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Der Kalte Krieg begann mit dem Ende des zweiten Weltkriegs 1945 und endete erst mit der Wiedervereinigung Deutschlands im Jahr 1990. In dieser Zeit kam es mal zu stärkeren Konfliktphasen und mal zu annähernden Phasen. Aber im Jahr 1962, bei der Kuba Krise, kam es beinahe zu einer Eskalation beim Ost-Westkonflikt zwischen USA und Sowjetunion. In diesem Artikel erklären wir dir, wie es zur Kuba Krise kam, wieso er beinahe den dritten Weltkrieg oder einen Atomkrieg ausgelöst hätte und wie die Krise schließlich kontrolliert wurde.
Die Kuba Krise wurde durch eine Reihe von verschiedenen Entwicklungen in der Welt ausgelöst. Hierbei gab es zum einen das Wettrüsten zwischen der USA und der Sowjetunion. Dieses begann Anfang der 1950er-Jahre, als die beiden Supermächte immer neue Waffentechnologien entwickelten um stärker als der andere zu sein. Hierbei ging es vor allem um Atomwaffen und neue Raketentechnologien um diese abzufeuern.
Bis 1957 hatte die USA die Oberhand. Das änderte sich jedoch im selben Jahr, da die Sowjetunion die erste Interkontinentalrakete der Welt präsentierte. Dies führte zu großer Unsicherheit im Westen, die sofort ihre eigenen Raketensysteme entwickelten. Diese neuen Raketensysteme hatten aber eine Schwachstelle: Sie brauchten lange um an ihr Ziel zu gelangen und gaben dem Feind so eine lange Vorwarnzeit.
Um dies zu umgehen, mussten die Raketen näher am Feind platziert werden. Die Sowjetunion machte hier den ersten Schritt und platzierte einige Raketen in der DDR. Ziel dieser Raketen waren die Bundesrepublik Deutschland, aber auch andere westeuropäische Länder. Diese Raketen wurden aber schnell zurück nach Kaliningrad verlegt. Als Antwort hierauf platzierte die USA Raketen in Großbritannien und Italien. Auch platzierten sie aber Raketen in der Türkei, welches damals ein direkter Nachbar der Sowjetunion war. Dies gefiel der Sowjetunion natürlich überhaupt nicht, und sie suchte daraufhin nach einem neuen Verbündeten in der westlichen Hemisphäre.
Diesen Verbündeten fand die Sowjetunion in Kuba. Hier kam es Anfang 1959 zu einer Revolution, Fidel Castro stürzte den von der USA unterstützten Präsidenten und übernahm die Macht mit einer Gruppe von verschiedenen Oppositionen, darunter auch die Kommunisten. Aufgrund dieses Bündnisses wurde die USA skeptisch.
Als US-Grundstücksbesitzer, Banken und Fabriken in Kuba schließlich enteignet wurden, begann die USA mit dem Handelsembargo gegen Kuba. Diese Entwicklung beobachtete die Sowjetunion natürlich und sagte der Castro-Regierung militärische und wirtschaftliche Unterstützung zu. Die Sowjetunion hatte ihren Verbündeten nahe der USA gefunden und begann ab dem 10. Juli 1962, im geheimen Raketen und Militäreinheiten auf Kuba aufzustellen.
Die CIA, der amerikanische Geheimdienst, entdeckte am 5. und 29. August 1962 erstmals sowjetische Raketenabschussvorrichtungen auf Kuba. Auch am 5. September des gleichen Jahres entdeckten amerikanische Überwachungsflugzeuge ein mit Militärausrüstung beladenes sowjetisches Frachtschiff, welches auf dem Weg nach Kuba war. Die US-Regierung war also informiert über die geheimen Pläne der Sowjetunion.
Zwischen dem 14. und 17. Oktober flogen weiter Überwachungsflugzeuge über Kuba. Dort konnten sie einige Mittel- und Langstreckenraketen entdecken, welche in Reichweite von Washington D.C. und anderen wichtigen Industriestädten der USA waren. Präsident John F. Kennedy wollte die Situation aber nicht eskalieren lassen und verordnete keine Angriffe oder Invasionen, sondern nur eine Seeblockade Kubas.
Am 22. Oktober wurde die Existenz der Raketen auf Kuba, welche bis dahin geheim gehalten worden war, bei einer Rede Kennedys veröffentlicht. Zwei Tage später begann die Blockade, 200 Kriegsschiffe brachten sich um Kuba in Stellung. Kennedy forderte vom sowjetischen Staatsführer Nikita Chruschtschow den sofortigen Abbau der Raketen. Dieser weigerte sich fürs erste und die Stationierung auf Kuba ging trotz Blockade weiter.
Am Samstag, den 27. Oktober 1962, drohte die Krise schließlich zu eskalieren. Ein Kriegsschiff der USA zwang ein sowjetisches U-Boot durch die Nutzung von Wasserbomben an die Oberfläche. Das sowjetische U-Boot hatte unter Wasser aber keine Funkverbindung und war deshalb nicht über die Lage an der Oberfläche informiert. Einige Besatzungsmitglieder dachten schon, der dritte Weltkrieg war ausgebrochen und bereiteten eine der Atombomben an Bord vor. Jedoch weigerte sich einer der Offiziere an Bord ohne Befehl aus Moskau die Atomrakete abzufeuern. So wurde der dritte Weltkrieg dann doch verhindert.
Noch am selben Abend kam es zu Gesprächen zwischen Justizminister Robert F. Kennedy, Bruder und Verhandler des Präsidenten und einem sowjetischen Botschafter. In diesem erklärte Robert Kennedy auf Befehl seines Bruders, dass die USA dazu bereit wäre, im Geheimen die Raketen in der Türkei abzubauen und auf eine Invasion Kubas zu verzichten, falls die Sowjetunion ihre Raketen aus Kuba abzieht. Nikita Chruschtschow stimmte am Tag darauf zu und verkündet den Abzug der Raketen. Die Krise war beendet.
Kuba Krise - Extra Fact
Damals wurde die Kuba Krise als großer diplomatischer und geopolitischer Sieg der USA gegen die Sowjetunion gesehen. Jedoch erreichte eigentlich nur die Sowjetunion ihr Ziel. Die USA schaffte es nämlich den Abzug ihrer Raketen aus der Türkei geheim zu halten, weshalb sie in der Öffentlichkeit als Sieger da standen. Jedoch mussten sie in Wirklichkeit einen strategisch wichtigen Standpunkt aufgeben, während die Sowjetunion einen neuen Verbündeten gewonnen hatte.
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