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In der Nachkriegszeit des zweiten Weltkriegs kam es zu immer größeren Differenzen zwischen den westlichen Besatzungszonen, die eine Marktwirtschaft und föderalistische Demokratie für Deutschland anstrebten, und der sowjetischen Besatzungszone. In dieser versuchte die Sowjetunion, ihre sozialistische Agenda nach Westen zu verbreiten. Als die Teilung des Landes unausweichlich wurde, gründeten sich zwei verschiedene Staaten. In diesem Artikel erklären wir euch alles zum östlichen Staat, der DDR.
Die Gründung der Deutschen Demokratischen Republik erfolgte am 7. Oktober 1949 und beendete somit die unmittelbare Nachkriegszeit für Deutschland. Sie folgte der Gründung der Bundesrepublik Deutschland zum Tagesanbruch des 24. Mai 1949. Ab diesem Moment war Deutschland offiziell geteilt. Ihm ging ein langwieriger Streit zwischen den westlichen und sowjetischen Besatzungsmächten voraus, bei dem alle Versuche der politischen Angleichung und Einigkeit des Landes scheiterten.
Schnell entwickelte sich die DDR auf Drängen der Sowjetunion zu einer realsozialistischen Volksrepublik nach sowjetischem Vorbild. Die KPD und SPD wurden zur Sozialistischen Einheitspartei (SED) fusioniert, welche ab nun als einzige Partei an der Macht war. Andere Parteien wie die CDU wurden zwar geduldet, da sie aber in der Nationalen Front zusammen gebündelt waren hatten sie keinen Einfluss auf die Politik des Landes. Diese wurde vom Politbüro der SED beschlossen.
Anfangs wurden noch die Möglichkeiten einer potenziellen Wiedervereinigung ausgelotet. Der Vorschlag der Sowjetunion von 1952, ein vereintes und neutrales Deutschland zu gründen, scheiterte, da viele Westdeutsche Politiker dies nur als ein Manöver sahen, um die Integration der Bundesrepublik in die westliche Welt zu stören. Daraufhin erteilten Stalin und die Sowjetunion der SED-Führung den Befehl, den Sozialismus in der DDR komplett auszubreiten.
Es kam zu einer Verstaatlichung der Industrien, beginnend mit der Landwirtschaft. Gleichzeitig wurde Stalin als unfehlbarer Führer propagandistisch in Szene gesetzt, ähnlich wie Hitler damals. Es wurde versucht, einen Personenkult um ihn aufzubauen, was aber unter anderem daran scheiterte, dass Stalin bereits 1953 starb.
Der daraufhin eingeschlagene Kurswechsel der sowjetischen Regierung hält nicht lange, und als es in 1956 zu Aufständen in Ungarn kommt, bei denen viele Tausende Menschen von sowjetischen Soldaten umgebracht wurden, macht sich in der ostdeutschen Bevölkerung Unmut breit. Ab 1959 versucht die SED wieder verstärkt, den Sozialismus aufzubauen. Ein Großteil der Betriebe wird unter Zwang verstaatlicht.
Die kontinuierliche Sozialisierung der Wirtschaft und die immer stärker werdenden Repressionen gegen Menschenrechte bedrückten die Bevölkerung der DDR zunehmend. Immer mehr Menschen wanderten in die Bundesrepublik Deutschland aus, was ein großes Problem für die DDR darstellte. Vor allem junge, gut ausgebildete Personen verließen das Land.
Von der sowjetischen Führung gedeckt, begann die SED-Regierung in der Nacht vom 12. August 1961 mit dem Bau eines „antifaschistischen Schutzwalls“, wie er von der DDR-Propaganda genannt wurde. Dieser wurde rings um Westberlin gebaut um Ost-Berlin, Hauptstadt der DDR, vor weiteren Abwanderungen zu bewahren. So entstand die Berliner Mauer. Auch die restlichen Grenzübergänge zur Bundesrepublik Deutschland wurden gesperrt und sollten bis zum Jahr 1989 nicht mehr geöffnet werden.
Das Leben in der DDR war zum großen Teil in geprägt vom Sozialismus. Viele Güter, die als überlebenswichtig angesehen wurden, gab es zu einem festen Preis. Diese Güter änderten ihre Preise auch oft während der gesamten Zeit der DDR nicht. Gastronomie und Lebensmittelhandel waren in der Hand des Staates. So wurde eine Grundversorgung für jeden garantiert.
Bei Luxusgütern sah das ganze jedoch schon anders aus. Kaffee, tropische Früchte oder ein schönes Hemd konnten sich ein Großteil der Bevölkerung nicht leisten und wurden nur in besonderen Luxusgeschäften verkauft. Immerhin waren diese aber noch vergleichsweise oft erhältlich, auch wenn es aufgrund der Planwirtschaft des öfteren zu Lieferengpässen kam. Bei Elektronik und Autos musste man sich auf eine Warteliste einschreiben, bei der man bis zu 12 Jahren auf seinen Trabbi warten konnte
Das Leben in der DDR war aber nicht ungefährlich. Die SED hatte die komplette Kontrolle über die Öffentlichkeit. Durch den Staatssicherheitsdienst, auch bekannt als Stasi, übten sie die Zersetzung der Opposition aus. Menschen gerieten in ihr Visier wenn sie unter Verdacht standen, politischen Widerstand gegen die SED, Republikflucht oder Spionage zu planen oder zu verüben.
Im Laufe der DDR wurde die Bevölkerung immer unzufriedener. Schließlich entschied die Regierung der Sowjetunion um Gorbatschow, ihren verbündeten Staaten mehr Freiheiten zu gewähren, vor allem bei den Grenzöffnungen und Auslandsreisen. Die SED-Führung lehnte dies jedoch zu Beginn strikt ab, da sie die Kontrolle über das Volk behalten wollte.
Das kam aber sowohl in der Bevölkerung als auch bei den unteren Rängen der SED nicht gut an. Es breiteten sich immer größere Proteste aus, die als Montagsdemonstrationen bekannt wurden. Der Machtverfall der SED war unausweichlich, was auch der Rücktritt von Regierungschef Honecker nicht änderte. Als schließlich bekannt wurde, dass Reisen nach Westdeutschland bald möglich sein sollten war die Bevölkerung nicht mehr aufzuhalten und stürmte die Berliner Mauer.
Die DDR war eine realsozialistische Volksrepublik und kommunistische Diktatur. Sie entstand am 7. Oktober 1949 nach dem Vorbild der Sowjetunion und endete nach dem Mauerfall in 1989 und der Wiedervereinigung Deutschlands in 1990. Die Gründung der DDR markiert das Ende der deutschen Nachkriegszeit und die Teilung Deutschlands.
Das Leben in der DDR war geprägt vom Sozialismus und dem Angst vor der Regierung. Lebensnotwendige Güter wurden vom Staat subventioniert, dafür waren Luxusgüter umso seltener und teurer. Westliche Waren konnte man nur in bestimmten Läden kaufen. Über allem wachte aber die Stasi, die die Bevölkerung kontrollierte und jeden bei dem kleinsten Verdacht auf Flucht, Spionage oder Widerstand gegen die SED verhaftet wurden.
DDR - Extra Fact
Die DDR behauptete immer gerne, ein komplett eigenständiger Staat zu sein. Jedoch war sie während der gesamten Zeit ihres vierzigjährigen Bestehens zum größten Teil sowohl politisch als auch wirtschaftlich von der Sowjetunion abhängig. Erst ab den 1980er-Jahren konnten die Ostblockstaaten so langsam ihre eigene Politik betreiben.
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