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Der Kalte Krieg war ein Konflikt, der unmittelbar nach dem zweiten Weltkrieg zwischen den Supermächten USA und Sowjetunion herrschte. Die zwei Länder erklärten sich zwar nie offiziell den Krieg, unterstützten aber beide politische und militärische Aktionen in stellvertretenden Kriegen wie der Vietnam- oder der Koreakrieg. Aber auch Berlin und das geteilte Deutschland spielten eine wichtige Rolle im Kalten Krieg. In diesem Artikel wollen wir dir ein wenig näher erläutern, wie der Kalte Krieg zustande kam, welche wichtigen Ereignisse stattfanden und wie er schließlich beendet wurde.
Noch während des zweiten Weltkrieges war die Beziehung zwischen den alliierten Großmächten USA, Großbritannien und Sowjetunion, gut und stabil wegen des gemeinsamen Ziels der Zerstörung des Nationalsozialismus. Innerhalb der nächsten zwei Jahre nach dem zweiten Weltkrieg verschlechtert sich die Beziehung jedoch dramatisch. Die Westmächte USA, Frankreich und Großbritannien sind der Meinung, dass die Sowjetunion eine expansive Politik Richtung Westen verfolgt, und dort seine Ideologie des Kommunismus und Sozialismus implementieren will.
Die westlichen Alliierten erkennen schnell die Gefahr der Sowjetunion und eine mögliche Teilung Europas und der Welt in einen westlichen und östlichen Block. Der britische Premierminister Winston Churchill sprach bereits 1946 von einem “Eisernen Vorhang” der sich quer über Europa legte und den Kontinent teilte. Ein Jahr darauf verkündet US-Präsident Truman seine neue Eindämmungspolitik und das Truman-Doktrin. Dieses besagt, dass es ein Grundsatz der amerikanischen Außenpolitik ist und sie dazu verpflichtet sind, “freien Völkern beizustehen, die sich der angestrebten Unterwerfung durch bewaffnete Minderheiten oder durch äußeren Druck widersetzen.” Dies war eine Antwort an die Hilfegesuche von Griechenland und Türkei, die kommunistischen, von der Sowjetunion unterstützten Rebellionen gegenüberstanden.
Kurz darauf wurde auch der Marshallplan angekündigt, welcher zum endgültigen Bruch zwischen der Sowjetunion und den Westalliierten führte. Der Marshallplan versprach den europäischen Ländern Unterstützung im Wiederaufbau ihrer Nation. Dafür mussten sie sich aber näher an die USA binden und sich aktiv vom Kommunismus entfernen. Das Angebot wurde auch an Mittel- und Osteuropäische Staaten gegeben. Die Sowjetunion verbat die Teilnahme am Marshallplan und konterte mit einem eigenen Molotow-Plan und der Gründung des Rat für gegenseitige Wirtschaftshilfe. So kam es bereits zur ersten Teilung der Ost- und Westeuropäischen Staaten.
Deutschland, und vor allem Berlin, waren ein wichtiger Schauplatz des Kalten Krieges und in gewisser Weise auch der Ort, an dem der Konflikt zwischen USA und Sowjetunion eskalierte. Diese geschah nachdem in den westdeutschen Besatzungszonen die Währungsreform 1948 durchgeführt wurde. Daraufhin blockierte die Sowjetunion alle Zufahrtswege nach Westberlin, welches über ein Jahr lang durch eine Luftbrücke versorgt werden musste.
Trotzdem wurde 1949 die Bundesrepublik Deutschland ausgerufen, woraufhin in Ostdeutschland die DDR gegründet wurde. Deutschland war nun geteilt. Auch verbündeten sich die westlichen Alliierten gegen die wachsende Bedrohung der Sowjetunion mit der Gründung der NATO im gleichen Jahr. Die Ostblockstaaten hingegen traten 1955 dem Warschauer Pakt bei, sodass die Teilung Europas in West- und Ostblock komplett war.
Auch Berlin blieb ein Konfliktherd. Die wachsende Unmut in der DDR führte zu einer Massenauswanderung Richtung Westdeutschland. Schließlich werden im Jahr 1961 die Grenzen Ostdeutschlands geschlossen und die Berliner Mauer gebaut. Die Ausreise in die Bundesrepublik wurde verboten. Trotzdem gab es etliche Fluchtversuche, bei denen viele Menschen starben. Die Grenzschließung zeigt aber Wirkung, und für die nächsten Jahrzehnte beruhigte sich die Lage in Berlin.
Es entwickelt sich ein Rüstungswettlauf zwischen der USA und der Sowjetunion, die beide viele Raketen in Europa abstellen wollen. Aber nicht nur dort, sondern auch an anderen Orten kommt es zu Konflikten zwischen den Großmächten.
Einer dieser Konflikte war die Kuba-Krise, welche von Historikern als der naheste Punkt zu einem Atomkrieg gesehen wird. In Kuba kam es 1959 zu einer Revolution, und der neue Machthaber Fidel Castro wurde schnell zum Verbündeten der Sowjetunion. Diese platzierten im Jahr 1962 Raketen auf der Karibikinsel, die nur ein kleines Stück von der Küste Floridas entfernt ist. Durch einen geheimen Deal zwischen den Staatschefs John F. Kennedy und Chruschtschow konnte eine Eskalation aber verhindert werden, und die Sowjetunion baute die Raketen wieder ab.
Auch kommt es zu einer Reihe von Stellvertreterkriegen, bei denen die beiden Großmächte nicht direkt eingriffen, sondern die verschiedenen Seiten unterstützten. Beispiele hierfür sind der Korea-Krieg, Vietnam-Krieg oder Afghanistan-Krieg. Trotzdem einigten sich die USA und die Sowjetunion nach der Kuba-Krise darauf, fürs erste eine so genannte Entspannungspolitik zu fahren und auf weniger Konflikt aus zu sein.
Dies änderte sich wieder zum Ende der 1970er-Jahre. Anstatt ihre alten Raketen in Osteuropa abzubauen, ersetzte die Sowjetunion sie mit neuen Interkontinentalraketen. Daraufhin reagierte die USA schließlich mit einem neuen Rüstungswettlauf, dessen Ziel es unter anderem war, die Sowjetunion finanziell zu ruinieren.
Das gelang auch und es kam zu einer zunehmenden wirtschaftlichen Stagnation in der Sowjetunion. Die neue Regierung um Gorbatschow leitete ab 1985 einen Kurswechsel ein. Die Länder des Warschauer Paktes bekamen mehr Selbstbestimmungsrechte, Atom- und Raketenwaffen wurden sowohl von der USA als auch von der Sowjetunion abgebaut. Die DDR hielt jedoch länger an ihrem autoritären Kurs fest als die restlichen Länder des Warschauer Pakts, sodass es dort 1989 zu friedlichen Demonstrationen kommt, die schließlich mit dem Fall der Mauer enden und den Weg für die Wiedervereinigung Deutschlands frei machten. Im November 1990 wird der Kalte Krieg offiziell beigelegt, ein Jahr später zerfällt die Sowjetunion und der Warschauer Pakt löst sich auf.
Der Kalte Krieg war der Konflikt zwischen den von der USA angeführten Westmächten und dem Ostblock und der Sowjetunion. Dieser dauerte von unmittelbar nach dem Ende des zweiten Weltkrieges bis zum Anfang der 1990er-Jahre. Er stand sinnbildlich für die Konfrontation der kapitalistischen und kommunistischen Ideologie. Zu einer direkten militärischen Auseinandersetzung zwischen der USA und der Sowjetunion kam es aber nie.
Stattdessen unterstützten die Supermächte die verschiedenen Seiten in einer Reihe von Kriegen. Beispiel hierfür sind der Angola-Krieg, der Afghanistan-Krieg oder der Vietnam-Krieg. Bei der Kuba-Krise kam es beinahe zu einem direkten Krieg, der aber noch verhindert werden konnte. Mit der Zeit konnte die Sowjetunion finanziell nicht mehr im Rüstungswettkampf mithalten, sodass diese langsam sich dem Westen öffnete. Schließlich endete der Kalte Krieg offiziell im Jahr 1990.
Kalter Krieg - Extra Fact
Während die USA aktiv die kapitalistischen und demokratischen Seiten in Kriegen während dieser Zeit unterstützte, führten sie auch verdeckte Geheimoperationen aus, die das Wechseln des Lagers des Landes auf die kommunistische Seite verhindern sollten. Beispiele hierfür sind unter anderem die US-Intervention in Chile oder Guatemala.
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