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In diesem Artikel erfährst du alles über den Begriff Kommunismus. Wir geben dir einen Überblick über die Entstehung und die Bedeutung des Kommunismus und die Abgrenzung zum Sozialismus. Der Begriff ist für das Fach Geschichte wichtig, um die zwei Lager Theorie in der Nachkriegszeit zu verstehen.
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Jetzt kostenlos anmeldenIn diesem Artikel erfährst du alles über den Begriff Kommunismus. Wir geben dir einen Überblick über die Entstehung und die Bedeutung des Kommunismus und die Abgrenzung zum Sozialismus. Der Begriff ist für das Fach Geschichte wichtig, um die zwei Lager Theorie in der Nachkriegszeit zu verstehen.
Das Wort Kommunismus kommt aus dem Lateinischen von Communis und bedeutet "Gemeinsam".
Unter Kommunismus versteht man im Allgemeinen die Weltanschauung einer idealen Gesellschaft. Das Ziel der kommunistischen Ideologie kennzeichnet vor allem eine herrschaftslose und klassenlose Gemeinschaft. In dieser Gesellschaft soll es kein Privateigentum geben, sondern allen Menschen soll alles gemeinsam gehören. Dazu zählen vor allem Produktionsmittel und -werke, Häuser oder Landbesitz.
Alle Güter sollen dabei unter den Menschen solidarisch geteilt werden. Es gilt das Prinzip: Jeder gibt so viel er kann und nimmt so viel er braucht. Kommunistische politische Parteien wollen ihre Theorien in die Realität umsetzen und damit für eine gerechtere Gesellschaft sorgen in welcher keine Gesellschaftsschicht ausgebeutet wird.
Häufig verbindet man mit dem Wort Kommunismus auch Diktaturen. Das kommt daher, dass im 20. Jahrhundert unter der Führung von kommunistischen Parteien einige Diktaturen wie beispielsweise die Sowjetunion oder die Volksrepublik China hervorgegangen sind.
Während der Industrialisierung im 19. Jahrhundert teilte sich das Volk immer weiter in zwei Klassen. Zum einen gab es die Arbeitergesellschaft oder auch das Proletariat genannt und zum anderen das Wirtschaftsbürgertum. Das Proletariat litt stark unter Massenarmut und sozialen Missständen, wohingegen das Bürgertum wirtschaftliche Macht erlangte und mehr privates Kapital anlegen konnte. Güter und Geldanlagen waren in der Gesellschaft ungerecht verteilt und dem Bürgertum ging es viel besser als den Menschen der Arbeiterschicht.
In der Gesellschaft etabliert sich eine Frage, die die Anfänge des Kommunismus kennzeichnen: Wie kann es möglichst allen Menschen in einer Gemeinschaft gut gehen?
Karl Marx war ein deutscher Philosoph und Gesellschaftstheoretiker des 19. Jahrhunderts. Zusammen mit seinem engen Kollegen Friedrich Engels zählt er zu den einflussreichsten Theoretikern des Kommunismus und Sozialismus.
Ihre Theorien schrieben beide in dem Werk "Das kommunistische Manifest" (1848) nieder. In diesem heißt es, dass durch den Sturz der Klassenherrschaft eine gerechtere Gesellschaft zustande kommen würde. Dafür müsse dass Proletariat eine Revolution beginnen, um somit die politische Macht zu erobern. So könne eine kommunistische Gesellschaft entstehen in der es keinen Klassenkampf und keine Ausbeutung mehr gäbe.
Im letzten Abschnitt des Manifests steht:
Mögen die herrschenden Klassen vor einer kommunistischen Revolution zittern. Die Proletarier haben nichts in ihr zu verlieren als ihre Ketten. Sie haben eine Welt zu gewinnen. Proletarier aller Länder – vereinigt euch!
In ihrer Buchreihe "Das Kapital" (1857-1894) analysierten Marx und Engels die Theorien des Kapitalismus.
Die Werke von Marx und Engels gelten heute als Basis des Kommunismus. Die Theorien beider werden auch unter dem Begriff Marxismus zusammengefasst.
Abb. 1: Bronzeplastik von Ludwig Engelhardt, 1986 für das Karl-Marx-Forum
Zu der Buchreihe "Das Kapital" gehören drei Bände. Marx und Engels kritisieren in diesen die kapitalistische Produktionsweise sowie die kapitalistischen Werte in der Gesellschaft. Marx schrieb den ersten Band noch selber. Nach seinem Tod führte Friedrich Engels die Buchreihe weiter. Der erste Band wurde 2013 von der UNESCO in das Register des Weltdokumentenerbes aufgenommen.
Marx und Engels verstarben beide Ende des 19. Jahrhunderts, aber ihre Ideen und Vorstellungen lebten weiter. Wladimir Iljitsch Lenin wurde bereit in seiner Jugend von Marx' Thesen inspiriert und widmete seine politische Arbeit dem Kommunismus im damaligen Russland.
Lenin war Anführer der kommunistischen Bolchewiki. Sie stürzten in der Oktoberrevolution 1917 den Zaren und übernahmen die Macht in Russland um den Kommunismus aufzubauen. Auf die Revolution folgte ein Bürgerkrieg der von Terror und Leid der Zivilisten geprägt war. Dieser resultierte 1922 in der Gründung der Sowjetunion.
Karl Marx definierte den Sozialismus als Zwischenphase zur Schaffung des Kommunismus, sozusagen als Vorstufe. Im Sozialismus existiert noch die Klassengesellschaft. Es gibt kein Privateigentum an Produktionsmitteln mehr, sondern der Staat plant zentral was produziert wird (Planwirtschaft).
Der Sozialismus steht im starken Kontrast zum Kapitalismus. In diesem geht es um die größtmögliche Effizienz und den Wachstum der Wirtschaft. Alle Güter und Produktionsmittel sind im Besitz des Einzelnen. Die Wirtschaft reguliert sich selbst durch Angebot und Nachfrage wobei alle Anbieter in direkter Konkurrenz stehen (Freie Marktwirtschaft).
Im Sozialismus hingegen hat der Staat die Macht über die Verteilung von Fabriken, Boden für Landwirtschaft oder Kapital. Die Werte von Gleichheit, Gerechtigkeit und Solidarität sind im Sozialismus die Basis für Wirtschaft und Gesellschaft.
Nach Lenins Tod konnte Josef Stalin seine Alleinherrschaft mit der Kommunistischen Partei der Sowjetunion (KPdSU) ausbauen und ernannte den Marxismus-Leninismus als offizielle politische Ideologie der Sowjetunion.
Die Staaten des Ostblocks standen unter Stalins Terrorherrschaft und wurden zentral durch die KPdSU regiert und kontrolliert, darunter auch die DDR.
Regimekritiker die sich gegen Stalin und seine Ideologie wendeten wurden verhaftet oder umgebracht. Im Land gab es zahlreiche Straf- und Arbeitslager in welche Menschen eingesperrt wurden. Es reichte nur der kleinste Verdacht für eine Verhaftung. Stalin wollte alle Feinde und Verräter seines Regimes auslöschen und machte dabei keine Kompromisse.
Der Begriff Realsozialismus beschreibt den Sozialismus der in der Sowjetunion und anderen Ländern existierte, verdeutlicht dabei jedoch auch die Unstimmigkeit zwischen der Theorie des Sozialismus nach Marx und Engels und der autoritären Politik, die tatsächlich geherrscht hat. Stalin und andere kommunistische Diktaturen rechtfertigten ihr Vorgehen mit der Ideologie des Kommunismus, die gewaltvollen und diktatorischen Zustände hatten aber nichts mehr mit den ursprünglichen Vorstellungen von Marx und Engels zu tun.
Nach dem Ende der Sowjetunion 1991 zerfiel auch die Diktatur in den Ostblockstaaten. Russland wurde zum demokratischen Rechtsstaat ernannt und in Deutschland waren DDR und BRD wieder vereint.
Heute gibt es kommunistische Staaten noch in Teilen Asiens, darunter China und Nordkorea.
Jetzt solltest du einen guten Überblick über die Bedeutung des Kommunismus haben. Schau dir doch nun gerne auch die Kapitel zur Zwei Lager Theorie oder zum Ende der Sowjetunion an.
Unter Kommunismus versteht man die Ideologie einer klassenlosen und herrschaftslosen Gesellschaft in welcher keine Gesellschaftsschicht ausgebeutet wird. Wichtig sind dabei die Grundwerte Gleichheit, Gerechtigkeit und Solidarität. Wirtschaftlich gesehen gehören in einem kommunistischen System alle Produktionsmittel allen Mitgliedern der Gemeinschaft und Güter werden solidarisch geteilt.
Kommunismus ist in einer Demokratie wie in Deutschland nicht verboten, da es die Meinungsfreiheit gibt. Es ist nicht verboten Kommunist zu sein oder einer kommunistischen Gruppe/Partei anzugehören. Genauso geltend wie für andere politische Meinungen oder Gruppierungen ist es jedoch verboten verfassungswidrig zu handeln.
Von heute aus lässt sich schwierig zurückverfolgen wer wirklich der/die erste Kommunist*in war. Die Ideologie des Kommunismus wurde im 19. Jahrhundert auch eher durch eine Bewegung geprägt anstatt durch eine einzelne Person. Die Basis des Kommunismus führt man jedoch auf Karl Marx und Friedrich Engels zurück.
Es ist nicht ausgeschlossen dass eine Demokratie kommunistisch sein kann. Dafür müssen aber die Merkmale einer Demokratie wie beispielsweise Freie Wahlen, Parlamente mit einem Mehrparteiensystem, Grundrechte und Meinungsfreiheit erfüllt sein. Die Meinungen darüber, ob dieses Zusammenspiel funktioniert, gehen stark auseinander.
Karteikarten in Kommunismus16
Lerne jetztWas versteht man unter dem Begriff Kommunismus?
Unter Kommunismus versteht man die Ideologie einer klassenlosen und herrschaftslosen Gesellschaft in welcher keine Gesellschaftsschicht ausgebeutet wird.
Wichtig sind dabei die Grundwerte Gleichheit, Gerechtigkeit und Solidarität.
Was sind die Kennzeichen einer kommunistischen Wirtschaft?
Wodurch entstanden die Theorien des Kommunismus?
Dem Proletariat ging es in der Zeit der Industrialisierung sehr schlecht. Dem Bürgertum ging es hingegen gut. Dieser unfair verteilte Wohlstand im Volk führte dazu, dass sich einige Menschen eine gerechtere und solidarischere Gesellschaft wünschten.
Welche beiden Theoretiker gelten bis heute als Urväter des Kommunismus?
Karl Marx & Friedrich Engels
Wie sollte laut Marx der Kommunismus umgesetzt werden?
Wie heißt das bekannteste Werk von Karl Marx und Friedrich Engels?
Das kommunistische Manifest
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