verschiedenen Erzähler!
Ein personaler Erzähler zeichnet sich durch gewisse Merkmale aus:
Ein personaler Erzähler erlebt und erzählt die Handlung meist aus der Sicht einer in der Geschichte vorkommenden Figur. Meistens ist das die Hauptfigur. Dazu nutzt er die Personalpronomen "er/sie" oder die Possessivpronomen "sein/ihr".
Ein personaler Erzähler berichtet darüber, was die Figur tut und was sie denkt und fühlt. Er weiß nur das, was die Figur selbst wissen kann. Das heißt, Hintergründe oder Gedanken anderer Charaktere werden den Lesenden nur dann bekannt, wenn die Figur sie selbst herausfindet.
Auch Kommentare oder Rückblenden in die Vergangenheit finden nur dann statt, wenn die Figur sie selbst äußert oder sich an sie erinnert. Dadurch, dass die in der Geschichte erzählte Wirklichkeit nur durch die Wahrnehmung der Figur vermittelt wird, ist die Art der Erzählung sehr subjektiv. Die Lesenden erhalten demnach nur eine begrenzte Sicht auf die Handlung.
Ein personaler Erzähler hat neben den genannten Merkmalen noch ein weiteres Erkennungsmerkmal. Er hat eine bestimmte Erzählperspektive:
Die Erzählperspektiven geben die Sicht des Erzählers wieder. Da der personale Erzähler die Geschichte durch die Figur hindurch erlebt, befindet sich seine Erzählperspektive in der sogenannten Innensicht, oder auch Innenperspektive.
Die personale Erzählperspektive kann in einigen Fällen auch zwischen verschiedenen Figuren einer Geschichte hin- und herwechseln. Das wird dann Multiperspektive genannt.
Bei Erzählperspektiven wird grundsätzlich zwischen der Innensicht und der Außensicht unterschieden.
Bei der Innensicht wird das Geschehene vom Standpunkt der Figur des Erzählers (Ich-Erzähler) oder einer der an den Begebenheiten beteiligten Figur (personaler Erzähler) beschrieben.
Bei der Außenperspektive werden die Begebenheiten entweder aus einer allwissenden Position (auktorialer Erzähler) beschrieben oder es werden nur die sichtbaren und hörbaren Begebenheiten wertfrei aufgegriffen und ohne Wertungen dargestellt (neutraler Erzähler).
Ein personaler Erzähler besitzt also niemals eine Außensicht!
In den Erklärungen "Erzählverhalten" oder "Erzählform" auf StudySmarter findest Du noch ausführlichere Erläuterungen sowie Beispiele zu den verschiedenen Erzählperspektiven.
Wie sich die Erzählweise des personalen Erzählers in einem Text äußert, verdeutlichen Dir die folgenden Beispiele.
In diesem Text erfolgt die Erzählweise aus der Innensicht einer Figur:
Marie saß auf ihrer Fensterbank und blickte hinunter in den Garten. Ihr Hund war schon wieder dabei, etwas auszugraben. Sie fragte sich, was es denn diesmal sein könnte. Verwundert beobachtete sie ihn weiterhin. Sie bekam ein ungutes Gefühl. Als sie sah, was es war, riss sie das Fenster auf und schrie: "Schluss damit! Hör sofort damit auf!" Es war ein toter Hase.
An diesem Beispiel sind gleich mehrere Merkmale des personalen Erzählers erkennbar. Es wird aus der Innenperspektive erzählt, da nur das Innere einer Figur, nämlich Marie, bekannt gegeben wird. Ihre Handlungen, ihre Gefühle und Gedanken werden dabei offenbart. Auch das Personalpronomen "sie" sowie das Possessivpronomen "ihr" werden verwendet.
Des Weiteren wird hier auch die eingeschränkte Sicht auf die Handlung deutlich. Marie weiß nicht, was ihr Hund diesmal wieder ausgräbt und somit weiß es auch der personale Erzähler nicht – Er weiß immer nur das, was auch die Person weiß. Erst als Marie sieht, was ausgegraben wird, kann es vom Erzähler erwähnt werden.
Wie bereits erwähnt, kann die Erzählperspektive des personalen Erzählers auch in der Multiperspektive vorliegen:
Tom schreckt auf. "Mist", denkt er, "schon wieder verschlafen". Wütend auf sich selbst, rennt er ins Badezimmer und beeilt sich. Während er die Treppe hinunterschleicht, hofft er nur, dass sein Vater bereits aus dem Haus ist. Doch Fehlanzeige.
Er steht unten in der Küche und wartet bereits ungeduldig auf Tom. "Mensch Tom, hast Du etwa schon wieder verschlafen? Ich dachte, dass ich dich heute mal mitnehmen könnte." Sein Vater hatte wegen Tom extra sein erstes Meeting abgesagt, doch jetzt hatte er kein Verständnis mehr. Er verlor bald die Geduld mit seinem Sohn.
Hier wechselt die Innenperspektive zwischen den beiden Figuren Tom und seinem Vater. Zunächst wird aus der Sicht von Tom erzählt. Seine Gedanken und Gefühle stehen im Zentrum. Im zweiten Abschnitt wechselt die Perspektive auf den Vater. Hier wird nun aus seiner Sicht erzählt.
Wenn die Perspektive hier nicht auf die Innensicht des Vaters wechseln würde, dann würdest Du als lesende Person beispielsweise nicht erfahren, dass er sein erstes Meeting abgesagt hat und bald die Geduld verliert. Diese Formulierungen offenbaren Einblicke in das Innere des Vaters, die auch Tom nicht offensichtlich wissen kann.
Wenn Du Dir unsicher bist, ob die Geschichte zwischendurch die Perspektive wechselt oder nicht, frage Dich, was die Hauptfigur über andere Figuren alles wissen könnte. Sobald zusätzliche und – für die Hauptfigur – nicht offensichtliche Informationen oder Gedanken einer anderen Figur beschrieben werden, ändert sich der Standpunkt des personalen Erzählers und somit die Perspektive.
Je nachdem, welche Art von Erzähler in einem Werk gewählt wird, hat dies verschiedene Wirkungen auf die Lesenden. In der Form des personalen Erzählens wird den Lesenden ermöglicht, in das Innere einer oder mehrerer Figuren zu blicken. Dadurch lassen sich etwa gewisse Verhaltensweisen oder Eigenschaften von Figuren erklären.
Gefühle und Gedanken einer bestimmten Person zu wissen, kann auch wichtig sein, weil diese etwa im weiteren Verlauf der Geschichte eine wichtige Rolle spielen: So können sie beispielsweise für ein noch bevorstehendes oder vergangenes Ereignis ausschlaggebend sein.
Schließlich lässt sich durch diese Erzählweise auch Nähe zu den Figuren aufbauen, deren Innensicht beleuchtet wird. Im Verlauf der Handlung lernst Du diese Figur immer besser kennen, Du kannst Sympathie zu ihr aufbauen oder ihre Gedanken und Gefühle verstehen.
Ein personaler Erzähler und ein Ich-Erzähler weisen einige Gleichheiten auf, wenn es um deren Merkmale und deren Wirkung geht. Jedoch sind ein personaler Erzähler und ein Ich-Erzähler nicht dasselbe.
Die Parallelen der beiden Erzähler bestehen etwa darin, dass bei beiden aus der subjektiven Innenperspektive erzählt wird. Die bereits genannten Wirkungen eines personalen Erzählers treffen demnach auch auf die des Ich-Erzählers zu.
Ein wesentlicher Unterschied besteht jedoch darin, dass der Ich-Erzähler immer in der Ich-Form schreibt. Das heißt, er verwendet die Pronomen der 1. Person "ich/mein". Der Ich-Erzähler ist also gleichzeitig auch die Hauptfigur. Das ist bei dem personalen Erzähler nicht der Fall.
Hat ein personaler Erzähler Nachteile?
Dass ein personaler Erzähler Nachteile gegenüber anderen Arten von Erzählern hat, kann nicht festgestellt werden. Ausschlaggebend ist, wie eine Geschichte erzählt werden soll. Je nachdem, welche Wirkung bei den Lesenden erzielt werden soll, können unterschiedliche Erzählformen verwendet werden.
Die Erzählperspektiven geben die Sicht des Erzählers wieder. Da der personale Erzähler die Geschichte durch die Figur hindurch erlebt, befindet sich seine Erzählperspektive in der sogenannten Innensicht, oder auch Innenperspektive. Die personale Erzählperspektive kann in einigen Fällen auch zwischen verschiedenen Figuren einer Geschichte hin- und herwechseln. Das wird dann Multiperspektive genannt.
In der Form des personalen Erzählens wird den Lesenden die Möglichkeit gegeben, in das Innere einer oder mehrerer Figuren zu blicken.
Gefühle und Gedanken einer bestimmten Person zu wissen, kann auch wichtig sein, weil diese etwa im weiteren Verlauf der Geschichte eine wichtige Rolle spielen. Schließlich lässt sich durch diese Erzählweise auch Nähe zu den Figuren aufbauen, deren Innensicht beleuchtet wird.
Ein personaler Erzähler ist an gewissen Merkmalen erkennbar: Er erzählt die Handlung meist aus der Sicht einer in der Geschichte vorkommenden Figur. Er berichtet darüber, was die Figur tut und was sie denkt und fühlt. Er weiß nur das, was die Figur selbst wissen kann. Zudem wird mit den Personalpronomen "er/sie" oder den Possessivpronomen "sein/ihr" erzählt.
Der personale Erzähler weiß nur das, was die Figur, aus dessen Sicht er erzählt, selbst wissen kann. Das heißt, Hintergründe oder Gedanken anderer Charaktere werden nur dann bekannt, wenn die Figur sie selbst herausfindet oder wenn die Perspektive zwischen verschiedenen Figuren wechselt.
Sei rechtzeitig vorbereitet für deine Prüfungen.
Teste dein Wissen mit spielerischen Quizzes.
Erstelle und finde Karteikarten in Rekordzeit.
Erstelle die schönsten Notizen schneller als je zuvor.
Hab all deine Lermaterialien an einem Ort.
Lade unzählige Dokumente hoch und habe sie immer dabei.
Kenne deine Schwächen und Stärken.
Ziele Setze dir individuelle Ziele und sammle Punkte.
Nie wieder prokrastinieren mit unseren Lernerinnerungen.
Sammle Punkte und erreiche neue Levels beim Lernen.
Lass dir Karteikarten automatisch erstellen.
Erstelle die schönsten Lernmaterialien mit unseren Vorlagen.
Melde dich an für Notizen & Bearbeitung. 100% for free.