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Der Warschauer Pakt oder Warschauer Vertrag war ein Militärbündnis der Ostblockstaaten unter der Führung der Sowjetunion. Er wurde auf der Grundlage des Warschauer Vertrags über Freundschaft, Zusammenarbeit und gegenseitigen Beistand im Jahr 1955 gegründet. Durch die Gründung des Warschauer Pakts war die Welt, und vor allem Europa, endgültig in West- und Ostblock geteilt. In diesem Artikel erklären wir dir die Hintergründe zur Gründung des Warschauer Pakts, wie er funktionierte und wie er auch schließlich zusammenbrach.
Dieser Artikel gehört zum Fach Geschichte und erweitert das Thema Nachkriegszeit.
Nach dem Ende des zweiten Weltkrieges kam es zu immer größeren Konflikten zwischen den alliierten Supermächten der USA und der Sowjetunion. Vor allem im besetzten Deutschland machten sich diese Konflikte bemerkbar. Hier trafen die gegensätzlichen Ideologien direkt aufeinander. Während in den westlichen Besatzungszonen eine föderalistische Demokratie und die soziale Marktwirtschaft implementiert wurde, bildete sich in der sowjetischen Besatzungszone eine autoritäre Regierung, die eine Planwirtschaft einführen wollte. Es entstanden schließlich im Jahr 1949 die Bundesrepublik Deutschland und die DDR.
Auch in den anderen osteuropäischen Ländern wie Polen oder Ungarn, in die die sowjetische Armee während des zweiten Weltkriegs einmarschiert war, hatte die Sowjetunion einen großen Einfluss. Dort bildeten sich Volksrepubliken, die nach dem sowjetischen Vorbild funktionierten. Es entwickelten sich zwei Einflusssphären in Europa. Während die westlichen Länder mit der USA finanziell kooperierten, wurde unter der Führung der Sowjetunion der Rat für gegenseitige Wirtschaftshilfe mit den osteuropäischen Ländern gegründet.
Es sollte aber nicht bei finanziellen Bündnissen bleiben. Bereits 1949 unterschrieben Großbritannien, Frankreich und die Benelux-Staaten den Brüsseler Vertrag, der auch eine gemeinsame Verteidigungspolitik beinhaltete. Im Westen wurde das Wachstum der Sowjetunion und die Bildung der Satellitenstaaten als massive Bedrohung aufgefasst. Daher wurde im April 1949 die NATO gegründet. Am 23. Oktober 1954 unterzeichnete schließlich die Bundesrepublik Deutschland die Pariser Verträge, welche die Besatzung in Westdeutschland beendeten, und die Westeuropäische Union ( kurz: WEU) gründeten. Das war ein militärischer Beistandspakt. Auch sollte die Bundesrepublik nach der Demilitarisierung wieder bewaffnet werden und der NATO beitreten.
Als Antwort hierauf gaben die Sowjetunion und die anderen osteuropäischen Staaten die Moskauer Erklärung ab. In dieser warnten sie davor, die Pariser Verträge zu unterzeichnen. Auch kündigten sie die Absicht an, ein eigenes Militärbündnis zu gründen. Nachdem die Pariser Verträge unterzeichnet wurden, schlossen die Osteuropäischen Staaten und die Sowjetunion in Warschau ihren eigenen militärischen Pakt, den Warschauer Pakt. Dieser trat am 4. Juni 1955 offiziell in Kraft.
Der Warschauer Pakt war daraufhin ein wichtiges Mittel für die Sowjetunion, um ihre Kontrolle über die Ostblockstaaten zu behalten. Er besagte nämlich, dass die sowjetische Armee in all dieser Länder stationiert werden würde. Außerdem hatte die Sowjetunion auch das Oberkommando übe die vereinten Streitkräfte der Länder. So konnten sie, vor allem durch militärischen Druck, die Herrschaft der Kommunistischen Partei im jeweiligen Land sichern. Durch den Warschauer Pakt wurde auch die Wiederbewaffnung der DDR in Gang gesetzt. Die Mitgliedsstaaten des Warschauer Pakts waren: die Sowjetunion, die Volksrepubliken Ungarn, Rumänien und Polen die DDR, Bulgarien und Albanien. Albanien trat jedoch im Jahr 1968 aus.
Warschauer Pakt - Extra Fact
Der Vertrag des Warschauer Paktes ähnelt dem Nordatlantikvertrag, welcher zur Gründung der NATO führte, sehr stark. Unterschiede im Vertrag gibt es bei der wirtschaftlichen Zusammenarbeit. Die wird bei NATO-Mitgliedern auch im Nordatlantikvertrag geregelt, während der Rat für gegenseitige Wirtschaftshilfe hierfür bei den Warschauer-Pakt-Ländern zuständig war.
In der Zeit des Bestehens des Warschauer Pakts wurden die verbündeten Truppen immer wieder verwendet, um gewaltsam Volksbestrebungen für Freiheit in den Ländern zu zerschlagen. Nachdem die Sowjetische Regierung den Eisernen Vorhang schließlich lüftete und auch der Wiedervereinigung Deutschlands zustimmte, begannen auch die anderen Mitgliedsstaaten des Warschauer Pakts auf einen Abzug der Sowjetarmee in ihren Ländern und eine Auflösung der Militärallianz zu drängen. Am 1. Juli 1991 wurde der Warschauer Pakt schlussendlich aufgelöst.
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